Letztendlich ist dies einfach ein weiterer Bewies dafür, dass ein Hersteller andere Einsichten in Weltmärkte hat, als viele Forsten glauben.
Drehen wir das Rad der Zeit etwas zurück:
Anfang der 90iger war der G eigentlich schon tot, dies führte zur Entwicklung des Typ 463 mit Permanentallrad und zu ganz anderem Fahrkomfort..
Fazit: Die Rechnung war richtig, es ging weiter
Es gab dann eine Sonderserie mit 8 Zyl. Motor, den GE500 zu einem - für damalige Verhältnisse - astronomischen Preis, ca. 160.000 DM
Fazit: Wurden alle verkauft und das recht zügig
Dann kam eine Phase der Vernunft, 300GD, 300GE, 350, 300TD, wieder ging es weiter abwärts ---> Tod
Fazit: alles Quark, ging zwar, aber Verkaufsrenner waren das alle nicht
1998 der Paukenschlag
G500 ab Werk
Fazit: Damit ging es richtig los, man kam mit der Produktion fast nicht nach, die wurden vom Markt geradezu aufgesaugt
Sondermodell G55 Sauger
Der war elitär, hing einfach damit zusammen, dass erst alles komplett in Graz montiert worden ist, dann wurde der Wagen verladen, zu AMG gebracht, wieder halb auseinandergebaut, die AMG Klientel war allerdings noch zu 99% irgendwo anders auf der AB unterwegs... war schon auch teuer
Dann wurden die 55er Sauger Motoren direkt in Graz eingebaut, der Preis wurde weitergeben (billiger) und es wurde auch alles verkauft was ankam
Fazit: Der Volltreffer
G55 Kompressor
Jetzt ab Werk ohne Serviceheckmeck, alle Teile, alle Prüfprogramme, einfach das Rundum-Sorglos-Paket für mind. 490 PS.
Jedem G-Fan wurde schwarz vor Augen, was da mit seinem Heiligtum angerichtet wurde, 500 PS mit Untersetzung,
das sei ja nur was für total Wahnsinnige (also die, die von nichts eine Ahnung haben, sich dies aber leisten können)
Nur: Es war geradezu so, als ob die Welt genau darauf gewartet hätte. Er sprengte selbst die kühnsten Absatzhoffnungen, raus aus dem Werk, verkauft. Es kam bei Werksbesichtigungen durchaus vor, dass jeder 2. Zivil G auf dem Band ein Kompressormodell war. Der erste G, auf dem keine 265-75-16 MT ohne Bremsenänderung montiert werden konnten, die G-Klientel schien mit dieser nennenswerten Einschränkung jedoch gut klar zu kommen, kurzum, es interessierte gar niemanden.
Fazit: Na ja, is klar, oder?
G500 mit 388 PS
die logische Konsequenz nach dem Motorenwechsel.
G PUR
Wenn man sich das oben durchliest, wird klar, dass die Prioritäten irgendwo bei 95 Octan liegen. Und dazu dieses Auto nicht so ganz rustikal einsetzbar ist, da dessen modernes Herz (Motor, Abgas...) nicht unbedingt so in der Walachei funktioniert, wie sich das der ein oder andere vorstellt. Eigentlich aber egal, es wird der Zweck erfüllt, das Markenimage vom "rustikalen" G weiter zu steigern. Nett, aber die Mehrheit wird sich für das Modell im generellen weniger interessieren. Die G-Käufer Klientel, die meint, die Plörre hätten sie bereits im Heizöltank und da solle sie auch bleiben, hat im Kaufverhalten schon eine gewisse Anhängerschaft.
Fazit: Eine Bereicherung für die Werbung, aber kein Modell, das zur Produktionssteigerung führt.
G65
Der nächste Schockanfall für den echten Gusseisernen, aber es gibt nun mal Alleinstellungsmerkmale, die nicht von der Hand zu weisen sind (siehe Historie), es ist ein Unterschied, ob eine Fa. wie MB oder VW einen V8 oder 12 Zyl mit Turbo anbietet oder nicht. Den einen nimmt jeder, den anderen eher nicht.
Und wer 130.000,-- ohne Herzanfall überweist, für den sind 200.000 auch kein echtes Hindernis (siehe Brabus und andere).
Fazit:
Das nimmt man doch mit.