Er beschreibt den Ablösungsprozess von der Mutter als einen Teil des Erwachsenwerdens.
Aus Hänschen wird Hans.

Hänschen klein
Ging allein
In die weite Welt hinein.
Stock und Hut
Steht ihm gut,
Ist gar wohlgemut.
Doch die Mutter weinet sehr,
Hat ja nun kein Hänschen mehr!
„Wünsch dir Glück!“
Sagt ihr Blick,
„Kehr’ nur bald zurück!“

Sieben Jahr
Trüb und klar
Hänschen in der Fremde war.
Da besinnt
Sich das Kind,
Eilt nach Haus geschwind.
Doch nun ist’s kein Hänschen mehr.
Nein, ein großer Hans ist er.
Braun gebrannt
Stirn und Hand.
Wird er wohl erkannt?

Eins, zwei, drei
Geh’n vorbei,
Wissen nicht, wer das wohl sei.
Schwester spricht:
„Welch Gesicht?“
Kennt den Bruder nicht.
Kommt daher sein Mütterlein,
Schaut ihm kaum ins Aug hinein,
Ruft sie schon:
„Hans, mein Sohn!
Grüß dich Gott, mein Sohn!“

Sein Text stammt von dem Dresdner Lehrer Franz Wiedemann (1821–1882). Das Motiv ähnelt dem Gedicht Das Erkennen von Johann Nepomuk Vogl (1802–1866), in dem ein Wanderbursche letztendlich zu seiner Mutter zurückkehrt.[1]

Der erzieherische Text macht für Kinder menschliche Nähe, Abschiednehmen, Trennungsschmerz und Wiederfinden erfahrbar. Ganz im Sinne des Biedermeier wird der heimischen Geborgenheit der Vorzug gegeben. Wie im gesamten Werk Franz Wiedemanns ist das Ziel des Gedichts, die herrschenden Normen der damaligen bürgerlichen Gesellschaft einer jungen Generation zu vermitteln.

Der ursprüngliche Text beschreibt die Ablösung des Jungen von der Mutter und der Wiederkehr als erwachsener Mann. Die Mutter lässt ihn trotz der eigenen Trauer gehen und erkennt ihn dann bei seiner Rückkehr als Mann wieder und begegnet ihm mit Liebe. Die neuere Version hat den Inhalt praktisch ins Gegenteil verkehrt, denn der versuchte Ablösungsprozess von der Mutter gelingt nicht. Die Mutter ist über den Weggang traurig, Hänschen (der Junge) bleibt da und wird nie zum Hans (zum Mann) werden.

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