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MaxeAufAchse, Ozymandias, Wildwux
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Original Post (Thread Starter)
#688681 12/18/2020 4:01 PM
von W&E
W&E
Was soll man sich dabei denken, wenn in einer kleinen Kartonschachtel* nicht nur ein - in durchsichtige Kunststofffolie verpackter (deutlich und ausschließlich ) mit TRW beschrifteter Gelenkkopf, eine Einbauanleitung in allen EU-Sprachen plus japanisch, Saudi, Thai und chinesisch noch ein (in der Folie miteingeschweißter) winzigkleiner (Viertel)Zettel mit chinesischen Schriftzeichen liegt, obwohl auf der Schachtel deutlich lesbar "Made in Malaysia" steht.

Für mich sieht das so aus, daß der Gelenkkopf in China hergestellt wurde und in eine malaiische Schachtel verpackt wurde, mit dem leisen Verdacht, daß auch das im Land des unbegrenzten Lohndumpings geschehen ist.

Was meint Ihr?

W, mit neuen Gelenkköpfen an den Längslenkern vulgo Gegendruckstreben und neuen Gummilagern (erst an einem Drehstab)

P.S.:""The Trademark TRW is owned by TRW intellectual Property Corp."" soll heißen: Die Firma ist ausgeweidet und der Name ist jetzt in Südostasien...


*In alllen vier Schachteln...
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#688754 Dec 20th a 02:09 PM
von Pinkpanther
Pinkpanther
Original geschrieben von W&E
[quote=Ozymandias]
So verdienten Arbeitnehmer in Peking, in der ersten Hälfte des Jahres 2018, beispielsweise einen durchschnittlichen Monatslohn von RMB 8.467 (1.217,62 USD) – etwa das Vierfache des lokalen Mindestlohns. Darüber hinaus erhöhen Sozialversicherungs- und Wohngeldverpflichtungen des Arbeitgebers das Gehalt nochmal um durchschnittliche 37,25 Prozent.


Ende des Zitats

Dazu wäre vielleicht folgende Ãœberlegung anzustellen: In Peking sind die Regierung, die Verwaltung, die Ãœberwachung (nota bene: 180.000.000 Uberwachungskameras in China, mit Gesichts- und Bewegungsmustererkennung, da brauchts schon einiges an Personal, um das alles auszuwerten, die Algorithmen dazu bedürfen wahrscheinlich auch der Pflege...) und andere zentrale Behörden angesiedelt. DIE werden schon ganz nett verdienen. Aber der Gelenkkopf-Eintüter weit weg von der Hauptstadt mit 61/2-Tagewoche und 14 Stunden Regelarbeitszeit wird davon nicht viel sehen...
Das ist natürlich in Europa ganz anders. Da verdient der kleine Lagerist weit über dem Existenzminimum und kann sich und seine Familie problemlos einmal die Woche im 5-Stern-Restaurant verköstigen, dazu noch 2 Mal im Jahr mindestens 3 Wochen auf die Malediven im 5-Stern-Hotel verbringen. Indem wir das Ersatzteil für 97.85 hier in Europa kaufen statt in China für 2.39 unterstützen wir hauptsächlich unseren Lageristen, damit es ihm nicht irgendwann mal dreckig geht und er nur noch im 4-Stern-Restaurant oder -Gott bewahre- gar nicht mehr ins Restaurant essen gehen kann. Dabei können wir noch der Chinesischen Regierung eins auswischen. Das tut denen natürlich wahnsinnig weh da ja die ganzen westlichen Firmen auch aus ethischen Gründen darauf verzichten Chinesische Teile und Baugruppen einzubauen und zu vertreiben.

Gut, somit meiden wir die Chinesen und kaufen nur noch in Europa ein. Dabei unterstützen wir auch hauptsächlich den kleinen Europäischen Lageristen und in keinster Weise so Leute wie ein Erdogan, Lukaschenko usw. ...oder doch nicht?
Also kaufen wir nur bei unseren benachbarten Freunden ein, es ist ja viel besser, nebst dem Lageristen, auch so Leuten wie ein Berlusconi zu unterstützen. Oder die Freunde welche in schwierigen Zeiten immer zu uns halten, so zum Beispiel wenn die Grenzen offen gehalten werden damit die gekaufte und bezahlte Lieferung Schutzmasken noch geliefert werden kann und nicht an der Grenze zurückgehalten wird. Oder sind unsere vermeintlich bessten Freunde doch nur Schönwetterfreunde welche zuerst für sich schauen...naja, wenn jeder für sich schaut ist auch für jeden geschaut...Hmmm...also doch über dem Teich einkaufen?

