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Geschrieben von: tasso Diagnose OBD1 - 13/02/2023 10:48
Hallo Leute,

mit welchen Mitteln oder Gerätschaften lassen sich Daten einer OBD1 Buchse, 38-polig, zweckmäßig auslesen und löschen?

Der 461.335 ist ja nicht allzusehr mit Elektronik versehen, sodass vielleicht nicht gleich kostspielige Profitechnik eingesetzt werden muss.

Den Besuch einer Werkstatt und den taxierenden Blick, ob ich mit meinem Exoten wohl ein zukünftiger Umsatzträger sein könnte, möchte ich mir ersparen.

Eigener Herd ist Goldes wert ...


Danke vorab

Wolfgang
Geschrieben von: GSM Re: Diagnose OBD1 - 13/02/2023 14:49
Moin,

wenn der Wagen eine OBD Dose hat, dann mit DAS, dies hat MB oder auch freie MB Werkstätten. Oder auch Kollegen hier die das Thema G im Hobby etwas vertiefter betreiben.

Und ja, gutes Werkzeug ist immer etwas wert. Besser da haben wie brauchen.
Geschrieben von: Eric Re: Diagnose OBD1 - 13/02/2023 18:14
Hallo Wolfgang,
hoffe verstehe deine Anfrage richtig.
Ich würde mir für wenig Geld einen ODB1 auf ODB2 Adapter kaufen (als Beispeil hier) Mit einem ebenso günstigen ODB2 Dongle (Bluetooth oder WIFI - ELM327 - bspw. hier) hast du viele Angebote Smartphone APPs aus dem Store zu beziehen, die ajF auslesen und manche auch Fehler löschen können. Die einen gut, die andren besser.
Mit ODB1 oder dem Adapter habe ich keine Erfahrung - aber mit ODB2 und den im Netz angebotenen Apps schon (InfoCar, CarScanner, EngineLink, ...)
Vielleicht reicht dir das als erste Info.
Schöne Grüsse,
Eric
Geschrieben von: kepa75 Re: Diagnose OBD1 - 13/02/2023 20:17
Hallo,

Ich habe so ein OBD2 Dongle von Carly und dessen App (Abo-Version). An meinem 461.333 habe ich geschafft hin und da einen Fehler zu löschen, um aus dem Notprogramm zu kommen, aber richtige Diagnose war bai mir bis jetzt nicht möglich.
Live-Data kann ganz interessant sein, aber schlussendlich braucht man wohl eine Star-Diagnose, wenn man was ordentliches haben/wissen will.

LG,

Peter
Geschrieben von: AndreasHannover Re: Diagnose OBD1 - 14/02/2023 06:05
Moin,

ist ein 461.335 ein 290 Diesel aus dem letzten Jahrtausend? Dann müsste man eine Menge analoge Fehler mit einer Büroklammer ausblinken können, oder eben mit so einem Blinkding, ein kleines Gehäuse mit Taster und LED von Ebay & Co?

Die Buchse ist 38-polig, weil es nicht den, sondern die Fehlerspeicher im Auto gibt, von denen jeder mit einem separaten Pin verbunden ist. Daran wird dann ein Multiplexer angeschlossen, also ein elektromechanisches Ungetüm, das jeweils einen dieser Pins zu einem Rechner umschaltet, der Impulse zählt und digital überlagerte Signale Auslesen kann. Diese (in meinen Augen nutzlosen) Adapter von 38-polig zu EOBD sind (natürlich) hart verdrahtet und verbinden mit Glück den Pin vom Motorsteuergerät an die Datenleitung von EOBD, alle anderen Fehlerspeicher (SRS, ABS, wie sie alle heissen) kann man damit nicht erreichen.

Ob ein normales EOBD Auslesegerät mit dem proprietären OBD 1 Signalen etwas anfangen kann habe ich noch nie ausprobiert, ich würde da im Zweifel nichts erwarten.Impulse zählen können die eher nicht, und ob die Protokolle übersetzbar sind? Keine Ahnung, habe ich noch nie gehört.

