Ich schreibe mal einen Kurzbericht vom Treffen, es wäre schön, wenn die anderen, die dabei waren, dieses Gerippe nach und nach mit "Fleisch" ausstatten würden, vulgo: einfach ihren Senf dazu geben würden.

Am Donnerstag Abend trafen sich zahlreiche Teilnehmer wie hier vereinbart am Campingplatz La Ca, direkt am Ufer des Gardasees. Das ist ein sehr schöner Campingplatz, in steilen Terassen angelegt (Caravans wird dort eine Schlepphilfe angeboten :-) ), und absolut ruhig. Dazu trägt bei, dass ab 22 Uhr der Schranken zu ist, da hilft kein Betteln und Insistieren. Wir kamen (mit Julius' Womo im Schlepptau) kurz vor 22 Uhr an, und suchten uns einen Platz in der Nähe der schon zahlreich anwesenden Bremachs, Ivecos, Landcruisers etc. Stefan und Bernd vermeinten inzwischen, ihren hübschen 710er Pinzgauer der gesamten Anliegerbevölkerung des Sees zeigen zu müssen und kurvten Stunde um Stunde durch die diversen Ortschaften, bis sie nach einiger telefonischer Hilfestellung zwar am Campingplatz eintrafen, dort aber vor der Schranke übernachten mussten. Auch da war's ruhig, und man konnte so 15 Euro sparen.

Recht zeitig brachen wir als Konvoi auf und fuhren zur Bremach-Fabrik in der Nähe von Brescia (Castenedolo), wo wir um 9 eintrafen und schon sehnsüchtig erwartet wurden. Einige hatten bereits dort übernachtet, andere wiederum waren in der Früh angereist. Den Leuten von bremach fielen sichtlich die Augen aus den Köpfen, als sie die Vielfalt von Auf- und Ausbauten auf ihren Basisfahrzeugen sahen.

Irgendwann zeigte man uns eine Präsentation, die uns die Struktur der Prode-Gruppe näher brachte. Interessant dabei die Betätigungsfelder von Darmak, der Engineering, Construction and Development Zweig der Gruppe. Sie sind sowohl Thinktank als auch Zulieferer für andere Automobilhersteller (und sogar auch für den Hubschrauberhersteller Agusta), und jetzt weiß ich auch, wie unsere Brmachs zu ihren Opel Corsa-Scheinwerfern kamen: Offenbar hat GM für das Consulting durch Darmak mal nicht mit Geld, sondern Naturalien bezahlt und tausend Scheinwerfer geschickt.

Danach erzählte uns der Designer des neuen T-Rex von den vielfältigen Anforderungen, die es zu berücksichtigen gab und zeigte uns die verschiedenen Entwürfe.

Gar nicht selbstverständlich war, dass fast das ganze Team von Bremach verständliches Englisch sprach, und man sich gut mit ihren unterhalten konnte. "Yes, indeed!"

Um 12 betraten wir die Fabrikationshalle, die um diese Zeit relativ menschenleer war. Da hatten wir Zeit genug, uns die halb- und fast fertigen Bremachs anzusehen, auch die Ersatzteile dort mögen in vielen von uns gewisse Begehrlichkeiten geweckt haben. Bei dieser Gelegenheit zeigte sich, wie wichtig der direkte Kontakt zwischen Hersteller und Verbraucher sein kann: Als das Thema "Scheibenwaschdüsen, die die Scheibe nicht waschen" zur Sprache kam, zeigte man sich verdutzt, nach fünfzehn Jahren von einem Problem zu hören. Die italienischen Gemeindebediensteten scheinen kein Wasser auf der Scheibe zu brauchen. Aber in unserem Kreise hieß es da zunehmend laut: "Bei mir auch - ich finde das auch blöd ..." etc., und da kam von den Bremach-Techniker die entwaffnende Antwort: "Ja, da gibt es doch höhere Düsen, die müssten man nur bestellen." Darauf Erich sofort: "Mach das, viele, pronto!"

Insgesamt machte das Werk einen beschaulichen Eindruck.

(Nach-)Mittagessen in einem Landgasthof, insgesamt 65 Leute saßen an der Tafel. Wir dachten an eine Jause/Vesper/Brotzeit, als die großen Platten mit Schinken und Fleisch aufgetischt wurden, das war aber nur die erste Vorspeise ...

Um vier Uhr, direkt beim Dessert, meinte man, aufbrechen zu müssen, damit man noch rechtzeitig zum Abendessen käme ....

Wir hatten dann am späteren Nachmittag ausreichend Gelegenheit, entweder im T-Rex, oder mit dem eigenen Auto den kleinen, aber feinen Parcours zu befahren.

Am Abend kämpften wir uns im Konvoi durch den dichten Verkehr von Brescia, und fuhren zum Castell auf den Berg (jaja Erich, mit 3,4 Metern Radstand werden die Kurven doch deutlich enger ...) zum Abendessen in einen In-Club (mit Türstehern und so). Fantastische Aussicht über die Stadt, nochmal feines Fresschen, und wir Globetrotter in unseren Fleecejäckchen und Outdoorhosen inmitten der schwarzer Anzug-Society ...

Weil der Campingplatz ja schon um 22 Uhr die Schotten dicht macht, schliefen wir dann absolut ruhig neben dem Offroadgelände bei Bremach.

Am Samstag machten sich einige von uns schon auf die Heimreise, die anderen blieben zur Ausfahrt in die Berge. Geführt vom T-Rex-Prototyp fuhren wir wine wunderschöne Strecke (leider war die Sicht schon recht schlecht) auf engen, aber asphaltierten Sträßchen (gut, vielleicht mehr Schlaglöcher als Asphalt) rauf und runter, durch kleine Ortschaften und Wälder hin zum Westufer des Gardasees. Von dort ging es wieder hinauf in einen kleinen Ort, wobei der aufgeschossene Gwenn eine andere, längere Route nehmen musste, weil es bei der ersten Route eine auf 3 Meter Höhe beschränkte Durchfahrt gibt, wir aber an den Lüftern knapp fünf Zentimeter höher sind. Das Ziel war ein Hotel mit einer Aussichtsterasse, die nicht von ungefähr den Namen "Schauderterasse" trägt: sie ragt freitragend etwa sechshundert Meter über die Oberfläche des Gardasees.

Nach einem erneut opulenten Essen trennten sich dann unsere Wege,wir stürzten mit den Zenobias zum See zurück und blieben über Nacht an einem kleinen, entlegenen See nördlich von Arco, bevor wir am Sonntag bei Regen den Heimweg antraten.

So, das war's.
Liebe Grüße,
Marcus


Und wieder ein Post mehr auf dem Zähler!