Viermalvier.de, das Geländewagenportal
Geschrieben von: scami Winde - 07/01/2013 16:08
Hallo,

wir denken hin und her, ob wir uns eine Winde leisten wollen und sollen. Ich weiß, es gibt viel für und wieder. Z.B. wenn man hinten eine Winde bräuchte, ist sie vorn fest angeschraubt usw. Dazu haben wir auch immer noch zusätzlich einen Handseilzug dabei.

Wenn wir uns aber nun dafür entscheiden würden, dann soll sie vorn an die Stoßstange. Nun die Fragen:

1. Kann ich die Aufnahmen für Schneeschieber als Aufnahme für die Winde verwenden? - ich denke ja
2. Welche Winde würdet Ihr empfehlen? (Mein Auto kommt auf ca. 4 t)
3. Gibt es dafür auch Kunststoffseile?
4. Muss der TÜV diese abnehmen? Müssen die Fahrzeugpapiere wegen längerer Fahrzeuglänge geändert werden?

Ich danke für Euren Rat
Beste Grüße
Bernd
Geschrieben von: Ar Gwenn Re: Winde - 07/01/2013 16:13
ad 4: Wenn fest mit dem Fahrzeug verbunden, erhöht sich sicher auch das Leergewicht deutlich, bzw. verringert sich die Zuladung.
Geschrieben von: Wildwux Re: Winde - 07/01/2013 16:22
Grüezi

Nach 9 Jahren mit Seilwinde am Landy und 4 Jahren am Hylux, sind wir beim Bremach nicht sehr hin- und hergerissen.

Original geschrieben von Wildwux
Die Erfahrungen auf (oder besser in) rumänischen Holzrückepfaden nach mehreren heftigen Gewittern haben das "Projekt Seilwinde" auf der Wunschliste weit nach hinten rutschen lassen. Da wo wir mit den Michelin XZL in Schwierigkeiten geraten, wollen wir eigentlich gar nicht mehr hin...
Von allen Bergungen mit dem Landy wäre es bei KEINER ein Problem gewesen, wenn die Winde hinten angebaut gewesen wär. Aber es gab einige, wo sie vorne völlig falsch war. Heute würde ich behaupten (etwas überspitzt) vorne= für die Trophy, hinten= für's Reisen.

Aber zu deinen Fragen:

1. Klar, da gibt es kaum ein Problem.

2. Auch wenn gleich s' Geschrei los geht. WARN ist Qualität und tut auch nach Jahren noch. Chinawinden sind berüchtigt für ihre Unzuverlässigkeit usw. Für dein Fahrzeug WARN XD9000(i), die hat zwar "nur" 4.1 Tonnen, aber in den allermeisten Fällen reicht dies bei weitem für den "Reiseeinsatz". Du willst dich damit ja nicht eine Felsklippe hochwinchen, sondern Bergen. Sollte es zu wenig sein, Umlenkrolle benutzen, mit den 38 Meter Seil drauf ist das realistischer als mit dem Seilzug. Sollte dir dies zu wenig Hebelast sein, WARN M12000 mit 5.4 To.

3. Ja
4. Weiss ich nicht
Geschrieben von: bremach11 Re: Winde - 07/01/2013 18:42
Hallo Bernd,
für was brauchst Du eine Winde? Willst du Berlin-Breslau fahren?

Ich sehe für mich die einzige Situation: allein in schlammigem Gelände im Wald und irgendwohin abgerutscht, in der Hoffnung daß der richtige Baum am richtigen Ort steht.
Aber sonst?

Gruß Manfred
Geschrieben von: scami Re: Winde - 07/01/2013 19:05
Nein, Breslau will ich nicht fahren - jedenfalls nicht mit dem WoMo. Hätte ich noch nen zweiten ohne Aufbauten, dann vielleicht.

Ich bin ja auch noch nicht wirklich entschlossen, weil es ja viele gute Gegenargumente gibt, wie
- kostet
- wiegt (das wäre mit meinen 4,5 t zulässiges Gewicht kein so großes Problem, könnte sogar ein ausgewogeneres Lastverhältnis zwischen vorn und hinten bewirken)
- im Bedarfsfall am falschen Ende des Autos
- nix da zum festmachen (Bäume ausreißen kommt auch nicht so gut)
- wird sowieso wahrscheinlich nie gebraucht

Argumente dafür sind:
- Beruhigung vor allem für die geliebte Beifahrerin
- man kann angeben und vielleicht mal einen lustigen Landy wo rauszerren

Aber ich sammel erst mal weiter Argumente

Bernd
Geschrieben von: AllradMartin Re: Winde - 07/01/2013 20:03
Hallo Bernd,

im Zweifel vielleicht eine abnehmbare Winde. Diese gibt keine Probleme beim TÜV, muss nicht immer mitgenommen werden (Gewicht), kann schmutzgeschützt verstaut werden und kann bei zwei Windenhalterungen auch hinten genutzt werden.

Herzliche Grüße aus Würzburg

Martin
Geschrieben von: Damedos Re: Winde - 07/01/2013 23:04
Hallo Bernd

Vielleicht kann ich Dir noch ein paar neue Gründe gegen die Anschaffung einer Winde liefern. Ich bin 2010/11 ein Jahr mit dem T-Rex in Australien gefahren und war Mitglied im Range-Rover-Club, wo es einige grobe Geschütze gab, obwohl die Mehrheit der Mitglieder gar keine Rover fährt. Aber dort hat es Leute dabei, die in Gruppen an Wochenenden in die endlosen Wälder und Landschaften fährt um zu "spielen". Da wird Vieles ausprobiert, Vieles geschafft und einiges an Material geopfert. So kommen diese Leute zu einem grossen Erfahrungsschatz, zu einem Gefühl für das Terrain, für brenzliche Situationen und fürs Machbare, zu einem Gefühl fürs Fahrzeug.
Kurz: in Australien hat "4WDing" eine lange Tradition, es gibt aber auch ein ausgeprägtes Statusdenken: möglichst grosse Räder, "suspension lift", "body lift", bull bar, driving lights (für die Nacht, obwohl dir jeder sagt, man solle nachts wegen der vielen Tiere und möglichen Zusammenstössen besser nicht fahren), Funkantenne (je höher desto besser), Dachträger, roll cage (sozusagen ein Aussenskelett für die Carosserie), zwei Ersatzräder, sliders (seitliche Schienen, damit die Trittbretter keinen Schaden nehmen) ... und ... natürlich ... die winch. Hier liegst Du mit dem "Angeberfaktor" richtig.