Grüße

Andreas
Geschrieben von: GSM Re: Diagnose OBD1 - 14/02/2023 06:41
Moin,

ein OM 602 DELA ist das - den bearbeitet man am besten mit MB Diagnose oder man baut den Motor auf eine mechanische Pumpe um und dann ist die Elektronik weg und die Sorgen in meinen Augen geringer. Dann muss man aber einen richtigen Diesel Mechaniker an den Wagen ranlassen.
Geschrieben von: GW350 Re: Diagnose OBD1 - 14/02/2023 07:22
Ich würde mich da mal in W124 Kreise stürzen - da es da inzwischen viele US Importe gibt, haben da viele auch mit OBD 1 zu tun. W140 die frühen sollten das auch haben denke ich. Da kannst du zumindest zum Ausblinken Fehlercodelisten finden. Wenn ein Fehler so verteufelt ist, dass du den nicht gleich findest wirst du mit den rudimentären Möglichkeiten von dem Auto auch ohne direkt ins Steuergerät zu gehen vermutlich auch nicht finden.

Wir haben im W124er Bereich auch schon einige Steuergeräte reparieren lassen - auch über irgendwelche eBay Anbieter und bisher hat es immer funktioniert.
Geschrieben von: AndreasHannover Re: Diagnose OBD1 - 14/02/2023 08:52
Es ist immer nur von diesen Modellen die Rede: 124.034/036, 129.058/063/067/076, 140, 170, 202, 208, 210, 215, 220. Was ja nichts heissen muss smile

Man könnte ja auf die Idee kommen (Zündung Ein & Motor Aus), Pin 6 (ABS) für ein bis zwei Sekunden mit Pin 1 (Minus) zu verbinden (Büroklammer) und dann schauen, ob und wie die ABS Kontrolllampe im KI reagiert. Oder Pin 30 (Airbag) mit Pin 1 und die SRS Lampe beobachten. Oder 4 und 1 (Motorsteuergerät).

1 x Blinken = 0 Fehler, aber Vorsicht, das ist wieder so ein merkwürdiger Tipp aus dem Internet smile
Geschrieben von: GSM Re: Diagnose OBD1 - 14/02/2023 20:18
Moin,

also die 461 und die anderen genannten gehen auf dem HHT, die 215 und 220 aber mit DAS.
Geschrieben von: DieselTom Re: Diagnose OBD1 - 15/02/2023 09:36
Der 290TD ist definitiv ein Auto einer Zwischengeneration die nicht mehr ausblinkbar ist und die noch kein OBD2 kann. Eigene Erfolge habe ich da bisher nur mit dem Handheldtester (HHT) gehabt. Wenn Du da nach einem Diagnosegerät schaust dann achte auf Kompatibilität mit W210 und Sprinter W902-905 da war der OM602dela auch drin. Beim icarsoft MB v3 sehe ich mit deren eigenem Adapter eine Chance dass das funktioniert. Selberprobiert habe ich es noch nicht da mein 290TD Projekt schlummert.
Grüsse
Thomas
Geschrieben von: GSM Re: Diagnose OBD1 - 15/02/2023 14:41
Moin,

wie DieselTom schreibt ist hier der HHT nötig, es gibt jedoch auch von Launch auch Geräte die dies können - da sind wir aber fix bei 1-2k. Ich kenne Dein Budget nicht, aber ich kann nur raten in ordentliches Werkzeug zu investieren, das lohnt sich. Einen gebrauchten HHT würde ich aber nicht unbedingt verwenden wollen (ausser als Deko) - hier besser die Software-Emulation.
Geschrieben von: tasso Re: Diagnose OBD1 - 16/02/2023 13:19
Liebe Leute,

man muss es ja mal sagen: in diesem Forum gesellt sich zu bester Expertise ein unschlagbar feinsinniger Humor!

Fest steht nun, dass es sich bei meinem Auto aus dem ‘letzten Jahrtausend‘ und seinen ‘rudimentären‘ Möglichkeiten um das Produkt einer ‘Zwischengeneration‘ handelt, das diagnosetechnisch nicht ganz einfach ist (was genau auch der Doktor zu mir sagt, wenn er mich an sein ‘elektromechanisches Ungetüm‘ -EKG- mithilfe ‘nutzloser Adapter‘ anschließt).

Das Auto genauso zurückgeblieben wie sein Besitzer – wunderbar!

Ansonsten Konfusion durch Information.