Also unterstützen wir nicht die Chinesen und auch keine Europäischen Diktatoren und Schönwetterfreunde sondern unsere richtigen Freunde. Also unsere Freunde welche, wie das bei guten Freunden so üblich ist, uns aushorchen und nach Strich und Faden vera....en? Und dabei meine ich nicht mal den Noch-Präsidenten sondern sein Vorgänger, also der der ja wie er im Wahlkampf versprochen hat Guantanamo geschlossen hat und den Aushorchapparat weder in seinem Land noch bei uns in keinster Weise massivst ausgebaut hat...oder deren Vorgänger, Vater und Sohn, welche überall auf der Welt nur Frieden gestiftet haben und dabei nur an uns Europäer gedacht haben und dabei weder die US-Rüstungsindustrie oder gar eigene Interessen in den Vordergrund gestellt haben. Oder doch nicht?

Also doch lieber in Europa einkaufen...Da muss es doch ein Vorzeigeland geben. Ach, ja, das Umweltschutz-Vorzeigeland par Excellence Norwegen z.B. Denen käme es ja nicht im entferntesten in den Sinn das ganze mit Erdöl zu finanzieren und was noch viel wichtiger ist, die Bauen ja die seltenen Erden auch bei sich vor der Haustüre ab...naja, Südamerika ist ja in der heutigen Globalen Welt vor der Haustüre, und die Arbeitsbedingungen sind, dank Bolzonaro und Co da natürlich 1A. Dabei werden natürlich die absolut schärftsten Umwelt- und Menschenrechtsstandards eingehalten und selbstredend wird natürlich auch kein Kohlestrom benutzt damit wir dann mit CO2-sauberen 300kW-Karren rumgurken könne...in welchen natürlich wegen der Krassen Arbeitsbedingungen in China keine Chinesischen Teile verbaut werden und darum ja so teuer sind...Der kleine Elektronik Lagerist in Indien, Burma, Bangladesch oder gar Afrika verdient natürlich wesentlich mehr und arbeitet unter wesentlich besseren Bedingungen als sein Chinesischer Kollege, darum sind die Teile ja auch teurer als in China, aber unser kleiner europäischer Lagerist hat ja Geld genug und kann daher das Geld auch alle 2 Jahre mal locker da auf den Tresen legen, und für die Lebensnotwendigen Dinge wie Navi usw. löst er natürlich noch das dazugehörige Abo, welches er aus der Portokasse zahlt. Oder sieht die Realität dann doch leicht anders aus und wir wollen auch eine scheinheilige Regierung wie die von Norwegen nicht unterstützen?

Hmm...also wenn wir schon keiner Regierung über dem Weg trauen können, vielleicht doch das Lokale Gewerbe unterstützen? Also direkt die welche unserem Lageristen so Top Arbeitsbedingiungen und einen top Lohn garantieren? Also das Gewerbe wo ich mich als Privatkunde noch so gern gesehen bin, nie betteln musste um etwas kaufen zu dürfen und in Garantiefällen auch nie 3-6 Monate auf die Reparatur warten musste und wo die Reparatur natürlich direkt vor Ort und nicht zuerst nach Italien und dann nach Polen oder Rumänien geschickt wurde und darum auch so schnell erledigt wurde. Und natürlich stellte sich da auch nie heraus dass das Gerät gar nicht hier produziert wurde oder gar vom lokalen Händler über graue Kanäle und schon gar nicht direkt aus China importiert wurde. Wenn das so laufen würde müsste ja der Preis hier um das 10-fache erhöht werden, wir wollen ja nicht dass der Lagerist weniger Lohn bekommt.