Wer sich für jemand hält, der hat eine Winde. Leider musste ich bei mehreren Gelegenheiten feststellen oder mir von kompetenter Seite sagen lassen, dass
  • der Einsatz der Winde gelernt und geübt sein will, und selbst dann nicht ohne Risiko ist
  • die meisten Windenbesitzer weder ausgebildet noch geübt im Einsatz ihrer Winde sind
  • die meisten Winden kaum oder gar nie zum Einsatz kommen
  • eine Winde regelmässig gewartet werden muss (d.h. alle paar Monate), weil sie sonst im Ernstfall wegen übermässiger Reibung oder elektrischen Problemen nach weniger als einer Minute den Geist aufgibt
  • Leute sich in ernsthafte Schwierigkeiten fuhren mit dem Gedanken, dass sie sich ja mit der Winde leicht wieder würden befreien können ..., Situationen, notabene, in die sie ohne Winde gar nicht erst hinein gefahren wären.
Natürlich schafft eine Winde Sicherheit, dass man sich ohne fremde Hilfe aus gewissen Situationen befreien kann. Aber erstens sind unsere Reisefahrzeuge keine aufgemotzten Patrols, und defensives Fahren sollte das Motto sein; dazu gehört auch, dass man schwierige Stellen zuerst zu Fuss abschreitet. Und zweitens kommt man mit dem richtigen Reifendruck und Traktionshilfen ("Sandbleche") in vielen Situationen weiter oder wieder raus. Und hier hätte die Winde allein auch nicht geholfen.

Richtig angewendet ist eine Winde ganz klar ein Plus. Das Cape York im Norden Australiens würde ich wohl auch nicht ohne Winde befahren. Aber wenn Du nur so zur "zum Spass" eine Winde in Betracht ziehst, dann vergiss das besser wieder bis Du einen konkreten Anwendungsfall hast.

Wenn Du Dich weiterhin für eine Winde interessierst, dann kann ich Dir einen langen Testbericht (inkl. hartem Einsatz im Gelände) scannen und bereitstellen. Die von Harry erwähnten WARN-Winden haben sehr gut abgeschnitten, aber nicht gewonnen.

Hope that helps,
--
oliver
Geschrieben von: mobilo Re: Winde - 08/01/2013 06:29
Hallo Bernd,
auch wir haben darüber nachgedacht und es Aufgrund folgender Überlegungen / Erfahrungen ad acta gelegt:

1. bist du darauf angewiesen das beim bergen der Motor läuft was nicht zu 100% sichergestellt werden kann wenn zum festfahren noch technische Probleme kommen

2. ist das nen Haufen Elektrik/Mechanik die gewartet werden muss und trotzdem ausfallen kann getreu dem Motto was dran ist geht auch kaputt (und da schleppen moderne Fahrzeuge schon genug mit sich rum

3. bei fester Montage oft am falschen / nicht optimalen Platz für die jeweilige Situation

4. treten bei unseren nicht gerade leichten Fahrzeugen erhebliche Zugkräfte auf die ja irgendwo eingeleitet werden müssen in der Umgebung und sehr oft sind genau solche weichen Böden nicht mit gerade stabilem natürlichen Bewuchs oder ähnlichem ausgestattet. (als wir uns mal mit unserem bestimmt 1 Tonne leichteren 4x4 Sprinter in Tarifa auf der Schweinewiese festgefahren hatten war nichts außer einem masiven Telefonleitungsmast in der Nähe, als die Winde angezogen hat fing der Mast an sich zum Fahrzeug zu neigen so das wir das schnell gelassen haben), als wir uns in Sardinien im Sand mit dem TREX (4,2 Tonnen) festgefahren hatten habe ich mit dem Greifzug an einem Stein der dort im Sand rumlag und fast etwa die größe eines Fiat Panda hatte festgemacht aber auch den haben wir zum Fahrzeug gezogen und nicht andersrum.
nach diesem missglückten Versuch habe ich dann die Schaufel rausgeholt und die GFK Sandbleche und nach 30 min Schaufeln war der Wagen ohne große Quälerei wieder draußen ohne das der 2. Trumpf der Reifendruckreduzierung hätte gezogen werden müssen.
Ich habe auch mal nen Landrover mittels eingerabenen Ersatzrad per Winde vom Strand geborgen, bezweifle aber das das bei doppelten Fahrzeuggewicht noch funktioniert.

Zusammenfassend würde ich an deiner Stelle, wenn überhaupt nur über einen Greifzug nachdenken der extrem vielseitig einsetzbar und sehr funktionssicher ist wenn man genügend Scherstifte dabei hat. Der Einsatz ist auch in meinen Augen viel dosierter weil man die Geräusche beim bergen ohne laufenden Motor viel besser hört und ggf abbrechen kann um nachzuschauen.
Aber mit der Standartausrüstung ( 4 Sandbleche, Schaufel und Kompressor) kommt man denke ich sehr weit denn was dieses zusätzliche "Windensicherheitsgefühl" bewirkt hat ja Oliver schon beschrieben

Die einzigen Einsätze die ich bisher hatte wo es ohne "irgend etwas zum ziehen" nicht ging waren schräge schlammige, lehmige, vereiste Wege wo der Wagen einfach langsam abrutscht (und dafür habe ich zumindest im Winter Ketten für hinten dabei) aber im Sommer sind die mir zu schwer zum mitschleppen.

Viele Grüße
Alex
Geschrieben von: Wildwux Re: Winde - 08/01/2013 07:49
Wir sind beim Bremach zum Schluss gekommen, das wir (vorläufig) keine Winch brauchen. Oliver hat die Gründe gut beschrieben. Obwohl wir die Winch am Landy oft brauchten. Nicht nur zum bergen, auch hier auf dem Hof für "allesmögliche", auch mal zum Baumstümpfe roden. Seit der Landy verkauft ist, müssen wir für's "allesmögliche" wieder die Greiffzüge nutzen...

Der Motor muss beim bergen nicht zwingend laufen. Die meisten Bremach haben genug Batteriekapazität und vertragen ein paar Minuten winchen problemfrei. Die elektrische Installation einer Seilwinde ist überschaubar. Zwei dicke Kabel und ein Stecker für die Bedienung. Die Elektrik, windenintern, ist primitiv und ohne Elektronik.

Ansonsten alles korrekt. Winden sind schwehr, teuer, gefährlich und nützen mit pech nix weil am falschen Ort oder auf felsigem Terrain kein "Ankerpunkt" verfügbar ist. Eine temporär hinten oder vorne anbaubare Winde ist natürlich top! Nur mitnehmen wenn man sie braucht, also z.B. in die Lausitz zum Angeben wink

Greiffzüge sind deutlich gefährlicher als Winden und bei weitem nicht so "nützlich" wie sie oft behochjubelt werden. Zudem, ein Grössenvergleich eines 1.6 Tonnen Greiffzugs mit 18 Meter Seil, auf der Warn 9000 mit 38 Meter Seil. Nur um mal aufzuzeigen wie "klein und zierlich" der Krempel ist und der zieht "nur" 1.6 Tonnen direkt!

