So, nachdem das ganze Internet samt Telefonanlage und Telefon ausgestiegen war und wenigstens die meiste Kacke mit dem Ex-Virus auf unserer Seite behoben ist, nehme ich mir jetzt die Zeit, dann endlich mal von unserer Intensivreise nach Südostasien zu berichten.

Ein paar Dinge mögen schon angedeutet worden sein, aber hier mal eine kurze (naja) Zusammenfassung:

Vorab:

- 5 Wochen waren viel zu kurz (ging halt nicht länger)

- Schon "vor Ort" wurde schnell klar, daß die Reise deutlich eingeschränkt werden muß, ohne sie zum reinen Streß werden lassen zu wollen

- die Reise war wunderbar, verlief völlig ohne Komplikationen, sehr hilfsbereite Asiaten taten ihr Übriges dazu. Keine Sicherheitsprobleme, keine Mücken, keine Sonnencreme gebraucht, kein Unfall, keine Grenzprobleme, akzeptable Unterkünfte (meist 8-15€ für zwei). Grundsätzlich (gerade noch angenehm) sehr warm (30-35°) und schwül, kaum Regen.

-Das im Vorfeld gekaufte Notzelt (1kg-14€) war nicht nötig, genausowenig wie der mobile Spannungswandler fürn Mietwagen, das neue Moskitonetz für Übernachtungen in schäbigen Unterkünften oder der gedachte Rasierapparat (bäh) für die angeblich strengen Einreis(ebestimmung)en ("auf das Äußere wird geachtet") in Malaysia und gerade in Singapur.


So:

Unsere Reise führte also über Dubai (Zwischenstopp für 6h - Einreise nach Dubai - ab zur Metro - und mit dieser zum höchsten Wolkenkratzer der Welt - wieder zurück zum Flughafen(zeitlich absolut kein Problem) nach Phuket.

Nach kurzer Akklimatisierung dann zwei Wochen lang an Thailands Küsten entlang, durch Naturparks mit Wasserfällen, durch Palmenhaine, Endlosstrände mit Mietwagen bis Bangkok. Dort Abgabe des Autos (Autofahren ist nicht aufgrund Rechtslenkers und Linksverkehr gewöhnungsbedürftig, sondern eher, weil jeder macht, was er will... der Stärkere hat Vorfahrt und je kleiner man ist, desto besser muß man aufpassen) und Beschluß, nicht in Thailands Norden zu fahren oder gar nach Laos oder/und Kambodscha "reinzuschnuppern" (aus Zeitmangel).

Stattdessen gemütliche Tage in Bangkok und ein mehrgeteiltes Ticket per Bahn bis Singapur (ca. 1600km, durchaus ganz schön urwaldig entlang der Strecke - jaja, auf Borneo ists noch viel schöner (das nächste Mal).

Die Bahnfahrt war für mich als Eisenbahnfan ein besonderes Erlebnis. Von der Holzklasse bis zum Luxustriebwagen mit völlig überraschendem (kostenfreien) Catering (wie im Flieger) war alles dabei. Daueroffene Fenster, herunterklimatisierte Kältekabinen, Verspätungen, Spaß mit anderen Fahrgästen, den Schaffnern, Essen und Trinken durch ständig durch den Zug eilende fliegende Händler, Rauchen bei offenen Zugtüren (auch bei 130km/h), aufgehübschte Bahnhöfe (Blumen, alles bunt angestrichen) und komplette (Über-)Modernisierung in Malaysia entlang der Bahnstrecke (neue Trassen, Elektrifizierung, supermoderne Bahnhofsneubauten (meist noch alles im Bau).

Wir sind also von Bangkok eine ähnliche Strecke (ist ja nur ein schmaler Streifen) wieder per Zug zurückgefahren wie mit dem Auto hin; dann aber weiter nach Butterworth in Malaysia. Dort gehts dann mit der Fähre weiter, rüber nach "Penang" - der beliebtesten Insel Westmalaysias. Wohl zu Recht, die Inselhauptstadt Georgetown ist ein nettes buntes Etwas mit Multikultistimmung pur. Angeblich hat es dort die nettesten Chinesen. Unser "Chefchinese" vom Backpacker hat uns darin bestätigt.

