Liebe Schwestern und Brüder,

nun, nach einer kleinen Eingewöhnungsphase, bin ich doch froh mich auch wieder um meine Offroad-Begeisterten Schäfchen kümmern zu können.
Es war nicht alles einfach hier am Anfang, und ich hatte insbesondere mit meiner Pressestelle große Probleme, aber gut, mit Gottes Sanftmut und dem christlichen Schutzpatron der Feuerwehr auf meiner Seite, haben wir ja nun alles im Griff und ich kann mich den wichtigen Dingen im Leben und danach widmen.
Wie Ihr sicher alle wisst, kam mein Vorgänger (Gott hab ihn selig) ja noch in den Genuss einen echten G zu fahren. Ich hatte vor dieses Auto aus der päpstliche Garage holen zu lassen, um ihn bei solchen Spezialisten in Affalterbach ein wenig aufpolieren zu lassen, aber man ist hier wohl im Marketing des Vatikan der Meinung, ich sollte ein neueres, frischeres Auto kaufen. Meine Berater sagten mir das man insbesondere mit einem Geländewagen auf der Höhe der Zeit liegen würde, und das ich beim Volk Punkte machen könnte, wenn ich in einem Modernen SUV vorfahren würde. (Ich glaube ja das sie das nur wollen, um von den wichtigen katholischen Moralwerten an die ich immer wieder gerne erinnere, abzulenken. Das ist natürlich nicht in meinem Sinne oder dem der katholischen Kirche, denn wir sollten uns immer wieder vor Augen führen was mit dieser schönen Erde passieren kann, wenn auf einmal auch Männer heiraten dürfen, oder noch schlimmer Frauen wichtige Ämter in der katholischen Kirche bekleiden dürfen). Aber gut, es soll mir recht sein, wenn die mir einen neuen Wagen bestellen. Es wird wohl auf einen neuen Touareg hinauslaufen. Ich mag VW, und weil ich eher selten ins Gelände fahre brauche ich auch keine Sperren (Sperren hab ich ja selbst genug, da muss das Auto nicht auch noch welche haben).

Vielleicht noch eine kleine Stellungsnahme zu dem Thema hier. Ich habe großes Verständnis dafür, wenn sich Menschen für Autos begeistern. (Insbesondere wenn ich sehe was so ein gebrauchter Golf alles an Geld einbringen kann, wenn man es richtig macht. Auch wir hier haben über Tageszulassungen nachgedacht, auf mich, so könnten wir die Autos für fast Lau von den Herstellern erwerben, einen Tag auf mich zu lassen, und dann für teures Geld (welches zu wohltätigen Zwecken benutzt werden könnte) an gläubigen Christen bei Ebay versteigern. Das wäre doch toll, aber irgendwelche italienischen Bedenkenträger haben mir da einen Strich durch die Rechnung gemacht…)
Zurück zum Thema. Das Design und die Werkstoffe aus denen ein Auto gefertigt ist, die Kraxelfähigkeiten, die angebotene Sonderausstattung, usw., usw., sind alles Dinge die den Enthusiasten beschäftigen, und viel Raum für Diskussionen offen lassen. Aber muss es denn so sein? Liebe Brüder, liebe Schwestern, es gibt weisse und schwarze, große und kleine, dünne und dicke, sowie schlaue und eher dumme Menschen auf dieser Welt, und sie alle werden vereinigt in der Gewissheit das Gott über Ihnen allen steht und alle gleichermaßen liebt. (OK, ausser die Homosexuellen vielleicht, die mag er nicht so, glaub’ ich). Hierbei spielt es auch keine Rolle ob nun jemand ein großes Auto, oder ein kleines fährt, oder gar eins mit Plastikstossstangen.
Es scheint mir nur sehr wichtig zu sein, hier mal zu Erwähnen das alt nicht immer gleichbedeutend mit gut ist. Natürlich ist das in der Kirche so, und mit Gottes Kraft werden wir auch Verhütungsmittel, Abtreibung und Sodomie zu verhindern wissen, aber gerade beim Automobilbau sollte man sich der neuen Breitseite des Lebens öffnen. Es ist wichtig zu akzeptieren das neue Autos vieles besser können, auch im Gelände, sie gehen ökologischer mit unseren Reserven um und sind oftmals insbesondere auf langen strecken wie z.B. Marktl am Inn -> Rom einfach komfortabler. Auch „den kann ich nicht selber reparieren“ ist kein Grund sich dem Neuwagenkauf zu verweigern. Niemand ist vollkommen, und man muss ja auch nicht alles können. Einige von Euch, meine lieben Brüder und Schwestern, sind ja schon mit einem einfachen elektrischem Gerät wie einem Fernseher überfordert und haben deshalb keinen, aber lasst Euch von mir versichern: Gott liebt Euch. Auch wenn Ihr geistig ein wenig minderbemittelt seid. Und deshalb ist es auch nicht schlimm sein Auto in die Werkstatt zu einem Fachmann zu geben. Ich habe meinen Golf immer nach Deutschland in die Werkstatt fahren lassen, das hier in Italien war mir dann doch zu schwindelig. Ihr dürft Euch also ruhig zu Euren geistigen Grenzen bekennen, was hier im Forum ja auch schon getan wurde dieser Tage, solange Ihr professionelle Hilfe in Anspruch nehmt wenn’s mal klemmt. Das ist nichts schlimmes.
Also, achtet einander sowie Ihr auch den lieben Gott achtet,
und seid gesegnet auf all Euren Wegen, ob nun auf der Straße oder daneben.

Euer
Papst Benedikt der XVI
aus Bayern


Amen.