[Linked Image von up.picr.de]
Geschrieben von: Ozymandias Re: Winde - 08/01/2013 11:05
Reifendruck ablassen ist das ERSTE was man macht in so einer Situation und nicht das Letzte.
Geschrieben von: Damedos Re: Winde - 08/01/2013 11:12
Original geschrieben von Ozymandias
Reifendruck ablassen ist das ERSTE was man macht in so einer Situation und nicht das Letzte.
+1
Geschrieben von: scami Re: Winde - 08/01/2013 11:20
Ich danke Euch für die rege Diskussion. Sie hat meine eigentlich ja schon vorhandnene Kontra-Argumente bestätigt.
So haben wir das Projekt verworfen. Ich werde nicht mit ner Winde angeben und meine geliebt Beifahrerin ist jetzt auch ohne Winde beruhigt.

Die Diskussion bei uns beiden enstand in Vorbereitung auf unsere Islandtour im August. Ich meine, wenn eine Passage wirklich unpassierbar erscheint, dann kehre ich lieber um als eine Winde zu kaufen (die dann eh keinen festen Punkt findet).

Und sonst gilt wie Ihr alle auch richtig sagt:
1. gucken und den besten Weg zu Fuß suchen
2. Luft runter
3. Blech vorsorglich bereit- oder auch schon auslegen
4. Schaufel bereithalten

Beste Grüße
Bernd
Geschrieben von: Wildwux Re: Winde - 08/01/2013 11:26
Original geschrieben von Ozymandias
Reifendruck ablassen ist das ERSTE was man macht in so einer Situation und nicht das Letzte.

daumenhoch
Geschrieben von: Ar Gwenn Re: Winde - 08/01/2013 11:39
Original geschrieben von Wildwux
Original geschrieben von Ozymandias
Reifendruck ablassen ist das ERSTE was man macht in so einer Situation und nicht das Letzte.

daumenhoch

Aus Alex' (mobilo) Ausführungen entnehme ich, dass er offroad durchaus erfahren genug ist, um zu wissen, dass reduzierter Luftdruck häufig auch die 30 Minuten Schaufelei und Blechlegen erspart (weiß ja jedes Kind - außer mir natürlich ...).

Deshalb mutmaße ich mal, das "Luft ablassen", das er oben meinte, ist im Sinne von "noch mehr Luft ablassen als ohnehin schon geschehen" zu verstehen, auf ein Maß, in welchem man sich schon Sorgen darüber macht, ob der Reifen noch auf der Felge bleibt.

Marcus
Geschrieben von: Wildwux Re: Winde - 08/01/2013 11:47
Marcus; du bist ja auch kein Kind!

Ich bin immer wieder erstaunt, wie viel gutes zureden maul es braucht, bis auch "ausgewiesene Offroadexperten" endlich Luft aus ihren Reifen lassen.
Geschrieben von: HorstPritz Re: Winde - 08/01/2013 12:26
Hallo,
vergleichst Du hier beim Greifzug Hublast im senkrechten Zug mit rollender Last bei der Warnwinch?

Grüße,

Horst
Geschrieben von: Ar Gwenn Re: Winde - 08/01/2013 12:35
Original geschrieben von Wildwux
Marcus; du bist ja auch kein Kind!

Ich bin immer wieder erstaunt, wie viel gutes zureden maul es braucht, bis auch "ausgewiesene Offroadexperten" endlich Luft aus ihren Reifen lassen.

Weil sie die zwanzig Kilometer Asphaltstraße sehen, die fünfzig Meter nach dem Sandstück anfangen??? grin

Marcus
Geschrieben von: oldie Re: Winde - 08/01/2013 12:59
Für Freund des Schaufelns noch ein kleiner Tipp:

Hi-lift hebt auch Bremach`s und Scams zumindest an einer Ecke, um das Sandblech oder Ähnliches unters Rad zu kriegen. Setzt allerdings eine weitere Unterlage für den Hi-lift voraus. Vorne am Bremach tuns die Rahmenplatten als Hebepunkt, hinten ggfs. Unterfahrschutz der Kappen entledigen und Rohr einschieben, an das der Hi-lift angreift.

oldie
Geschrieben von: PeterM Re: Winde - 08/01/2013 15:11
Hi-Lift bei der am leichten LkW doch eher großen Angriffshöhe ist aber ein "wackeliges Abenteuer". G'scheiten Angriffspunkt bauen oder das ist doch keine gute Idee..

ad Reifendruck runter und wieder rauf: Wenn die 50m die Herausforderung sind, kann ich mir von den km dahinter nichts kaufen (und den Röntgen-/Satellitenblick für die nächsten 20 km hab' zumindest ich nicht)

Grüsse
Peter
Geschrieben von: Wildwux Re: Winde - 08/01/2013 15:25
Original geschrieben von HorstPritz
vergleichst Du hier beim Greifzug Hublast im senkrechten Zug mit rollender Last bei der Warnwinch?

Nein, das machen nur inkompetente Diletanten. Ich schreib ausschliesslich von Zugkraft.
Geschrieben von: ziro Re: Winde - 08/01/2013 19:08
Original geschrieben von scami
Die Diskussion bei uns beiden enstand in Vorbereitung auf unsere Islandtour im August.

Auf Island findest Du eh nicht einen einzigen Baum, woran Du ein Seil knüppern könntest. grin

Da sehen die Stellen, wo man sich festfahren kann, so wie auf dem Foto aus.

Und meine Winde habe ich nur gebraucht, um den Wagen langsam und kontrolliert aus dem Fluß zu ziehen.

Gruß vom ziro

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Geschrieben von: scami Re: Winde - 08/01/2013 19:23
Ist das da im Wasser ein Musso?
Geschrieben von: SeppR Re: Winde - 08/01/2013 20:06
Ich habe mich nach langem Befürworten eines Greifzugs nun doch für eine Winde entschieden. Die Gründe dafür:

1) Ziro´s Argument, dass man damit notfalls ohne Assistent auskommt.

2) Ich fahre oft ohne Begleitfahrzeug und meine Frau kann mir bei einer Bergung nicht wirklich helfen, jedenfalls nicht mit einem Greifzug. Und alleine unterwegs gibt mir das Teil eine gefühlte Sicherheit.

3) Durch die grenzwertige Überladung der Hinterachse hilft die Winde an der Front der Achssymmetrie (zumindest schadet sie nicht). Für einen Greifzug hätte ich vorne keinen Lagerplatz. Und wie groß das ganze Equippment ist hat Harry ganz gut gezeigt.

4) Martin hat mir seine bisherige Winde mit Wechselplatte sehr günstig abgegeben (Danke nochmal). Er hat am Unimog auch ein ganz anderes Kaliber.

5) Und das System von Martins Winde mit der Wechselplatte bietet volle Flexibilität:
Während der Fahrt vor der Stoßstange vorne montiert (Achssymmetrie), bei Bedarf einfach nach hinten umgebaut und auf kleiner Fahrt in der Zivilisation abgebaut und zu Hause gelassen. Das geht alles sehr fix.

