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Geschrieben von: Mungajoe Zu wenig Druck auf der Hinterachsbremse. - 03/08/2010 20:04
Werte G-meinde,

nachdem der TÜV-Mensch der Meinung war, mein G-fährt brauche ein paar neue Teile, wurde an der Bremse hinten folgendes erneuert:
Bremsleitungen und -schläuche, ALB sowie Bremstrommeln. Nach dem Entlüften und Einstellen ergibt sich das Problem, daß die Räder (im aufgebockten Zustand) bei Betätigung der Fußbremse eben noch von Hand zu drehen sind.

Wir kriegen einfach nicht genügend Druck auf die Bremse. (Wurde übrigens auch schon bei der HU bemängelt.)

Die Handbremse hingegen arbeitet einwandfrei.

Die Leitungen sind frei, es kommt Bremsflüssigkeit hinten an.

Jemand eine Idee, wo der Fehler liegen könnte?

Achja, die hintere Diff.-Sperre schaltet auch nicht mehr. Gibt es da eventuell einen Zusammenhang?



Geschrieben von: Oelmotor Re: Zu wenig Druck auf der Hinterachsbremse. - 03/08/2010 20:14
Hallo

ich würde mal nach der EInstellung des ALB schauen, wobei es ja logisch klingt, dass die Bremsleistung mit abnehmender Hinterachslast geringer wird.

Gruß

Thomas
Geschrieben von: 460iGer Re: Zu wenig Druck auf der Hinterachsbremse. - 04/08/2010 04:20
ALB-Regler arbeitet mit zwei Druckstufen welche sich je nach Beladung einstellen. Kannst du messen an einen Messanschluss.
Sperre: Wenn ihr beide Schläuche zw. Rahmen und Achse erneuert habt, dann mußt du die Sperre auch noch entlüften...
Geschrieben von: Mungajoe Re: Zu wenig Druck auf der Hinterachsbremse. - 04/08/2010 06:20
Hallo,

zuerst einmal Danke für die Antworten.

Am ALB haben wir verschiedene Einstellungen durchgespielt, leider ohne wesentlichen Veränderungen.

An die Sperrenentlüftung werden wir wohl noch mal ran müssen.

Wir suchen weiter....
Geschrieben von: JohannesJ Re: Zu wenig Druck auf der Hinterachsbremse. - 04/08/2010 06:48
Hallo,
dann ist evtl. Dein Kolben vom oder im ALB festgegammelt oder es ist noch Luft im System. Das ALB läßt sich zerlegen und gangbar machen.

Gruß Johannes
Geschrieben von: Mungajoe Re: Zu wenig Druck auf der Hinterachsbremse. - 04/08/2010 06:59
Hallo Johannes,

das ALB ist nagelneu, Original ATE und das Gestänge ist leichtgängig.
Wir haben auch mehrfach entlüftet, sowohl manuell als auch mit mit so einem Druckentlüftungsgerät.

Unsere Vermutung geht momentan in Richtung gequetschte oder geknickte Bremsleitung.

Wir gehen jetzt das ganze Bremssystem systematisch durch.

Es bleibt spannend.
Geschrieben von: Nuncanadamas Re: Zu wenig Druck auf der Hinterachsbremse. - 04/08/2010 07:53
Hauptbremszylinder?
Geschrieben von: Dominique Re: Zu wenig Druck auf der Hinterachsbremse. - 04/08/2010 08:15
Hallo Joachim
Hangt die achse auch frei in der luft?
Zitat
[/quote]daß die Räder (im aufgebockten Zustand)[quote]
Kann es sein das die ALB dann "denkt" das mit totaal keine belasting auch keine bremskraft fur die hinterachse gebraucht wird??

mfg Dominique
Geschrieben von: 460iGer Re: Zu wenig Druck auf der Hinterachsbremse. - 04/08/2010 08:30
...es gibt (nur?)zwei Druckzustände...
Ist das Vorspannventil und Hauptbremszylinder i.O.?
Geschrieben von: JohannesJ Re: Zu wenig Druck auf der Hinterachsbremse. - 04/08/2010 10:16
Hallo,
vielleicht Anschlüsse am Ventil verwechselt? Nur sone Idee?

Gruß Johannes
Geschrieben von: Dominique Re: Zu wenig Druck auf der Hinterachsbremse. - 04/08/2010 11:27
Hallo Johannes
meinst du brems und sperr leitung verwechselt? ugh
mfg Dominique
Geschrieben von: JohannesJ Re: Zu wenig Druck auf der Hinterachsbremse. - 04/08/2010 11:31
Hallo,
Eingang / Ausgang ALB vielleicht, Sperre müßte man eher merken?

