Hallo wildwux,

danke für Deine Erfahrungen! Eine Frage: Entkeimt Ihr das so erlangte Trinkwasser noch extra? Eine trennung von Trink- und Brauchwasser kommt bei uns schon platzmäßig nicht in Frage, auch läuft die Wasserpumpe eben nur in den einen Trinkwassertank. Wir haben dieser Angelegenheit viel zuwenig Aufmerksamkeit gewidmet. Aber da wir drei Wochen Algerien bei 46 Grad mit 160 Litern auskamen, jeweils drei Wochen Baltikum und Spanien mit viel weniger, waren wir uns der Nachschubproblematik nicht bewusst. Aber in Spanien hatten wir sogar in der Extremadura viel öfter sauberes Wasser (dank der zahllosen Embalses) als in Rumänien, wo die meisten ohne Bachquerung o.ä, erreichbaren Lagerplätze leider total vermüllt waren. Die meisten Bäche waren durch die Regenfälle außerdem ziemlich verschlammt.

Noch eine Bemerkung zu Deinem Favela-Bild: Ich denke, Du machst es Dir (und den Rumänen) zu einfach. Deren Einstellung zur Vermüllung ihres Landes hat überhaupt nichts mit Armut zu tun. Im Gegenteil, sie setzt ja gerade voraus, dass man genug Geld hat, um sich all die Müll produzierenden Sachen in den Supermärkten zu kaufen; die Plastikflaschen, Dosen, Plastikverpackungen von Lebensmitteln, usw. In einem Wald südlich Sibiu, der trotz seiner Schönheit systematisch mit wilden Mülldepots (und schlimmerem, wie Säcken mit Kadavern getöteter Hunde) durchzogen war, kam uns ein brandneuer Landcruiser entgegen, den Kofferraum voller müll, der natürlich ebenso dort abgeladen wurde.

Ich erinnere mich, dass es in Ungarn Ende der Achtziger in vielen Gegenden nicht viel besser aussah. Es hat sich ganz massiv seither gebessert, aber nur durch den wirtschaftlichen Druck, weil einfach die zahlungskräftigen Touristen aus Mitteleuropa ihren Urlaub nicht im Müll verbringen wollten. Diese Entwicklung wird auch in Rumänien nötig werden. Viele der neuen, großen und schönen Pensionen werden pleite gehen müssen. Einerseits, weil sie mit Krediten von Banken gebaut wurden, die jetzt ins Schleudern oder gar in den Konkurs geraten, und weil die Gäste aus Deutschland, Österreich und der Schweiz diese Aussicht nicht haben wollen:

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Venzianische Burgruine Heraclea in Ensala, eine der bedeutenden Sehenswürdigkeiten in der Dobrudscha

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Und trotzdem werden wir wieder nach Rumänien fahren, das Land ist es auf jeden Fall wert!

Liebe Grüße,
Marcus


Und wieder ein Post mehr auf dem Zähler!