6) Strom für den Betrieb ist bei 3 parallel geschalteten Optima Batterieen kein Problem.

Sepp
Geschrieben von: scami Re: Winde - 08/01/2013 20:10
Hallo,

was hast Du für eine Winde? Wie schwer ist diese? Und wie oft hast Du sie schon gebraucht?

Grüße
Bernd
Geschrieben von: ziro Re: Winde - 08/01/2013 21:46
Musso?
Keine Ahnung. So ne Chinesen-Karre halt. Der hat in dem Fluß voll den Wasserschlag bekommen. Einmal Luftfilter komplett unter Wasser, da war es passiert.
Die Spanische Fahrerin war der Meinung, das die Flußüberquerung wohl am besten an der schmalsten Stelle gehen würde. Dort war es aber auch am tiefsten. :-)Motorhaube war komplett unter Wasser.

War die Frage nach welcher Winde an mich gestellt?

Wenn ja...
ich habe mir eine hydraulische Winde der Marke Superwinch in den Bremach gebaut. Das ist eine echte Arbeitswinde wie sie auch im Abschleppbereich eingesetzt wird. Ich habe einen Nebenantrieb am Getriebe, wo die Hydraulikpumpe angeflanscht ist. Ich kann vom 1. bis in den 6. Getriebe-Gang verschiedenen Geschwindigkeiten mit der Winde fahren. Separater Öltank mit 30 Litern Öl. Die Winde zieht 4,5 ton im einfachen Zug. Das ganze habe ich mit einer Kran-Funksteuerung/Magnetventilen versehen. Kann die Winde damit also von innen oder außen mit einem kleinen Handtaster ein- und ausfahren, nachdem ich die Hydraulik in Gang gesetzt habe.

Ist halt ne richtige ANGEBER-Winde, und nicht so ein Warn-Spielzeug. whistle2
Für mich kommt generell nur eine hydraulische Winde in Frage. Die kann ich den ganzen Tag rein und raus laufen lassen. Da bin ich nicht von Batterien abhängig, die irgendwann in die Knie gehen. Aber dazu gibt es tausende Meinungen...

Gewicht? Komplette Winde mit Konsole und Technik ca. 100 kg.
Das ist mir aber komplett Wurscht, da wir eh einen sehr leichten Ausbau haben und mein Bremi eh aufgelastet ist. Reisefertig sind wir mit 3700 kg unterwegs.
Bilder von meinem Bremach mit Winde hatte ich ja im Lausitz-Treffen-Fred eingestellt, als es hieß das sei dort zu anspruchslos gewesen.

Ich bin froh, das ich mit der Winde immer noch eine Reserve-Möglichkeit dabei habe, das Fahrzeug zu bergen, ohne auf andere Hilfe angewiesen zu sein. Das ganze Greifzuggerödel möchte ich nicht hinten im Fahrzeug mitschleppen. Natürlich ist es das beste, wenn man sie auf keiner Urlaubsreise einsetzen muß. Aber ich könnte, wenn ich müßte. Übrigens habe ich mich auch schon mit einer vorne angebauten Winde rückwärts heraus gezogen. Das ganze sogar Hügel aufwärts, da es nach vorne nur durch ein über 1,20 tiefes und großes Wasserloch weitergegangen wäre, und rückwärts den Berg hoch die abgelassenen Reifen im Schlamm, trotz aller Sperren, keine Traktion mehr hatten.
Das Windenseil einfach von vorne unterm Auto durchgezogen und oben am Hügel am Baum befestigt. Unter der Windenkonsole noch einen dicken Stamm eingeklemmt, wo das Seil drüber laufen konnte. Hat in der Not einwandfrei funktioniert.

Speziel für Island habe ich mich auf andere Bergehilfen konzentriert. Ohne Bäume ist es mit der Winde halt schon problematischer sich irgendwo heraus zu bekommen.
Drum habe ich mir Hebekissen besorgt, wie sie auch von der Feuerwehr verwendet werden. Ich habe zwei Stück, die beide jeweils 43 Tonnen heben. ;-) Ich gehe da immer auf Nummer sicher...
Also, falls ich mit dem Bremi versacke, muß ich nicht lange versuchen da irgendwo noch einen Wagenheber drunter zu bekommen, sondern ich schiebe einfach die Hebekissen unter das Fahrzeug. Kompressor dran, und ratz fatz geht der Bremi in die Luft. Dann Sandbleche unter die Reifen und weiter gehts.

Gruß vom ziro
Geschrieben von: mobilo Re: Winde - 09/01/2013 06:23
Original geschrieben von Ozymandias
Reifendruck ablassen ist das ERSTE was man macht in so einer Situation und nicht das Letzte.


die Reihenfolge die Ihr nennt ist sicher richtig aber da man den ganzen Bergekram ja nun nicht wirklich täglich braucht komme ich einfach viel schneller an unsere Sandboards rann (einfach außen 2 Schrauben lösen) als an den Kompressor den ich erst aus der hintersten Kiste in der Heckgarage rauskramen muss weil davor alles mit Männerspielzeug, Kinderspielzeug und Frauenspielzeug vollgestellt ist...:-)
außerdem hat der Junior seine eigene Schaufel und es ist für Ihn echt jedesmal ein wirkliches Erlebnis wenn er seinen festen Platz (immer Vorderrad Beifahrerseite) hat was er ausgraben muss, Da bekommt er immer richtiges Leuchten in den Augen wenn er sich nützlich machen kann (es ist wirklich Wahnsin wie solche Dinge die kleinen Kerle beschäftigen) => woraus ich hoffentlich berechtigte Hoffnung hegen kann das er sich später niemals einen Hymer kaufen wird...:-)

viele grüße Alex
Geschrieben von: scami Re: Winde - 09/01/2013 07:39
Zitat
War die Frage nach welcher Winde an mich gestellt?

nein, an Sepp. Aber Deine finde finde ich toll.
Aber wie gesagt, kein Baum oder so weit und breit oder am falschen Ende des Autos. Wenn überhaupt noch, dann vielleicht wirklich eine zum Wechseln, also System Sepp.

Der Gedanke mit den Hebekissen gefällt mir aber, das verfolge ich mal weiter ...

Beste Grüße von Bernd

Geschrieben von: Ar Gwenn Re: Winde - 09/01/2013 08:35
Original geschrieben von SeppR
Ich habe mich nach langem Befürworten eines Greifzugs nun doch für eine Winde entschieden.

Recht so, Sepp! Niemals zurück, nur vorwärts, ist die Devise! Die 4,4 Tonnen klingen so unvollständig, 4,5 ist schon eine weit rundere Angelegenheit. grin

Marcus
Geschrieben von: Wildwux Re: Winde - 09/01/2013 11:24
Original geschrieben von ziro
Ist halt ne richtige ANGEBER-Winde, und nicht so ein Warn-Spielzeug. Ohne Bäume ist es mit der Winde halt schon problematischer sich irgendwo heraus zu bekommen.

