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Selbstfahrende Grünguttonne mit Rallystreifen
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Marokko mal anders, oder wenn der Wurm mal drinn ist. Angefangen hat die "Verwurmung" schon vor der Reise. GNV informierte uns 6 Tage vor der Abreise per SMS, dass die Fähre für unsere Rückreise gecancelt wurde. Für die darauf folgende waren nur noch Haustier-Innenkabinen frei. Erfahrungsgemäss ist das Wetter anfang November aber oft etwas unangenehm, man mag dann nicht stundenlange mit den Hunden auf Deck sitzen. Und in der Zelle äh... Kabine ohne Fenster... nö, dann doch lieber die Schnellfähre Tanger - Tarifa nehmen und durch Spanien nach Hause fahren. Im Hafen von Sete erzählten uns ein Herr aus einer französichen Offroadergruppe, dass der Norden Marokkos von ausserordentlich ergiebigen Regenfällen heimgesucht wurde. Viele Pisten in den östlichen Atlassen sowie auf dem Rekam-Plateau seinen unfahrbar. Naja, mal sehen! Die Zollformalitäten in Nador gingen gewohnt schnell, obwohl wir 10 Minuten auf den Cheff warten mussten. Dieser hatte den nötigen Stempel für das "Wichtigste Papier überhaupt" dabei. Trotzdem, nach 15 Minuten waren wir in Marokko. Wir wollten direkt auf's Rekam-Plateau. Auf der Fahrt viel uns auf, dass es doch ganz ordentlich geregnet haben musste... Die West-Piste die wir fahren wollten, ist schon bei Trockenheit recht knifflig, nach Regen ist sie unfahrbar. (Viele teils tiefe Oueds mit steilen, lehmigen Böschungen) Wir entschlossen uns zu Plan B und fuhren halt die mittlere Piste über das Rekam-Plateau. Darüber war ich nicht sehr erfreut, sind wir diese Piste doch erst letztes Jahr gefahren. Ich bezeichne sie gern etwas abschätzig als "Anfängerpiste". Allerdings war diese äh... Anfängerpiste nach dem langen Regen eine echte Herausforderung! Unterwegs planten wir um. Plan C! Wir wollen der "Anfängerpiste" bis zum Jebel Ourak folgen, dann über die Südlich gelegene Ebene auf die Piste Bourfa - Bni Tadjjt einbiegen. Die kenne ich zwar auch schon, s' ist aber ein paar Jahre her und sie ist mir als landschaftlich hübsch in Erinnerung. Allerdings liegt da eben diese mehrere Quadratkillometer grosse Ebene dazwischen. Unser Schlafplatz lag am Nordrand der Ebene und nachmittags... da bahnt sich was an: Und prompt kriegen wir den Rand eines kräftigen Gewitters zu spüren: Am Morgen dann scheint die Sonne, wir brechen auf über die Ebene... naja. Erst ists bloss etwas schmierig: Je weiter wir nach Süden kommen, wird es immer nasser:
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Tja, und irgend wann gehts nimmer, der Boden wird weicher und weicher und wir fahren uns ständig fest, wühlen uns hindurch oder rückwärts wieder raus. Etwa in der Mitte der Ebene lebt eine Nomadenfamilie, sie versichern uns, dass ein durchkommen nach Süden unmöglich ist. Trotzdem versuchen wir es noch eine Weile auf anderen Pisten. Es klappt nicht, wird irgendwann auch mühsam... wir drehen um und fahren in der selben Spur zurück: Am frühen Nachmittag stehen wir wieder nahe bei unserem Ausgangspunkt Plan D, wir fahren auf der "Anfängerpiste" weiter bis Anual und versuchen dort auf den letzten Abschnitt der Piste Bourfa - Bni Tadjjt zu kommen. Das klappt dann auch, mit etwas "Umwegefahren" obwohl jede noch so unscheinbare Senke mit Wasser gefüllt- und viele Abschnitte sehr morastig sind. Unterdessen scheint sogar die Sonne!!! Ich hinterlass auch mal Spuren
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Der mittlere Teil der Reise war dann recht angenehm, zwar sahen wir überall Spuren des Regens, (und das nicht nur im Norden des Landes!!!) aber wir mussten uns nur noch gelegentlich mit Morast auseinandersetzen. Für die Hirten toll! Die Gegend um den Lac Iriki, präsentierte sich die letzen Jahre so: Schaute diese mal völlig anders aus:
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Nicht ohne meinen Roten.
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Hallo Harry,
hoffe die Autos sind wieder sauber und schlammfrei, sonst kommst du ja in unsere Gewichtsklasse...
Wie immer schöne Bilder.
An diese Wetterkakriolen werden wir uns wohl gewöhnen müssen. Hatten auf Sardinien Wochen Dauerregen mit Ãœberschwemmungen und zweimal Sturm, während iin Deutschland der schönste und trockendste Herbst war.
