Das Gefühl, mit einem stinknormalen Gabel- oder Ringschlüssel entwickeln, was welche Schraube verträgt aber auch braucht. Per Hand und ohne Hebel und ohne Drehmoment. Also ich ziehe z.B. meine Radmuttern nach "Gefühl" an und bei der Kontrolle per Drehmomentschlüssel stimmts praktisch immer.
bis sich dieses gefühl zuverlässig einstellt, braucht es durchaus ein jahr in der profischrauberei, bei freizeitmonteuren viele jahre. deswegen sind so viele gebrauchtfahrzeuge von freizeitmechanikern vermurkst. besonders motorräder mit ihren filigraneren schraubverbindungen. und ganz besonders mopeds, wo unerfahrenheit und kleine gewinde eine unheilvolle verbindung eingehen.
man muss schliesslich auch die festigkeit der gesamten schraubverbindung in betracht ziehen, so benötigt eine 8.8-M8-verbindung ein anzugsdrehmoment von 27Nm, bei festigkeitsklasse 4.6 jedoch nur noch 8(!)Nm.
kleinere gewindegrössen, die dann ausgerechnet in teuren baugruppen (motor) und dann noch in aluminium eingebracht sind, werden dann rasch überdreht. prima beispiel dafür sind defekte gewinde des td5-rotorfilters!
radschrauben sind da weniger empfindlich. um die M16-schrauben des landrovers zu überdrehen, braucht man schon was muskelschmalz.