Ivecos neue Produktpalette mit Schwerpunkt 4x4 wurde an einem strahlend schönen Wochenende in einer Schottergrube nahe Breitenau bei Wiener Neustadt präsentiert.

Im Vordergrund standen dabei besonders der neue Iveco Massif, ein Offroader im Stile eines Defender 110 bzw. Nachfolger des Santana PS10, sowie der neue Daily 4x4, ein leichter LKW mit hoher Geländegängigkeit.

Eigentlich wollten wir uns schön langsam vom Massif über den Daily zu den LKWs „durcharbeiten“ (so weit der jeweilige Führerschein halt reichte), aber so weit kam es gar nicht erst...

Eine mehr oder weniger gründliche Inspektion des Massif förderte erstaunlicherweise ein Leiterrahmen-Starrachsen-Konzept mit Blattfedern vorn und hinten (!!!) zutage, welches bereits seit mehr als 50 Jahren von Landrover bekannt ist. Rundherum allerdings viel, viel Plastik, was nicht unbedingt sinnvoll ist an einem Fahrzeug, welches für den harten Offroad-Einsatz beworben wird. Auch die Proportionen, die Anordnung von B- und C-Säule, Sitzposition etc. unterscheiden sich vom „Urgestein“ Defender nur wenig. Der von Herrn Reinhard Z. aus L. bei W. freundlicherweise übermittelte Eindruck: „Ich will aus dem Fenster der Fahrertür schauen, und was sehe ich? Die B-Säule!“ sowie die bekanntermaßen dadurch unzureichend angeordneten Sicherheitsgurte, die begrenzte Verstellmöglichkeit des Fahrersitzes nach hinten etc. zeigen bekannte Schwächen des Defenders. Für große Menschen ist dieses Fahrzeug nicht wirklich geeignet.

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Das Aggregat (der bewährte 3.0 HPI Iveco-Motor mit 146 PS und maximalem Drehmoment von 350 Nm oder der 3.0 HPT mit stattlichen 176 PS und respektablen Drehmoment von 400 Nm) mit dem recht gut abgestimmten Antriebsstrang ist (in meinen Augen) das einsame Highlight dieses Fahrzeugs. Nachdem ich fast 10 Jahre lang Defender gefahren bin und dieses Fahrzeug gern und viel on- und offroad bewegt habe, und mir trotzdem viele Dinge mit der Zeit auf den Keks gegangen sind, angefangen vom regelmäßigen Knieanhauen an der albernen Verkleidung beim Einsteigen, bis hin zu der Unmöglichkeit, sich sicher anzuschnallen, habe ich denn auch von einer Probefahrt abgesehen und mich lieber mit dem neuen Daily 4x4 beschäftigt.

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Dieses nette Gerät schaffte es dann auch prompt, mich ordentlich zu beeindrucken. Nicht nur eine komfortable Bodenfreiheit, ordentliche Böschungs- und Rampenwinkel,
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eine Wattiefe von 70cm, drei Diffsperren (zwei davon serienmäßig), sondern auch die wirklich erstaunlichen Geländeeigenschaften in Verbindung mit einem geringen Eigengewicht machen dieses Fahrzeug für mich zu einer sehr attraktiven Basis sowohl für ein Fernreisemobil mit absetzbarer Wohnkabine als auch als Transportmittel für kürzere Touren, wenn es etwa gilt, 2 Personen samt 2 Quads und diversem „Überlebensgerümpel“ wie Campingmaterial, Tisch, Bekleidung, Futter etc. auf eine Fahrt in die französischen Alpen mit angemessener Reisegeschwindigkeit zu transportieren.

Der sehr gut unterrichtete Instruktor, mit welchem wir uns zu einer Runde in der Grube aufmachten, erläuterte sehr kompetent das Schalten der Sperren,
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die Funktion der Untersetzung und des Verteilergetriebe-Splitters (welche zusammen 24 Vorwärts- und vier Rückwärtsgänge ermöglichen), und ließ uns die Fähigkeiten des Daily auch abseits des „normalen“ Rundwegs in etwas anspruchsvollerem Gelände testen.
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Allein die Vorstellung, mit diesem „Wagl“ Island zu bereisen... Die doch sehr kompakte Größe des Basisfahrzeugs, die auch die Benutzung von Fähren ohne zu heftige Preise ermöglicht und die Möglichkeit, eventuell sogar unter 3,5 t zGG zu bleiben, sprechen für mich inzwischen sehr dafür, lieber einen kleinen Gelände-LKW als einen großen Geländewagen zu fahren...

Fazit: der Daily gefällt mir sehr gut, es hat doch den Anschein, dass die Suche nach einer „eierlegenden Wollmilchsau“ so langsam Erfolge zeitigt!

PS: einziger Nachteil: Surfen ist nicht erlaubt auf dem Daily 4x4... grin
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