Hallo miteinander,

im Winter haben wir uns endlich mal das Verteilergetriebe von unserem TTrek zur Brust genommen. Eigentlich wollte ich nur mal rein gucken, ob soweit noch alles im Lot ist. Aber schon nachdem ein paar Schrauben gelöst waren und ein paar Deckel später war klar das es nicht nur beim gucken bleiben sollte. Die Kulissensteine die in den Schaltgabeln sitzen waren fast komplett weg geschliffen. Beim "zuschalten Vorderachse" und "Geländeuntersetzung" waren die Steine pfeilförmig abgearbeitet. Im dümmsten Fall hätten wir da gestanden und es wäre kein Gang mehr rein gegangen...


Auf dem Bild ist der Abgearbeitete Kulissenstein zu erkennen.


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Das zweite Problem offenbarte sich bei der obersten Gertiebewelle. Auf ihr sitzt die Synchronisierungseinheit mit der in den Splitgang geschaltet werden kann. Auf der Welle und an den Distanzscheiben die die Synchroeinheit einfassen waren Fressspuren zu sehen (und zu spüren).

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Innenansicht

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Die obere Welle



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Alles bereit zum Einbau.

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Wellen überholt.


Der Verschleiß der Kulissensteine kommt wahrscheinlich von schwergängigen Hebeln. Normalerweise werden die Gänge über Kugelrasten fixiert. Bei den schwergängigen Hebeln waren die Rasten nicht mehr zu spüren und die Hebel konnten nur noch von Anschlag zu Anschlag bewegt werden. Dabei haben die Steine die ganze Zeit in der Nut geschliffen. Da wir noch nicht so viele Kilometer mit dem Bremach gemacht haben ist dieser Schaden wohl schon in der Rheinbraunen Vergangenheit entstanden. Deswegen unbedingt auf leichtgängige Hebel achten!

Die Fressspuren an der oberen Welle sind wohl auch in der Vergangenheit entstanden. Vermutlich durch Ölmangel.
Das VG wird duch Schleuderöl geschmiert. Das heißt, dass die unteren Zahnräder das Öl soweit im Gehäuse herum schleudern, dass die anderen Lager und Zahnräder davon geschmiert werden.
Wenn jetzt aber die Geländeuntersetzung und evtl. noch der Splitgang drin sind, dreht die obere (Eingangswelle) mit einer recht hohen Drehzahl. Die untere Welle (Getriebeausgang) dreht dann aber mit einer relativ geringen Drehzahl und schafft es evtl. nicht mehr genug Öl im Gehäuse umher zu schleudern und an der oberen Welle könnte ein Ölmangel entstehen.
Das ist unsere Theorie wie es zu dem Schaden kommen konnte.
Da ich keine lust habe das Getriebe öffters auszubauen und zu zerlegen haben wir eine Umlaufschmierung dran gebaut. Das Öl wird aus der Ablassöffnung angesaugt und in die Einfüllöffnung reingepumpt.
Ob das für Dauerhaltbarkeit sorgt wird sich zeigen.

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VG mit Umlaufschmierung


Ich möchte nochmal darauf hinweisen das unser Bremach ein Ex Rheinbraun ist. Diese Fahrzeuge hatten ein stressiges Leben.
Deswegen würde es mich interessieren wie die Haltbarkeit bei den "zivilen" Bremachs so ist. Was habt ihr für Erfahrungen mit dem Verteilergetriebe gemacht?

Gruß, Christoph


Komisch. Wenn man´s richtig macht gehts!