Original geschrieben von flaterric
Eine kleine Anekdote von vor 3 Wochen:

...

Es geht noch viel besser und schockierender:

Unfall in einem Kreuzungsbereich in Salzburg, Mopedlenker liegt am Boden, offener Bruch, jede Menge Blut. Glück im Unglück: der Unfall ereignete sich direkt vor den Toren des Unfallkrankenhauses.

Der erwachsene Sohn meines Kollegen, Unfallzeuge, rennt rüber zum Krankenhaus, meldet den Unfall beim Pförtner. Der sagt: "Ich veranlasse Hilfe."

Nach fünf Minuten noch keine Hilfe, da, der Mopedlenker jammert - aus begreiflichen Gründen - laut, er kann nicht unsachgemäß bewegt werden, der Verkehr staut sich bis irgendwo.

Sohn rennt wieder zum Krankenhaus, fragt - diesmal anscheinend wenig höflich - den Pförtner, wo denn die verd* Ärzte blieben. Antwort:

"Ich hab' ja sofort die Ambulanz gerufen, aber die brauchen in der Stoßzeit lange, bis sie vom Landeskrankenhaus (gute drei Kilometer Luftlinie am anderen Ende der Innenstadt gelegen) hier sein können."

Hä? Da liegt einer direkt vorm Unfallkrankenhaus, und der Notarzt wird von einem anderen Krankenhaus gerufen???

Es kommt noch besser:

Die Geschichte kommt in die lokalen Medien, man fragt nach:

Ja, bei Notfällen halte man sich - ohne Rücksicht auf den Unfallort im Stadtgebiet - an einen Einsatzplan. Welches Krankenhaus gerade dran ist, schickt seine Ambulanz.

Jetzt kommt's ganz dicke:

Die Ärzte des Krankenhauses seien nur im Rahmen ihrer Tätigkeit IM Krankenhaus sozial-, unfall- und haftpflichtversichert. Aus diesem Grund wird ihnen ausdrücklich UNTERSAGT, ärztliche Tätigkeiten auch außerhalb des Krankenhauses vorzunehmen, selbst wenn ein Unfall direkt vor der Glastüre des Krankenhauses passiere. Darüber hinaus wäre das eigenständige Verlassen des Dienstortes Krankenhaus durch den angestellten Arzt, um draußen Erste Hilfe zu leisten, eine Arbeitsverweigerung und damit Entlassungsgrund.

Das leidgeprüfte Volk nahm diese Ungeheuerlichkeit hin und wandte sich anderen Skandälchen zu (z.B. ob Lady Gaga wieder zugenommen hat oder nicht), anstatt - wie in der guten alten Zeit - mit Sensen und Heugabeln zum Sturm auf die Bürokratenfestungen zu rufen ...

Nachzulesen ist die Geschichte hier:

http://search.salzburg.com/articles/1914245

Marcus


Und wieder ein Post mehr auf dem Zähler!