Und den ganzen Rest kaufen wir beim Laden um die Ecke ein...der hat ja nur das Wohlergehen der Kunden, der Kassiererin, und nicht zu vergessen, unseres Lageristen im Focus. Die produzieren ja alle hier, Fleisch, Gemüse, Artikel für den täglichen Gebrauch und die ganzen nichtverderblichen Waaren...alles vor Ort produziert. Und es wäre ja auch irgendwo pervers Früchte von Spanien über Zentraleuropa in die Türkey zu karren um sie dort zu waschen und dann wieder nach Zentraleuropa zu karren...wobei sie ja da immer noch in der EU pruduziert wären...aber aus Ethischen und Umweltschutzgründen wird das natürlich nicht gemacht. Natürlich sind die Preise wesentlich höher weil ja alles lokal produziert wird. Die Qualität ist natürlich Top, die Kassiererin ist top bezahlt, die Lieferanten sind top bezahlt und somit auch wieder unser Lagerist, welcher sich wieder die leicht höherpreisigen Produkte sich problemlos leisten kann...eine Win-Win-Situation für alle...ausser vielleicht für die Aktionäre oder Manager, aber die stehen ja gerne mal zurück, damit es unserem Lageristen so gut wie möglich geht.
Geldgierige Manager oder Aktionäre oder gar Geld und Machtgeile Politiker gibt es bei uns ja fast nicht. Und die paar wenige meiden wir natürlich oder wählen sie ab...somit rotten sich die paar wenigen verbliebenen selber aus. Und da schliesst sich der Kreis wieder. Wir wollen ja selbstverständlich alle dass die Kassiererin an der Kasse, genau so wie unser Lagerist, weiterhin ein Easy-Job hat, welcher mit Top-Arbeitsbedingungen und noch dazu mehr als nur gerecht entlöhnt wird...nicht so wie in China wo ein paar Politiker und Manager auf Kosten des kleinen Lageristen absahnen.

Gruss
Urs

PS: Dieser Beitrag kann Spuren von Sarkasmus aufweisen.
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#688780 Dec 21st a 02:16 PM
von Pinkpanther
Pinkpanther
Original geschrieben von W&E
Was will uns der Ur-Schweizer Urs danit sagen?

Sollen wir Fahrwerksteile für (grundsätzlich) in Italien gebaute exotische Autos (und damit meine ich NICHT Lamborghini - ach Scheiße, ist ja deutsch oder Ferrari - ach Scheiße, der ist ja amerikanisch oder so) vielleicht bei einer schweizer Uhrenmanufaktur zu schweizer Uhrenmanufakturpreisen handschnitzen lassen

Kann man machen. Aber genau darauf wollte ich nicht hinaus, im Gegenteil. Wenn man nicht in China kaufen will kann man das sein lassen. Macht man das aus patriotischen Gründen sollte man sich mal die Frage stellen wo dann die Heimat endet. An der Grenze zwischen westlicher und der anderen Welt? An der EU-Grenze? An der Staatsgrenze? An der Kantonsgrenze? Oder an der Gemeindegrenze? Bei manchen wird sie schon am eigenen Gartenzaun enden,aber ich schweife ab...
Wenn man aus ideologischen oder ethischen Gründen nicht in China einkauft weil die Chinesen Dreck am Stecken haben (was sie btw. sicher haben) sollte man da nicht auch alle anderen die Dreck am Stecken haben konsequent meiden? Und die welche kein Ideologisches oder Ethisches Problem haben das Zeug in diesen Ländern einzukaufen und bei uns zu vertschutten sollte man die dann nicht auch meiden? Alles andere ist irgendwie inkonsequent und bringt unter dem Strich für die Arbeitsplätze hier genau nichts. Wenn Du das machst merkst du allerdings schnell dass es auf annähernd 100% Selbstversorgung hinausläuft, denn auch in der "westlichen" Welt ist nicht alles Gold was glänzt, im Gegenteil. Ich will nicht bestreiten dass es hier auch noch ehrliche und vertrauenswürdige Läden/Produzenten/Lieferanten gibt und da kaufe ich auch ein...leider ist das aus meiner Erfahrung ein Verschwindend kleiner Teil der Wirtschaft.
Das einzig konsequente ist somit die Fahrwerksteile in Zukunft selber schnitzen...und nicht vergessen, das Eisenerz dafür auch aus dem eigenen Garten buddeln...

Ich hab auch eine Weile einige Länder zu boykottieren versucht eben genau mit dem Argument Arbeitsplätze hier erhalten. Tja, du hast ja jetzt selber erlebt wie das ist. Die Realität sieht dann so aus dass wir irgendwelche Importeure viel zu viel bezahlen für einen nicht existenten Mehrwert und unter dem Strich die Teile aus genau den Ländern kamen welche wir eigentlich boykottieren wollten.
Bei Garantiefällen wurde das dann auch weit weg ins Ausland verschickt obwohl ich schweizer Preise an einen vermeintlichen schweizer Lieferanten bezahlt habe. Dabei habe ich keinen einzigen Arbeitsplatz hier in der Region erhalten. Fazit für mich: Damit schiesse ich mir nur selber ins Knie und wenn ich am Boden liege schiesse ich mir noch ins andere Knie.

