Laut Bestätigung des einbauenden Betriebs (Iveco Südafrika) ist es tatsächlich 8142.43 und nicht 8140.43. Habe jetzt auch einen link zu einem chinesischen Lizenzbauer (f-diesel ?) gefunden ... Wenn das stimmt, und wie der Motor dann bei Iveco in Südafrika gelandet ist weiß der Henker. Mal sehen, was aus der Geschichte noch herauskommt
Hallo zusammen, dieses Mal vor Ort aus Südafrika. Ich habe inzwischen den Druckverlust-Test machen lassen, und der Druck ist normal, laut Werkstatt sind also die Kompressionsringe ok !
hmm - dann lass dir mal die ermittelten Werte geben. Beim Druckverlusttest gibt es in dem Sinn keine Drücke die ok sind, sondern es wird geprüft wie viel % Druckverlust es im jeweiligen Zylinder gibt - d.h. der Zyl. STEHT in OT und wird mir Druckluft beaufschlagt und es wird gepüft wie viel Druck bei Kolben in OT und geschlossenen Ventilen "verloren" geht, und wenn viel verloren geht, wohin ... Beim Kompressionstest DREHT der Motor und es wird geprüft, wie viel Druck der einzelne Zylinder aufbaut. Es sollten gewisse Mindestwerte erreicht werden (Druck z.b in bar) und der Unterschied der einzelnen Zylinder zueinander sollte nicht zu groß sein.
Ich kann mir kaum vorstellen, dass die Kompression in Ordnung ist und die Ölabstreifringe für einen massiven blow-by verantwortlich sein sollen, der dann das Öl in Mengen aus der Kurbelgehäuseentlüftung drückt. Wie der Name schon sag, sollen die Kompressionsringe den Druck halten.
Es gibt schon einen 8142.43.18xx bzw 8142.43.38xx - die gehören zum Militär 40.12 WM und haben original eine 24V Anlage. Müsste also als Basis ein 2,8Ltr (8140.23.38) mit Ladeluftkühung sein, aber im original Zustand mit 24 Volt Anlage.
Zitat
full gasket set (Dichtscheiben ?)
das ist der kpl. Motordichtsatz, kostet hier ca 650,-€ - ET 99477117 - passt beim 2,8er Kettenmotor 8140.23 und u.a. beim 8142.43 (4012WM)
Zuletzt bearbeitet von juergenr; 05/02/201723:50. Grund: ergänzt
Hallo Jürgen, -- wie eigentlich immer -- "Hut ab" für die Qualität und die Schnelligkeit Deiner Antworten. Damit denke ich, dass ich schon deutlich weiterkommen müsste.
Ich habe übrigens gestern nacht ich ein wenig im Internet gesucht und bin dabei auf die Firma f-diesel in china gestossen, wo diese Motoren ebenfalls in Lizenz gebaut werden (http://www.f-diesel.com).
Ohne allzu große Hoffnung auf eine Antwort habe ich die dann einmal angeschrieben und bereits heute morgen die folgende Antwort vorgefunden :
ZITAT: Thank you so much for your email and may you have a good day. This is Baron from F-DIESEL, glad to hear from you. As you may know that this engine has been produced in China under license of IVECO, we have tight cooperation with the producer, now the ex-CEO of this factory work for us as consultant. So we are able to supply most of the spare parts with OE quality. Pls kindly let me know whatever you request, it’s better to provide OE number, parts name and quantity, I will try my best to support you, thank you! Anything, pls be free to contact, thank you! ZITAT ENDE
Muss ja auch deutlich gesagt werden, wenn die Dinge einmal gut laufen ... . Mal sehen, was nun folgt, klingt aber schon einmal vielversprechend. Werde natürlich trotzdem die lokale sowie die Piste in Deutschland weiterverfolgen, auch um Preise und Zeiten zu vergleichen.
Vielen Dank erste einmal und beste Grüße aus dem afrikanischen Busch
Dirk
P.S.: 1. Gibt es schon irgendwo einen link zum download einer Zeichnung des Motors mit ET-Liste und -Nummern, die ich noch nicht gefunden habe ? 2. Ich frage noch einmal genauer nach den Ergebnissen, danke für den Hinweis.
P.S.: Doch noch eine Frage, angesichts der Kosten allein für den Dichtsatz : Sollte ich auf jeden Fall all die o.g. Teile austauschen lassen, oder "reichen" doch die Kolbenringe ?
