Zuerst für Menschen mit schwachen Nerven: So viel Zeit, um auf irgendwelche Beiträge "zu warten" hab ich nicht.

Zu den Pros und Cons darf ich als erstes zusammenfassen:

- Thema Rahmenverwindung hatten wir schon (mit Fotos), wird bei langjährigem Extremeinsatz beim Daily eine Dreipunkt- oder Rautenlagerung erfordern, mit allen Konsequenzen für Bauhöhe und Gewicht

- Thema Leergewicht hatten wir auch schon, der Daily ist "etwas schwerer" als lt. Prospekt (und dort ist er mit den 9,5R17,5 gewogen), Folgen s. oben. Ein 3,5t-Abnahmegewicht ist mit einem Bremach-Fahrgestell möglich, die 3,8t "Kampfgewicht" außerhalb Europas interessieren dann niemanden mehr.
Anmerkung zu obigen Ausführtungen zur möglichen Nutzlast: Der Daily alias SCAM endet bei 5,5t und es gibt aus Varese keinerlei Auflastung (Cararo-Achse/Bremsen); Bremach reicht bis 6,0t mit ein klein wenig "Luft" aus einem Erprobungsprogramm des letzten Jahres (sind die Bremsen des 6,5t-2wd-Daily)

- Thema Baurichtlinien und Anbaumöglichkeiten z.B. für Tanks hatten wir auch schon, der Daily-Aufbauer haftet also selbst

- Thema Komplexität des CAN-Bus-Einsatzes: Die einzelnen Komponenten einer CommonRail-Anlage halten, wenn sie nicht mit abenteuerlichem Kraftstoff gefüttert werden und die Filteranlage entsprechend ausgelegt ist, überall. Aber je mehr Steuergerätchen ihren Ausfall brabbelnd kundtun können, desto komplexer wird das Ganze. Heißt allenfalls schnell zuschlagen: Euro IV-F1C gibt es noch in der nicht-CAN-Bus-Variante, bei Euro V wird Iveco nichts mehr anderes bauen (bzw. ruft absurd hohe Entwicklungskosten auf - Bremach und Iveco Defence haben dieselbe Zahl dankend abgelehnt und bieten bestimmten Kunden denselben Fremdmotor an, wenn Euro V und Rückrüstung für Betriebsbedingungen mit Jet Fuel bzw. dubioser Kraftstoffqualität gefordert ist)
Anm: Die Diagnose via GSM kann ein interessanter Ansatz sein, aber eine ausfallssichere Serverlösung für gesicherte GSM-Kommunikation hab' ich schon mal konzipiert, ich habe meine Bedenken, dass sich der Anbieter die Kosten der Lösung überlegt hat... wobei die globale Lösung nur unter Iridium geht, da verkrampft es dann auch die Mineralölindustrie


..und wer was neues sucht:

- Daraus ausgekoppelt das Thema Kraftstoffe: Die bestechende Simplizität der Euro III- und teilweise noch Euro IV-F1C ist mit Euro V vorbei, dann gelten alle Schauergeschichten von überempfindlichen Euro III-PkW-Motoren auch hier: Anlernen von Komponenten, Automatische Nachkalibrierung zur Kompensation der Alterung, etc. In Breschia werden einige andere Motoren bezüglich einer Rückrüstung für außereuropäische Einsätze evaluiert, mal sehen, wer das alles zu erträglichen Preisen kann.

- Was die Fahrzeuge sonst noch unterscheidet: Die Innenbreite im T-Rex ist sehr nahe am Daily-Haus, irgendein wichtiger Zentimeter für eine bestimmte Konfiguration wird schon bleiben; 2,15m-Aufbauten sehen am breiteren Fahrzeug nicht so überdimensioniert aus, dass der Kippwinkel im Bereich von 2-3° variiert, hatten wir auch schon. Die Besonderheiten duch das Aufsetzen des Daily-Hauses auf einen modifizierten SCAM auch (womit auch klar ist, warum Suzzara über das Auto nichts weiß, dafür Podukte aus Varese zur Nachbesserung monatelang blockiert..."grande casino" heißt das in Italien - fragt mal Magirus Lohr nach Erfahrungen, wenn die eine Sonderfreigabe brauchen)

- ach ja, ein Karosseriebauer kann (mit integrierter Dreipunktlagerung) einen Daily Kasten aufbauen, dessen Dach beliebig zerschnipselt werden kann; das schließt die SpaceFrame-Lösung aus. Den SCAM-Kasen-Prototypenbauer sucht aber bitte nicht, der baut mittlerweile seine Sonderfahrzeuge auf Bremach-Basis.

Grüsse,
Peter