Gruß Johannes
Geschrieben von: G_USER Re: Zu wenig Druck auf der Hinterachsbremse. - 04/08/2010 11:46
hallo, es gibt verschieden starke (vorspann?)federn für den alb hebel, müssen sogar bei änderung der hinterachsfedernstärke jeweils angepast, d.h. gewechselt werden werden....
mal in die richtung nachforschen...?
gruß klaus
Geschrieben von: DaPo Re: Zu wenig Druck auf der Hinterachsbremse. - 04/08/2010 14:58
Hallo Joachim,

ich würde mal etwas systematischer an die Sache heran gehen. Ich fasse mal zusammen:
Trommeln, ALB und die Leitungen sind neu. Die Beläge alt oder neu?

Es kann sein, daß die Beläge verglast oder einfach nur im Laufe der Jahre glatt poliert sind, dann bremsen sie nicht mehr sonderlich gut. Du kannst sie mal mit einem Schwingschleifer und 100er Papier etwas abschleifen und so die oberste Schicht abtragen. Möglich, daß die Bremswirkung dann besser ist. Ebenso schleifen sich Beläge und Trommeln im Laufe der Zeit aufeinander ein. Wechselt man dann nur eines von beiden, trägt mitunter nur ein minimaler teil der Fläche tatsächlich. Auch das bekommst du mit dem Schwingschleifer weitgehend behoben.

Ansonsten mal den tatsächlichen hydraulischen Druck messen, stimmt der?

Bewegen sich beim Zylinder beide Kolben?


Oder, vielleicht noch banaler:
Wie hast Du die Grundeinstellung der Bremse gemacht?

Du mußt Fuß- und Handbremse separat einstellen:
Zuerst die Fußbremse mittels der Nachsteller, und erst dann die Handbremse mittels der Seile....
Geschrieben von: Mungajoe Re: Zu wenig Druck auf der Hinterachsbremse. - 04/08/2010 16:26
Hallo zusammen,

erst einmal herzlichen Dank für Euer zur Verfügung gestelltes Fachwissen.

Zuerst die gute Nachricht: die Sperren sperren wieder. Man sollte beim Entlüften auch den Vorratsbehälter im Auge behalten, Spart Ärger und Zeit. mad

Dann die schlechte Nachricht: er bremst immer noch nicht.

Die Feder am ALB wurde nicht getauscht, es wurden auch die Federsorte wieder in Neu eingabaut, die vorher drin war (gelb/orange).

Dapo: Richtig, Trommeln, ALB und alle Leitungen hinten sind neu, die Beläge wurden nicht erneuert, sondern genau so, wie von Dir beschrieben, behandelt. Sie haben noch genug Futter, da die Bremsleistung vor der Austauschorgie bereits mies war und die Beläge daher kaum abgenutzt waren.

Die Kolben bewegen sich vernünftig und die Bremsen wurden gemäß Werkstatthandbuch eingestellt. Auch zuerst die Fuß- und dann separat die Handbremse. Und das Ganze nicht von mir, sondern von einem gelernten Kfz-Schrauber.

Den hydraulischen Druck haben wir noch nicht gemessen, wir suchen momentan noch jemand, der so ein Manometer hat.

Wir waren eben mit dem G beim Prüfer, nur um die Bremse zu kontrollieren. Die Werte für die Vorderachse sind in Ordnung, daher gehen wir (und auch der Prüfer) davon aus, daß der Hauptbremszylinder richtig arbeitet. Hinten rechts hat er max. 200 Newton, links keine 100. Mit Belastung (3 ganze Kerle im Kofferraum) kommt links nur noch 0 (!) an.

Das bestätigt meiner Meinung nach den Verdacht von Johannes, daß die beiden Anschlüße am ALB vertauscht worden sind. Dagegen spricht die Tatsache, daß wir beide Leitungen vor der Demontage entsprechend gekennzeichnet haben und auch genau so wieder angeschraubt haben. Diese Variante wurde auch vom GTÜ-Ingenieur verworfen. Seiner Meinung nach ist der ALB richtig angeschlossen.

Wir überlegen momentan, morgen mal den ALB-Regler zu überbrücken und die beiden Leitungen direkt zu verbinden. Mal sehen, was dann für Bremswerte dabei rauskommen.

Ich werde berichten...
Geschrieben von: klaus300E Re: Zu wenig Druck auf der Hinterachsbremse. - 04/08/2010 17:55
Hallo Joachim, Bremsleitung von der Rolle(Meterware) selbst abgenippelt? Nippel zugedrückt dabei?
Geschrieben von: Mungajoe Re: Zu wenig Druck auf der Hinterachsbremse. - 04/08/2010 18:48
Original geschrieben von klaus300E
Hallo Joachim, Bremsleitung von der Rolle(Meterware) selbst abgenippelt? Nippel zugedrückt dabei?

