Hallo Kongo-Otto,

ein kleines Beispiel aus meinem Arbeitsumfeld. Früher musste man Motoren noch einfahren, damit sich die Spitzen der Oberfläche (hier bezogen auf die Gleitlager, z.B. der Kurbelwelle) abtragen können. Nach 1.000 bis 1.500km wurde das Öl gewechselt und damit der ganze Abrieb aus dem Motor beseitigt.
Heute ist das nicht mehr erforderlich, weil die Prozesse zur Oberflächenfeinstbearbeitung diesen Abtrag bereits "vorwegnehmen". Das geht nur mir einer höheren Präzision, was z.B. die Lagerdurchmesser, deren Makrogeometrie und vor allem Oberfläche anbelangt.
Ergebnis ist, dass sich das Lagerspiel erst viel später erhöht (nicht gleich beim Einfahren) und das Lager somit belastbarer ist und/oder länger hält. Auch der Einsatz der mittlerweile bleifreien Lagerschalen wäre ohne eine vergleichbare Technologie kaum möglich, da die Verschleißschichtdicke nur noch wenige µm beträgt.

Das ist natürlich alles recht oberflächlich dargestellt, aber zumindest für diesen Bereich weiß ist, dass sich die Fertigungstoleranzen in den letzten Jahrzehnten deutlich geändert haben, also enger geworden sind. Nur so sind die von Dir aufgeführten Maßnahmen wie Downsizing (kleinerer Hubraum bei meist zusätzlicher Aufladung = höhere Belastung der Lager) oder Einspritzkonzepte mit mittlerweile über 2.000 bar Einspritzdruck überhaupt technisch umsetzbar...

Wäre auch tragisch, wenn wir in den letzten 40 Jahren hier keine Fortschritte gemacht hätten, oder wink

Gruß


Gerhard

Von wegen G wie geht nicht - G-eht doch!

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