Man muß bei der Diskussion unterscheiden zwischen:
"Wie ist die Situation derzeit / in naher und ferner Zukunft?"
und der Frage:
"Kann das bei uns auch passieren bzw. was können wir daraus lernen?"

Frage 1 ist nur schwer - wenn überhaupt - zu klären. Selbst die japanische Regierung und evtl. die Arbeiter vor Ort wissen nicht exakt über den Zustand der Anlage Bescheid; Meßgeräte sind zerstört, einzelnen Systeme ausgefallen ... Alle Maßnahmen die jetzt laufen beruhen auf Annahmen und sind außerhalb jeder Planung.
Sie dienen alle einzig und allein der Nichtverbreitung (weiterer) radioaktiver Stoffe durch Notkühlung der Brennelemente, des Reaktordruckbehälters und des Sicherheitsbehälters (die beiden Letztgenannten werden in den Meldungen oft durcheinander geworfen). Welche Maßnahmen geeignet sind, können deshalb auch die Experten in Deutschland nicht beurteilen.
Und wenn die Meldungen nur spärlich laufen und evtl. widersprüchlich sind, dann ist das in einer solchen Katastrophe (wir wollen Erdbeben und Tsunami nicht vergessen) so - nicht aus Bosheit sondern wegen Chaos.

Die Maßnahmen in der Umgebung laufen ähnlich denen in anderen Ländern ab, wobei die Japaner hier vorbildlich sind. Evakuierung, Verbleib im Haus, Jodtabletten und Verzehrverbot sind die wesentlichen Katastrophenschutzmaßnahmen. Panik schadet nur und hilft nicht.

Frage 2 zu beantworten wird erst in einigen Monaten möglich sein. Den hiesigen Experten fehlen die notwendigen Informationen bzw. die betroffenen Anlagen sind in mehrerer Hinsicht nicht direkt vergleichbar:
-Reaktortyp
-Variante
-Hersteller
-Größe
-Alter
-Standort/Umgebungsbedingungen
-Netzanschlüsse
-Regelwerk

Daraus folgt, daß die Randbedingungen unterschiedlich sind, die Reaktoren sich unterschiedlich verhalten, die Sicherheitssysteme anders eingeplant sind ...
Diese Arbeit des Auswertens und Vergleichens muß gemacht werden.

Bis dahin sind alle Diskussionen reine Spekulationen.

Fakt ist aber, daß die Katastrophe durch die beschädigten Kerkraftwerke vergrößert wird bzw. das Erdbeben und der Tsunami die notwendigen Maßnahmen in den KKWs behindern (und auch initiiert haben). Fukushima ist nur eine Wurst in dem Schei...haufen!

Mein Mitgefühl gilt den Opfern, egal ob verwundet, obdachlos, verstrahlt oder alles zusammen!

Das Rübeschwein

der sich mit KKW von Berufs wegen auskennt, im Katastrophenschutz tätig ist und dennoch zur Zeit Keinem die Details erklären kann


Das Rübenschwein