Hallo G Fahrer,

gestern kam ich in den Genuß einen G 300 Professionel probe zu fahren.

Angereist zum Freundlichen bin ich mit meinem 463er G 300 DT Bj 99 mit gut 230000 Km am Buckel.

Gespannt war ich denn schon, wie denn nun ein G mit fast gleicher PS Zahl neuester Generation mit grad mal 2500 KM zu fahren ist.

Nun:

Ein schöner G, wenn auch etwas nackt. Die Gummimatten sind wohl keine Formmatten, sondern aus der Meterwarevherausgeschnitten, die Sitze in Karo grau und recht straff gepolstert im Gegensatz zu meinen ausgesessenen Sitzen.

Sofort fühlt man sich im kargen G heimisch und alles (bis auf den Lichtschalter) erklärt sich von alleine. (Das automatische Tagfahrlich ist wohl mit dem normalen Ablendlicht geregelt, zumindest brennt das immer!)

Nach den ersten Metern merkt man schon deutliche Unterschiede. Die Lenkung geht exakter, aber schwergängig, als ob er keine Servolenkung verbaut hätte. Die Federung straff und direkt, kein schwanken, kein schwimmen. Das Innengeräusch leiser als von mir erwartet.
Die Motorleistung stark und direkt ansprechend. Ein kleiner zuck mit dem Gaspedal setzt sich sofort in Fortbewegung um, ohne Denkpause. Das kenne ich von meinem G anders, der überlegt erst, ob er wirklich arbeiten soll und bricht dann erst los, um beim Gangwechsel wieder zu überlegen, ob er wieder Gas geben soll.

Dafür war der Motor nervöser und unruhiger als ich selbst. Während ich bei meinem G ein ruhiges, sattes Brummeln und das fauchen des einsetzenden Turbos vernehme gibt es beim neuen ständig andere Geräusche. Dafür aber immer um ca 500 Umdrehungen geringere Drehzahl laut Drehzahlmesser. Bei geöffneter motorhaube weiß man auch, daß hier die Elektronik zu Hause ist und ständig klickt oder schltet irgendetwa rum.

Beim fahren hört man das zeitversetzte Ansauggeräusch aus dem hochgezogenen Ansaugrohr, das kernige brummen des Motors, das fauchen in allen Tonlagen des Turbos, ein ständig links zu vernehmendes rasseln, das eher an ein defektes Radlager erinnert. Eine Mischung aus aggresivität und nervosität. mein Ohr war immer offen und mente ein falsches (defektes) Geräusch wahrzunehmen.

Das Getriebe ist Klasse, schaltet weich, direkt und immer zum richtigen Zeitpunkt. Hält die Gänge und zieht sofort an.

Nach meiner gut 2 Stündugen fahrt durch ländliche Regionen war ich begeistert von der Kraftentfaltung des Motors (nicht aber von seinem Gerüschemix), der Direktheit der Gasannahme und überzeugt vom stabilen Fahrwerk und der Straßenlage.

Da merkt man schon die Unterschiede der bereits gefahrenen Kilometer auf meinem G.

Gespannt war ich vor allem, wie es mir geht, wenn ich denn wieder in meinen betagteren G einsteige.

Super gut, ich freue mich meinen zu haben.
Hätte ich noch keinen, dann wäre der Professionell bestimt meine Wahl, wenn er auch noch einige Arbeiten zur Verfeinerung meines Kundenwunsches hat. Aber das hat jeder G bzw. jedes Fahrzeug und jeder Fahrer.


Was mir dann so auffiel:
Die Motorhaube ist ohne jeglicher Dämmung und die beiden Hutzen oben drauf sehr Gewöhnungsbedürftig.
Der Innenraum ist kahl, keine Ablagemöglichkeiten von Krimskrams,
Die Servolenkung.... naja, sehr gewöhnungsbedürftig von der Schwergängigkeit
Andere Bereifung wäre passender (jetzt 265/70 16)
Radio fehlt
Elektrische Fensterheber, zumindest vorne rechts wären nötig
Standheizung ein Muß für mich
Er knistert und scheppert schon im Innenraum und das als Neufahrzeug
......

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Nun ja, ich freute mich wieder Heim zu fahren mit meinem Wohnzimmer G in dem ich mich wohl fühle und wenn ich bei dem mal etwas stärker aufs Gas steige geht er fast so gut wie der zur Probe gefahrene Professionell.

(Ich habe aber auch 265/75 16 Bereifung und das Vögele Dachzelt montiert, was ihn schon träger macht)

ich wollte euch meine Eindrücke einfach mal mitteilen, jeder empfindet natürlich anders und beim schreiben vergißt man natürlich auch das eine odere andere zu erwähnen.

Nachdem der Freundliche Verkäufer noch meinte
"Sie haben ja auch einen sehr schönen und gepflegten G" war mir klar, daß ich erstmal meinem schwarzen Monster treu bleibe! :-)


Servus Norbert