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Ozymandias
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Original Post (Thread Starter)
von SeppR
SeppR
Hallo Leute

Ich bin gerade aus Rumänien zurück und Erich (Dbrick) und ich haben etwa Mitte Mai einige nette Bergstraßen befahren. Die interessanten Hochlagen waren teilweise noch mit Schneeresten unfahrbar. Man glaubt ja kaum, wie harmlos unfahrbare Schneereste ausschauen. Also vor Juni werde ich in Zukunft nicht mehr in die Karpaten reisen.

Aber Thema dieses Threads soll ein Kapitalschaden an der Lenkung meines Trex I Baujahr 2010 sein. Mein unbeschreibliches Glück lag dabei darin, dass der finale Bruch beim Einparken und Nivellieren, also an einer ungefährlichen Stelle geschah. Wie die Reparatur ablief und einige Bilder dazu könnt Ihr in meinem Reisebericht im Kapitel „Was ist Glück“ nachlesen. Siehe den Link zum Explorermagazin.
https://www.explorermagazin.de/balkan/rumaen22.htm

[Linked Image von up.picr.de]


In diesem Beitrag geht es um eine Einschätzung des Risikos für andere Trex-Fahrer.

Erich Christ sind bisher insgesamt 3 Fälle dieser Art bekannt. Ãœber einen Fall fehlen ihm genaue Informationen. Ein gut dokumentierter Schaden passierte etwa 2011 bei den Belastungstests für die Militärzulassung. Dort wurden die Fahrzeuge sehr extremen Dauerbelastungen unterzogen, speziell die Vorderachse. Es trat ein Ermüdungsbruch genau an dieser Stelle, nämlich von unten ausgehend auf und der Hersteller hat deshalb ab etwa Baujahr 2012 den Hebel massiv stärker bauen lassen, sodass die Gefahr danach wohl ausgeschlossen wurde.

Also nur ältere Fahrzeuge bis etwa 2012 sind betroffen. Jeder Besitzer eines Trex kann durch einen Blick hinter das linke Vorderrad selbst feststellen, ob er noch den schlanken oder schon den dicken Lenkhebel verbaut hat.

Ich selbst erinnere mich an eine massive Gewalteinwirkung auf das rechte Vorderrad 2010 in den Westalpen, wo ich einen vielleicht 15cm großen Stein bergseitig übersehen und überfahren habe, sodass es mir das Lenkrad aus der Hand riss und ich bergseitig an den Straßenrand fuhr, wo der Motor abgewürgt wurde. Eine andere massive Gewalt ist mir nicht erinnerlich. Erich Christ glaubt aber weniger an ein Einzelereignis, sondern an die Summe vieler Belastungen. Egal, das lässt sich nicht klären. Für das Ereignis 2010 spricht die Betrachtung der Bruchfläche, wo etwa die Hälfte davon schon angerostet war.
[Linked Image von up.picr.de]

Und nun kommt der wichtige Rat an Fahrer von Trex I, vermutlich auch älterer Bremachs. Wie kann man drohende Gefahr erkennen? Frei nach Erich Christ, wie er es macht:

Zuerst mit Bürste und Lappen den anhaftenden Schmutz rein mechanisch entfernen, also ohne Kriechöle. Dann an den verdächtigen Stellen, speziell von unten kontrastreiche Farbe aufsprühen oder auftragen und diese Farbe kurz darauf wieder wegwischen. Sollte ein Haarriss vorhanden sein, wird die Farbe dort hineindiffundieren und sich anschließend nicht vollständig wegwischen lassen. Wenn nach dem Wischen keinerlei Farbreste erkennbar sind, liegt auch kein Verdacht vor. Andernfalls kommt nur ein Austausch des Lenkhebels in Frage vor weiteren Fahrten mit dem Auto.

Der Lenkhebel ist derzeit nicht lieferbar aber laut Erich Christ in Arbeit. Vielleicht dauert es noch einem Monat (oder 2) bis das Ersatzteil wieder gekauft werden kann. Kostete bisher 250 Euro. Mit Arbeitszeit und Vergnügungssteuer liegt man bei etwa 500 Euro.

