Hallo Bruno,

auch wenn ich nicht mehr in der Situation bin, mir ein Basisfahrzeug aussuchen zu müssen, danke ich Dir dennoch für die hervorragende Information. Als Fan von großen Gelände-LKWs interessiere ich mich grundsätzlich immer für solche Erfahrungen.

Das Thema AdBlue ist für Fernreisende wirklich ein Problem. Ich hatte mal zu einem Bericht im Allrad-LKW-Forum verlinkt. Dort hat der stolze Besitzer eines brandneuen Euro 5-Mercedes von seinen Problemen erzählt, schon auf seiner Skandinavienreise an den Harnstoff zu kommen. Wenn überhaupt, dann bekam er Kleinstmengen in verstaubten Kanistern im Tankstellenshop. Bei der Suche ging aber unheimlich viel Zeit drauf, die man sicher lieber für das Reisen - oder Grillen an einem schönen Standplatz - aufwenden würde.

Jetzt ist ja Skandinavien nicht irgendein Entwicklungsbiet. Seither habe ich es mir zur Angewohnheit gemacht, bei Tankstellen, an welchen ich vorbei fahre, nach AdBlue-Zapfsäulen zu schauen. Sogar hier in Österreich ist da weitgehend Fehlanzeige. Das sind absolute Ausnahmen. In Rumänien habe ich so was in drei Wochen nicht gesehen. In Europa funktioniert das System ja nur, weil man sich sagt, es genügt, auf jeweils 1.000 Kilometer eine AdBlue-Versorgungsmöglicheit zu haben. Deshalb werden ja leider so winzige Tanks für das Zeugs verbaut.

Für Reisezwecke gibt es daher nur ganz wenige Alternativen:

1. Fahrzeug ohne AdBlue kaufen. Wie gesagt, ich wurde vor einem halben Jahr der Eurocargo 4x4 noch als Euro 4 angeboten. Ob es das jetzt noch gibt, weiß ich nicht.

2. Umprogrammieren lassen, damit der Motor nicht bei fehlender AdBlue-Versorgung in den Notbetrieb fällt. Diese Programmierung wird für Mercedes beim neuen Zetros ab Werk angeboten, aber nur bei Fahrzeugen, die außerhalb der EU zugelassen, oder von anerkannten Organisationen für den Einsatz außerhalb Europas bestimmt sind. Ich habe gehört, dass es in Polen und Tschechien Unternehmen gibt, welche diese Umprogrammierung vornehmen. Wie gesagt, das ist illegal, und auf jeden Fall müsste vor jedem TÜV wieder der Urspungszustand hergestellt werden.

3. Riesentank für AdBlue: halte ich auch für unpraktikabel. Selbst bei 20.000 Kilometern Reichweite - irgendwann sind die auch abgespult, und dann?


Habe gar nicht gewusst, dass Renault auch noch 4x4 LKWs baut. Ahh .... habe mal auf der französischen Seite gesucht, es gibt den Kerax tatsächlich auch als 4x4, aber auch wieder mit AdBlue- Technik.

Der Iveco Trakker gefällt mir natürlich auch super. Ich habe ihn erst einmal zur Probe gefahren, war aber der 6x8. Auf der Iveco-Webseite wird er auch als Euro 4 angeboten, müsste dann ja ohne AB sein. Was ich nicht ganz verstehe: Die Geländeuntersetzung ist ja sehr bescheiden (1:1,6) - fährt man da ständig im Kriechgang (Crawler), oder darf man den nicht auf Dauer benützen? Den Eurocargo kann man ab Werk auch mit Einzelbereifung hinten ordern, das scheint es beim Trakker wohl nicht zu geben, oder? Da müsste man dann eine Umtypisierung vornehmen. Der Trakker ist natürlich sehr cool, aber der Größenunterschied zum Eurocargo doch sehr beträchtlich:

[Linked Image von un1.watchprosite.com]

[Linked Image von un1.watchprosite.com]

Mir wäre er als Reisewagen einfach zu groß.

Eine Sache, die noch nciht angesprochen wurde, die aber vielleicht auch eine Rolle spielt: die Wahl des Fahrerhauses. Je nachdem, wieviele Leute man transportieren will, kann gar eine Doppelkabine gewünscht werden. Die gibt es aber, glaube ich, nur bei MAN. Die anderen bieten maximal eine Fernfahrer-Kabine an, mit Platz für eine Liege hinter den Sitzen. Da sind aber üblicherweise auch Gurte angebracht, aber ob das so gute Dauersitzplätze sind, bezweifle ich. Für uns (2 Personen mit Hunden) wäre das aber perfekt, so hätten wir die Hunde bei uns und in Sichtweite.

Liebe Grüße,
Marcus


Und wieder ein Post mehr auf dem Zähler!