Hallo Dirk,
das ist halt die Frage. Ich finde es sinnvoller erstmal den Schadensumfang festzustellen und dann zu überlegen, ob und wenn , was wie repariert bzw ersetzt wird. Ich hatte hier mal einen 2,5er DAILY Motor, der auch viel Öl aus der Entlüftung geworfen hat, da gab es vier neue Kolben und die Zylinder wurden gebohrt. Ein Kolben hatte gefressen, die Kompression auf diesem Zylinder war schlecht. Der Motor lief ansonsten recht unauffällig.
Kann man den Ölauswurf an der Kurbelgehäuse Entlüftung auch im Stand bei entsprechender Drehzahl und warmem Motor nachvollziehen ? Ich für meinen Teil würde gerne genau sehen, was da wann passiert, bevor ich die Maschine ausbauen und zerlegen lasse ... Hat der Motor einen Zahnriemen oder eine Steuerkette, die haben teilweise andere/zusätzliche Dichtungen.
Mir brummt schon der Schädel von all den Fragen bzw. Möglichkeiten, die ich irgendwie nicht in die richtige Reihenfolge zu bekommen scheine.
Die in der Werkstatt werden mich hassen, aber ich will irgendwie verstehen, was genau passiert, genau wie Du schreibst. Dafür muss ich wohl zuerst einmal die MÖGLICHEN Ursachen verstehen und prüfen, genau wie Du gerade geschrieben hast.
Nach mehrfachem erneuten Lesen werde ich wohl mal in der Werkstatt vorbeischauen und 1) mir die Ergebnisse vom Drucktest geben lassen und sicherstellen, dass die Drücke der einzelnen Zylinder ungefähr gleich sind 2) ggfs. den DruckVERLUSTtest machen lassen 3) Deinen Tipp noch einmal aufgreifen, die Entlüftung vor dem Abscheider abzuziehen und zu sehen, ob direkt so viel Öl kommt.
Irgendwie stört ich immer noch, dass der Motor keine Leistungseinbussen zu haben scheint, bei Drehzahlen unter etwa 2500U/min absolut KEIN Tropfen Öl aus der Kurbelwellenentlüftung zu kommen scheint, und erst darüber die entweichende Ölmenge dann aber extrem hoch ist.
Erwarte erst einmal keine weitere Antwort, habe nur meine Gedanken aufgeschrieben. Melde mich später mit -- hoffentlich -- mehr Infos.
... Hat der Motor einen Zahnriemen oder eine Steuerkette, die haben teilweise andere/zusätzliche Dichtungen.
die Motoren haben alle eine Steuerkette, auch der 8142.43S, was aber ein CommonRail Motor ist, also mit Hochdruckpumpe und Steuergerät. Dein Motor hat auch einen Ladeluftkühler -oder ? Das heißt, das ist ein 2,8Ltr mit Kette und Ladeluftkühler !?
Ihr solltet auf jeden Fall mal die Schläuche der Kurbelgehäuseentluftung (ab dem Motorblock) und den Ölabscheider selbst ausbauen, reinigen und checken, dass die durchgängig sind. Wenn da etwas verstopft ist, würde sich zumindest bei steigender Drehzahl ein zu hoher Druck im Kurbelgehäuse aufbauen, der sich dann ggf "schlagartig" über die Entlüftung abbaut und mehr Öl mitreist, als bei gleichmäßiger Ent-/Belüftung üblich. Kolben/Zylinder seitig braucht es dabei keinen besonderen Schaden zu haben.
Aber wenn ein Zylinder beim Kompressionstest deutlich zu wenig Druck aufbaut oder/und beim Druckverlusttest deutlich mehr Druck verliert wie die anderen Zylinder, dann kann/wird der Druck im Kurbelgehäuse immer zu hoch sein und bei steigender Drehzahl - und somit zunehmendem Druck/Turbulenzen im KGehäuse - wird das Öl mitgerissen.
hallo dirk es soll in namibia eine qualifizierte iveco werkstatt geben,die sich vor allem mit bremach auskennt.die werkstatt in windhoek kannst du auch vergessen. mein fahrzeug steht zur zeit in windhoek geparkt.unsere letzte 5 wochenfahrt ging von kamerun,gabun,kongo,demokratisch kongo,angola nach namibia.unsere zwei bremach haben gut durchgehalten. in dieser werkstatt war ich selbst noch nicht werde im mai oder august vorbeifahren.andere ivecofahrer haben mir von dieser werkstatt berichtet und das der eigentümer sich auch mit bremach auskennt und an diesen fahrzeugen reparaturen und servic macht. die genaue adresse und email habe ich. ort:ongwediva,kleiner ort oberhalb etoshapark,neben oshakati email:oosie@iway.na tel.+264811249962 tel.+26465225660/6 name:m.j.oosthuizen ruf doch mal an,er spricht deutsch matthias
Hallo Jürgen, danke für die zusätzliche Infos. Neue Themen für die Werkstatt . je nach deren Reaktion auf meine zusätzlichen Anfragen werde ich auch eine Zweitmeinung einholen, das habe ich schon soweit angeleiert.