Den Austausch könnte man eventuell selbst machen. Man braucht zum Abdrücken zwei Schrauben M10, Gewindelänge mehr als das Gewinde der 4 Befestigungsschrauben, die man vorher rausdrehen muss. Die beiden Gewinde M10, in die man die zwei Schrauben zum Ausdrücken einschraubt, sind im oberen Achsschenkelbolzen vorhanden, aber meistens mit Dreck, Rost oder Fett zugeschmiert. Wir hatten keine M10 Schrauben dabei, nahmen die Befestigungsschrauben und legten immer wieder etwas unter. Je einen 24-er und 27-er Gabelschlüssel braucht man für die Schub- und Spurstangen, 1kg-Hammer um die rostigen Teilen zu bewegen. Wichtig, und darauf hat uns Erich Christ eindringlich hingewiesen: Wagen aufbocken und am Differentialkorb der Vorderachse stabil abstützen. Danach ist der Wagenheber frei zum Abstützen der Bremsscheibe, also alles, was am Achsschenkel dranhängt, damit sie in etwa in der richtigen Position bleibt. Beim Wiedereinbau verkantet sich der ausgebaute Achsschenkelbolzen leicht und man muss das schwere Radteil mit dem Wagenheber öfter etwas auf und ab kippen, bis man den Bolzen reinkriegt. Alles Selbstverständlichkeiten für einen Kfz-Mechaniker, Neuland allerdings für Leute wie uns beiden.
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Wagenheber unter Radaufhängung, zusätzlich noch ein Brett zum vorderen Abstützen
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Ansetzen der M10-Schrauben als Abzieher
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Spalt wird größer
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Gleich kommt er
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Oberer Achsschenkelbolzen ist raus, der untere bleibt ja unangetastet, interessiert uns nicht.
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Der gebrochene Lenkhebel steckt noch in zwei Führungsnippel, der Hammer kann ihn lösen
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Der Einbau des reparierten Lenkhebels geht umgekehrt wie der Ausbau, nur etwas leichter, da kein Rost gelöst werden muss. Aber den Achsschenkelbolzen kriegt man schwer rein, da eine leichte Verkippung fast unvermeidbar ist. Durch höher und tieferdrehen des abstützenden Wagenhebers flutscht er aber irgendwann doch in seine Führung.
Danach muss man das Lenkrad und die Spur wieder einstellen. Die richtige Einstellung des Lenkrades ist sekundär, kritischer ist die Spureinstellung. Wenn man beim Ausbau die Kontermuttern nur minimal löst, also so, dass die Stangen gerade herausgedreht werden können, läuft es beim Einbau umgekehrt und es passt so in etwa. Bis nach Raab kamen wir damit locker. Kleiner Hinweis für Laien: Die Lenkschubstange und die Spurstange haben Innengewinde, auf einer Seite Rechts- auf der anderen Seite Linksgewinde. Nur dadurch kann man sie ohne Ausbau anderer Dinge herausschrauben.

Nochmal der Hinweis von Erich Christ: wenn bei dem sauber durchgeführten Test mit der Farbe kein Verdacht eines Haarrisses aufkommt, muss man ihn nicht konsultieren. Mehr mach er als Prüfung auch nicht.

Eine Frage an die Metaller im Forum: Schaut Euch mal die Bruchfläche an. Ich habe den Eindruck, da sei eine Luftblase in das geschmiedete Stahlteil eingeschlossen gewesen. Irre ich da? Oder hatte dieser Lenkhebel vielleicht seitens des Herstellers schon eine eingebaute Schwachstelle?

Sepp
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von Wildwux
Wildwux
Das Härten so eines Teils ist nicht grad einfach. Könnt schon sein, dass es in Einzelfällen an der dünnsten Stelle etwas spröder wird als gewünscht.

"Meine" Randbegrenzung war gute 50cm hoch und im Boden eingelassen. Die Felge war hinüber...
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von SeppR
SeppR
Ãœber die Größe des Steines, der mir im Weg war, gibt es Meinungsverschiedenheiten zwischen dem Beifahrer Erich und mir.

Ich habe den Stein einfach nicht wahrgenommen, kann mich also überhaupt nicht an die Größe erinnern. Andererseits kann ich mir nicht vorstellen, dass ich auf einer gemütlichen und langsamen Bergauffahrt auf ausgesetztem schmalem Strässlein einen sehr großen Stein übersehen kann. Die Felge hatte überhaupt keinen Schaden.

Erich sagt immer, der war mindestens 20 cm. 30 cm wäre ja schon ein Felsbrocken. Wie kann ich einen so großen Stein in einer entspannten Fahrsituation nicht wahrnehmen. So 15cm Brocken lagen da mehrere rum, die hat man dann irgendwann nicht mehr richtig beachtet.

Sepp
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