Ja, ich weiß, es nervt. Aber ich bin auch genervt, oder sagen wir zutreffender besorgt.

Gerade waren die Sternsinger hier. Diesmal war nicht nur die Betreuerin sondern auch der Pfarrer höchstpersönlich mit dabei. Warum ?
Vielleicht um den mageren Auftritt etwas zu kaschieren. Bisher waren es nämlich immer so sieben oder acht Kinder, mit denen die Betreuerin den Rundgang durch die Gemeinde absolviert hat. Diesmal war das Aufgebot auf 3 Kinder kläglich geschrumpft und der Pfarrer meinte, es sei völlig offen, ob die alte Tradition im nächsten Jahr überhaupt fortgesetzt werden kann.

Wenn man dann noch weiß, daß im letztjährigen Einschulungsjahrgang auf der benachbarten Grundschule bei ALLEN Kindern ein Migrationshintergrund vorhanden war ...

Da stellt sich dann in absehbarer Zeit in meinem Stadtviertel nicht mehr die Frage der Integration – bzw. natürlich doch. Aber in umgekehrter Richtung.

Fremder in der eigenen Heimat?

Und die Politik sieht einer Ghettoisierung ganzer großstädtischer Ballungsgebiete, die natürlich auch die Stigmatisierung der Migranten verstärkt, hilflos zu – in allen Bereichen und auf allen Ebenen. In der wohnungs- und städtebaulichen Entwickung, in der Bildungspolitik und in der Familienförderung zum Beispiel.

Da werden große Wohnungsbestände dem Steuerungseinfluß der öffentlichen Hand entzogen und an Heuschrecken verkauft, die nur am Profit und nicht an einer vernünftigen Mietermischung interessiert sind. Es gibt in Duisburg einen städtischen Spitzenbeamten, der sich selbst für links hält aber nichts dagegen hat, daß ganze Stadtteile von Migranten bewohnt werden - und zwar ausschließlich.

Und es gibt konservative Lokalpolitiker, die allen Ernstes mit der Forderung nach rein türkischen Kindertageseinrichtungen an die Öffentlichkeit getreten sind. Begründet mit der Absicht, die Migrantenkinder optimal zu fördern. Wobei für mich eher der Wunsch dahinter zu vermuten steht, die eigenen „Rest“-Kinder von den „schädlichen“ Einflüssen einer migrationsdominierten Kindermehrheit abzuschotten. Denn wenn es viele rein türkische Kindergärten gibt, kann es natürlich auch mal einen rein deutschen geben. Ähnliche Vorstöße sind auch im schulischen Bereich erkennbar.

Oder es wird ein Betreuungsgeld eingeführt, das nach Ansicht aller Fachleute nur dazu führt, daß ausgerechnet die Kinder, die es am meisten nötig hätten, von einer vorschulischen Bildung und Sozialisation ferngehalten werden.

Und später sind alle betroffen, weil als Resultat ungebildete Jugendliche herauskommen, die keine Chance auf dem Arbeitsmarkt haben. Oder daß Jugendliche aus desolaten Familienverhältnissen ihre Anerkennung mit der Faust suchen.

Wer die Fehlentwicklungen dann thematisiert, dem wird bestenfalls Diskriminierung unterstellt. Oder er wird gleich in die Nazi-Ecke gestellt.

Die ganze Integrations-Diskussion ist so verlogen. Und hier vor meiner Haustür geht alles den Bach runter.

Ich könnte k...

mfG
Rainer



Vor der Hacke ist es dunkel. (Bergmanns-Spruch)