Klar, Hydraulikwinde ist das nonplusultra für den Dauereinsatz! Aber für die "kleine Bergung zwischendurch" etwas überdingst. Ich hab mich auch mal rückwärts mit der vorne angebauten Winde rausziehen müssen, weil ich vorwärtz im Graben steckte. S' gab ein paar Kratzer am Unterfahr- und Spustangenschutz und der Landy kam Quer die Böschung rauf. Janu, letztlich war er oben.

S' gibt Leute, die nutzen für Bergungen in baumloser Tundra nen Anker (nein ist kein Witz) SOWAS z.B.

Bei den LKW's sind Winden oft zentral angebaut und die Windenseile verlaufen in Rohren oder über Umlenkrollen nach vorne oder hinten. Sowas liesse sich mit etwas Phantasie leicht verwirklichen.
Geschrieben von: AllradMartin Re: Winde - 09/01/2013 11:41
Hallo Wildwux,

der von Dir verlinkte Anker mag ja in der Furt nützlich sein, für trockeneren Boden gibt es aber auch spezielle Offroad-Erdanker. Ich besitze einen ähnlichen, musste ihn aber noch nie einsetzen.
Wichtig ist nur, den Erdanker an einer Position einzusetzen, hinter (!) die man hinterher mit dem Auto fahren kann um den Anker mit der Winde wieder aus dem Boden zu ziehen. Sonst kann das mit Hacke und Spaten eine mühsame Angelegenheit werden.
Es soll auch Leute geben, die Felsbohrer mitführen und dann bei Bedarf im Fels Ankerpunkte setzen können.

Herzliche Grüße aus Würzburg

Martin
Geschrieben von: Wildwux Re: Winde - 09/01/2013 11:45
Hoj Martin

Nützliches Teil! Aber die Leute die ich meinte kriegen nie so ein Spezialteil zu Gesicht, oder könnten es nicht bezahlen. Die nehmen halt was grad rum liegt, notfalls den Anker vom "nächsten Boot".
Geschrieben von: CAR53 Re: Winde - 09/01/2013 13:08
Hallo,

Zitat
Bei den LKW's sind Winden oft zentral angebaut und die Windenseile verlaufen in Rohren oder über Umlenkrollen nach vorne oder hinten. Sowas liesse sich mit etwas Phantasie leicht verwirklichen.


Die zentrale Anordnung der Winde mit Vor- u. Rückwärtszug geht m. W. derzeit nur mit der hydraulischen Rotzler Treibmatic Winde. Die lagert das Seil nicht auf der Seiltrommel, sondern unbelastet in einer "Speichertrommel" (Zug- und Speichereinheit ist im Gegensatz zu einer Trommelwinde getrennt) und benötigt deshalb keinen Raum für die Spulung - kann das Seil punktgenau durch eine "Seiltrompete" ausgeben und damit kann das Seil auch durch Rohre geführt werden (benötigt kein breites Rollenfenster wie eine Trommelwinde). System ist genial, aber "sauteuer"


Grüße aus Freiburg


Christof
Geschrieben von: Wildwux Re: Winde - 09/01/2013 14:14
Die 20 Tonnen/50 Meter Winde an der Kiste z.B. ist eine normale Hydraulikwinde mit Seiltrommel. Das Seil führt durch ein Rohr rechts am Motor vorbei nach vorne oder gerade zum Seilfenster am Heck. Man muss "nur" drunter kriechen und "umfädeln". Stell ich mir aber nicht so easy vor, ist ja nicht grad ein Seilchen...

Klar, die Abmessungen sind auch gänzlich anders als an unseren "Kleinwagen" und ein Kühler steht bei dem Kasten sowieso nicht im Weg. Aber ich denk, mit etwas Phantasie kriegt man sowas hin. Irgend einer im Landyforum hat "Hülsen" an die VA und HA geschraubt, wo er s' Windenseil durchziehn kann. Beim Rückwärts ziehen braucht man meisst nicht so viel Zugkraft wie beim vorwärts Winchen, da man ja schon äh... vorgespurt hat.

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Geschrieben von: PeterM Re: Winde - 09/01/2013 15:31
Wenn wir schon schöne Gedankenmodelle entwickeln: umsteuerbarer Trommelantrieb, an einer Seite festhalten, mit ein paar Wicklungen auf der Trommel rettet uns die Seilgleichung - zweite Trommel führt zu Rotzler, aber es sollte auch leichtere Seilspill-Lösungen geben

Grüsse
Peter
Geschrieben von: oldie Re: Winde - 09/01/2013 17:58
Warum so kompliziert; beim THW haben sie die Winde zentral angeordnet und lenken das Seil mit einer gesteckten Umlenkrolle nach vorne; d.h. zum Rückwärtsziehen blockiere man das Seil vorne und verankere die Umlenkrolle an geignetem Fixpunkt.

Zum Thema Hydraulikwinde: Es gibt von Warn eine Kleine mit "nur" ca 20 kg Gewicht, die mit Dyneema bestückt noch tragbar/umsteckbar sein dürfte. Die mangelnde Zugleistung kann durch Flaschenzug und Seilgeschwindigkeit kompensiert werden.

oldie
Geschrieben von: SeppR Re: Winde - 09/01/2013 19:43
Hallo Peter

Kann man denn Hydraulikwinden auch umstecken ? Gibt es Hydraulik-Steckdosen ?

An Bernd nur eine kurze Antwort: Ich habe meine Winde erst letzte Woche von Martin bekommen und noch nicht montiert, System Sepp klingt etwas hochtrabend, jedenfalls nach Zukunftsmusik. Sagen wir besser System Martin. Ich werde Dir aber meinen ersten Einsatz per PM melden.

Und an Marcus: Bitte krieg jetzt keinen Schreikrampf, wenn ich Dir sage, dass ich diese Wechselwinde ja gerade deshalb verwenden will, weil ich zu schwer geworden bin. Ich bin nämlich nur hinten zu schwer, vorne geht noch was.
Gegen das Heckgewicht werde ich noch weitere Änderungen umsetzen: Ersatzrad aufs Fahrerhaus und den schweren Träger für das Ersatzrad ausbauen. Bringt über 120 kg Gewichtsersparnis an der Hinterachse.

