Original geschrieben von Pinkpanther
Hallo zusammen,

Solche Geschichten sind natürlich richtig sch...se, und wenn man noch viel Geld dafür ausgibt ist es doppelt ärgerlich.

Aber zurück zum Thomas: Dass du dich im RAM schnell Wohlgefühlt hast kann ich sehr gut nachvollziehen auch wenn ich selber keinen RAM habe, habe dafür einen Chevy Silverado 3500HD, Jg. 2011, als Womo ausgebaut...und es ist ein Traum zum fahren.
Dennoch möchte ich eins zu bedenken geben. Bist Du mit einem solchen Fahrzeug schon bei uns in Europa rum gefahren? in den Staaten sind die Strassen breiter, die Parkplätze sind für solche Fahrzeuge ausgelegt. Das ist bei uns nicht immer der Fall. Versteh mich bitte richtig, ich will dir das nicht ausreden, im Gegenteil, aber als ich meins rübergeholt habe, hab ich es in Zürich abgeholt und bin da in der Stadt noch jemand besuchen gefahren. Wo ich sonst mit einem auch nicht so kleinen E-Klasse ohne auch nur einen Gedanken darüber zu verlieren durchgefahren bin musste ich mit dem Chevi schon etwas mehr schauen. Gerade mit den Camper-Mirror (die grossen Rückspiegel) fühlte es sich um einiges grösser als in den Staaten an. Man kommt (mit einem SRW) gut durch aber muss schon etwas mehr aufpassen. Mein Womo passt mit etwas quetschen wink gerade so auf ein nicht zu Eng geschnittener Parkplatz. Ein Dually ist meines Erachtens deffinitiv zu gross für Europa.

Sprittverbrauch: Auch hier schreibe ich über Chevy, nicht den RAM, aber ich denke in vielen Punkten sind die Fahrzeuge sehr ähnlich. Vielleicht kannst Du auch daraus was mitnehmen.
Mir wurde für mein Vorhaben (als Womo) von vornherein von der Zylinderabschaltung abgeraten. Es würde bei der kleinsten Steigung nicht abschalten. Das selbe bei erhöhtem Luftwiderstand durch den aufgebautem Koffer und wäre daher eh nutzlos. Im Gegenzug sei es relativ heikel. Sauberes Öl absolut unerlässlich. Viele legen es in den Staaten lahm da es offenbar mehr Probleme bereitet als es Sprit spart. Hat meiner zum Glück nicht, und kann sein dass es Dodge besser gelöst hat...
Einen solchen Pickup kann man durchaus mit akzeptablen Verbräuchen fahren, auch als Benziner. Kommt halt auch sehr drauf an wie schwer der rechte Fuss ist...es macht schon Spass auch mit fast 5t noch zügig unterwegs sein zu können wink . Der Womo-Aufbau, (bei mir 2.10m Breit, 3.05m Hoch, 5.97m lang und 4.8t) schlägt sich allerdings nicht zu knapp auf den Verbrauch nieder. Das muss man wissen, wusste ich vorher und kann daher auch gut damit leben. Dabei macht das Gewicht proportional weniger aus als der Luftwiderstand durch den Koffer.

Dass Du den nicht selber importieren willst kann ich auch verstehen, hab irgendwie ein dejavue, war vor einigen Jahren mal am gleichen Punkt. Hab ihn dann schlussendlich trotzdem selber importiert da die welche es gekonnt hätten entweder nicht wollten oder aber zu Preisen jenseits von gut und böse. Von überall hiess es im Vorfeld dass das fast unmöglich sei...gut, sind auch schon ein paar jährchen seither vergangen und wie es heute ist weiss ich nicht aber ich würde es wahrscheinlich wieder tun, schlicht weil ich für mich keine Alternativen sehe. Direkte Anfragen bei der MFK war bei mir das Rezept. Ich hab sogar aus den Staaten Fotos der Sticker von potenziell in frage kommenden Fahrzeugen an die MFK geschickt und die haben mir dann innert kurzer Zeit zurückgeschrieben ob das passt oder was für die Zulassung noch auf mich zukomme. Auch wenn viele über die MFK fluchen, da muss ich denen ein Kränzchen winden, die haben mir sehr zum gelingen des Projekts geholfen.