Hallo Klaus,

teilweise Meterware, teilweise Original Mercedes-Leitungen.

Gebördelt und gebogen wurde mit gutem Hazet-Werkzeug, keine Knickstellen oder Quetschungen in den Leitungen. (Schade, daß die Original-Leitungen nicht schon fix und fertig gebogen sind.)

Nippel sind auch offen, es kommt ja Bremsflüssigkeit, wenn man entlüftet.

Wir haben auch mal alles wieder offen gemacht und mit Pressluft durchgeblasen, um eventuelle Verstopfungen zu finden. Alles ohne Erfolg.
Geschrieben von: DaPo Re: Zu wenig Druck auf der Hinterachsbremse. - 05/08/2010 09:28
Hallo Joachim,

was mich besonders stutzig macht ist, daß die Bremswirkung im beladenen Zustand abnimmt. Das spricht in der Tat für einen Fehler im Bereich ALB.


Die ungleichmäßige Bremswirkung kann dennoch von den Belägen her kommen. Das Problem haben wir bei unseren LKWs regelmäßig, wenn eine Achse neu belegt wurde. Da hilft nur, ein paar Wochen zu fahren, bis sich alles neu eingeschliffen hat, oder eben ALLES erneuern (dann reichen 1-2 Tage Fahren).
Geschrieben von: Mungajoe Re: Zu wenig Druck auf der Hinterachsbremse. - 05/08/2010 20:50
Hallo zusammen,

das Wichtigste zuerst: Der G hat wieder TÜV!!!!

Ich bedanke mich in verschärfter Form für die geleistete Hilfe!!

Jetzt zur Lösung.

Zuerst haben wir die Anschlüsse am Hauptbremszylinder getauscht, um diesen zu prüfen. Resultat: gleiche Wirkung wie vorher, ein defekter HBZ wurde ausgeschlossen. Dann sind wir systematisch noch mal alle Leitungen nachgegangen, auch hier alles in Ordnung. Zum Schluß haben wir uns das ALB-Gestänge vorgenommen. Bisher hatten wir Einstellungen daran nur an der Schraube vorgenommen, die den Hebel am Halter befestigt. Diesmal haben wir uns die Betätigungsstange vorgenommen. Oben an dieser Stange ist ein Gewinde mit einer Kontermutter. Das Gewinde war auf ca. 5 cm zu sehen. Wir haben dann den Kopf von der Stange abgeschraubt und dabei festgestellt, daß die Stange bis oben in den Kopf verschraubt war, d.h. es kamen weitere ca. 5 cm Gewinde zum Vorschein. Wir sind die ganze Zeit davon ausgegangen, daß wir die Stange noch weiter reinschrauben könnten, das ging aber nicht. Also haben wir die Stange nur mit wenigen Windungen eingeschraubt, montiert und sind dann wieder auf den Prüfstand. Und siehe da, die Bremse zeigte Wirkung! Wir mußten dann nur noch kurz einstellen, um beide Seiten einigermaßen gleich zu bekommen und das war es dann.

Kleine Ursache, große Wirkung.

Dadurch, daß die Stange ganz eingeschraubt war, wurde dem ALB signalisiert, den Druck zu minimieren.

Auf Grund der Gewindelänge sind wir die ganze Zeit davon ausgegangen, man könne nur verkürzen, aber nicht mehr verlängern.

Soviel zu unserem "Lernprozeß", um nicht Dummheit zu schreiben.

Geschrieben von: Patroler Re: Zu wenig Druck auf der Hinterachsbremse. - 06/08/2010 06:29
Moin Moin,

herzlichen Glückwunsch zu den Werten, ich habe das gleiche Problem zwei Tsger lang unabhängig von dir bei meinem Cabrio gehabt....(der hat jetzt H-Kenzeichen). Das mit dem Bremslastverteiler ist im Werkstatthandbuch gut beschrieben.....dort steht:


Schraube weiter raus, Erhöhung des Druckes.....andersherum.....

bei mir war als nebeneffekt noch die Antriebswelle krum...da kannste Dich auch dumm suchen..

Nur um das für die Suchmaschine leichter zu gestalten.....
Geschrieben von: Nuncanadamas Re: Zu wenig Druck auf der Hinterachsbremse. - 06/08/2010 10:05
Hallo allerseits,

Ein längeres Gestänge 'simuliert' eine größere Beladung und fordert damit mehr Druck auf die Bremse an. Eigentlich logisch, oder?

Grüße,

Nunca
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