#649691 - 31/03/2017 13:48
Re: 4x4 für Langzeitreise
[Re: canoe]
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Unimag
Das wird noch
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Das wird noch
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Hallo,
ein paar Cent von einem, der mit dem San-G seit 2010 unterwegs ist (wenn auch mit zeitlichen Unterbrechungen) und dabei rund 230 tkm zurückgelegt hat. Zunächst einmal die Route:
Sibirien, bis Jakutzk und Chabarowsk, 2 Monate Mongolei 1Monat China 2 Monate Laos und Vietnam 2 Monate Panamericana von Feuerland bis Alaska 3Jahre Afrika von Kapstadt bis Kairo 6Monate
Das nur, damit klar ist, von was ich spreche.
Der San-G in voller Ausstattung für 2 Personen wiegt 3,5t. Damit ist der original 602 völlig überfordert. Er läuft fast immer am oberen Limit. Das muss man wissen, man kann aber damit zurecht kommen, wenn man entsprechend fährt. Schwierig wird es schonmal bei Passhöhen von 5400m in Tibet oder auch 4500 in den Anden.
Man muss sich auch auf den beschränkten Innenraum einstellen. Wir haben 3 Alukisten auf Dach und Gepäckträger zum Unterbringen von Dingen, die leicht sind und selten benötigt werden. Dazu gibt es eine Außendusche in Form eines Wassersacks. Ansonsten wäscht man sich halt im Innenraum, auf dem Campground, im Hotel oder sonstwo.
Geländegängigkeit:
Wurde nur in Afrika benötigt. Lange Schlammpassagen während der Regenzeit, endlose Weichsandstrecken in der Kalahari etc. Ansonsten wurde Allrad und Bleche nie gebraucht.
Bergeausrüstung: Praktisch umsonst durch die Welt geschleift. Als wir uns in einem Bach in der Mongolei festfuhren, waren Greifzug, Bleche, Erdanker etc. völlig unbrauchbar. Ein UAZ hat uns schließlich herausgezogen. Beim Versacken im Salzsee der Makarikari-Sümpfe in Botswana, war das alles genauso sinnlos.Erdanker ging nicht in hartgetrockneten Lehm, Reifen griffen nicht auf Sandblechen, kein Baum in 1000m Entfernung.... Letztendlich retteten uns die Schneeketten, die zufällig noch hinter dem Fahrersitz lagen.
Reparaturen: Motorüberholung notwendig bei 70 000 km in Santiago de Chile. Unbekannte Gründe für vorschnellen Verschleiß. Übergresprungene Kette in Arica/Chile. Defekte Blinker- und Vorglührelais in Ecuador. (Wartezeit: rund fünf Wochen) Fahrzeugüberhitzung in Nordamerika; bis jetzt nicht behoben (Hierzu: Wasserpumpe mit kleinerem Rad, Kühler mit neuem Netz, Thermostat, mehrfach Kühlflüssigkeit, Kühlerverschluss, Ölkühler......Mehrmals K-Flüssigkeit auf CO überprüft. Bislang erfolglos.
In Luxor/Ägypten dann gerissener Zylinderkopf; ersetzt durch einen zufällig vorhandenen aus einem Schrottmotor in einer MB-Werkstatt. Irgendwann neue Lichtmaschine und das übliche Verschleißzeug.
Thema "Weltweite Ersatzteilversorgung bei Mercedes"
In Nordamerika jedenfalls nicht. Dort waren wir wohl der einzige G; Schlosser der MB-Werkstätten fragten uns: "Is this a Junimog?" Und der Herr vor dem Computer fand unser Auto nicht in seinen Daten "461, whats that" Das Vorglührelais sollte bei MB in Gayaquil 3500 $ kosten. Nein, er hätte sich nicht um eine Null vertan, meinte der freundliche Angestellte, der es bestellen wollte. !00% Zoll, MB-Teilepreis und Versand wären so teuer. Mag sein, dass es bei MB alles gibt. Doch oft so teuer, dass man (ich) es mir nicht leisten kann oder will.