Hat man in Thailand außerhalb der Touristenzentren und der Großstädte durchaus Verständigungsprobleme mangels Englischkenntnissen, ist das in Malaysia absolut kein Problem. Egal, welcher Abstammung (viele Inder und Chinesen), fast alle können besser Englisch als ich. In Hongkong und Singapur ist Englisch eh keine Sache.

In Georgetown geht eine hochmoderne Standseilbahn auf den "Penang Peak", super Aussichtspunkt. Mit "ICE-Tempo" gehts 800 Höhenmeter ungewohnt schnell den Berg hoch (für ne Standseilbahn!)

Dann wieder zurück nach Butterworth und auf mit dem Zug nach Kuala Lumpur (ein neuer Bahnhof, der aussieht wie ein moderner Flughafen) und dort Aufenthalt in einem nagelneuen Luxushotel (das einzige mal, daß wir uns ne Übernachtung über 15€ geleistet haben - 40€ pro Apartement (vier Nächte lang). KL (wie so umgangssprachlich abgekürzt) überraschend modern, sehr sauber und mit diversen Höhepunkten, wie Petronas Towers (für mich der schönste und edelste (Twin-) Wolkenkratzer der Welt), der größte Freiflugvogelpark der Welt, hochmoderner ÖPNV usw usf... eine Stadt zum Wohlfühlen.

Weiter dann (mit Zug) nach Singapur, alles wie geleckt. Rauchverbote werden nicht mehr soooo eng gesehen. Einmal-Übernachtung im Backpacker und am nächsten Tag schon Weiterflug nach Hongkong. Dort überraschenderweise frisch und windig, das erstmal unter 20°.

Hongkong hat sich seit 18 Jahren (mein letzter Aufenthalt) trotz "Übernahme durch China" sehr positiv entwickelt, super sauber, wohl organisiert, alles perfekt und eher billiger geworden. Hongkong ist im Wolkenkratzer-Ranking die Nr. eins der Welt (über 1500 Wolkenkratzer - NY folgt mit lächerlichen ca. 500 auf Platz zwei).

(apropos billig... billige Technikeinkäufe lohnen dank Internet auch für uns in Asien kaum mehr)

Hongkongs Silhouette ist tags wie nachts ein bunter Traum, vor allem am Wasser. Die alten Fährboote fahren gottseidank immer noch, wie auch die alten zweistöckigen Straßenbahnen.

Hongkong ist geil und zeigt der Welt, was an Moderne, Lebensgefühl, Lebenslust und Superlativen möglich ist, das ganze sauber, friedlich und bunt ohnegleichen, dabei nicht steril (wie z.b. Dubai). Tempel, Einkaufsmärkte, Standseilbahn zum Peak, modernste Shoppingzentren, absolut mannigfaltige Stadt. Schöne Parks.

Zurück nach Singapur nach vier Nächten HK. Dort die letzten Tage unserer Reise. Ähnlich wie HK, aber bei weitem überschaubarer. Ankunftsfeuerwerk für uns am Hafenbecken und super nette Tage im Gewusel ums chinesische Neue Jahr.

Und schon wars vorbei, Rückflug über Phuket mit nettem Strandaufenthalt beim Stopover direkt am Flughafen und nach Hause in den Winter. Gute 40° Temperaturuntersschied.

Nun stelle ich noch ne grobe Karte rein und nach einer Schaffenspause gibts dann noch Bilder nach Kategorien bzw. Reiseverlauf.

[Linked Image von wwphotographie.de]

Jegliche Sonderfragen könnte ich nahezu ausufernd beantworten, führte aber hier zu weit. Für mich war das eine sehr geile "Schnupperreise" und nun steht fast fest, daß die nächste Weltreise (ein Jahr lang) zu einem Großteil nach Südostasien führen wird.

Hing tscha sui

L.C.


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der Schniedel wächst mit seinen Aufgaben