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Geschrieben von: Dbrick Rätsel und Auflösung: Dieselversorgung - 10/03/2015 23:10
Vor 3 Wochen habe ich einen kleinen Ausflug nach Ulm gemacht:

200m² PP-Hohlkammerplatten für 10�: damit will ich den weiteren Innenausbau in meiner Kiste machen.
Manchmal gibt es solche Gelegenheiten - dafür musste ich aber die Gesamtmenge nehmen.
Leider musste ich den dabei gesparten Materialwert mit Werkstattrechnungen wieder ausgleichen.

Mein Brick stand seit Herbst mit Sommerdiesel 3/4 gefüllt.
Deshalb hatte ich rechtzeitig einen Verflüssiger zugegeben und
vor der Fahrt noch mit 10l Winterdiesel aufgefüllt.
Die 200km Hinfahrt waren problemlos. Die Temperatur um die Null grad. In den wenigen Bergen auch mal minus 3 oder 4.

Auf Autobahnrückfahrt plötzlich Motoraussetzer, 200m nach der angesteuerten Autobahnausfahrt geht gar nichts mehr.
Alleine hätte ich das Ding nicht an den Seitenstreifen schieben können.
Der Pannendienst stellt fest: Motor bekommt kein Diesel --> seine Diagnose: Versulzt. Mein Einwand: Kann das bei 0 Grad sein ? eigentlich unwahrscheinlich, aber das kann nur die Werkstatt klären.
Die tauscht Diesel Filter und Vorfilter - hilft nichts und die sind auch nicht verdreckt - also dauert es den ganzen Nachmittag bis eine Ursachae festgestellt wird: die Leitung vom Tank zum Vorfilter war geknickt (was wegen dem Wellrohr dar�ber nicht sichtbar ist). Nach Austausch läuft der Motor wieder.

80km Weiterfahrt und Tanken. 30km danach erneute Aussetzer. Runter von der Autobahn und über Landstrasse am Bahnhof in Ansbach geparkt, von da Heimfahrt mit dem Zug
Am nächsten Tag zurück und eine Versuchsfahrt in Ansbach - es ist leider nicht besser geworden.
Zum Glück gibt es in Ansbach eine IVECO- Werkstatt: Die ist identisch mit der lokalen Baywa Landmaschinenwerkstatt und hilft mir sofort: der verdreckte Vorfilter wird ausgetauscht.
Die sicherheitshalber auch gewechselte Dieselpumpe wird wieder zurückgebaut weil der Mechaniker selbst über den Preis erschrickt. Er empfiehlt mir dringend eine Tankreinigung und vermutet Dieselpest.
Die Rückfahrt geht dann ohne weitere Probleme.

Was wars ?
Versulzen? Zu warm. Schlechtes Additiv ? Verdreckten Diesel am Autohof getankt ? Alles unwahrscheinlich.
Dieselpest ? Das kommt doch nur bei Wärme vor.
War schon Dreck drin ? ich hatte ja schon den Ausstausch der Hochdruckpumpe (wegen Metallspänen in der Pumpe) bald nach dem
Kauf in Italien.
Aber warum tritt das erst jetzt so deutlich auf ?

Mir kommt da ein Gedanke: Das Fahrzeug war je mehrere Jahre in Süditalien fast nur gestanden (Baujahr 2004. 2012:beim Kauf waren es nur 8800km).

Meine Vermutung:
Verschmutzung bzw. Dieselpest waren schon immer im Tank aber verkrustet und gut abgelagert. Kann es sein, das dieses Winter-Additiv eine Nebenwirkung hat, nämlich auch Verschmutzungen anlöst und verflüssigt? Sowas steht natürlich nicht auf der Verpackung.

Mittlerweile hab ich über die Ablassschraube alles in einen ausreichenden Zweittank umgefüllt, dabei aber nichts gefunden.

Heute hab ich den Tank abgebaut und den Entnahmestutzen herausgezogen:

[Linked Image von up.picr.de]
Da sollte eigentlich der Filterstrumpf über dem Entnahmerohr zu sehen sein.

Ist das Dieselpest ?
Im Restinhalt des Tanks schwimmen Schmutzflocken.