Sepp
Geschrieben von: oldie Re: Winde - 09/01/2013 22:05
Hallo Sepp,

im einfachsten Fall brauchst du nur 2 Schläuche zum Betrieb der Winde, der Ventilblock etc wird im Fahrzeug fest verbaut. Die Schnellkupplungen/ Steckdosen hat jeder Frontlader, Schneepflug...;bei Bedarf 2-, 3-,...fach (wird aber klobig). Die Mechanik zum Umstecken hast du ja schon (mechanische Verbindung Winde-Fahrgestell)

oldie
Geschrieben von: Ar Gwenn Re: Winde - 10/01/2013 09:18
Original geschrieben von SeppR
Und an Marcus: Bitte krieg jetzt keinen Schreikrampf, wenn ich Dir sage, dass ich diese Wechselwinde ja gerade deshalb verwenden will, weil ich zu schwer geworden bin. Ich bin nämlich nur hinten zu schwer, vorne geht noch was.

held

Sepp, Du bist genial!! Damit lieferst Du mir das perfekte Argument für die Übergewichtsdiskussion mit meiner geliebten Frau: "Schau Hasi, ich bin ja nur im Mittelbereich zu schwer. Wenn ich jetzt nur im Bereich der Füße und der Nase zunehme, geht da noch was!"

grin

Marcus
Geschrieben von: SeppR Re: Winde - 10/01/2013 18:15
Siehts Du, doch Schreikrampf. Und heute abend kriegt Deine Frau den Lachanfall.

Aber ich glaube, dass Du mich schon verstanden hast.

Bisher hinten 2,6 und vorne 1,8 Tonnen.
in Zukunft geschätzt hinten 2,45 und vorne 1,95 ohne und schlappe 2,0 mit Winde

Besserung !

Sepp
Geschrieben von: battel Re: Winde - 11/01/2013 07:36
hey sepp,

an ordentlichen sauerbraten und paar klöß, an sauhaxen zum nachtisch, zwei drei halbe zum runterspülen... beer was mer bei euch alles lernen kann!?

ne gut, jetzt aber mal zum winden-zeugs:

-hydraulik kann mer recht gut und einfach mit schnellkupplung wechseln.

-wenn ihr wechselsystem machen wollt überlegt euch mal die sache beweglich zu gestalten. ich hab mei winde auf ner wechselplatte mit ringöse. kann se vorne und hinten in nato-haken einhängen. somit ist die winde in "fest" montiert und verdreht sich nicht beim ziehen, irgendwas wegen rotation oder so. kann sich aber frei in zugrichtung ausrichten und wickelt so auch ordentlich das seil auf. kennt bestimmt jeder beim "schräg" winchen wie sich des seil krumm wickelt.

-wegen gewicht und auch wegen sicherheit würde ich zumindest unerfahrenen windenbenutzern zum kunststoffseil raten! da gibts bereits schöne gute sachen sogar für forst!

gruss
andreas
Geschrieben von: Wildwux Re: Winde - 13/01/2013 14:56
Original geschrieben von oldie
die Winde zentral angeordnet und lenken das Seil mit einer gesteckten Umlenkrolle nach vorne; d.h. zum Rückwärtsziehen blockiere man das Seil vorne und verankere die Umlenkrolle an geignetem Fixpunkt.

Aha... Das ist bei dem Magirus auch so! Desshalb also die "angesteckte" Umlenkrolle! Und "umfädeln" braucht man nur, wenn man mehr als 25 Meter Seillänge braucht.

Clever !
Geschrieben von: Jermak Re: Winde - 14/01/2013 09:14
mal ein spillwinde/Capstan winch in betracht gezogen ?
Geschrieben von: Wildwux Re: Winde - 14/01/2013 12:09
Nö, Spillwinde find ich nix gut, teilt sich zu viele Nachteile mit dem Greifzug. Braucht mindestens zwei Leute und stehst viel zu nah am Seil...

Sollte ich irgndwann der Meinung sein, wir bräuchten ne Winde am Bremach, s' gäbe ne Warn 9.5xp hinten drannen und ne "Montagemöglichkeit" für die Umlenkrolle am Ufahschutz um notfalls nach vorne zu Winchen. Ein paar Kratzer an den Achsen nehm ich in Kauf.
Geschrieben von: SeppR Re: Winde - 14/01/2013 18:37
Dumme Frage eines Windenneulings zum Umlenken:

Winchen muss man doch eigentlich nur wenn das Ding festgefahren ist. Dann steckt eine Achse doch im Sand, Schlamm oder Fels. Wie bringt man in diesem Fall das umgelenkte Seil unter dem Fahrzeug durch?

Sepp
Geschrieben von: Ar Gwenn Re: Winde - 14/01/2013 18:48
Original geschrieben von SeppR
Dann steckt eine Achse doch im Sand, Schlamm oder Fels. Wie bringt man in diesem Fall das umgelenkte Seil unter dem Fahrzeug durch?

Nutze die Kraft, Sepp, nutze die Kraft ...

http://www.youtube.com/watch?feature=player_detailpage&v=M_QcRPNfUuE#t=241s

Für die passende Musik benötigst Du halt entsprechende Lautsprecher.
Geschrieben von: harvey Re: Winde - 14/01/2013 20:45
Die Macht
lieber Marcus
im Deutschen die Macht
Geschrieben von: Damedos Re: Winde - 14/01/2013 20:46
Remembered well you have, Master Gwenn!

Und wie Yoda bei anderer Gelegenheit zu einem Geländefahrer sagte:

"If no mistake have you made, yet stuck you are ... a different game you should play."
Geschrieben von: scami Re: Winde - 14/01/2013 21:07
@ Ar Gwenn

Ach so geht das! Na das ist ja einfach!

Geschrieben von: Ar Gwenn Re: Winde - 14/01/2013 22:23
Original geschrieben von harvey
Die Macht
lieber Marcus
im Deutschen die Macht

Ja, stimmt, oder auch der "Saft" (Englisch: "May the Schwartz be with you!") ...
Geschrieben von: Wildwux Re: Winde - 15/01/2013 11:56
Original geschrieben von SeppR
Wie bringt man in diesem Fall das umgelenkte Seil unter dem Fahrzeug durch?

Ein Löchlein von ein paar cm schaufeln und den Haken unter der Achse durchziehen. S' Seil erledigt (gräbt) dann den Rest von selbst.
Geschrieben von: SeppR Re: Winde - 15/01/2013 12:16
Nachdem meine Knochen nicht mehr soo viel "Saft" haben nutze ich lieber ein wenig Kraft und hebe die gesamte Winde vorne aus der Halterung raus und stecke sie hinten rein.

Den Nippel durch die Lasche ziehen.

Sepp

Geschrieben von: Bulli Re: Winde - 15/01/2013 21:56
Ist doch eigentlich ein Unding, der Kraftfluss vom Motor zur Winde! Kurbelwelle, Keilriemen, Lichtmaschine, Batterie (teilweise), armdicke Kabel (eventuell nach vorne und nach hinten), fetter Elektromotor und dann erst die Seiltrommel. Und ist ja bei der hydraulischen Lösung auch nicht viel einfacher.

Hat denn schon mal jemand den direkten Weg (ohne Umweg über die Elektrik oder Hydraulik) über den Nebenantrieb realisiert?

