Moin,

bei unserer ersten Tour, etwa 5000km in vier Wochen, hatten wir bis auf die Kühlbox, die Ersatzreifen und einen Kompressor NICHTS dabei.
Bei der zweiten, langen Tour ein Jahr später über 3 Monate und 13.500km hatten wir folgendes, zum Großteil aber nicht genutztes Material dabei:

- Kompressorkühlbox (wegen kaltem Bier)
- duales Batteriesystem mit Trennrelais (wegen s.o.)
- 2-3 Ölfilter (gibt´s evtl nicht überall in jeder Garage/Werkstatt. So passiert bei uns in Maun/Botswana. Der Mechaniker wischte den alten Filter mit nem dreckigen Lappen aus und war im Begriff ihn wieder dran zu schrauben. Die hatten gerade keinen mehr da)
- Sicherungen (ham wir aber nicht gebraucht)
- Leatherman, daher 12 Messer und 34 Schraubendreher in allen unnötigen Größen zu Hause lassen
- ne Tüte gängiger Schrauben, Muttern, Unterlegscheiben (ham wir gebraucht, bei dem was sich so losgerüttelt hat)
- kleiner Spaten (nicht gebraucht, höchstens um Scheis.e zu verbuddeln)
- 2 Bergegurte (nicht gebraucht)
- Schäkel (nicht gebraucht)
- 2 Ersatzreifen (keinen gebraucht)
- Kompressor (z.B. Viair 400P, gut und einmal gebraucht)
- 2 handliche Holzklötze zum Unterlegen
- gutes Klebeband für poröse Schläuche (nicht gebraucht, jedenfalls nicht bei uns wink )
- ein paar Schlauchschellen (haben wir auch nicht gebraucht, aber... nun gut whistle )
- halber Liter Öl für´n Notfall (wir hatten keinen Notfall)
- ein kleiner Ratschekasten, max 13´, ansonsten nur die passende Nuss für die Radmuttern. Alles andere ist überflüssiges Gewicht, es sei denn man wechselt unten aufgeführtes...

NICHT mitgenommen, NIE vermisst, denn wir haben sie nicht gebraucht:

- Winch, Seilzug, Greifzug etc. (mein Motto: es gibt immer einen anderen Weg... immer... und das tiefste Schlammloch, wo man sich sogar mit ein bisschen Absicht hinein befördert hat und jetzt feststeckt, liegt dummerweise weit entfernt von Bäumen oder einem o.g. Rettungsseil dienlichen Befestigungspunkt)
- Sandbleche (die Dinger führen nur in Versuchung... s.o.)
- Highlift. Der originale LR-Heber reicht oder ein Stempelheber vom Baumarkt

Ersatzteile nur mitnehmen, wenn man sie auch wechseln kann, wie etwa

- Steckachsen
- Diff
- Kreuzgelenke
- Ersatzgetriebe
- Ersatzmotor
- dazu passend z.B. Schweissgerät oder anderen Quatsch

Letztere sind übrigens nicht wirklich ernst gemeint. Der Karren sollte daher technisch top in Ordnung sein. Es sind "nur" ca. 20000 km und man muss ja nicht durch den Kontinent brettern und jedes Loch mitnehmen. Zudem gibts in jedem großen Ort ne Werkstatt zum checken, abschmieren und reparieren, so dass Supergau-Ausfälle nicht urplötzlich im Nirwana auftauchen dürften.

Welche Route fährst Du, wieviel Zeit nimmst Du Dir?
Ich frage nur aus rein praktischen Gründen. Wenn Du in 6-7 Wochen da durch willst, brauchst Du gar nix von allem, denn dann musst Du über die 2-3 Hauptpisten, die alle in einem guten Zustand sind. Von Kapstadt bis Nairobi ist alles geteert. Da kann man auch mit nem Rad lang. Dann hör´ ich aber auch auf, dich mit Tipps zu versorgen.
Also, alle Features und Mitnehmsel sind nur nützlich, wenn Du Dich ein halbes Jahr in "Schrittgeschwindigkeit" durch Afrika schlängelst und so ziemlich alles Sehenswertes mitnimmst, was auf dem langen Weg liegt, bzw. abseits davon wink .

Zum Schluss zum mitnehmen: Der normale Südafrikaner packt am Wochenende die Kühlbox voll und fährt zum Angeln und Braai 3000km nach Zambia, Botswana oder an die namibische Küste und in den Ferien nach Mosambique, Tansania und Kenia. Die haben nix dabei, außer dem Campingequipment natürlich.

Gruss


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