Da geht es um persönliche Vorlieben und Befindlichkeiten.

Bis zum G hatten Puch Geländewagen (Haflinger, Pinzgauer) einen Zentralrohrrahmen mit Pendelachsen in Portalbauweise. Erich Ledwinka, der Sohn des Tatra-Konstrukteurs und Erfinders des Zentralrohrrahmens war Chefkonstrukteuer bei Puch in Graz.

Mit den Mercedes-Technikern kam dann ein anderes Grundkonzept und da wird es sicher einige Diskussionen gegeben haben, bis man sich zu einer gemeinsamen Lösung durchgerungen hat.
Mit dem G und dem Pinzgauer wurden dann bis ca. 1996 zwei verschiedene Rahmenphilosophien nebeneinander entwickelt und produziert. Und was ich so gehört habe, gab es da G-Männer und Pinzgauer-Männer in den diversen Abteilungen und entweder war man das Eine oder das Andere. Gewechselt wurde da nicht und der Andere war immer der Falsche.

Der verstaatlichte Steyr-Daimler-Puch Konzern war in Österreich identitätsstiftend. Der Bauer fuhr mit dem Steyr-Traktor auf das Feld, der Arbeiter mit dem Puch Motorrad bzw. Puch 500 zur Arbeit, die Kinder mit dem Puch Fahrrad zur Schule. der Berufschauffeur fuhr höchstwahrscheinlich einen LKW oder Bus von Steyr. Bei den Produkten ging es auch immer um die Sicherung von Arbeitsplätzen und der heimischen Wertschöpfung. Jeder Bundespräsident war minestens 1x mit dem Puch Pinzgauer und dem Puch G auf der Teststrecke unterwegs.

Die Werbung tat ihr übriges. Steyr und Puch waren immer die Besten, die Härtesten, die Unzerstörbaren, die Allesüberwinder. Und so weiß heute noch jeder über 35jährige Österreicher, dass der Puch G der beste aller Geländewagen überhaupt ist, dass er überall hinkommt, ewig hält und überhaupt als Gipfel heimischer Ingenieurskunst alles besser kann. Selbst Gefahren und Ausprobiert haben den Puch G allerdings die Wenigsten.

Hoffe mit diesem Exkurs ein wenig über die Befindlichkeit der österreichischen (Geländewagen)Seele aufgeklärt zu haben.






Money, Money,
a G-class must be funny,
in a rich man`s world!
(Abba)