Lieber Torsten,

danke für Deine sehr hilfreichen Informationen! Zum Glück kann ich mich revanchieren: Als wir auf der Hinfahrt durch die ungarische Puszta fuhren, war es uns unmöglich, inmitten der endlosen Maisfelder vor Debrecen einen brauchbaren Schlafplatz zu finden, so landeten wir auf einem sehr schönen Campingplatz nördl. Debrecen. Dort trafen wir ein holländisch-deutsches Ehepaar, die mit ihrem Womo aus Rumänien gekommen waren, und von ihren Erfahrungen berichteten.

1.: Wie wir auch, hatten sie in Rumänien nie das Gefühl der Unsicherheit, im Gegenteil. Allerdings waren sie auch nicht in Bukarest.

2.: Es gibt etliche, sehr saubere Campingplätze in Rumänien, die zumeist von Holländern oder Deutschen betrieben werden. Ich habe mir für alle Fälle einige aufgeschrieben, die mir angesagt wurden, man findet aber alle Informationen auch auf dieser holländischen Seite:

http://www.campings-in-roemenie.nl/

Frei Übernachten geht eigentlich überall ohne Probleme, auch am Dorfrand. Oft wird man auch sehr freundlich eingeladen, im Hof zu parken und zu übernachten. Da wir selbst ja zwei Hunde haben, die mit den allgegenwärtigen Streunern im Ort nur Zoff angefangen hätten, haben wir derartige Angebote immer freundlich abgelehnt.

Viele Straßen sind schon in relativ gutem Zustand, über größere Dörfer hinaus sind sie aber höchstens geschottert, und verlangen entweder ein solides Fahrwerk, oder Schrittgeschwindigkeit. Dass der umänische Dacia, gleich welchen Baujahres, überall fährt, darf nicht zu falschen Schlüssen verleiten: die Dinger sind superrobust und sehr leicht, da fliegt man zwischen den Schlaglöchern umher, wo man mit schwererem Auto voll reinknallt.

Wandern kann man auch überall, mehr und mehr trifft man sogar auf markierte Wanderwege, zumeist in den zahlreich vorhandenen National- und Naturparks. Kultur ist sowieso eines der Highlights in Rumänien. Wenn Du besseres Wetter hast als wir, würde es für Dich und Deine Familie lohnen, ins Donaudelta zu fahren. Womo in Tulcea parken (es gibt bewachte Parkplätze, soviel ich weiß), mit dem Schiff Richtung Sulina, und sich dort in einer der sehr schönen Pensionen einmieten. Dann einen Bootsausflug ins eigentliche Delta mieten. Ist nicht teuer, und man bekommt Unmengen Tiere zu sehen.

Einen Punkt möchte ich aber ansprechen, der mir sehr am Herzen liegt, und der aber in allen Reiseführern tunlichst verschwiegen wird: den Müll. Noch vor Spanien ist Rumänien das vermüllteste Land, das wir je bereist haben. Es ist einfach unglaublich, wieviel Müll herumliegt. Und der stammt nicht nur von Touristen, sondern auch von den direkt dort lebenden Einheimischen; Bauern kippen den Müll neben die eigenen Felder. Da die Müllberge auch die unerschöpfliche Nahrungsgrundlage für die streunenden Hunde sind, wird sich auch dieses Problem nicht erledigen, solange die Rumänen das Müllproblem nciht als solches erkannt und in Griff bekommen haben. Einige Gegenden scheinen etwas besser zu sein in der Hinsicht, Maramures zum Beispiel. Aber schon Siebenbürgen war zum Großteil wieder sehr schlimm. Es hat sicher keinen Zweck, nur über die Verhältnisse zu maulen, wenn man es nicht öffentlich tut, sodass die dafür Verantwortlichen irgendwann davon "Wind bekommen" können.

Ich werde bald einen kompletten Reisebericht mit Bildern online stellen, wahrscheinlich als PDF zum Herunterladen. Auch da werde ich dieses - wie ich meine - touristische hauptproblem Rumäniens nicht verschweigen. Aber die Schönheit des Landes, ist es wert, vom Müll befreit und bewahrt zu werden.

Liebe Grüße,
Marcus


Und wieder ein Post mehr auf dem Zähler!