Wenn meine Erklärung also richtig ist, sollte man in heissen Ländern vor längeren Stillstandszeiten den Tank besser leeren oder ein Vorsorgemittel gegen Dieselpest anwenden.
Laut Googel kommt das bei der Seefahrt häufig vor und da wird
GrotaMar82 empfohlen.


Vieleicht hilft meine Erfahrung sowas zu vermeiden

Gruß
Erich





Geschrieben von: Ozymandias Re: Rätsel und Auflösung: Dieselversorgung - 11/03/2015 06:46
Jup, Dieselpest.

Alles was du jetzt im Tank hast ist zu entsorgen, der Tank gründlich zu reinigen. Danach mit NEUEM Diesel auffüllen und VORHER ein Biozid in den Tank geben.
Danach Fahren damit sich das Mittel verteilt und die Leitungen gespült werden.
Dass dabei ALLE Filter nochmals erneuert werden versteht sich von selbst!

Dieselpest ist in Deutschland aufgrund des Bioanteiles weit verbreitet bei Fahrzeugen die lange Zeit geparkt werden. Macht man das sollte man nur Premiumdiesel verwenden, dieser verträgt lange Standzeiten besser.

Grüße Ozy
Geschrieben von: Wildwux Re: Rätsel und Auflösung: Dieselversorgung - 11/03/2015 07:07
Vorgehen wie Ozy beschrieben hat und mit Grotamar 82 "desinfizieren". Dosierungsanweisungen beachten! Damit haben wir bei unseren Baustellentanks gute Erfahrungen gemacht.

Ich würde dann ein paar Tankladungen mit Grotamar 82 nachbehandeln... sicher ist sicher.
Geschrieben von: Ozymandias Re: Rätsel und Auflösung: Dieselversorgung - 11/03/2015 08:07
Und nur um es nochmals deutlich zu machen - der bestehende Tankinhalt ist zu ENTSORGEN!
Dieser Diesel ist hochgradig kontaminiert und würde das System direkt wieder infizieren, auch bei Zugabe von Biozid.
Geschrieben von: juergenr Re: Rätsel und Auflösung: Dieselversorgung - 11/03/2015 09:10
Original geschrieben von Segel-Magazin.de
Wenn sich im Dieseltank Bakterien breit gemacht haben, drohen verstopfte Filter und streikende Motoren. Wer die Prophylaxe verpasst hat, muss jetzt gegen den Wildwux im Tank ankämpfen. segeln hat getestet, welche Mittel wirklich helfen.
Geschrieben von: Dbrick Re: Rätsel und Auflösung: Dieselversorgung - 11/03/2015 09:22
Hallo Jürgen,

wir haben also den Verantwortlichen selbst in unseren Reihen!


Grotamar hab ich bestellt - jetzt muss ich mich mal um eine Entsorgungsmöglickeit für Diesel suchen

Gruß
Erich
Geschrieben von: CH-Turi Re: Rätsel und Auflösung: Dieselversorgung - 11/03/2015 11:09
Hoi Ozy,

Was sind lange Standzeiten?
Geschrieben von: Ozymandias Re: Rätsel und Auflösung: Dieselversorgung - 11/03/2015 11:21
Mehrere Monate oder anders gesagt es ist nicht das Alltagsfahrzeug wo der Tankinhalt innert Tagen oder höchstens Wochen umgesetzt wird.

Dieselpest ist echt mühsam und schwierig sie dauerhaft wieder loszuwerden, elende Bazillen die man nicht unterschätzen soll.
Geschrieben von: Wildwux Re: Rätsel und Auflösung: Dieselversorgung - 11/03/2015 11:48
Original geschrieben von juergenr
Original geschrieben von Segel-Magazin.de
muss jetzt gegen den Wildwux im Tank ankämpfen.

maul
Geschrieben von: ullidoc Re: Rätsel und Auflösung: Dieselversorgung - 11/03/2015 11:53
Original geschrieben von juergenr
Original geschrieben von Segel-Magazin.de
muss jetzt gegen den Wildwux im Tank ankämpfen.