Sollte ich zu einem Fahrzeug raten, wäre dies ein stabiler Kastenwagen mit nachgerüsteten Achssperre und die Mitnahme von Schneeketten für alle Fälle. Allemal besser als ein LKW und bequemer als ein Geländewagen.
Gruß Gerd
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#649815 - 04/04/2017 20:28
Re: 4x4 für Langzeitreise
[Re: rucksack.tourist]
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Soenke
Enthusiast
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Enthusiast

Joined: Feb 2005
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Mecklenburg an der Ostsee
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Hallo Rucksackreisender,
ich nehme nach dem Namen an, dass Du vom Rucksack kommst und ein Fahrzeug mit festem Dach und den Möglichkeiten der Gepäckmitnahme schon ungewohnter Luxus sind? Von den Dir genannten Reisezielen nach Osten wäre eine Toyota-Basis sinnvoll, in Nordamerika hingegen sind die dort heimische Marken vorteilhaft in der Ersatzteilversorgung. Nur benzingetriebene Toyota J4, J6 und J8 werden von Liebhabern geehrt und sind im Markt gut vertreten. Eine Fahrzeugmarke, welches vor Ort den Mechanikern bekannt ist und für das Ersatzteile gehandelt werden, ist immer ein Riesen-Vorteil! Außer in Nordamerika und geringer in Deutschland ist das im Osten, in Afrika und Australien und mit geringen Abstrichen in Südamerika ...sehr einfach : Toyota.
Die Toyota- Fernreisemobile von uns und unseren Freunden wogen alle > 3,5t vollgetankt und haben keine Probleme deswegen erlebt. In den Anden böten sich die hubraumstarken Modelle (am besten mit Turbo) an.. Das Gesammtgewicht vollgetankt, also >300l Diesel und >100l Wasser, ist in den Gegenden -wo benötigt- nur technisch und nicht zulassungsjuristisch relevant.
So schön ein 240GD mit Riesenaufbau ist, für Deine Ziele würde ich ihn nicht nehmen....es sei denn Du willst Dich vom Wandertempo nicht zu schnell entwöhnen.
Uns hat ein Geländewagen (Landys SIII, BJ45, HZJ 78, J8/J4 Umbau) zu zweit immer gereicht, wir leben draußen und der Wagen ist nur eine Schutzhütte. Dafür gab es nie Probleme auf den kleinen Pisten und zarten Brücken, die eben von Geländewagen und nicht LKW genutzt werden. Auch Fähren oder maut sind günstiger, Fahrten in einer Altstadt verursachen keine Massenflucht und eine Bergung im Falle des Falles leichter als die eines LKW. Das Problem der Zulassungsbeschränkung für LKW in die Nationalparks, wie in Afrika, wirst Du auf Deiner Route ja nicht erleben...
Einen Leicht-LKW oder Transporter ohne Allrad wäre für mich selbst in Deutschland (komme aus MV) keine Option. Aber die Fahrzeugwahl hängt einfach zu sehr an den persönlichen Vorlieben und ist immer ein Kompromiss nach den eigenen Prioritäten... Wenn Du eine wirklich konkrete Beratung möchtest, mußt Du mehr über Dich und Deine Wünsche erzählen...
Zuletzt bearbeitet von Soenke; 04/04/2017 21:08.
Gruß Sönke
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#662183 - 30/03/2018 17:55
Re: 4x4 für Langzeitreise
[Re: Unimag]
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manoka
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Posts: 27
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... Sollte ich zu einem Fahrzeug raten, wäre dies ein stabiler Kastenwagen mit nachgerüsteten Achssperre und die Mitnahme von Schneeketten für alle Fälle. Allemal besser als ein LKW und bequemer als ein Geländewagen.
Gruß Gerd
Hallo Gerd, Hier noch eine Nachzügler-Frage: Welcher Kastenwagen ist stabil genug - auch für viele viele km unbefestigte Strassen mit Schlaglöchern und "Wellblechpisten"? Gruss manoka
Wer vom Weg abkommt, lernt die Gegend kennen.
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