Man bedenke auch, dass mit der Asphaltierung Ksar Ghilane eine ganz andere touristische Bedeutung erhält.
Welche noch mehr andere Bedeutung schwebt Dir denn vor? Als ich zum ersten Mal in Ksar Ghilane war, gab es dort den Schwefelwasserteich und einen Dattelwald, ein paar Freaks lungerten rum und wir haben Brot im Sand gebacken. Die Einwohner des Dorfes wurden noch nicht weggeprügelt, sondern "durften" auch noch in "ihrer" Oase sein. Beim letzten Mal vor drei-vier Jahren stand da ein Hotel mit Pool und klimatisierten Zelten samt Porzellan-Klo, also bitte...
Ich bin die Pipeline oft gefahren, als breiten Feldweg habe ich sie nie empfunden.
Diese Piste musste ich doch einige Male beruflich unter die Räder nehmen. Gut in Erinnerung ist mir eine Fahrt mit einem Mitsubishi Pajero Sport, ein Auto weit entfernt davon, wirklich als "Hardcore" zu gelten. Wie auf jeder Wellblechpiste habe ich die Geschwindigkeit gesucht, bei der man die Frequenz trifft und nicht mehr eintaucht, sondern drüberfährt. Ich bin die Pipeline-Piste damals in diesem Pajero Sport mit 90-120 gefahren.
Direkt vor meiner Haustür hat es weitaus ärgere Feldwege.
Ich will Dir wirklich nicht zu nahe treten, trotz allem Touristenrummel ist Ksar Ghilane immer noch wunderschön, wenn man sich ein paar hundert Meter raus in die Dünen bewegt und dort seinen Schlafsack entfaltet. Aber "Abenteuer Sahara" mit allem was dazu gehört war das schon vor 20 Jahren nicht mehr. Nach Douz sind es auf der Direktroute durch den Sand stramm gefahren 2-3 Stunden. Auf der Hälfte des Weges kannst Du nach wie vor ein wenig Einsamkeit, Wüste und Sternenhimmel kosten. Ist halt nicht die Pipeline-Piste.
Es waren immer Hindernisse zu überwinden, die für den Golf schon eine Herausforderung gewesen wären.
Hallo? Das war (ist?) eine Piste, da fuhren selbst 40to.-Tanklaster!
so geht mit der Asphaltierung wieder ein Stück Wüste für uns verloren.
Da
kann nichts mehr "verloren" gehen. Als ich das letzte Mal in Ksar Ghilane war, spuckte ein Reisebus Menschen mit Roll-Reisekoffern aus, die kurzhosig und besandalt durch den Sand stolperten. Ksar Ghilane ist auch schon seit Ewigkeiten über Asphalt erreichbar, nur der Weg vom Dorf zur Oase ist noch bisschen Sand.
In Deutschland wird Geländefahren an allen Ecken und Enden verboten, aber die Afrikaner haben gefälligst die Teermaschine daheim zu lassen, wir wollen Abenteuer!