maul

rofl

Sorry für's verwässern.... aber der war einfach zu geil....
Geschrieben von: PeterM Re: Rätsel und Auflösung: Dieselversorgung - 11/03/2015 13:43
Mir hat ein LkW-Betreiber, der dauernd im Hamburger Hafen unterwegs ist, bezüglich Kondens und damit Ausfällen aufgrund unbrauchbar gewordenen Kraftstoffs von "einigen Tagen" erzählt - Volltanken hilft. Und das Wasser fördert das Wachstum "unerwünschter Organismen" auch gewaltig, da sind dem die LkW's mit immer wieder ein paar Tagen Standzeit dann binnen Wochen "zugewachsen"

Grüsse
Peter
Geschrieben von: juergenr Re: Rätsel und Auflösung: Dieselversorgung - 11/03/2015 18:14
interessanter Artikel - Hauptaussage "Das Wasser muss raus" - und zwar auf < 50ppm

Weiterhin interessant ist der Teil über die Abscheiderate von Filtern, die wie der Separ bis zu 100% ausweisen. Das verwendete Verfahren "Karl Fischer" erlaubt bei 100% im günstigeren Fall noch ein Vorkommen von 500ppm Wasser nach der Filtration. Diesen Verfahren wurde auch der TÜV-Prüfung.pdf von Separ angewendet ;-)
(bzgl. Mikroorganismen im Diesel & Wasser nicht soo relevant, da der Separ ja nach dem Tank sitzt, aber der Rücklauf ist dann eben auch wasserfrei)

[Linked Image von thumbs.picr.de]
Geschrieben von: SeppR Re: Rätsel und Auflösung: Dieselversorgung - 11/03/2015 19:16
Ja, wirklich ein interessanter Artikel.

Und er besagt, dass unsere SEPAR-Filter dieses Problem nicht wirklich lösen können. Nicht nur deshalb, weil sie nach den Tanks liegen sondern weil die behauptete 100% Entwässerung tatsächlich nur 99,95 % sind und das ist zu wenig. 500 ppm, also 0,05% Wasser reicht den Bakterien.

Also Grotamar 82 kaufen und rein in den Tank, der längere Zeit nicht geleert wird.

Sepp

An Erich: Danke für das Thema.
Geschrieben von: Ozymandias Re: Rätsel und Auflösung: Dieselversorgung - 11/03/2015 22:00
Der Separ filtert gelöstes Wasser aus dem Diesel und das ohne Membrane? Phantastisch.
Geschrieben von: juergenr Re: Rätsel und Auflösung: Dieselversorgung - 11/03/2015 22:49
wer sagt denn das und was ist denn "gelöstes Wasser" ?
Geschrieben von: Dbrick Re: Rätsel und Auflösung: Dieselversorgung - 11/03/2015 23:11

Ich hab da noch eine ganz praktische Frage:
Weil ich auch den korrodierten Deckel vom Entnehmer reinigen will, muss ich die Leitungen abnehmen.
Nur wie gehen den diese beiden Verbinder von den Entnehmerrohren ab ?

[Linked Image von up.picr.de]
Die beiden Nasen zusammendrücken und nach unten schieben (wie rechts zu sehen)?
Aber das Oberteil lässt sich trotzdem nicht abziehen.

Nebenbei: wie funktionieren die Schnellverbinder direkt am Dieselfilter ? Die sehen wieder anders aus.


Gruß
Erich
Geschrieben von: juergenr Re: Rätsel und Auflösung: Dieselversorgung - 12/03/2015 07:52
Moin Erich

Die Anschlusswinkel sitzen gerne fest, also vorher hin/her bewegen, dann nach unten drücken, um die Verriegelung zu entlasten und dann die gegenüber liegenden Nasen zusammendrücken und das kpl. Kunstoffwinkelstück nach oben abnehmen. Da bleiben dann nur noch die senkrechten 10mmv Röhrchen stehen.
Geschrieben von: Ozymandias Re: Rätsel und Auflösung: Dieselversorgung - 12/03/2015 08:08
Hallo Jürgen

Gelöstes Wasser ist dasjenige das unsichtbar im Diesel ist, die Emulsion.
Freies Wasser ist das am Tanzboden oder auch das was im Separ Test dazu dosiert wurde.