In einem ausführlichen Beitrag
http://www.mercedes.gen.in/mercedes-older-series-diagnostic-fault-code-reading-w124-r129-others/

hat der Autor die Lage der Dinge so auf den Punkt gebracht:

Blitz / Blink – ca. 1984 – 1994
Flash / Blink mit OBD X11/22 unter dem Armaturenbrett für US-Märkte ca. 1993 – 1997
(OBD Port nur für Motormanagement)
Mercedes-eigene digitale Diagnose 1995 – 1998
OBD2-Standard 1999 – folgende

An seinem R129 Cabrio von 1996 kann er auf Pin 8 das Basismodul ausblinken/ löschen und braucht für die anderen Systeme ein Mercedes-proprietäres Lesegerät …

Was nun?

Ich verfolge jetzt erstmal die Spuren ‘icarsoft MB‘ und deren Adapter mit Multiplexerschaltung, forsche auch bei ‘Launch‘ nach und nicht zuletzt bei HHTwin, das es mit und ohne Hardware gibt.

Mal sehen, was es wird.

Einen Ausblinkversuch unterlasse ich vorerst -wenn’s auch gewaltig juckt- da Experimente mit ungewissem Ausgang zu ‘verteufelter‘ Laune führen können, gegen die auch der Forums-Humor nix nutzt.


Grüße

Wolfgang
Geschrieben von: DieselTom Re: Diagnose OBD1 - 16/02/2023 15:11
Der Versuch mit icarsoft kostet im Mißerfolgsfall nichts.
Am R129 würde ich mich nicht orientieren denn da war der OM602Dela eher selten verbaut. Daher mein Hinweis auf Sprinter und w210. Die Benzinmotoren bzw deren Steuergerätre kann man ausblinken bis hin zum M113, das habe ichauch schon gesehen - aber das hilft Dir nix.
Grüsse
Thomas
Geschrieben von: AndreasHannover Re: Diagnose OBD1 - 16/02/2023 17:07
Original geschrieben von DieselTom
Die Benzinmotoren bzw deren Steuergerätre kann man ausblinken bis hin zum M113, das habe ich auch schon gesehen

Wenn das die 1 Mio Frage wäre, würde ich diese Antwort ausschliessen. Bei unserem 463 aus dem letzten Jahrtausend (1999) mit M113 und M112 steckt eine Motronic, da darf nur die Stardiagnose dran. Oder etwa doch nicht?

Wenn man bei Google nach "Fault Code Manual for Mercedes-Benz" sucht, findet man ein PDF mit Prozeduren und Codebeschreibungen, das hört bei 1997 auf (was nichts heissen muss, da dort der W463 nicht auftaucht). Ausblinken bei Benzinern kenne ich nur bis einschliesslich der LH und HFM Einspritzung, danach kam Motoronic und vorbei war die Blinkerei (was natürlich auch nichts heissen muss).

In dem PDF ist bei der 38-poligen Buchse bei Pin 4 ausdrücklich von "DFI Electronic Distributor-type Fuel Injection (Diesel)" die Rede, daher mein vager Verdacht, dass da etwas möglich wäre.
Geschrieben von: AndreasHannover Re: Diagnose OBD1 - 16/02/2023 17:16
Original geschrieben von tasso
hat der Autor die Lage der Dinge so auf den Punkt gebracht:

Blitz / Blink – ca. 1984 – 1994
Flash / Blink mit OBD X11/22 unter dem Armaturenbrett für US-Märkte ca. 1993 – 1997
(OBD Port nur für Motormanagement)
Mercedes-eigene digitale Diagnose 1995 – 1998
OBD2-Standard 1999 – folgende

An seinem R129 Cabrio von 1996 kann er auf Pin 8 das Basismodul ausblinken/ löschen und braucht für die anderen Systeme ein Mercedes-proprietäres Lesegerät …

Was nun?

Im R129 gab es bis zum Ende der Bauzeit 2001 die runde 38-polige Buchse, die Amerikaner irgendwann zusätzlich eine OBD Buchse mit abgespeckter Funktion. Ausblinken geht bis einschliesslich Modelljahr 1995, danach nicht mehr. Also, eigentlich ist tatsächlich alles falsch, was dort geschrieben steht, ich würde die Informationen dort nicht ganz so ernst nehmen.
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