Da sieht man wieder wie wichtig es ist in einer Gruppe unterwegs zu sein. Da kann man in fast aussichtslosen Situationen auch ohne Hilfe von aussen gerettet werden und so schwierigstes Gelände bezwingen.
Und wenn es noch schwieriger wird ist die Variante mit zwei Seilwinden brillant.
Das nimmt einem doch viel Angst vor der nächsten Herausforderung.
Wow, echt beeindruckend, was diese Fahrzeuge so alles können! Ganz haarig wird es ab 11:45; ich bin sicher, da hatte der Fahrer sein Herz in der Hose! Ich verstehe sofort, weshalb Jürgen diese Gruppe die Dünen-Experten nennt.
Ich nehme für mich Folgendes aus dem Video mit:
Sobald Sand in Sicht ist, legt man die Geländeuntersetzung ein. Die Sperren lässt man aber getrost weg, weil man sonst einen Schaden an den Differenzialen riskiert (der Fahrer des orangen Mobils hat wohl noch nicht Guru-Status, denn man sieht ab 5:07, dass er das Zentraldiff gesperrt hat. Was für ein Angsthase!)
Dünenfahren ist extrem schwierig. Selbst bei einer kaum kniehohen Düne kann man so steckenbleiben, dass nur noch die Winde das Fahrzeug jemals wieder herausbringt (6:00)
Im Zweifelsfall kann auch der Rückwärtsgang und viel Gas helfen (4:57)
Besonders die kleinen Dünen werden langsam angefahren und unmittelbar vor dem Anstieg wird das Gas durchgedrückt. Dadurch wird die Vorderachse entlastet, was die Lebensdauer des Fahrwerks erhöht (7:35).
Am besten hält man sich genau in der Spur des vorausfahrenden Fahrzeugs, speziell dort wo der Sand schon so richtig aufgewühlt ist. Dann fährt man langsam in diesen Sandpool hinein und drückt aufs Gas (11:45).
KEIN WUNDER wenn inzwischen überall Führerzwang herscht, wenn solche Deletanten im Sand unterwegs sind! Keine Ahnung, gefährden sich und andere.... UNGLAUBLICH - und dann stellen sie noch Videos davon ins Netz... Bei 5,15 versucht sogar einer ein Sandblech unter ein fahrendes Fahrzeug zu legen.....
Mir gefallen die Szenen, in welchen das (einheimische?) Expeditionsmitglied mit bloßen Händen den Sand unmittelbar VOR den sich drehenden Reifen rauskratzt - mit platten Händen bewegt sich Sand besser?
Normalerweise bin ich der Meinung, dass man vom Lehnstuhl aus nicht immer den allwissenden Obermacker spielen sollte. Aber hier muss man sich schon auf die Hände draufsetzen, um nicht auf die Tastatur loszustürmen. Sowas von nerdig!! Dass man auf den gigantischen Dünen auf der Straße hängenbleibt, ist nur allzu verständlich. Das meine ich jetzt mal gar nicht so ironisch: Der Sand scheint wirklich sehr fein und weich zu sein, und wenn man ohne Routine ist, nähert man sich der ersten "Düne" seines Lebens schonmal nicht mit Schwung. Da fallen ja die Weinflaschen im Regal durcheinander.
Luftablassen muss man halt auch üben, oder es muss einem mal gesagt werden - und selbst wenn man es intellektuell weiß, muss es einem manchmal de facto eingeprügelt werden (wie ich aus eigener, leidvoller Erfahrung weiß). Der orange Daily scheint von der Lastverteilung nicht unbedingt optimal zu sein, ohne die Winde würde es ihn wahrscheinlich überhaupt vorne aufheben.
Ich nehme an, die vier haben sich einen tunesischen Führer genommen, der mit dem Quad voraus gefahren ist. Dann wäre es wohl die allererste Wüstentour ihres Lebens, und noch dazu kann es sein, dass eine schöne Quad-Spur nicht optimal für schwere Wohnmobile ist. Deshalb will und kann ich über den Experten den Stab nicht brechen. Sollten noch weitere Touren folgen, werden sie sich irgendwann mal das Video ansehen und sich denken: "Oh mein Gott!"
Marcus
P.S.: Olivers übersichtlicher Crashkurs "Sandfahren" ist aber exzellent, und sollte auf jeden Fall in Erichs Gebrauchsanweisung für Bremachs Eingang finden!
Ich will noch einmal auf Olivers Tipps oben zurückkommen, weil ich einige Aussagen nicht richtig verstehe.
Zentralsperre weglassen ! Das wundert mich schon mal. Damit verzichte ich doch etwas auf den Allrad. Bei schlechter Traktion wie im Weichsand dreht dann womöglich nur die Achse, die im besonders weichen Abschnitt steckt ?
Und der letzte Satz: Luftablassen ist überbewertet.??
Wenn jemand behauptet, Luftablassen wäre absolut alles dann hat er es natürlich überbewertet. Aber im Vergleich zu den anderen Maßnahmen ist der niedrige Luftdruck doch eins der wirksamsten Mittel, die Traktion im Sand zu erhöhen, oder nicht ?
An die Kritiker der Filmchen: Die Leute sind mit 4 gut ausgerüsteten Fahrzeugen in den Dünen. Da darf man schon ein wenig spielen und riskieren. Gefährden werden die 4 wohl niemanden außer ihre Technik. Wenn etwa der vom Fahrer gestoppte Versuch, ein Sandblech unter die drehenden Räder einzufädeln zu einem Blechgeschoss hinten raus führt. Und wir lernen nur aus eher grenzwertigen Passagen. Der Vorspann mit Straßen- oder Pistenstecke ist doch nicht ergiebig für uns.