Danke auch an Matthias für die Adresse in Namibia. Wir werden ggfs. im August/September in diese Richtung kommen. Falls ich bis dahin nicht reparieren MUSS, dann werde ich dort sicher mal vorbeischauen. Ãœbrigens schulde ich Dir noch eine Antwort auf deine Fragen von vor einigen Monaten. War 2 Monate in Indien offline und habe das ganz vergessen: ja, Deine Annahmen stimmen. Und ich habe das Fahrzeug immer noch und versuche jetzt, im Gegenteil, durch ausgedehnte Fahrten einen Teil meiner gesundheitlichen Probleme (kurz gefasst: chronische Kopfschmerzen) in den Griff zu bekommen. Dabei helfen die hier diskutierten Probleme nicht wirklich, gebe ich zu .
Aber die Zeit im afrikanischen Busch entschädigt dann für Einiges.
Vielen dank nochmals and alle, Grüße, I will be back on this channel shortly.
nachdem ich meinen Wagen aus der Werkstatt abgeholt habe, bin ich durch Zufall über einen Freund zu einer auf Motoren aller Art spezialisierten Werkstatt gekommen, die einer befreundeten Familie gehört. (Für mich Laien sahen die vielen in den unterschiedlichsten Zuständen herumstehenden Motoren nahezu jeder Größe schon ganz schön beeindruckend aus!)
Dort hatten wir zwar zunächst nicht viel Zeit, da sie auf mehrere Wochen ausgebucht sind und wir erst kurz vor Feierabend vor Ort waren. Doch wegen meines Freundes nahmen sie sich dann doch einige Minuten Zeit für mich. Angesichts der Fakten (kein Rauch, keine Leistungseinbussen, keine Auffälligkeiten beim Drucktest, kein Ölverlust unterhalb etwa 2500U/min und enormer ÖlVerbrauch darüber) hatten sie sofort zwei Hauptverdächtige für den Aufbau von derart hohem Druck im Ölsumpf ab einer hohen Drehzahl, welcher dann das Öl aus der Kurbelwellengehäuse drücken könnte : 1. den Turbolader, der erst bei hoher Drehzahl einsetzt 2. die Vakuumpumpe für den Bremskraftverstärker, welche bei hoher Drehzahl entsprechend mehr arbeitet
Der Turbo läuft nach einem ersten Test wenig auffällig, während wir tatsächlich kurz vor dem Zeitpunkt Auffälligkeiten im Bremssystem gehabt hatten (s. auch meine separate Frage zum "breather", dem Entlüftungsventil des BKF), bevor ich begann, den massiven Ölverlust festzustellen.
Zudem berichtete der Juniorchef, unterstützt von seinem inzwischen offiziell pensionierten Vater, von einem identisch scheinenden Fall mit einem Schulbus-Daily, bei dem eine defekte Vakuumpumpe ebenfalls einen enormen Druck im Ölsumpf verursachte und dieselben Symptome wie bei unserem Bremach produzierte. Wenn ich sein Afrikaans richtig verstanden habe (er spricht nicht gut Englisch), dann meinte, ich könne ja den Bremskraftverstärker einmal entkoppeln und sehen, ob ich damit den Ölverlust bei hohen Drehzahlen abstellen kann.
Was haltet Ihr von dieser Theorie ?
Irgendwie haben mich diese beiden Männer mit ihrer systematischen Analyse und ihren Argumenten sehr beeindruckt.
Ob es ein Zufall ist, dass unmittelbar gegenüber der lokale Iveco-Vertreter angesiedelt ist, und dass die noch genaue eine passende Vakuumpumpe im Lagersystem von Iveco Südafrika verfügbar zeigte ?
Ich bin gespannt auf Eure Kommentare und gebe zu, dass ich die Pumpe sofort hätte tauschen lassen, wenn sie verfügbar und die Mechaniker die Zeit dazu gehabt hätten.
Etwas zuversichtlichere Grüße aus Polokwane, Südafrika.