Die oben geschilderte Vorgansweise des LkW-Herstellers (MAN?) ist die übliche für Flottenkunden. Wenn jetzt der Privatmann beim Hersteller seines Vertrauens den hier zulassungsfähigen Euro schlagmichtot kauft, ist der out-or-area-Betrieb sein ganz persönliches Problem. Ich kenne die Daimler-Garantiebestimmungen nicht, aber wahrscheinlich ist die "improper-use" Klausel gar nicht nötig, da endet die Welt an den europäischen Außengrenzen (s. Iveco). Wer hier Maybach kauft und in Burundi ein Problem hat, wird auch durch die Finger schauen.

Die Lösung "älterer Motor" ist für einen neuen G nicht gangbar, da wird außer dem OM642 nichts angeboten, der G ist eben nicht fürs Exportprogramm gedacht. Der hier nicht zulassungsfähige "entfeinerte Abgasstrang" wird bezüglich Entfall DPF signifikante Verbesserungen erbringen, aber mit 1600bar (oder sind es schon 1800?) und Piezodüsen muss der Kunde leben. Kabelbaum/CAN-Bus umbauen ist mE unwirtschaftlich. Lieber ein Gebrauchtauto generalüberholen lassen.

Aber das hilft dem G 300 cdi-Fahrer auch noch nichts. Der soll deshalb (http://www.unep.org/cleanfleet_database/Maps/Sulphurprogress/index.asp) nicht weiterfahren, sondern irgendwie zurückkommen (Anmerkung: um das Geld, dass ein Einfliegen des Werksmonteurs samt vollem Tauschteileprogramm kosten würde, fahr' ich wahrscheinlich mit dem LkW nach Amman und hole die Kiste)

Dann können die nicht-Großserienentwicker mal untersuchen, was geht oder was nicht geht; heute hat mir ein Mercedesmechaniker gesteckt, dass die Abgasnachbehandlung zw. 4- und 6-Zylindermotoren seehr ähnlich sein soll, also bestehen gute Chancen.

Und auf der Grundlage lässt sich ein sinnvolles weiteres Vorgehen entscheiden, ich hätte bei einem nicht technisch topqualifizierten Piloten Bedenken, denn der der berühmt-berüchtigte Dorfschmied steigt aus.

Das Pech der Daimler-Kunden ist, dass sich kein Kleinserienkunde mit den Motoren herumschlagen darf. Die Bremach-Eigenetwicklung ist auch ausgebrochen, als ein (deutscher) Euro IV-F1C mit DPF mit ähnlichen Symptomen in der Türkei hängengeblieben ist - nach oben verlinkter Übersicht reicht schon Serbien. Und nach "lustigen" Preisvorstellungen von Iveco hat eben der Kleinserienhersteller selbst zu entwickeln begonnen.

Nachsatz, weil ich die neuen Posts gesehen habe: gerade weil den "Aussteigern" die Zeit nicht davonläuft, müssen sie nicht auf Biegen und Brechen weiterfahren

Zuletzt bearbeitet von PeterM; 29/07/2011 14:49.