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Maschtuff
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[quote=Sigi_H][quote=Maschtuff] - ist der traditionelle interreligioese Konflikt zur tatsaechlichen Triebkraft hegemonialer politischer Ambitionen geworden. hmm .. sorry, da kann ich nicht mit. Das würde wohl kaum das westliche Engagement in der Region erklären. Zudem würde ich religiöse Konflikte lieber nach Marx definieren. Der Hintergrund religiöser Konflikte ist in fast allen Fällen eine privilegierte wirtschaftliche Stellung bestimmter religiöser Gruppen .. die zum entsprechenden Umgang mit den Minderheiten führt. Wenn Du mein Zitat (siehe oben) genau betrachtest, wirst Du eben jenen Zusammenhang bemerken, den Du ja bei Marx erkannt hast. Wenn Gesellschaft zu umwaelzenden Taten aktiviert werden soll, dann geht das ueber Not und Hunger, oder auch sehr wirksam - ueber Religion! Du musst dabei einfach nur zwischen Mittel und Ziel unterscheiden. Wie kann z.B. "eine privilegierte wirtschaftliche Stellung bestimmter religiöser Gruppen" erreicht (oder gesichert - wie im Fall Syrien), werden? In Syrien geschah es bisher - wie uebrigens auch im Vorkriegs-Irak - durch eine stark ideologisierte Partei; was nicht mal mehr verwundert, wenn man bedenkt, dass es sich um eine eher marxistische orientierte Partei handelte. Da ist - so wie es nun mal bisher ueberall praktiziert wurde - eine Affinitaet zur Religion ganz deutlich - weshalb z.B. der alte (militaerisch bedraengte) Saddam ja auch ploetzlich problemlos sehr fromm wurde! Diese Uebergaenge sind fliessend. Und auf diesem Hintergrund erklaert sich auch das Engagement des Westens in der Region: wenn "wir" schon nicht offen fuer die eine oder andere Religionsgruppe Partei ergreifen, so ahnen wir doch (manchmal! ), was geschehen wird, wenn diese oder eine andere Gruppe an die Macht kommt. Wir haben ja da auch immer diesen guenstigen Vielzweck-Begriff selbst dort bei der Hand, wo Landeskenntnis fehlt: Demokratie! Ein "korrigierendes" Engagement wird also im eignen Interesse unverzichtbar. Und es wird sich wohl kaum auf die Seite der religioesen Minderheit schlagen! Kannst Du sehr schoen in Syrien sehen, wo eine Minderheit der - doktrinaer den Schiitten nahestehenden - Alaouiten seit Jahrzehnten mit diktatorischer Gewalt ueber die Sunniten herrscht! Diese Macht wankt jetzt beachtlich, weshalb "der" Westen nach laengerem Schwanken nun die Segel auf die neue Windrichtung stellte. Geopolitik laesst sich nun mal nicht mit Verlierern machen - da sind wir doch ganz realistisch! [/quote] Ich gebe unumwunden zu, dass mir die syrischen Interna nicht besonders vertraut sind .. Ziele und Stossrichtungen anderer Beteiligter jedoch sehr wohl. Ich muss wohl noch ein wenig Scholl-Latour lesen ;-) Deine Beschreibung der Religion als Mittel zum Zweck kann ich akzeptieren, aber ich kann sie dennoch nicht als Ursache betrachten. Die Ursache ist und bleibt die Herrschaft einer wirtschaftlich privilegierten Minderheit über eine Mehrheit.Religion ist nur das Vehikel. [/quote] Ich weiss, dass der alte Scholl-Latour bei Euch immer nochg eine grosse Nummer ist. Habe schon seit Jahrzehnten nichts mehr von ihm gelesen und denke auch, dass die Zeit seither sehr eilig unterwegs war. "Religion ist nur das Vehikel." Eben! Sie ist dann eine der Moeglichkeiten, die missbrauchte Mehrheit dazu zu bringen, letztlich der Minderheit Macht zu verschaffen. (Das war im Resultat bei den angeblichen "Bolschewiki" ja auch nicht anders!)
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Sigi_H
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(Das war im Resultat bei den angeblichen "Bolschewiki" ja auch nicht anders!) ja, das Delegationsprinzip führt irgendwie automatisch dazu, dass "Minderheiten" regieren. Drum wurde auch (frei nach den Bolschewiki) erfunden: "Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser."
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Mogerator
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Mogerator
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Die Ursache ist und bleibt die Herrschaft einer wirtschaftlich privilegierten Minderheit über eine Mehrheit.Religion ist nur das Vehikel. Ach deshalb gibt es in jedem Land der Erde permanent derartige blutige Ausschreitungen?
Grüße DaPo
Fußball war doof, Fußball ist doof, Fußball bleibt doof.
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wer für seinen gott kämpft, kommt nach dem sterben ins paradies. kann für gläubige also gar nicht so schlimm sein.
Es ist schon ok, es tut gleichmäßig weh.
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Kleiner Drückeberger
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Die Ursache ist und bleibt die Herrschaft einer wirtschaftlich privilegierten Minderheit über eine Mehrheit.Religion ist nur das Vehikel. Ach deshalb gibt es in jedem Land der Erde permanent derartige blutige Ausschreitungen? Wohl eher das es deshalb keine dauerhafte Nation gibt, das diese in der Regel blutig enden dürfte auch stimmen.
"Ein Teil dieser Antworten würde die Bevölkerung verunsichern"
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Homo Stupidus
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Homo Stupidus
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derartige blutige Ausschreitungen? erkenne ich da eine anspielung auf unsere schwestern und brüder in der nachbarreligion? für die reicht es aus wenn ein löffel vom tisch fällt um rabatz zu machen.
Solange Gerste draußen wächst ist Bier mein Gemüse.
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familienpolitisch blinde Forumslusche mit Kontrollverlust über sein Leben
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für die reicht es aus wenn ein löffel vom tisch fällt für mich auch, das kann ich ja gar nicht ab . . .
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Nicht umsonst ist Europa die lebenswerteste Gegend auf diesem Planeten. Im Laufe der Jahrhunderte haben wir gelernt, Konflikte verbal und argumentativ zu lösen. Meistens. Fast alle wesentlichen Erfindungen und Patente sind von Europäern oder unmittelbaren Nachfahren von Europäern getätigt worden, allerdings nicht immer auf europäischem Boden. Die geistige Entwicklung ging einher mit der mentalen und soziologischen. Wir haben erkannt, dass es ziemlich dämlich ist, strikt und unverrückbar nach 2000 Jahre alten Regeln zu leben, die ein Gott festgelegt haben soll. Wir haben gelernt, die Sinnhaftigkeit von Sachverhalten zu hinterfragen und bei Bedarf zu ändern. So sieht das aus
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Im Laufe der Jahrhunderte haben wir gelernt, Konflikte verbal und argumentativ zu lösen. Meistens.
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