Hallo zusammen,

So, nach einiger Abwesenheit bin ich wieder mal hier. Zuerstmal einen Herzlichen Dank an die bei welchen ich den Bremach hab anschauen können. War sehr aufschlussreich, später mehr dazu.

In der Zwischenzeit habe ich noch etwas weiter geplant. Hätte jetzt mal von einigen Details abgesehen, eigentlich einen fertigen, meinen Wünschen entsprechenden Kofferplan mit Sketchup zusammengebastelt. Soweit so gut. Vielleicht ist euch jetzt aufgefallen dass ich "hätte eigentlich" geschrieben habe. Das hat folgende Gründe:

Je weiter ich an dem Projekt weiterplane desto mehr Punkte lassen mich zum Schluss kommen dass Bremach vielleicht doch nicht das ideale Fahrzeug für meine Zwecke ist. Deshalb habe ich in der Zwischenzeit noch etwas weitergeschaut. Hier nun einige Alternativen mit für mich relevante pro und contra:

1. Bremach:

Pro: Hohe Bodenfreiheit, Verwindungssteifer Rahmen (Dadurch kein Zwischenrahmen erforderlich), Zubehör auf Expeditionsmobilbau abgestimmt, Diff-Sperren ab Werk erhältlich,

Contra: Praktisch keine Gebrauchte, Flacher Tank, Separ-Filter relativ ungeschützt, Relativ geringe Verschränkung hinten, Motorhaube nicht durch konventionelle Entriegelung zu öffnen, Fahrerhausbreite (Beim Lenken schlägt man an der Türe an), Innenraum Gewöhnungsbedürftig, Reisefertig unter 3.5 T durch grosses Eigengewicht fast nicht zu realisieren, Preis, Verschiedene kleine Details am Fahrerhaus welche in der Preisklasse für mich inakceptabel sind, Preisliste von Herrn Christ erhalten, danach mehrfach geschicktes mail mit weiterführenden Fragen unbeantwortet.
Fazit: Eigentlich alles Probleme welche gelöst werden können, bis auf die Fahrerhausbreite. In der Preisklasse möchte ich das Fahrzeug aber nicht wirklich selber fertigentwickeln.

2. Iveco

Pro: Tausendfach bewährte Technik, Hohe Bodenfreiheit, Verwindungsweicher Rahmen (bessere Verschränkung der HA, Hörensagen!) Breites Fahrerhaus, Moderner Innenraum

Contra: Preis, Wenig gebrauchte und wenn rel. alte, Verwindungsweicher Rahmen (Zwischenrahmen notwendig, Höhere gesamtbauhöhe), Schwierig einen Meister zu finden welcher unsere Probleme und Sorgen kennt und sich derer annehmen will.
Fazit: Wäre eine Option wenn ich über ein sehr gut erhaltenes gebrauchtes stolpern würde. Ansonsten etwas Teuer.

3. VW Crafter, (evtl auch Ford Transit...)

Pro: Tausendfach bewährte Technik im Strassenverkehr, Moderne Technik, Moderner Innenraum, relativ niedriger Preis, rel. hohe Bodenfreiheit trotz 2WD, Heckantrieb mit Traktionskontrolle

Contra: Wie langlebig ist Technik im härteren Einsatz?, Bedingt offroad-Tauglich durch fehlendes 4x4 und Untersetzung, Traktionskontrolle ersetzt eine richtige Diff-Sperre nicht, wegen viel Elektronik nur bedingt bzw mit grossem Aufwand auf 4x4 umbaubar

Fazit: Wäre eine Alternative als 5 To Fahrzeug, mit grosser Heckgarage, darin -mit dem auf Bremach oder Iveco eingespartem Geld gekauft- ein Quad mit dem man dan vom Basislager aus Spass haben kann.

4. SCAM

Insbesondere den da: http://www.adventure-trucks.de/
Will die Schweizer MFK (Tüv) nicht. (Wegen Abgasnormen leider nicht zulassungsfähig)

5. Gazelle

Pro: Offroadtauglich, einfache Technik, von jedem Buschmechaniker reparierbar, Technische Unterlagen für mich als Endkunden erhältlich, mittlerweile Moderner Innenraum erhältlich, Fahrerhausbreite, Relativ geringes Eigengewicht (3.5 T kampfgewicht sollte machbar sein), Preis, Staufach auf Armaturenbrett ideal für verstecktem Navieinbau, Stabile Russische Technik durch lizenzbau in Polen den westlichen bedürfnissen etwas angepasst, Schweizer Version mit sogenanntem Swiss finisch nochmals verbessert, Trotz (Pseudo-?)Partikelfilter und Euro4, sollte schlechter Diesel keine Probleme bereiten, Euro5 Motoren in der Pipeline, kann aber noch dauern (Angeblich Cumming und/oder Andoria/Perkins).

Contra: Verarbeitungsqualität, Motor nicht zu üppig dimensioniert, "nur" 5+5-Gang-Getriebe, Tank zu klein grösserer evtl demnächst erhältlich, im www wenig Erfahrungswerte zum Aufbau als Womo zu finden, Reifen im Moment "nur" max 225/75-16, im Moment keine Sprengringfelgen verfügbar, nicht bzw mit grossem Aufwand auf über 3.5T auflastbar, wenig Vertragswerkstätten in Westeuropa, relativ laut bei schnelleren Geschwindigkeiten, änderungen/neuerungen dauern bei den Polen angeblich etwas länger.

Fazit: Preiswerte Alternative, welche IMO nur in Frage kommt wenn folgende Fragen mit ja beantwortet werden können:
-Bin ich gewillt das Fahrzeug noch ein wenig selber fertig zu entwickeln (z.B. Unterfah- und Kühlerschutz, Kabel, Schläuche, Rostschutz -> siehe weiter unten unter "Swiss Finish")?
-Kann ich mit rustikaler Technik leben? (Kein ABS, Bremse etwas schwergängig, hält aber gut, man muss nur richtig drauftreten)
-Stört mich eine (oder mehrere von insgesamt drei) Schwergängige Handschuhfachklappe (Teurere Fahrzeuge in der Liste haben sowas schon gar nicht aetsch2)
-Kann ich damit leben dass Spaltmasse und sonstige Verarbeitung nicht nach Westeuropäischem/heutigem Standard gefertigt sind?
-Kann/will ich bei allfälligen Reparaturen selber Hand anlegen?
-Bin ich gewillt den Rostschutz öfter mal zu erneuern bzw. einmal richtig zu konservieren?
Wenn all diese Fragen mit ja beantwortet werden können ist das IMO eine sehr gute Alternative.

Die in der Schweiz ausgelieferten Fahrzeuge werden noch dem Swiss finish unterzogen. Scheuerstellen an Verkabelung und Verschlauchung beseitigen, Schmiernippel tauschen, Verbesserter Rostschutz aufbringen, diverse bekannte Probleme beheben...Somit bekommt man dan relativ viel Auto für relativ wenig Geld.

Für mich ist die Gazelle im Moment die besste Alternative. Bin aber froh um jeden Tip für oder gegen dieses Fahrzeug. Achja, hier bin ich ja dann vermutlich falsch mit fragen zu dem Fahrzeug, kennt jemand einen GAZ-Forum?

Danke und Gruss
Urs

PS: @Ar Gwenn: Gibt es eine Bezugsquelle, Modelltyp und Bestell-Nr deiner fusel ? Gibt es Technische Zeichnungen mit Masse und Funktionsweise dieser Hochtechnologischen Einrichtung? Ist da eine Kassette für die shit und der piss eingebaut?

grin