Ursprünglich wollte ich meinen auch beim Calonder holen, hatte schon einen Termin um die Details zu besprechen. Als ich bei ihm im Geschäft stand wollte mich ein junges Girl (Sekretärin?) abwimmeln. Als ihr das nicht gelang wurde ein junger Mann geholt (ich denke das war nicht der Calonder selber, keine Ahnung, eigentlich egal...) Der hörte sich mein Vorhaben an und dann hiess es och, nein, Chevy, 3500er, SRW, das noch als Benziner, und als Womo zugelassen...sowas ist unmöglich in CH zuzulassen. Ich wurde dann eine Weile vollgelabert warum das nicht gehe, so von wegen viel zu neuer Motor, Abgastest und Lärmmessung unmöglich zu bestehen usw usf. Dann wurde versucht mir ein 2500er SRW und ein 3500er Duallie RAM schmackhaft zu machen. Standen gerade zufällig da auf dem Hof...und entsprachen in keinster Weise meinen Vorgaben und Wünschen bezüglich Zuladung, Grösse usw...
Ich hab's dankend abgelehnt und nachdem auch weitere vermeintliche US-Car-Importeure gar utopische Preise nannten, wollte ich auch fast das ganze Projekt aufgeben. Hab mich dann doch noch etwas weiter informiert und schlussendlich das Auto selber aus den Staaten geholt und hier zugelassen. Ja, es brauchte viel Zeit und Geduld, aber von wegen nicht Zulassungsfähig! Ein Benziner war (zumindest damals) mit über 3.5t gar kein Problem zuzulassen da der gar kein Abgastest bestehen muss...Die Lärmmessung hat er sogar mit Geländereifen geschafft ohne irgendwelche Änderungen...und der Preis war echt ein Schnäppchen (gut, meine benötigte Zeit nicht eingerechnet, sondern als Hobby verbucht wink ).

Das zweite sind Reparaturen und Service. Meines Erachtens sollte man sich ein solches Fahrzeug nur holen wenn man gewillt ist selber Hand dran zu legen. Es ist einfache Technik, man hat genug Platz, Teile bekommt man problemlos für überschaubarem Geld aus den Staaten, man bekommt viel Informationen frei aus dem Netz. Man bekommt auch als Privatmensch ein Werkstatthandbuch für einen bezahlbaren Preis usw.
Ich hab mal versucht für mein Chevy ein paar Sachen bei umliegenden GM-Garagen zu holen...Also nichts wirklich Chevy-Spezifisches, sondern nur so Sachen wie Getribeöl (DextrosIV), Bremsflüssigkeit (DOT 3), Ölfilter, Abgebrochene Plastikklips, Kerzen usw, alles Sachen welche 1000-fach auch in Opel Fahrzeugen geschüttet/verbaut werden. Die Reaktionen reichten von Hände über dem Kopf zusammenschlagen und die Frage was dass denn für ein Fahrzeug sei, über wir haben kein Zugriff auf die US-VIN und können somit keine US-Teile bestellen und da kann man auch ein anderes Getriebeöl und DOT4 oder 5 reinschütten...Wenn man sich etwas in der GM Szene bewegt hat weiss man dass sowohl anderes Getriebeöl, DOT4/5 und andere Kerzen als die Originalen ein absolutes No-Go sind. Daher ist bei mir das Motto "selbst ist der Mann". Das meiste Zeug bestelle ich direkt in den Staaten und verbaue es selber. Das gute dabei: Bei jeder Reparatur lerne ich wieder was über mein Fahrzeug dazu, was gerade bei einem Reisegefährt irgendwo im Nirwana im Notfall Gold wert sein kann.

Gruss
Urs

Hallo Urs

Danke für deine Geschichte und Anregungen. Kann mir vorstellen, dass du viel Zeit und Geduld benötigt hast, um den Chevy zum importieren und abnehmen zu lassen. Ich habe dies vor ein paar Jahren mit einem umgebauten Toyota Hilux gemacht. Das hat mir gereicht:). Ich bin mit der MFK durch und diese wahrscheinlich auch mit mir...:). Da ich kein spezielles Model oder Umbauten benötige, würde es sich für mich wahrscheinlich finanziell nicht lohnen, ein Fahrzeug selber zu importieren. Bzw. es wäre mir zurzeit die Geduld und Mühe nicht wert:).

Zu deinen Fragen und Gedanken: Ich bin noch nie in Europa mit einem solchen Fahrzeug rumgefahren. Jedoch hatte ich einmal ein Fiat Ducato Kastenwagen Wohnmobil. Diesen habe ich als Alltagsfahrzeug benutzt. Tiefgarage konnte ich jeweils vergessen bezüglich der Höhe:). Diese Sachen haben mich aber nie gestört, man muss sich zum Teil einfach anderst organisieren oder im Voraus gewisse Sachen abklären (Parkplatzmöglichkeiten, usw.). Zudem habe ich den Vorteil, dass ich das Fahrzeug nicht für den Arbeitsweg benötige (und wenn, Parkplatz wäre genug gross), nur am Abend und am Wochenende, Ferien, usw. Aber du hast natürlich Recht, bei uns sind Parkplätze, Strassen, usw. kleiner. Dies muss einem bewusst sein, wenn man über den Erwerb eines US-Autos nachdenkt.

Bezüglich Reparaturen, ist es natürlich toll, wenn man vieles selber machen kann. Hierzu müsste ich schon noch vieles lernen:). Werkzeug, Platz wäre aber vorhanden. Wie du sagst, alles was man selber macht, hilft einem die Technik des Fahrzeugs zu verinnerlichen und man lernt immer wieder etwas dazu.

Gruss
Thomas