Ist mir schon klar, dass das nicht so geil aussieht, wie eine Winde auf der Stoßstange, aber technisch ist das doch wohl die bessere Lösung (leichter, Power ohne Ende, keine Wärmeprobleme, jeder Geschwindigkeit, kein Freilauf nötig, und, und, und). Das mit der Seilführung ist doch auch lösbar, gibt's bei diversen Lkw serienmäßig.

Gruß!
Gerhard
Geschrieben von: oldie Re: Winde - 16/01/2013 08:13
Mein BJ 40 Landcruiser hat die original mechanische Winde mit Nebenantrieb.

Leichter? Wohl nicht, Nebenantrieb, Kardanwelle zur Winde, Winde m. Schneckengetriebe;
Leistung ohne Ende? auch nicht, bei jedem Nebenantrieb sagt dir der Hersteller wieviel du ohne Zahnausfall übertragen kannst. Bleibt noch die Bedienung: Zum Stillstand der Winde Kupplung treten, Leergang (Schaltgetriebe o. Nebenantrieb), d.h. bei Einmannbetrieb laufen oder es zerstört sich irgendwas ("Sicherung": Scherstift)...Falls Fernbedienung gewünscht weitere Kupplung... erforderlich, siehe Forstwinden.

Da erscheint es mir doch einfacher Relais oder Magnetventile elektrisch anzusteuern, auch im Hinblick auf Sicherheit und Bedienungskomfort (Funksteuerung einfach realisierbar)

Gruß oldie
Geschrieben von: battel Re: Winde - 16/01/2013 08:38
Strom sollte doch am einfachsten sein. Zumindest haben die meisten genügend Pufferspeicher/Batterien an Bord um ne E-Winde ordentlich zu betreiben. Da ist dann das Kabel mit Trennschalter nicht mehr das Thema.

Hydraulik wäre natürlich ne super Sache, fragt mer sich nur ob sich die Investitionskosten, das zusätzliche Gewicht usw rechnet im Vergleich zu dem was mer damit macht. Wenn mer Hydraulik eh braucht und hat dann lieber ne ölbetrieben Winde. dafuer
Geschrieben von: Wildwux Re: Winde - 16/01/2013 10:40
Was beim Bergen mit Seilwinde wichtig ist, die Winde wenn immer möglich mit dem Fahrzeug unterstützen. Dies spart Strom und schont die Winde und den Ankerpunkt.

Bei Elektro- und Hydraulikwinde geht das problemfrei, bei Nebenantrieb-Winden wird's knifflig.

@oldie: Moderne Winden für Nebenantrieb haben einen Freilauf, abspuhlen wird so nicht mehr zum Sprint.

Leistung? Mir geistert die Zahl 150nm im Kopf herum.

@Gerhard: Sollte dein Arm nur noch 50mm2 dünn sein, brauchts keine Winde sondern ein Sarg.

Stromverbrauch: Eine Warn9.5xp braucht bei 2.7 Tonnen Zugkraft etwa 330A. Das Seil hat dabei eine minimale Geschwindigkeit (erste Seillage) von 3.1 m/Min. Lassen wir sie also 10 Minuten laufen, ziehen wir etwa die gesammte Seillänge (38 Meter) mit dieser Last ein und verbrauchten dabei ca. 35 A/H. Das sollte selbst eine heruntergenudelte Verbraucherbatterie noch schaffen.

PS: Warn9.5xp braucht ohne Last 70A (12 m/Min), bei Vollast von 4.4 Tonnen 480A (2.5 m/Min)
Geschrieben von: battel Re: Winde - 16/01/2013 11:09
Die Frage ist dann aber nicht ob die Batterie noch z.b. 35 Ah geladen hat, sondern eher ob sie überhaupt 330A oder gar die von Dir geschriebenen 480A abgeben kann? Deshalb wäre ne 2te Batterie entsprechend angeschlossen schon nicht von Nachteil. Das der Motor falls möglich läuft brauch mer ja nicht drüber reden...

mfg
Andreas
Geschrieben von: Bulli Re: Winde - 16/01/2013 13:37
Original geschrieben von Wildwux
Sollte dein Arm nur noch 50mm2 dünn sein, brauchts keine Winde sondern ein Sarg.
........
PS: Warn9.5xp braucht ohne Last 70A (12 m/Min), bei Vollast von 4.4 Tonnen 480A (2.5 m/Min)
Toller Witz!! beer Aber: 50 mm2 bei 480 A dagegen DIN 51700 schreibt da 240 mm2 vor. Ob das einer so ausführt, keine Ahnung.
Ich gebe ja zu, mit "armdicke" habe ich ein wenig übertrieben. Selbst ich, der nicht deinen athletischen Körperbau hat, komme schon auf gut 2300 mm2.
Aber deine 50 mm2 scheinen mir wiklich ein bisschen knapp dimensioniert, alleine schon vom Spannungsverlust.

Aber das Argument mit der fehlenden / schwer zu realisierenden Motorunterstützung ist natürlich nicht von der Hand zu weisen.

Naja, meine Anfrage war ja auch nur akademischer Natur. Bei meinen Gewichtsbeschränkungen kann ich mir eh keine Winde leisten.

Gruß!
Gerhard
Geschrieben von: Wildwux Re: Winde - 16/01/2013 14:14
Hoj Gerhard

Das hast du natürlich völlig richtig erkannt, die 50mm2 sind schon etwas sehr mager dimensioniert. Ich mag nicht nachrechnen, schätze aber bei 2 Meter Kabel etwa 0.3 Volt Spannungsabfall. Bei dem Strom "heizt" das Kabel also mit etwa 150 Watt, das wär also kurzzeitig "vertretbar".

Allerdings braucht man selten die volle Last bei den Seilwinden und dann muss man halt einen Spannungsverlust in kauf nehmen, er ist ja nur kurzzeitig. Die häufigsten elektrischen Schäden die ich an Seilwinden bisher sah, waren darum wohl auch geschmolzene oder "ausgelötete" Kabelschuhe.

Ich geh von einen Anschlusstrom von etwa 250A aus (=ca. 50% Zugkraft) und eine +Leitung von etwa 2 Meter, minus über's Chassis. Somit sollte ein 70mm2 ausreichen. Diese Kabeldicke lässt sich auch noch sinnvoll verlegen.

Ich glaub der ganze Thread ist mittlerweilen akademischer Natur. Bernd hat sich entschieden, Sepp hat seinen Balast (bzw. sein Fittnesprogramm). Macht also nichts, wenn wir hier Fachsimpeln. wink
Geschrieben von: Ozymandias Re: Winde - 16/01/2013 16:54
Der Anlasser vom Dodge nimmt bis 700A und ist an 70mm² angeschlossen
Dass der nicht im Dauerbetrieb steht ist auch klar.
Für die Winde habe ich auch 50mm² verwendet, zumindest vorne reicht das gut aus.