Zitat
Wodurch kann Wasser auftauchen/entstehen?
Wasser kann, wie in CEN/TR 15367-1 „Mineralölerzeugnisse – Leitfaden für eine gute Systemwartung – Teil 1 DK” festgehalten, an verschiedenen Stellen der Verteilerkette in das Produkt gelangen. Es wird jedoch erst dann zum Problem, wenn es als freies Wasser auftritt, weil freies Wasser sowohl Korrosion erzeugt als auch Bakterienwachstum fördert. Mögliche Wassereintrittsstellen sind:
•als gelöstes Wasser aus der Herstellung; dieses kann abhängig von den Umgebungsbedingungen im weiteren Verlauf der Verteilerkette freies Wasser bilden, wenn das Produkt soweit abkühlt, dass das Löslichkeitsprodukt des Wassers überschritten wird;
•als freies Wasser durch Eintritt nach schweren Regenfällen oder bei Rissen in der technischen Ausrüstung;
•als Wasserdampf(feuchte Luft) durch Tankatmung oder durch Kondensation an den Tankswänden, einschließlich des Fahrzeugtanks.

Es ist nahezu unmöglich, das Eindringen von Wasser in die Verteilerkette zu vermeiden. Daher ist ein ausreichendes Wassermanagement sehr wichtig. Beeinflusst werden kann das Problem durch den Bioanteil im Diesel, da FAME stärker auf Wasser (zieht Wasser an) reagiert. Dazu kommt, dass FAME durch dessen molekulare Struktur besser auf den Metalloberflächen haften bleibt als fossiler Diesel. In diesem Belag an den Wänden können sich Mikroben besser entwickeln.

Vorbeugende Maßnahmen für Lagerung:
Auf die Farbe des Diesels achten. Er sollte klar und frei von jedweden Verunreinigungen sein. Der maximale Wassergehalt für Diesel ist 200 ppm (nach ÖNORM EN 590 od. C 1590). Darüber könnte der Diesel trüb sein oder es könnte sich freies Wasser am Boden bilden.

Quelle; http://www.sackl.net/2009/01/22/dieselkraftstoff-mit-biokomponente/

Grüße Ozy

Ps; Die Iveco Dieselfilter sind seit Beginn der CDI Zeit mit einer Membrane (ähnlich Goretex nur umgekehrter Effekt) ausgerüstet um das gelöste Wasser abzutrennen.
Geschrieben von: HorstPritz Re: Rätsel und Auflösung: Dieselversorgung - 12/03/2015 08:58
Hallo,
nach meiner Information ist die Schicht zwischen "freiem Wasser" im Tank und dem Diesel der ideale Nährboden für Bakterien.
Dies tritt häufig bei Fahrzeugen auf, die länger stehen. Daher ist das Problem ja bei Booten so bekannt.

Ich hatte die Bakterien in Südamerika im Unimog-Tank. Hier ist aber auch bekannt, dass gerade in Bolivien die Tankfahrzeuge gerne den Diesel schwarz verkaufen und die fehlende Menge mit Wasser ergänzen.

Ich hatte Glück und es reichte den infizierten Diesel abzulassen und mit frischem Aufzufüllen. Dies vermutlich deshalb, weil ich täglich unterwegs war und so der Tank im Abstand weniger Tage wieder neu befüllt wurde.

Grüße,
Horst
Geschrieben von: juergenr Re: Rätsel und Auflösung: Dieselversorgung - 12/03/2015 10:06
Original geschrieben von Ozymandias
Der Separ filtert gelöstes Wasser aus dem Diesel und das ohne Membrane? Phantastisch.
Original geschrieben von Ozymandias
Hallo Jürgen

Gelöstes Wasser ist dasjenige das unsichtbar im Diesel ist, die Emulsion.
Freies Wasser ist das am Tanzboden oder auch das was im Separ Test dazu dosiert wurde.

