Zitat
Toller Job! Hast du zufällig ein paar prickelnde Beispiele für die im Faltblatt angedeuteten "beängstigenden Erlebnisse"? <img src="http://www.viermalvier.de/forum_php/images/graemlins/nuts.gif" alt="" />

Klar, das hat mich ja dazu bewegt überhaupt mal was darüber zu Schreiben. <img src="http://www.viermalvier.de/forum_php/images/graemlins/grin.gif" alt="" />

Wenn man selber geborgen wird und ein dritter während des Winchvorganges, mit den Händen, das gespannte Windenseil umzulenken versucht.
Dreimal hab ich höflich aber direkt darauf hingewiesen dass das extremst gefährlich ist, genützt hats nix ausser einer verschlechterung der zwischenmenschlichen Stimmung in der Gruppe.

Naja passiert ist dann zum Glück wirklich nix aber wenn dann hätte ich es nach den Vorwarnungen wirklich ausgekostet.

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Ein wirklich fähiger voll gesperrter JEEP der bis auf das Bodenblech, völlig bewegungslos in einer 20 meter langen, 2m breiten und 80cm tiefen Schlammfurche sitzt und mühsam mit einer nicht umgelenkten M10000 rausgezogen wird.
Als erstes merkte ich an dass es besser wäre eine Umlenkrolle zu benutzen *Quatsch die packt das auch so* dann klappte ich die Haube des JEEPs hoch, falls eben doch das Seil reisst *Das Seil reisst nicht das hat 10mm !*

Passiert ist da natürlich auch nix ausser dass ich in der zwischenzeit gemütlich meine Krümmerwürste verspeisen konnte.

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Auf der AMT 2002 sass mein Karren derart fest dass die Seilwinde es, trotz Umlenkrolle, nicht packte weil sich erst die unterdimensionierte Umlenkrolle aufbog, nachfolgend war das auf dem Haspel verbleibende Seil so locker das es von der Windentrommel abriss.
Der helfende Unimog tanzte erst mit 4 wild drehenden Rädern am *10 Tonnen Bergegurt* den er beim anschliessenden Rucken mit lautem Knall zerriss.
Letztendlich konnte er mich mit einer 3Tonnen DIN Rundschlinge nach hinten rausruckeln.

So fest sass mein FJ noch nie vorher drin, der Peckfitzer Sand war wie frischer Beton Estrich, wir hatten endlich gelegenheit eine Umlenkrolle und einen Bergegurt bis zum versagen zu testen und dass es besser ist die ersten 5 Seillagen irgendwie zu befestigen war nachher auch klar.

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Ein Toyota Hilux der in einen quer verlaufenden Wassergraben fährt und mit den Vorderrädern in einem gebrochenen Betonrohr feststeckt, so dass die Servolenkung schon bei leichtem drehen des Lenkrades das Jaulen anfängt........
Das geht noch, den kriegt man raus aber mein Freund der danach seinen Blazer mit 35ern da reinjagte und festsetzte, der gab einigen Leuten Grund zum Weinen.
(Beim Gasgeben hatten die umstehenden Franzosen erstmal feuchte Beinkleider, nicht vom Wasser....vom V8 Klang)
Der erste Versuch ihn mit dem Hilux zu bergen endete mit einem abgerissenen M12er Maschinenauge und einem, danach besser befestigten, Bergegurt.
Das oval gebogene und dann abgerissene Maschinenauge hab ich noch) <img src="http://www.viermalvier.de/forum_php/images/graemlins/wink.gif" alt="" />
Danach rauchte, an einem von 2 Fahrzeugen gesicherten Land Cruiser, eine Warn 8000 ab.
Letztendlich waren es dann 2 gesicherte Windenfahrzeuge die in der Lage waren den Dinosaurier zu bergen.


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Beim CruiseMoab 1998 hab ich im Pritchett Canyon einen HJ60 derart geschickt an einer Felskante abrutschen lassen dass er vorne links und hinten rechts mit dem Gewinden der Achsbügel auf den Felsen aufsass, nach einem missratenen Versuch der Selbstbergung mit einem Wagenheber war er dann nahe der seitlichen Kippgrenze. Rien ne vaplus.
Blöd war dass ich alleine auf dem Rückweg war weil der 60er den mit 5 bewerteten Trail nicht gepackt hätte, also wartete ich ein paar Stunden ob jemand kommt.....kam aber keiner, irgendwann lief ich dann zur Strasse und begab mich per Anhalter zum Campingplatz.
Dort angekommen gabs erstaunte Gesichter *Where is the Cruiser?* , jau wenn ihr zwei gute Seilwinden und Zeit habt können wir den nachher noch bergen, machten wir dann auch.
Eine Seilwinde nach vorne um das rechte Vorderrad, das vor der Felskante sass mitzuzerren und eine auf der linken Seite damit die Chaisse nicht umkippt.
Also erstmal leicht die Seile gespannt dann das rechte Vorderrad mit dem Hi-Lift angehoben und die Seile nachgespannt, dann dasselbe nochmal damit das Rad auch wirklich drüberkommt.
Auf mein Handzeichen hin haben die beiden dann die Seilwinden angezogen und ich mit Gas untertsützt, im Prinzip kein grosser Akt.......nachdem das Popometer ruhe gab.
*Damn that was a real Crawford, i guess you know your Limits!* war der Kommentar meiner Retter......naja nach der Nummer war mir zumindest klar wo die *Limits* liegen.


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Bisher hatte ich noch nicht das zweifelhafte Vergnügen einem blutigen Unfall beizuwohnen, kaputt gemacht haben wir schon einiges und immer viel Glück gehabt dabei.

Einen lustigen hab ich noch............

Irgendwann so 1989 rum gab es am Nürburgring das, von uns mitveranstaltete, erste Europäische Off Road Treffen.
Zu vorgerückter Stunde fing ein angetrunkener Mitsubishi Fahrer an auf dem Parkplatz rumzurasen..........
Also versuchte man Ihn anzuhalten, was dazu führte das er eine Kurve nicht bekam und einen Abhang runter ratterte, im Dunkeln... so in 30 meter entfernung zur Parkplatzkante stand er dann.
Der Hang hatte ca 30°, es war Sackdunkel und nun fing er an sich zu entschuldigen und dass man ihn doch bitte rausziehen möge.
Eines unserer Clubmitglieder holte seinen Dodge W200 Pickup mit einer Warn 8274 und fing an zu ziehen und.....zog sich selber in richtung Kante!
Also....zwei andere Karren dahinter gebunden und weiter, jetzt ging das aber erstmal unendlich schwer, die Winde war wirklich an der Belastungsgrenze, irgendwann ging es dann doch leichter und der Mitsubishi wieder auf geradem Boden.

NUR....der war jetzt hinten lockere 5 cm höhergelegt!!

Des Rätsels Lösung: Beim runterfahren hatte der eine fette Baumwurzel überfahren, die hing beim Winchen direkt am Differential.....deshalb also war die Seilwinde fast verreckt.
Unter schallendem Gelächter aller umstehenden und mit reumütig gesenktem Haupt verliess der Parkplatz-Off Roader das Treffen und war nicht mehr gesehen.......

Immerhin.....billiger kann man keinen 4x4 höherlegen. :grins: