Moin,

es ist immer wieder erstaunlich, wie sich die Mähr vom schlechten Wetter in England in den Köpfen hält. "Es regnet immer und in London ist Nebel" Klasse, und das schon immer. Wundert mich, dass da Leute wohnen bei dem Sauwetter.
Dabei unbeachtet scheint die Tatsache, dass ein Großteil unseres Wetters aus der Gegend kommt und so schlecht finde ich es hier nicht.
Sicher, da Britannien ganz links am großen Wasser liegt, ist es etwas kühler und auch wechselhafter als in Kontinental Europa. Wenn´s da regnet, ja, evtl. täglich (!) damit kann/sollte man rechnen, dann ist der Schauer schnell durch und danach scheint die Sonne. Tagelanges, beständiges Hochdruck oder Tiefdruckwetter gibt´s da eher nicht. Wechselhaft, eben!
In die Bretagne fahren Millionen Touris, um das milde Klima, die Sonne und das Meer zu geniessen - ja es gibt sogar unzählige Teutonen, die da Badeferien machen. Die Kanalinseln werben mit mediterranem Klima - und keine 50 Kilometer weiter auf der anderen Kanalseite soll´s immer regnen? Unfassbares Phänomen, oder? Btw.: an der Südküste Englands wachsen Palmen! So viel zur meteorologischen Exkursion ins Reiseland.

Ansonsten: laß deinen Wohnwagen (evtl. auch den Sankey) bloß zu Hause. Erstens treibt das Ding Deine Fährkosten in die Höhe, zweitens sind die hübschen, netten, gemütlichen, von Mauern gesäumten und von Efeu bewachsenen, englischen Rosamunde Pilcher-Straßen sehr oft SINGLE-Lanes und wenn nicht, trotzdem oft zu eng für ein Gespann. Vor jeder uneinsehbaren scharfen Kurve oder vor jeder Kuppe mahnt ein energisches SLOW! den Unvorsichtigen. Dennoch muss man aber mit dem entgegenkommenden Post-/Schulbus rechnen. Rangieren und rückwärts fahren sollte daher kein Problem darstellen.

Als Reisetipp kann ich Dir folgende grobe Route empfehlen: fahr in den Südwesten, d.h. Grafschaften Cornwall und Devon und hangel dich von Dover die Küste entlang Richtung Land´s End. Reizvolle Städte an Küste (z.B. Brighton), hier und da etwas Kultur (Stonehenge) und düstere Moore (Dartmoor) machen die Tour kurzweilig. Unten angekommen, kannst Du dann Deine Zelte gezielt aufschlagen. So als Anreiz zum googeln: Land´s End, St. Ives, Dartmoor, Tintagel Castle, The Minack Theatre (Porthcurno Beach), Sennen Cove Coast Path, Clovelly...
In der Gegend findest Du abseits der Hauptrouten schöne Single-Lanes, die tollsten Strände Europas (Klasse, wenn nur der ständige Regen nicht wäre....), versteckte Fischerdörfer, gefährlich viele Pubs und zu Ostern Milliarden Osterglocken, die aufgrund des milden Klimas da wie Hölle wuchern.
Auf dem Rückweg solltest Du - via Bath - ein paar Tage London einplanen. Noch ein Grund, auf den Wowa zu verzichten; trotzdem kann man in London zelten (Chrystal Palace). Hilfreich ist für diese Exkursion nach Britannien eine Michelin-Karte.

So, Abfahrt ! (und Regenmantel und Gummistiefel nicht vergessen... whistle )

Thomas

Ach, ich vergaß: als Reiseliteratur ein absolutes Go!: "Reif für die Insel" von Bill Bryson. Da schmeisst du dich weg.




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