Ein 240mm² Kabel habe ich noch nie gesehen, wo verwendet man den sowas?
Geschrieben von: Bulli Re: Winde - 16/01/2013 20:12
Keine Ahnung, ist halt die Norm http://www.njumaen.de/t4tt/pdf/kabelquerschnitte.pdf
Geschrieben von: Wildwux Re: Winde - 17/01/2013 07:50
Seltsame Tabelle, da wird die Länge des Kabels ja völlig ausser Acht gelassen ??

Nur so als Info: Kabellänge in Meter * Strom in Ampere / 56 * Spannungsabfall in Volt = Querschnitt in mm²

Original geschrieben von Ozymandias
Ein 240mm² Kabel habe ich noch nie gesehen, wo verwendet man den sowas?

Im Kraftwerkbau kommen solche "Schläuche" zum Einsatz. Und in der Lausitz wink liegen wirklich armdicke Kabel zum Betrieb der Abbauanlagen in der Gegend rum. Ein 240mm² Kabel hat etwa Ø18 cm. möcht ich ja nicht unters Auto hängen...

PS: Querschnittrechner
Geschrieben von: Damedos Re: Winde - 17/01/2013 08:25
Original geschrieben von Wildwux
240mm² Kabel hat etwa Ø18 cm
Etwas stimmt hier nicht, ich komme auf knapp 18 mm (die klassischen Rechenfehler: Zehnerpotenz oder Vorzeichen OO).
Geschrieben von: Wildwux Re: Winde - 17/01/2013 08:44
grin mm natürlich!
Geschrieben von: Ar Gwenn Re: Winde - 17/01/2013 09:00
Aha, so kommen also die unter Männern üblichen Prahlereien mit Längenangaben zustande! grin
Geschrieben von: Bulli Re: Winde - 17/01/2013 12:48
Ich habe mir diese schöne Excel-Tabelle gemacht und laminiert.
[Linked Image von thumbs.picr.de]
Liegt immer im Elektroschapp parat; da spare ich das Rechnen (von wegen 10er Potenz oder Vorzeichenfehler).

Übrigens, 5% Spannungsabfall ist schon 'ne ganze Menge. Meinem Kühlschrank (Waeco) war das offensichtlich zu viel, ist irgendwann nicht mehr vernünftig hochgelaufen. Ich hatte bei max. 1 m Abstand zur Unterverteilung - glaube ich - 1,5 mm2 gewählt. Jetzt mit 4 mm2 (also völlig überdimensioniert), und alles ist gut.

Gruß!

Gerhard
Geschrieben von: Ar Gwenn Re: Winde - 17/01/2013 16:29
Original geschrieben von Bulli
Übrigens, 5% Spannungsabfall ist schon 'ne ganze Menge. Meinem Kühlschrank (Waeco) war das offensichtlich zu viel, ist irgendwann nicht mehr vernünftig hochgelaufen.

Die Waeco-Kühlbox ist ein Fall für sich, das problem liegt an dem Stecker, der kein Standardanschluss und mit dem Kabel fest verschweißt ist. Das Waeco-Kabel ist eine hauchdünne Litze. Nach jahrelangem Ärger mit zwei Kühlboxen habe ich das erst richtig erkannt, und nun wurde der Waeco-Teil am Kabel auf das absolute Minimum reduziert, beide Stränge für Plus genommen, und die Masse über die Karosserie geleitet. (Habe natürlich nicht ich gemacht, mit meinem Talent würde sicher meine Ohrläppchen immer noch qualmen ...).

Marcus
Geschrieben von: Bulli Re: Winde - 17/01/2013 17:25
Ja, hatte ich gelesen, hattest du schon mal gepostet. Sonst wäre ich gar nicht drauf gekommen, mit der zu schwachen Leitung.

Mein Waeco-Kühlbox betreibe ich schon immer über einen Minikonveter an 220 V, aber dass die Herren aus Emsdetten den gleichen Fusch an dem über 700 € teuren "Tropenkühlschrank" CR-65 verbauen, musste ich erst noch lernen. Wenn ich mich richtig erinnere, hatten die von der Anschlussklemme zum Kompressor auch nicht mehr als 1,5 Quadrat verbaut. Spart vielleicht 2 Ct, und die Menge muss es dann bringen. depp

Gruß!

Gerhard
Geschrieben von: scami Re: Winde - 03/02/2013 19:13
@ ziro
Zitat
Drum habe ich mir Hebekissen besorgt, wie sie auch von der Feuerwehr verwendet werden. Ich habe zwei Stück, die beide jeweils 43 Tonnen heben

Welche Hebekissen sind das? Vetter ... ?
Wie hoch heben die?
Bei ebay gibt es ja ne Menge davon.

Danke für Deinen Rat dazu.

Bernd
Geschrieben von: Wildwux Re: Winde - 26/02/2013 10:34
Achtung OT!

Ich komm grad von einem "Lasagneeinsatz" zurück. Bei einer Nachbarin ist letzte Nacht ein Pferd verendet, natürlich zuhinterst im Stall. Mit dem Trecker komm ich nicht zu, also mussten wir s' Pferd mit dem Seilzug aus dem Stall auf den Vorplatz ziehen, damit es der Abdecker aufladen kann. Es waren nur etwa 15 Meter und s' Pferd schätz ich auf etwa 600Kg. Also eigentlich "nix".

Wie ich da, bei -6° schwitzend und schnaufend am Hebeln war, wünschte ich mir all die Lehnstulabenteurer wink herbei, die mit Seilzug ihren >3.5 To. Bremach aus dem Dreck ziehen wollen...
Geschrieben von: Ar Gwenn Re: Winde - 26/02/2013 10:39
Ach Gott, dann wirst Du halt Deine bleistiftdünnen Ärmchen mal ein wenig trainieren müssen. Wäre ein Kraft- und Muskelpaket wie ich in der Nähe gewesen, dann wäre das Pferd freiwillig ins Leben zurückgekehrt, aus Angst vor meiner Energie ...

grin

So, jetzt ziehe ich mich in meinen Lehnstuhl zurück.

Marcus
Geschrieben von: Wildwux Re: Winde - 26/02/2013 10:43
Bei euch würd ja eh Astrid "hebeln" und nicht du... grin
Geschrieben von: Ar Gwenn Re: Winde - 26/02/2013 11:08
Ich glänze halt in der Controllingfunktion ...

[Linked Image von spassfieber.de]
Spassfieber.de
Geschrieben von: Wildwux Re: Winde - 26/02/2013 11:26
Ganz normaler Baustellenalltag...

lmao

Hast du eigentlich das Zuggewicht deines Greifzugs, dem stetig steigenden Gewicht von Gwenn angepasst?

Z.B. Abo fürs Fitnesstudio für die "Hebelbetätigerin" ?

whistle2

Ich geh jetz essen...
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