Hallo Claus, Rest,

da möchte ich jetzt auch mal was zu sagen, da ich für einen Automobilzulieferer arbeite:

Zitat
Davon abgesehen wird doch heute wie nie auf den Profit wert gelegt. Zulieferer werden bis unter die Grenzen für taugliche Qualität gedrückt, Enwticklungen bewußt fehlerhaft an den Markt gebracht, wohl wissend, daß es zu Nacbesserungen kommen wird (lieber 80% jetzt als 100% später). Man kann sich jedenfalls nicht blauäugig auf jeden Neuerung stürzen und sie von vornherein gutheissen, sondern man sollte sich durchaus eine gewisse Skepsis bewahren.

1. Es ist absolut richtig, dass Fz auf den Markt kommen, die noch gewisse Mängel aufweisen. Dies ist leider mittlerweile üblich, da vieles verschoben wird aber nicht der SOP (start of production). Die Entwicklungszeiten werden kürzer, der Funktionsumfang wächst, da ist es klar, dass nicht alle Fehler ausgeräumt sind wenn die Serie anläuft. Woher kommt das? Ganz einfach: USA rulez! Es kauft eben keiner mehr "deutsche Gründlichkeit" sondern das amerikanische Prinzip von "1st to market" hat gesiegt. Siehe ML: der war der absolute Schlager, weil es damals ein solches Auto nicht gab. Heute gibt es in der Klasse 5 oder gar 10? Autos. Das Auto war damals auch nicht perfekt, aber das hat satt Umsatz und Gewinn eingebracht. Findet euch endlich damit ab: die Zeiten als ein G konstruiert wurde SIND VORBEI! So ein Auto wird nicht wieder kommen ausser vielleicht von den Russen oder Chinesen, aber dann kauft es garantiert keiner von Euch (uns).

Deshalb mein Tip: warten bis das Face lift eines Autos ansteht und dann einen der letzten vor dem Facelift kaufen (gilt auch für gebrauchte).

2. Es gibt Autobauer in Deutschland, denen ist es - auf deutsch gesagt - scheiss egal ob du als Zuliefere überlebst. Die sind allerdings eher im Raum Köln oder Rüsselsheim angesiedelt. Mercedes, Porsche, Audi und BMW achten darauf, dass du deinen Schnitt machst. Die gestehen die eine Marge zwischen 5-7% zu. Nicht mehr aber auch nicht weniger. Und warum? Ganz einfach: weil es die eine Menge Zeit und Geld kostet einen Zuliefere so aufzubauen, dass die Qualität und die Prozesse stimmen. Deshalb wollen die, dass du überlebst. Sonst müssen die wieder einen neuen Zuliefere qualifizieren und aufbauen oder noch schlimmer: es gibt irgendwann nur noch 2 grosse, die sich den Markt aufteilen und das sieht der Einkauf nicht gern und damit auch die Konzernspitze. Aldi macht das anders, ich weis, aber wir arbeiten eben nicht mit Aldi, sondern u.a. auch mit Mercedes.

MfG,
Marc


\m/ \m/
VW 183 TDi
WDB4633231X137xxx