Hi Ozy,

ebendrum, der Separ filter das freie Wasser (z.B. durch Kondensation), wie im TÜV Prüfbericht beschrieben.
Emulsion entsteht wohl z.B. durch Scherkräfte in der ESP oder HD-Pumpe

Dieselmotor-Management: Systeme und Komponenten von Robert Bosch GmbH
[Linked Image von up.picr.de]
Geschrieben von: Ozymandias Re: Rätsel und Auflösung: Dieselversorgung - 12/03/2015 10:14
Darum ging es mir ja - es wurde geschrieben dass der Separ 99,9% des Wasser als solches entfernt und das ist falsch. Er entfernt 99,9% des freien Wassers.
Die CDIs mögen aber auch das gelöste Wasser gar nicht gerne. Und um jenes zu entfernen braucht es einen Hightech Filter, das geht nicht mehr mit Mr.Funnel und Co.

Grüße Ozy
Geschrieben von: Hilti Re: Rätsel und Auflösung: Dieselversorgung - 12/03/2015 11:37
Ich hätte da noch eine Anfängerfrage: Wie erkenne ich, ob in meinem Tank die Dieselpest herrscht?

Hintergrund meiner Frage: Ich kann meinen Santana bis ca. 2'200 U/min beschleunigen, dann rutscht er ins Notprogramm (aus dem Auspuff kommen dann leicht etwas schwarze Abgase).


Vielen Dank,
Hilti
Geschrieben von: juergenr Re: Rätsel und Auflösung: Dieselversorgung - 12/03/2015 12:38
in dem du reinschaust oder mal den (ersten) Dieselfilter anschaust

Dieselpest
Geschrieben von: BAlb Re: Rätsel und Auflösung: Dieselversorgung - 12/03/2015 14:25
Original geschrieben von juergenr
in dem du reinschaust oder mal den (ersten) Dieselfilter anschaust

Dieselpest

Aha ... Wasser im Tank laugh
http://www.esys.org/news/SOS-Bilder-2009/11-13-Ariake.jpg
Geschrieben von: juergenr Re: Rätsel und Auflösung: Dieselversorgung - 12/03/2015 14:35
jepp und der Kabidän dazu largemarge

[Linked Image von up.picr.de]

Geschrieben von: Wildwux Re: Rätsel und Auflösung: Dieselversorgung - 12/03/2015 20:42
Da haben wir ja auch schon drüber gelabert: Dieselpest

Geschrieben von: PeterM Re: Rätsel und Auflösung: Dieselversorgung - 12/03/2015 21:20
Noch ein Leitfaden zur Abhilfe:
[Linked Image von thumbs.picr.de]
Am Ende des Tages gibt es keine Garantie, dass mir bei dubioser Kraftstoffqualität, langen Standzeiten bzw. widrigen Außenbedingungen nicht doch was passiert.. dann sind wir bei den Bioziden.

Bis dahin: keine teilentleerten Tanks einwintern, Wasser so gut es geht abscheiden, da haben Separ und Co ihre Meriten - zumindest die Dieselpest ist sehr vom freien Wasser abhängig - und die Grotamar-Reserve für Verdachtsfälle bereithalten.

Noch übler als das gelöste Wasser sind gelöste Metallverbindungen - gibt's auch, tun dem Hochdrucksystem deutlich schneller weh.. so gut das eben möglich ist nichts dubiose Kraftstoffqualität tanken, ich weiß schon, dass das in der Pampa leichter gesagt als getan ist, aber zumindest nicht der Versuchung anheimfallen, 3 Euro auf die Tankfüllung zu sparen.

Grüsse
Peter

edit von Juergen: pdf bei picr.de abgelegt
Geschrieben von: Wildwux Re: Rätsel und Auflösung: Dieselversorgung - 13/03/2015 07:42
Original geschrieben von PeterM
nicht der Versuchung anheimfallen, 3 Euro auf die Tankfüllung zu sparen.

Zustimm! Viele Länder haben mehrere Dieselqualitäten und/oder es wird geschmuggelter Diesel verhökert. Die paar eingesparte "$$$" könnten später verd... teuer werden. Wenn es nicht anders geht, halt nur so viel von dubiosen Tankstellen oder aus Fässern Tanken, dass man den nächsten Ort erreichen kann wo wieder ordentlicher Sprit verkauft wird.
[Linked Image von up.picr.de]
Geschrieben von: juergenr Re: Rätsel und Auflösung: Dieselversorgung - 13/03/2015 08:06
moin Harry,

eine so gut ausgestattet Tankstelle wie auf dem Bild, haben wir in Äthiopien leider nicht immer finden können....
Geschrieben von: Wildwux Re: Rätsel und Auflösung: Dieselversorgung - 13/03/2015 12:48
War ja nur als Beispiel gedacht, es kann ja auch gut eine Tanke mit bloss einer Zapfsäule sein...
Geschrieben von: atze Re: Rätsel und Auflösung: Dieselversorgung - 13/03/2015 15:16
...oder ein paar Flaschen
Geschrieben von: juergenr Re: Rätsel und Auflösung: Dieselversorgung - 13/03/2015 16:15
noch etwas zum Lesen, war in dem alten Faden mal verlinkt, der link funzte aber nicht mehr

[Linked Image von thumbs.picr.de]

Geschrieben von: Verticker Re: Rätsel und Auflösung: Dieselversorgung - 13/03/2015 19:04
Hallo,

ich habe mir für die nächste Tour einen Mr. Funnel AF15CB Fuel Filter bestellt.
Ich denke der beste Schutz oder zumindest die erste Barriere ist, erst gar keine Verunreinigungen in den Tank hineinzubekommen.

Hat jemand mit dem Filter Erfahrungen?

[Linked Image von up.picr.de]

• Entfernt Wasser, Schmutz und Ablagerungen aus Kraftstoff
• Ultra-Fast-Flow-Rate von bis zu 15 Liter pro Minute für die Verwendung mit tragbaren Kraftstoffbehältern und Kraftstoff
• Einfache, tragbare und Selbstreinigung
• Filter Benzin, Diesel, Heizöl und Kerosin
• Keine Ersatzteile

Gruß Diethard



Geschrieben von: juergenr Re: Rätsel und Auflösung: Dieselversorgung - 13/03/2015 19:56
soweit ich das sehe gibt keinerlei technische Angaben bzgl. der Filtertechnik und Filterleistung (außer wie viel Liter/min da durchlaufen) auf der HP vom Hersteller mrfunnel.com, was soll man dann dazu sagen, außer das er wohl "was" filtern wird.....als Trichter mit Filter wohl besser als nichts
Geschrieben von: SeppR Re: Rätsel und Auflösung: Dieselversorgung - 14/03/2015 20:02
Was kann man alles aus schlechtem Diesel rausfiltern?
Mir fallen nur Wasser und irgendwelche feste Bestandteile ein, also Sand, Metallteile etc. Gibt es noch etwas grundsätzlich anderes?

Für feste Bestandteile gibt es doch so ein feines Netz, das man beim Tanken in den Tankstutzen hängt (wenn das technisch möglich ist, also Tankstutzen ohne Ventilklappe). Bei Landrovern habe ich das mal gesehen, Form und Größe wie eine Zipfelmütze, und das Prinzip leuchtete mir ein. Eine ziemlich große Netzfläche sorgte dafür, dass man mit der normalen Zapfpistole Tanken kann ohne dass der eingefüllte Treibstoff zurückstautstaut. Wenn der Tank voll ist zieht man das Netz aus dem Tankstutzen heraus und verstaut es irgendwie, jedenfalls so, dass man nicht überall diesen Dieselgeruch hat. Gegen Wasser hilft das Netz nicht.

Und nun zu Mister Fummel.
Auf Reisen wird man doch nicht die XXL-Größe davon mitnehmen, oder? Und bei den kleinen Trichtergrößen kann man bestimmt nicht einigermaßen rasch Tanken, vermute ich. Daten dazu sind auf der Seite angegeben, ich könnte mir vorstellen "leicht" übertrieben. Dann muss man den Trichter waagrecht halten. Mit der Hand möchte ich das bei einem auf diese Weise recht lange dauernden Tankvorgang nicht halten. Also braucht man eine Haltevorrichtung. Unsere Tankstutzen sind ja leider nicht so schön von oben zugänglich wie auf den Bildern. Am Ende hat man den dieseltropfenden und duftenden Trichter und muss ihn verstauen. Natürlich geruchs- und dieselfest, aber im Gegensatz zu dem winzig faltbaren oben erwähnten Netz hat das Ding einiges an Volumen, die Halterung nicht zu vergessen.
Einziger Vorteil gegenüber dem Netz: Es soll auch etwas Wasser zurückhalten. Wieviel ppM Wasser im Ablauf noch ist kann man nicht sagen, keine Daten. Das wäre aber der entscheidende Punkt.