Das kann man jetzt mit Geiz ist Geil oder egoistisch oder wie auch immer abtun...aber auch bei mir wächst das Geld nicht auf den Bäumen und ich sehe es echt nicht ein warum ich 30-1000% an ein Zwischenhändler abzudrücken soll ohne dass ich auch nur den Klitzekleinsten erkennbaren Mehrwert erhalte. Und die Aktionäre und Manager eben dieses Zwischenhändlers welche den Arbeitsplatz vom Lageristen schon längst ins Ausland verlagert haben gehen mir da am A vorbei und ich sehe nicht warum ich das Zeug nicht direkt selber im Ausland kaufen sollte, egal ob China, USA, Australien, Polen, Italien GB, DE, AT oder wo auch immer...oder ich kaufs in CH wenn die Konditionen stimmen, und mit Konditionen meine ich nicht nur den Preis.

Gruss
der in diesen Belangen inzwischen absolut unpatriotische Ur-Schweizer.

PS:
Original geschrieben von derkleinethomas
So finnde ich den Lockdown erträglich. Danke
Schön wenn wir dir den Lockdown erträglich gestalten können.

PPS:
Schöne Weihnachten, mit vielen regiaonalen Produkten unter dem Baum

PPPS: Wie auch immer ihr regional definiert
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#688699 Dec 18th a 07:20 PM
von Dbrick
Dbrick
Hallo Wolfgang,

Wo ist dein Problem ? Wenn auf der Schachtel steht: "Made in Malaysia" dann wird die Schachtel auch in Malaysia hergestellt worden sein.

Was steht den auf dem Gelenkkopf ? Nichts ? Dann ist der halt irgendwo hergestellt worden.

Wenn das rechtmässig unter der Regie und im Namen von TRW gemacht wurde ist es egal, wo auf der Welt das passiert - weil die Produktionsumstände von TRW nach deren Standards global gesteuert werden.
D. h. mit der gleichen Qualität, mit der z.B. auch in Europa ( aber eigentlich in den USA) produziert würde. Nicht umsonst haben all diese Firmen hat heute fast genausoviel Personal in der weltweiten Produktionssteuerung wie vormals in der lokalen Fertigung der Produkte selber, wahrscheinlich sogar mehr (nur so mein subjektiver Eindruck aus meinem Berufsleben). Allerdings bei ganz anderen Stückzahlen.

Und welches TRW meinst du ? Das zum Fertigungszeitpunkt deiner Gelenkköpfe mit Schmiernippel ? Das ist Geschichte, weil die Welt sich seit dem mehrmals weitergedreht hat.
Ein Teil von TRW ist Teil von ZF geworden, weil ZF es selbst (samt aller ihrer bisherigen Zukäufe auf diesem Gebiet) nie auf die Reihe bekommen hat, Elektronik z.B. für ihre Getriebe zu entwickeln. Nur darum ging es.
Das TRW mal mechanische Autoteile hergestellt hat, interessiert eigentlich niemanden mehr.
Die "glanzvollen" Namen werden für die vielen Namensgläubigen noch zu Geld gemacht: (z.B. Grundig, AEG,.. ) "Branding Management".
Ich hab kein Mitleid für solche Erwartungen einer heilen Welt der Markennamen.

Gruß
Erich
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#688690 Dec 18th a 06:07 PM
von BAlb
BAlb
Original geschrieben von jenzz
Ähm, TRW gehört zu ZF.
naja ... so'n bißchen ...

Die Nicht-Quelle wikipedia schreibt:
Zitat
TRW Automotive entstand 2002 durch Ausgründung und Verkauf aus der TRW Inc., indem am 12. Dezember 2002 Northrop Grumman die Rüstungssparte kaufte, während der Finanzinvestor Blackstone Group die Automobilsparte 2003 unter der Firma TRW Automotive kaufte.
Und die Heuschrecke hat das Teil dann an ZF verkauft.
Aber ob da nicht noch Nebengeschäfte mit dem Namen erfolgten ... keine Ahnung.

Und ja ... Chinesische Unternehmen verlagern inzwischen in nicht ganz kleiner Zahl Betriebe ins Billig-Ausland ... Schuhfabrikation z. B. nach Äthiopien, dort kost's 'n Zehntel ...
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