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@ UWE

Die Lima produziert ja Gleichstrom, ...

@Ozy

Wenn ich das richtig verstehe ist das so, wenn die Dioden in der LIMA sitzen. (bei den älteren wohl nicht unbedingt der Fall)

Ansonsten ist das doch ein Drehstromgenerator.

Würde also bedeuten:

Wenn ich den Knochen ziehe, ist die Batterie von Masse getrennt.
Angeschaltete Verbraucher bekommen ihren Saft direkt von der LIMA.
Ists nur die Innenbeleuchtung, dürfte es kein Problem sein. (Naja, die Bakterie fehlt als Puffer und die Lämpchen werden wohl im Takt des Reglers flackern bzw. drehzahlabhängig mehr oder weniger Licht geben)

Sind es größere Verbraucher, himmelt es die die Dioden und ggf. die Kabel an der Lima und ev. die Wicklungen, weil die aufgrund des Querschnitts dem Strom nicht gewachsen sind.

Oder bricht einfach die Spannung zusammen und gut ists?
Unabhängig davon wo die Dioden sitzen macht die Lichtmaschine insgesammt Gleichstrom. Es ist dann nur die Frage, ob direkt das Lichtmaschinengehäuse oder der Diodenanschluß/das Diodengehäuse als Minusleiter verwendet wird.

Der Regler (egal ob mechanisch oder elektronisch) taktet schon so hochfrequent, daß Flackern grundsätzlich nicht das Problem ist. Wäre dies nicht so, wäre die Batterielebensdauer schon seeehr begrenzt.

Drehzahlabhängig ist die Lichtmaschinenspannung nur bei geringer Drehzahl oder Belastung (wenn kein Strom aus einer parallelen Batterie kommen kann). In dem Fall, wenn die Lichtmaschinenspannung kleiner als der Sollwert ist, macht der Regler volles Erregerfeld und mehr geht eben nicht. Ein unruhiger Leerlauf wirkt sich dann ggf. in einem unbeeinflußbaren Flackern aus.

Höhere Drehzahlen ergeben eine mögliche höhere innere Lichtmaschinenspannung, die der Regler entsprechend Last und Drehzahl so einstellt, daß an den Klemmen der Sollwert steht. Das ist also grundsätzlich kein Problem. Erst bei Überlast bezüglich der jeweiligen Drehzahl kommt der Regler wieder an seine Grenzen und die Spannung kann nicht ausgeregelt werden und sinkt unter den Sollwert.

Bei Kurzschluß der Lichtmaschine (ohne parallele Batterie) fließt nur etwas höherer Strom als der Maximalstrom und dies ist interessanterweise weitgehend Drehzahlunabhängig. Die internen induktiven Widerstände (ist ja Wechselstrom der vor den Dioden fließt) haben beim Klauenpolgenerator, wie eine Lichtmaschine dies ist, sehr hohe Werte. Die fiktive interne Spannung muß entsprechend bei hohen Stromwerten (= hoher interner Spannungsabfall) durch den Regler sehr hoch eingestellt werden. Damit wird es weitgehend egal (bezüglich z.B. 100V fiktiver interner Spannung), ob an den Klemmen 12V oder 0V (=Kurzschluß) anliegen. Der Strom wird nur noch geringfügig größer. Den Dioden sollte dabei nichts passieren.

Problematisch ist die ganze Sache jedoch transient (sprich: bei Änderungen des Lastzustandes). Die Regeldynamik des Reglers, d.h. die Möglichkeit die Ausgangsspannung der Lichtmaschine schnell anzupassen, ist begrenzt. Bei einer Verringerung der Last (Licht aus, Lüfter aus, Kurzschluß unterbrechen, was auch immer) fallen plötzlich die inneren Spannungsabfälle des Generators weg und die fiktive interne Spannung wird reell und steht an den Klemmen des Generators an (können bei höherer Drehzahl locker mehr als 100V werden). Dioden mit geringen Sperrspannungen, wie sie sonst halt immer ausreichen, schaffen das nicht und gehen kaputt. Eine parallele Batterie puffert normalerweise diese Lastabschaltung, wobei die im Generator vorhandene überschüssige Energie darin aufgenommen wird.

Das reicht erst mal wieder. <img src="http://www.viermalvier.de/forum_php/images/graemlins/augen21.gif" alt="" />

PS: Das Abklemmen der Minus-Leitung als erste ist nur notwendig, damit man beim Abklemmen der Plus-Leitung mit dem Schraubenschlüssel ruhig mal ans Chassis kommen kann und es nicht gleich einen Kurzschluß gibt. Hinsichtlich der Position eines Schalters ist das völlig egal, der Stromkreis wird eben unterbrochen, wo auch immer. In der sonstigen Elektrik gibt es ansonsten auch diverse Schalter nach Plus oder Minus, wie es eben günstiger ist, um Leitungen zu sparen (z.B. nach Masse bei einigen Sensoren, nach Plus bei Glühlampen mit dem Chassis als Rückleiter).

PPS (nur für Fans <img src="http://www.viermalvier.de/forum_php/images/graemlins/klugscheiss.gif" alt="" />): Die "fiktive interne Spannung" am Generator heißt richtig Polradspannung und ist die Spannung, die das Polrad in der Ankerwicklung (bei der Synchronmaschine meist der Ständer) erzeugt. "Fiktiv", weil sie ist nicht direkt meßbar ist und sie auch nicht direkt als eine Spannung existiert. Sie wird über die gesamte Ankerwicklung "verteilt" erzeugt (induziert).