Für uns Reisende ist das aber eher zu umständlich, denke ich, angesichts des unbekannt hohen Nutzens.

Sepp
Geschrieben von: Wildwux Re: Rätsel und Auflösung: Dieselversorgung - 15/03/2015 07:38
Metallspäne, Sand, Kupferdrähte, Plastikteile, Tannnadeln, Nietenteile, Stoff-, Papier-, Dichtmittelreste, Schlüssel, Schrauben, Muttern usw. haben wir schon aus Tanks und Filtern raus gefischt. S' ist schon mal toll, wenn das nicht in den Tank, und vor allem nicht in die Dieselpumpe gerät. Dafür ist ein Dieselpariser (Ozy, wie heisst das Ding richtig?) schon mal eine gute Lösung.

Ich hatte schon "schwere Mitteldestilate aus dem Bodensatz einer Tankstelle" im Papierfilter des Separ. Hoffe ich hab PeterM richtig zitiert. Keine Ahnung wie man das schon beim Betanken ausfiltern könnte. Wäre aber sinnvoll, es hat den Filter tüchtig zugepappt.
Geschrieben von: juergenr Re: Rätsel und Auflösung: Dieselversorgung - 15/03/2015 09:16
Mr. Funnel Fuel Filter Video Beweise

@ "Dieselpariser" - meintest du etwa Elefantenlondoner ;-)
Geschrieben von: Wildwux Re: Rätsel und Auflösung: Dieselversorgung - 15/03/2015 10:22
Ja, irgend so was kondomöses wink

@Video: Nicht schlecht das Teil, gut für in die Werkstatt. Aber so unterwegs... ich weiss nicht recht ob ich Lust hätte, eine Tankladung (sind ja meist >100 Liter) da durch zu tröppeln. Und wohin mit dem Stinketeil nach dem Tanken?
Geschrieben von: juergenr Re: Rätsel und Auflösung: Dieselversorgung - 15/03/2015 10:33
in Elefantsize XXS

[Linked Image von up.picr.de]

zum Abfiltern von "großen" Wassermengen in Kraftstoff, scheint der Funnelfiler ja gut zu funktionieren, den Rest im ppm Bereich können dann Separ und Hauptfilter machen.
Irgendwie will das Wasser nicht durch das Filternetz des Fummeldings kratz
Geschrieben von: Ozymandias Re: Rätsel und Auflösung: Dieselversorgung - 15/03/2015 11:13
Den Elefanten-Pariser habe ich auch, aber noch nie gebraucht, für zweifelhafte Spiritualität aber ein gutes Hilfsmittel. Versorgen in einem Gefrierbeutel mit Zip-Loc und alles ist gut. Das Teil ist ja kein Schwamm der vor Diesel trieft.
Der Funnel ist ja primär für Kleinanwendung im Hobbybereich konzipiert, Rasenmäher, Skidoo etc. das man aus (alten) Kanistern betankt.
Alle diese Filter sammeln aber nur das Freie Wasser auf, für das Gelöste braucht es immer noch einen fahrzeugeigenen Top Dieselfilter, da führt kein Weg dran vorbei.
Geschrieben von: juergenr Re: Rätsel und Auflösung: Dieselversorgung - 15/03/2015 12:13
wo bei der AF15CB mit 15 gpm also rund 56 Ltr./min angegeben ist, selbst bei einem Drittel wären das 100 Ltr. 5,5 min.
Diethard kann das (betanken) ja testen und berichten
Geschrieben von: Verticker Re: Rätsel und Auflösung: Dieselversorgung - 25/03/2015 19:16
hier meine ersten Tests / Erfahrungen zum Mr. Funnel Filter.

