Original geschrieben von DaPo
Er selbst und seine Familie (die -nebenbei bemerkt- sehr religiös ist) hatten die Nase übrigens voll von dem Ghetto und sind dann fortgezogen. Nicht sehr weit weg, aber weit genug, um nicht dort zu versinken.


Und da bist Du eben genau beim Thema - doch noch! smile

Ghetto: so etwas entsteht doch (die Definition sagt es) nicht aus sich selbst heraus, sondern dessen Linien werden von aussen gezogen! Es ist keine sich freien Willens abspaltende Gesellschaft/Gruppe, die durch ein inneres Band, durch den Wunsch, eigene Ueberzeugungen dort leben zu koennen, zusammengehalten wird, wie etwa bei den Amish in den USA. Und die Zugehoerigkeit der Mehrheit zur gleichen Religion hat hier, wie man es oft von aussen hoert, nie verbindenden Charakter. Da zeigt sich die - negative - Gruppendynamik erst beim Verlassen des Ghettos und wird beim Betreten der "Aussenwelt" von dieser auch fleissig angeheizt!
In den "Vorstaedten" (z.B. in F) ist das Leben oft von kleiner und groesserer Kriminalitaet bestimmt. Die dort hierarchisch/sextistisch begruendete Gewaltbereitschaft ist fast so hoch, wie die Arbeitslosenquote: 30-40%. Die soziale Situation hat sich uebrigens seit den sattsam bekannten (aber nur wenig verstandenen) Ereignisssen von 2005 nicht verbessert. Nach einhelliger Aussage der dortigen Buergermeister, ist die Lage potentiell explosiv.

Es ist hier nicht der richtige Platz, Gruende und Perspektiven auszubreiten. Wer es wirklich will, kann sich sogar im Net ueber alle Einzelheiten informieren! Ist allerdings ein bisschen anstrengend, weil eigene Vorurteile und fixe Ueberzeugungen die kognitiven Moeglichkeiten schnell an den Rand bringen koennten. grin

Ich verstehe jedenfalls die Reaktion Deiner Freunde sehr gut und kann ihnen zu ihrer Initiative nur gratulieren - von innen allein laesst sich, wie viele Versuche gezeigt haben, da kaum etwas aendern !