Hallo,
ich muss mal meinen Ärger hier ein wenig ablassen, den ich derzeit mit meinem 350TD habe.
Kurze Eckpunkte:
- Bj. 02/92
- knapp 300.000 km
- Service inkl. aller Öle und Filter vor ca. 2.000 km
- dabei auch Turbo auf Wellenspiel kontrolliert
- ZKD nicht all zu lange her vom Vorbesitzer erneuert
- bereits der neue Zylinderkopf miz neuer WaPu usw.
- keinerlei Thermische Probleme, da auch neuer Kühler (Anzeige immer knapp über 80° C
- Ölstsnd ausreichend
Anfang Februar bin ich mit dem Wagen inkl. Dachbox und 3 Mitfahrern + Gepäck richtung Skiurlaub gefahren. War also etwas mehr als sonst beladen. Außentemperatur war bei knapp 0° C in der Stadt und wurde immer kälter, je weiter es Richtung Skigebiet ging.
Am Vorabend bin ich noch problemlos gefahren und es gab keinerlei Anzeichen eines sich anbahnenden Schadens. Guter Durchzug und auch die Geschwindigkeit der erlaubten 100 km/h auf der Stadtautobahn waren kein Problem. Lediglich Vmax wollte er nicht, aber das Problem hatte er schon Ende des Sommers. Da war bei etwa 130 km/h @ 3500 U/min Schluss.
Am Tag der Abreise ging es durch die Stadt und der Stadtautobahn wo diesmal 80 km/h die erlubte Geschwindigkeit waren gewohnt zügig voran, also keinerlei Verdacht auf ein etwaiges Problem.
Nach Aufhebung der Begrenzug bin ich dann aufs Gas um weiter dem Verkehrsfluss zu folgen. Das ging auch paar km ganz gut und ich dachte wegen der Dachbox und dem zusätzlichen Gewicht sind kanppe 120 km/h recht anständig.
Mit der Zeit wurde es aber immer weniger, obwohl das Pedal auf dem Bodenblech lag. Es war dann soweit gesunken, dass er zurück in den 3. Gang schaltete und die Drehzahl entsprechend hoch ging. Aber anstatt die Drehzahl wenigstens zu halten sank diese immer weiter im 3. Gang trotz Vollgas. Dann ging es nur noch mit 80-90 km/h weiter. Also hab ich mich solange mit dem Gasfuß gespielt, dass er im 4. Gang bei etwa 2000 U/min einigermaßen fahren konnte. War man allerdings kurz unaufmerksam, schaltete die Automatik zurück in den 3. Gang und das Spiel mit der sinkenden Drehzahl und natürlich auch Geschwindigkeit ging von neuem los. Zeitweise wollt er dann nicht schneller als 70 km/h fahren.
Wirklich problematisch war es dann ein etwas steileres Stück bergauf, da hat er es mit ach und krach mit 40 km/h hoch geschafft und das auf der Autobahn! Die Mitfahrer waren da auch schon etwas nervös.
Mit der letzten Kraft hab ich es zur nächsten Raststätte geschafft um mal zu schauen was los ist. Im Leerlauf hab ich mal geschaut, ob er überhaupt richtig Gas annimmt, was er auch Tat. Da drehte er problemlos in den Begrenzer.
Nach kurzer Rast für uns und das Auto versuchten wir es auf ein Neues und siehe da, er fährt wieder recht anständig und es sind auch wieder 120 km/h drinnen. Das ging auch die nächsten ca. 20-30 km ganz gut bis es an der nächsten Steigung wieder zum bekannten Problem und Bangen der Mitfahrer kam.
Also runter von der Autobahn und an der nächsten Tankstelle eine Werkstattempfehlung eingeholt. Mittlerweile rauchte die Karre ganz schön blau aus dem Auspuff und es stank auch entsprechend. Also mit letzer Mühe die verbleibenden 5 km zur Werkstatt gefahren und da kam auch schon der Mechaniker.
Nach kurzer Beschreibung des Erlebten und Sichtprüfung des Mechaniker erhärtete sich sein Verdacht: Turboschaden!
abbau der Leitungen zum Turbo und da war alles pechschwarz und ölig. Er machte mich auch darauf aufmerksam, dass das Öl sehr verbrannt riecht. Weiterfahrt ausgeschlossen.
Also alles ausladen aus dem G und ein befreundter Taxiunternehmer des Mechanikers brachte uns die verbleibenden ca. 80 km mit seinem Van letztendlich ins Skigebiet. Immerhin etwas.
Am Montag dann der Anruf aus der Werkstatt Turbo muss neu und wird mit Arbeitszeit, Material usw. etwa 2200 € kosten. Dabei handelt es sich um einen Nachbaulader von Garett, also nix schlechtes. Da ich danach ins Ausland für 10 Tage musst, sagte ich er braucht sich nicht zu beeilen mit der Reparatur. Am 15. wäre ich wieder zurück, wenns bis dahin klappt wäre super. Eine Alternative gab es nicht wirklich, da das Auto mitten in der steirischen Pampa steht.
Also nach der Rückkehr angerufen und vertröstet, dass es noch ein wenig dauern wird. Das ging so 3-4 Tage bis mir erklärt wurde, dass der Turbo zwar jetzt wieder drinnen ist, aber der Motor ein Klopfgeräusch von sich gibt, welches nicht sein sollte. Verdacht des Mechanikers die Einspritzdüsen. Die müsse sich sein Kollege ansehen, der vom Fach ist. Schlussendlich waren diese aber in Ordnung und wurden zudem alle gereinigt. Das Klopfgeräusch besteht aber weiterhin.
Also wurde der Ventildeckel demontiert und die Nockenwellen und Kette auf Spiel geprüft, was auch vorhanden ist. Laut Mechaniker ein Folgeschaden durch den kaputten Turbo.
Bis morgen Dienstag soll genau geprüft werden, ob es bloß der Kettenspanner ist oder die ganze Kette gelängt bzw. übersprungen ist. Er wünscht mir, dass es nur der Spanner ist, da deutlich günstiger in der Reparaur.
Das ist jetzt mal der Stand bis heute.
Wie ist eure Einschätzung des ganzen? Hätte man so eine "Scheiße" früher erahnen können und so eine teure Reparatur vermeiden? Z.B. Turbo als er noch lief regenerieren?
Gibt es noch weitere Dinge, welche sich anbieten getauscht zu werden bei so einem Eingriff, damit man dann wieder für längere Zeit Ruhe hat?
So langsam denke ich mir, ob es nicht besser gewesen wäre das Geld in einen anderen Motor wie den 300DT mit 177 PS zu stecken, als es in den bekannt unzuverlässigen 350er zu buttern, vor allem da er auch etwas schwach auf der Brust ist für so ein schweres Auto.
Da aber der neue Turbo schon drinnen ist, ist es zu spät....
Alle die es bis hier her geschafft haben, danke ich sich meinen Roman durchgelesen zu haben
Viele Grüße Christian