1. 900ml Wasser pur hineingekippt > Null Output
2. 450ml Wasser und 450ml Diesel vermischt öfter durchgeschüttelt und eine Nacht stehen gelassen. Vor dem Einfüllen in den Filter nochmal gut vermischt. Austritt 450ml Diesel.
Ich konnte bis jetzt kein Wasser in diesem Part feststellen.
Der Rest ist im Filter gebieben, Wasser mit Fettaugen.
3. Zur Betankung mit dem Filter habe ich einen 20Liter Reservekanister genommen. Das Betanken verlief ohne nennenswerte Verzögerung.
4. Bis jetzt gibt es für mich nur einen Nachteil. Es verbleibt im Filter immer eine Restmenge von ca. 300ml, die dann irgendwie gesammelt, - oder an der Tanke irgendwie entsorgt werden muß.

Der Transport des Filters ist bei mir kein Problem, da ich direkt hinter dem Tank ein Staufach für alle möglichen Flüssigkeiten wie Bremsflüssigkeit, Hydraulikoel etc. habe. ( s.Bild)

[Linked Image von up.picr.de]

Gruß Diethard
Geschrieben von: Wildwux Re: Rätsel und Auflösung: Dieselversorgung - 26/03/2015 07:19
Cool !

Würde mich interessieren, wie das Ding funktioniert... reine Neugier!
Geschrieben von: SeppR Re: Rätsel und Auflösung: Dieselversorgung - 26/03/2015 17:45
Ich stelle mir gerade vor:

Damit im afrikanischen Busch zur Kanistertankstelle fahren, einer Kanister Treibstoff durchlaufen lassen und den Wasserrest zurückgeben.

Der schwarze Tankwart wird Augen machen.

Sepp
Geschrieben von: Verticker Re: Rätsel und Auflösung: Dieselversorgung - 29/03/2015 17:26
hier noch zur Ergänzung, wie ich den Filter beim Betankungsvorgang fixieren kann.

[Linked Image von up.picr.de]

Gruß Diethard
Geschrieben von: RadFalter Re: Rätsel und Auflösung: Dieselversorgung - 31/03/2015 10:35
Airlineschine oberhalb des Tankes an die Kabine setzen
Spanngurt nehmen und der Filter würde fast auf Höhe des Tankes sitzen und
bequem zu Betanken sein.
So einem Gummispanngurt "trau" ich nicht...
Geschrieben von: Verticker Re: Rätsel und Auflösung: Dieselversorgung - 30/08/2015 16:37
Hallo,

hier mein Erfahrungsbericht zu dem Mr. Funnel Filter:

Zumindest in Russland kann man den Filter an den normalen Tankstellen vergessen.

In Russland muss man zuerst bezahlen und dann kann der Tankvorgang erst begonnen werden.

Ueber den Filter kann man nur mit reduzierter Durchlaufleistung arbeiten.
In Russland schalten dann die Zapfsaeulen ab und man muss wieder zur Kasse gehen und erklaeren, das der Tank noch nicht voll ist und sie die Zapfsaeule wieder freigeben sollen.
Wenn das dann alle 10l passiert, macht man das kein 2. Mal.

Zum anderen ist der Kraftstoff mittlerweile an den grossen Tankstellen unbedenklich.

Das Entsorgen der Restmenge aus dem Filter ist in Russland uebrigens kein Problem.

An der einen Tanke habe ich den Tankwart gefragt, wo ich den Schluck lassen kann. " Einfach in den Muelleimer kippen, no problem ", war seine woertliche Antwort.


Fazit: Fuer eine Betankung aus unbekannten Kanistern oder Flaschen nuetzlich, an normalen Tankstellen schlecht bis garnicht haendelbar.

Gruss Diethard
Geschrieben von: Wildwux Re: Rätsel und Auflösung: Dieselversorgung - 30/08/2015 19:42
Hallo Diethard, danke für den Bericht!
Geschrieben von: rolfganster Re: Rätsel und Auflösung: Dieselversorgung - 13/09/2015 17:44
wir haben auch im niger die tanke kennen gelernt wo der hiwi den sprit mit dem mund ansaugt und immer ne gute ladung in die schnauze kriegt.
grüße
rolf
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