Moment mal!

Das Filmchen, welches von Jota verlinkt worden ist als Extrembeispiel fehlender Integration, wurde von den Jugendlichen selbst produziert und verbreitet. Sie wollen damit bei ihren Freunden punkten („Schaut her, wir trauen uns etwas!“) und bei den Deutschen „Respekt“ erzielen.

Darum geht es in erster Linie, und nicht darum, wer das primitive Machwerk nun bei Youtube eingestellt hat – als erster oder zehnter. Nicht der Bote ist das Problem, sondern die schlechte Nachricht.

Und klar ist das die Nazi-Keule – genau wie bei Sarrazin und in unzähligen anderen Fällen.

Darf ich vielleicht noch mal zum Thema Integration zurückkommen und ein paar persönliche Erlebnisse und Erfahrungen schildern?

Wie ja mittlerweile klar geworden ist, wohne ich im Ruhrgebiet, genauer in der Emscherzone. Da ist nicht die heile Welt, wie man sie stellenweise noch an der Ruhr und anderswo vorfinden kann.

Dementsprechend sieht die Bevölkerungsstruktur der umliegenden Wohnsiedlung aus. Einige Rest-Deutsche, ein paar Polen, ein paar Russen, vereinzelte Griechen, Italiener und Portugiesen und zu schätzungsweise 70 Prozent Türken. Viele leben schon lange hier, auch in der zweiten oder dritten Generation und haben die deutsche Staatsbürgerschaft.

Im letzten Jahr ist in der naheliegenden Grundschule zum ersten Mal in ihrer Geschichte kein einziges Kind ohne Migrationshintergrund eingeschult worden. Ich wiederhole: kein einziges!

Aufgrund dieser absehbaren Bevölkerungsentwicklung hat mein unmittelbarer Nachbar vor zwei Jahren sein Haus verkauft und ist in einen anderen Stadtteil mit einer anderen Struktur gezogen. Ausdrücklich deshalb, um seinem Kind, welches vor der Einschulung stand, den Besuch einer besseren Schule zu ermöglichen und damit günstigere Lebens-Chancen zu vermitteln.

Außerdem hat er mit seinem Umzug die Erwartung verknüpft, seinem Kind die eine oder andere Erfahrung zu ersparen, die meine eigenen Kinder leider machen mußten.

Zum Beispiel daß meine Tochter von mehreren Jugendlichen auf offener Straße begrapscht und sexuell belästigt wurde. Daß Kinder, die bei uns zu Besuch waren, hinterher ihre Fahrräder stark dezimiert vorfanden. Mehrfach passiert. Daß einem Freund unseres Jungen an einer Haltestelle in der Nähe erstmal ohne Vorwarnung ins Gesicht geschlagen wurde und dann das Handy geraubt.

Natürlich haben wir in diesen und weiteren Fällen immer Anzeige erstattet. Aber der mitleidig-gelangweilte Gesichtsausdruck der jeweiligen Polizeibeamten war immer derselbe. Demgemäß sind auch alle Ermittlungen nach kurzer Zeit ergebnislos eingestellt worden – trotz teilweiser guter Personenbeschreibungen.

Sowas spricht sich natürlich auch rum und führt dann dazu, daß Kinder nicht mehr so gern besucht werden.

Mittlerweile sind beide Kinder längst selbstständig und weggezogen – meine Tochter runter an die Ruhr...

Zu mir und meiner Frau ist vielleicht noch folgendes zu sagen. Wir pflegen gute nachbarschaftliche Beziehungen, haben immer einen Gruß oder ein freundliches Wort übrig. In unserem Garten weht selbst zu Zeiten von Fußballmeisterschaften keine Fahne und wir haben auch kein Deutschland-Fähnlein am Auto, wir hören keine Onkelz-Musik und wir tragen beim Einkaufen auch keine Thor-Steiner-Klamotten. Wir leben ganz normal und haben auch mit niemandem Streit.

Dennoch mußten wir im vergangenen Sommer folgende Nettigkeit erleben. Wir sitzen auf unserer Terasse, seitlich neben dem Haus, so ca. 10 Meter vom Bürgersteig entfernt. Da kommen 4 Jugendliche vorbei, türkischer Herkunft, so ca. 14 Jahre alt, die wir in unserer Siedlung auch schon gelegentlich gesehen haben aber weiter nicht kennen. Einer von denen blickt zufällig in unsere Richtung, sieht uns und sagt nahezu beiläufig zu seinen Kumpeln, aber deutlich vernehmbar.
„Da sitzen die Scheiß-Deutschen.“

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Rainer



Vor der Hacke ist es dunkel. (Bergmanns-Spruch)