Weiter schöne Reisen Dirk
---------------------------------------------- "Almost everything you do will seem insignificant, but it is important that you do it " (Mahatma Ghandi)
Für Iveco Fahrer: " In jeder Minute, die du im Ärger verbringst, versäumst du 60 glückliche Sekunden deines Lebens." (Albert Schweitzer)
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Der letzte Teil der Reise verlief dann analog dem ersten... nass Der Plan war, von Assa dem Oued Draa entlang nach Mised und von dort, je nach Zeit, entweder nach Tan-Tan (270 Km) oder im grossen Westbogen nach Esmara (490 Km) Assa ist ein nettes Städtchen mit guter Versorgung, die Strecke die wir planten hat keinerlei Versorgungsmöglichkeiten. Also alle Tanks füllen, Einkaufen, Wasser bunkern, Kaffee trinken usw. Die ersten 30 Km waren nett. Etwas bewölkt, um die 30° und gutes Geläuf. Um die Mittagszeit begann es zu Regnen (schütten) und die Schwemmtonebenen begannen sich auf zu lösen. Es wurde schmierig... schon wieder Morast. Mit den XZL komm ich zwar noch gut voran, aber Urs mit den AT's, kann sein Rex kaum mehr kontrollieren. Irgendwann verschwindet die Piste im Draa, der von den vorangegangenen Regenfällen gut gefüllt ist. Wir fliehen erst mal auf festen Boden (Kieshalden) und beratschlagen... mal hier bleiben und auf ein Ende des Regens warten: Unsere Fahrzeuge schauen ein mal mehr etwas morastig aus...
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Irgendwann kommt Urs und meint: Das Barometer fällt wie blöd, es wird wohl länger regnen, s' ist besser, wenn wir hier verduften". Wir haben keine Lust, uns weitere 200 Km (oder mehr) durch zu Wühlen! Wir fahren etwa 30 Km zurück, die Piste von der Herfahrt können wir nicht mehr nutzen, sie ist bereits unter Wasser. Wir fahren entlang von Hügeln zurück, queren Schwemmtonebenen an der kürzesten Stelle. Wir planen ein mal mehr um, (Plan X) wollen zurück zur Strasse und über Zag nach Esmara. Es regnet die ganze Nacht und am nächsten Morgen "schaufeln" wir uns die restlichen 16 Km zur Strasse zurück. Allerdings kommen wir nur bis zum Ortseingang von Zag, dort meint ein freundlicher Offizier: Continuer à conduire pas possible, Mines! Pour votre sécurité (Dt: Verschwindet ihr Spinner, wir haben schon genug Theater mit den Idioten von der Frente-Polisario, mögen nicht auch noch auf euch aufpassen) Na gut, dann halt Plan... bei welchem Buchstaben sind wir eigentlich? Wir fahren durch das Nördliche Paralleltal und den angrenzenden Antiatlas, (Taidalt-El Borj-Amane Aït Oussa-Tiglit-unterster Teil des Draatal-N1) da ist ein drittel Asphalt, der Rest schien Hamad (Kiesebenen) zu sein. Open Topomap verspricht Hügel, das ist gut, keine- oder nur kleine Schwemmtonebenen. Sollte gehen, obwohl es ständig regnet. Dann raus zum Plage Blanche. Die Steilküste mag ja bei Sonnenschein nett sein. Bei Regen, starkem Wind und 13° hingegen... Den eigentlichen Strand "Plage Blanche" erreichen wir nicht, Oued Aoreora ist unpassierbar... eigentlich klar bei dem Regen. Zudem iste es kaum "Witzig" bei Sturm und Regen dem Strand entlang zu fahren. Also Plan... äh... wir schlafen beim Ksar Aoreora, es regnet die ganze Nacht. Wir brauchen am nächsten Tag drei Stunden für die 16 Km bis zur Hauptstrasse, suchen lange nach einer Passage durch den oberen Teil des Oued Aoreora. Unpassierbar, wir folgen einer Spur und finden nach einigen "Schwimmkursen" trotz allem zur N1 Auch der Rest der Reise (einschliesslich Heimfahrt durch Spanien und Frankreich) war sehr nass und Kühl, bei Marakech war der Atlas schon weit hinunter verschneit. Einziger Vorteil, die Fahrzeuge waren wieder Entschlammt!
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Dauerbrenner
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Dauerbrenner
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Hallo Harry, danke fürs "Mitreisen lassen" - euch wenn das Wetter offenbar extrem war - einfach beneidenswert ! Da wären wir gerne dabei gewesen - eine "richtige" Bremach-Tour halt. Und es schürt die Reiselust ungemein - ich kann es kaum erwarten, wieder loszufahren. Muss aber noch einen ganze Weile geduldig sein Reisefreudige Grüße Martin
Zuletzt bearbeitet von stein1101; 14/11/2018 15:32.
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Landgurker mit asexuellem Getriebefimmel
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Sehr schöner Bericht! Das sieht aber nicht nach Klimaerwärmung sondern eher nach Klima-erfeuchtung aus! Aber wozu hat man denn solche Autos und solche Reifen...ist doch (anstrengend aber) geil! Außerdem sollte man beizeiten zusehen, dass man genug selbst erlebte Geschichten auf Lager hat, die man dermaleinst seinen Enkeln erzählen kann...
Und die Vorstellung, wie sich ein 7-Meter-Eimer mit 2 Meter Ãœberhang und 12 cm Bodenfreiheit da einbohrt ist doch....erhebend, oder?
Glaubt zumindest: Wolfgang, der jetzt allerdings über erweitertes Berge-Utensilium nachdenkt...
P.S.: Welche Reifendrücke seid Ihr da gefahren? W
Zuletzt bearbeitet von W&E; 14/11/2018 18:40.
I = W + E = Co: Ich bin W(olfgang) und E(va) ist meine Copilotin. So einfach kann die Entschlüsselung von Firmennamen sein! [img] https://up.picr.de/30720787jj.jpg[/img]
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