Original geschrieben von Ozymandias
Das kann genauso schnell wieder ausgetragen werden wenn ein Prüfer bemerkt dass sein Kollege Mist gebaut hat.
Dito die Oldtimer Zulassung.

Hallo zusammen,

Ozy, ich schätze die meisten deiner Kommentare sehr, und du hast vielen (auch mir) hier damit wirklich schon weitergeholfen, aber der hier ist - vor allem in der gebetsmühlenartigen Wiederholung - eher so aus der Kategorie "Bauexpertenforum" *. Zunächst wundert mich ein bißchen, dass der Schweizer, der sich wohl ziemlich viel in den USA aufhält wie man so liest, sooo viele einschlägige Erfahrungen mit den Praktiken des deutschen TÜVs hat, dass er dazu regelmäßig wie ein Weiser sprechen muss. Gut, das mag schon so sein, vielleicht hast du ja mal ein paar Jahrzehnte Autos in Deutschland geTÜVt.

Wie "echt" (m)ein Oldtimer ist, wirst du aber aus der Ferne aber kaum abschätzen können. Bei diesem Thema hat man zwar zumindest schonmal davon gehört, dass solche nachträglich wieder aberkannt wurden, das hat aber eher steuertechnische Hintergründe; der wiederholte "Abschreckhinweis" fällt dann doch eher in die Kategorie Unkenrufe. Mit einer ordentlichen Doku unter Erfüllung der Auflagen kann man das machen, und es wird auch nichts aberkannt beim nächsten TÜV oder sonstwo.

Ich finde es aber vor allem schade, dass Horst jetzt wieder MT Reifen fahren muss, nur weil er keine AT-Alternative findet. Meiner bescheidenen Einschätzung aus seinen Beiträgen nach wäre ein AT-Profil sicherlich technisch deutlich besser geeignet für sein von mir vermutetes Nutzungsprofil (und das von ca 95% der IVECO Daily-Fahrer hier). Ich bin selbst BFG MT auf dem Daily gefahren, zugegebenermaßen schon Ältere, und die waren rundum einfach um Welten schlechter als die ATs: Extreme Sägezahnbildung, sehr laut, sehr schlechter Grip bei feuchter Fahrbahn, richtig erbärmliche Wintereigenschaften. Einfach ungeeignet für ein Fahrzeug, dass zu einem hohen Prozentsatz auf der Straße bewegt wird. Und auch wenn wir alle "40 jahre alter Traktoren" fahren, dann fahren wir sie doch meistens auf der Straße, wage ich zu behaupten.

Die BFG AT wären eine solche Alternative, und dass diese auf den Gianetti 14444 einwandfrei funktionieren wurde ja mehrfach nachgewiesen (bei mir jetzt ca. 20tkm mit relevantem Pistenanteil). Man kann sich anhand der Geometrie der Felge auch mit begrenzter Fachkompetenz** gut vorstellen, dass diese durch den hohen Ring den Reifen einfach besser führt und dadurch gleichgut oder velleicht sogar besser ist als eine breitere Alufelge auf'm Jeep Wrangler Rubicon und Konsorten. Dass BFG in sein Datenblatt deshalb trotzdem nicht schreibt "Geeignet für Felgen ab 7.5" sowie Gianetti 14444" ist auch gut nachvollziehbar. Diese TÜV-Angstmache führt also letztlich dazu, dass eine schlechtere, unsicherere Lösung einer Besseren vorgezogen wird.

Dass jemandem Reifen wieder ausgetragen werden mag in Hardcore-Tuning-Kreisen vorkommen, aber bei Reisemobilen wärs dann doch eher exotisch. Und hey, jeder weiß, dass die Werkstatt um die Ecke ganz sicher nicht im Zuge der HU die Eintragungen im Schein hinterfragen wird; wenn man da echte Sorgen hat kann man diesen Weg wählen. Also, das wissen die, die in Deutschland schonmal ein HU gemacht haben.

So, das ist jetzt etwas länger geworden - Horst, ich hoffe, du wirst trotzdem glücklich mit den Reifen, warst ja schon mit den alten MTs zufrieden. Schönen Abend noch.

Grüße,
Raphael


* Wer schonmal nach Haus- und Eigenbauthemen gegoogelt hat, ist früher oder später auf das Bauexpertenforum gestoßen, in dem Laien ihre Fragen zu bautechnischen Problemen stellen und "Experten" regelmäßig zum Schluß kommen, dass das ja so gar nicht geht, keiner Norm entspricht, gefährlich ist und man ja überhaupt alles lieber den Fachmännern überlassen sollte.

** Feuer frei, Peter :-)

Zuletzt bearbeitet von raphtor; 25/08/2023 19:47.

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