Auch Menschen, deren Großeltern Einwanderer waren, sind gezwungen, umzuziehen, weil ihnen die Gentrifizierung durchs Wohnzimmer marschiert, oder deutscher Geist, oder Ungeist anderer Menschen, deren Großeltern Einwanderer waren, oder sonst ein Umstand. Ghettoisierung schlägt einem Viertel einen neuen Block zu, und gleichzeitig umgekehrt einer ganzen Region eine ganze Nachbarregion. Folgt daraus ein Deutschenproblem?

Behauptungen von Keulen — wie Hetze, welche sie maskieren sollen — sind mit Distanzierungen von fremder Hetze nicht zu heilen.
Vorgekeult wurden bezeichnenderweise Ausfälle von Promis und Hilfspromis des Antisemitismus in der Volksgemeinschaft wie Walser, Hohmann, Möllemann, Hochhuth.., wir haben es noch präsent, und die Figur ist genaugenommen gerade ein paar Wochen jünger als das Kriegsende '45, damals hieß es schon, es müsse endlich ein Schlußstrich gezogen werden, müsse endlich wieder aufgeräumt, abgeschüttelt, frei gesprochen werden können. Verfolgende Unschuld eben, Lieblingsfigur in der Volksverhetzung, die sich als Kritik geriert (zu Sarrazin ist eine ganze Kolumne verlinkt). Und nichts anderes haben wir vorliegen, nichts anderes ist Stand des Fadens.


Original geschrieben von kein zweiter
Toleranz ist etwas für Leergutrücknahmeautomaten.

Menschen haben die Wahl, zu kritisieren oder akzeptieren. Wenn einer [] ums Verrecken nicht über verkommenes rassistisches youtube- und web-Filtern hinauskommt, was für den einmal Abgehängten auch schwer ist, dessen Welt von Zusammensetzungen mit ~Kritik aufgespannt wird, die das Wort bald endgültig unbrauchbar für den Alltag gemacht haben werden, gerät das zu Akzeptanz durch Irrelevanz. Denn das Einzige, das nebenher noch möglich ist, bleibt Notwehr. Die sich nur gegen ihn richten kann.