Viermalvier.de, das Geländewagenportal Foren Thread Like Summary - 350GD Automatik kaputt?

350GD OM603 Turbodiesel Bj 93: Es nimmt leider kein Ende bei mir.

Nachdem ich mich riesig gefreut hatte, dass das Qualmen endlich weg ist (ESP wurde letzendlich als Ursache ermittelt und getauscht), nun das nächste Problem.Gestern kurz zur Waschanlage gefahren, unterwegs noch kurz aufs Feld und einmal die Sperren durchgeschaltet und anschließend das Fahrzeug nach der Rückfahr von der Waschanlage wieder abgestellt. Der Wagen lief top und hat auch top geschaltet und ich hab ihn auch nicht heißgefahren abgestellt wegen dem fragilen Turbo... Dann zwei Tage später: ich fahr den G rückwärts aus der Garage raus und will losfahren, aber da kommt nix,d.h. der Motor kommt nicht auf Touren bzw. kein richtiger Vorwärtstrip, eher so, als hätte die Kiste nur 30PS. Dann nach einer unendlich gefühlten Peinlichkeit durch die Hauptstrasse unseres Dorfes entlang, ging die Drehzahl dann einigermaßen hoch, aber alles viel zu lasch. Irgendwann wurde es dann besser, als alles auf Betriebstemperatur kam, den Wagen dann abends abgestellt und ATF kontrolliert (das ist so ne Sache mit der Kontrolle und diesem komischen 8fach gekräuselten Stab..) also kurzum ich hab mal 100ml ATF Öl nachgefülltt und wolte ihn dann heute nochmal warm fahren und absolut gerade stellen. Heut dann noch schlimmer, ich konnt mit Fahrstufe D fast nicht mehr anfahren. In N dreht der Motor hoch, aber gefühlt irgendwie auch zu lahm - aber bin nun auch schon etwas paranoid was diesen Wagen anbelangt.

Jetzt mein Anliegen, hat jemand nen Vorschlag hinsichtlich ner Checkliste, was ich durchgehen könnte (um dann final festzustellen, dass die Automatik im Arsxch ist - hehe) - nein -vieleicht ist es ja was Einfaches. Ein defekter Sensor am Wandler , eine defekte Unterdruckleitung. Ne defekte Sicherung, blablabla - Vielelicht hatte ja jemand schonmal das exakt gleiche Problem und hat nen Tip für mich.

Sorry für die Belästigung...

Gruss,

Frank

Das kann ich beantworten, wenn das Getriebe in den Zerspanungsmodus übergeht verstreut es diese im kompletten Ölkreis.
Problem ist, aus dem Wandler kann man diese nicht entfernen (100%) darum muss dieser zwingend ersetzt werden bei einem Defekt am Getriebe.

Hallo,

Das Getriebe hat keinen Notlauf. Das ist rein hydraulisch/mechanisch und mit Unterdruck gesteuert.

Läuft dein Motor wie gegen ne Bremse? Zieht er in der Untersetzung etwas besser? Wie viel Km hat das Getriebe? Ist vorwärts rückwärts gleich schlimm? Schaltet es noch?

Bei den Getrieben kommt es altersbedingt öfter vor das irgendein kleiner Hebel vom Rückwartsgang abbricht und sich die Kupplungen dann frei gegeneinander verschieben können und sich so quasi gegenseitig bremsen. Das hatte meins bei 400.000km mal. War dann ne Komplettüberholung.

Je nachdem wie du bewandert bist im Schrauben würde ich einfach mal die ölwanne wegmachen und schauen wie viel Abrieb und Späne drin sind. Wenn er noch versucht zu schalten glaube ich nicht dass es der Schaltschieber ist. Wenn es das von mir beschriebene Problem ist wirst du mindestens jede Menge Abrieb finden oder sogar Späne.

Es könnte natürlich auch ein defekt in der Lagerung sein weswegen es schwer läuft.

Könnte auch der Wandler sein wobei er dann ja hochdrehen müsste habe zu fahren.

Der Kickdownschalter ist bei den alten Getrieben nicht so wichtig außer für den Kickdown. Bin auch schon ohne Stecker gefahren, geht. Hab irgendeinen aus nem W124 drin, sieht anderst aus funktioniert aber seit Jahren.

Hallo,

aber WENN das alles richtig eingestellt ist, absolut genial zu fahren. Viel besser als alles, was danach kam, und um Welten besser, als z.B. die Getriebe bei VAG etc.

Das Ding schaltet einfach genau dann, wann es soll. Nicht so ein selbst"lernender" (eigentlich eher selbst"vergessender") Müll wie später.

Moin,

bei mir war mal die Unterdruckleitung (wird Modulationsleitung genannt) locker - diese ist mit Gummiverbindern aufgesteckt und hier kann das Material weich/brüchig werden. Nicht nur am Getriebe sondern allgemein am Unterdrucksystem. Ich kann nur empfehlen bei den üblichen Wartungsarbeiten hier immer nach Bedarf diese Teile zu kontrollieren und zu ersetzen, das gilt für alle G egal welcher modernere Motor hier verbaut ist. Bei den 463 in jedem Fall auch gleich für die Sperren schauen dass da nichts wegbröselt.

@Ozy: es sitzt ein regelbares Unterdruckventil an der ESP direkt auf der Welle vom Regulierhebel und erkennt quasi dessen Laststellung. Von dem Ventil geht es dann in eine Druckübersetzerdose am Getriebe die einstellbar ist für die Härte der Schaltvorgänge.

Dann gibt es noch den Steuerdruckzugzug, der hängt direkt auf dem Gasgestänge und erkennt quasi die Pedalstellung und somit den Zeitpunkt der Schaltvorgänge.

Wenn diese beiden Eingangsgrössen fehlen schaltet es immernoch aber eben bockhart und alle Gänge einfach frühestmöglich (bei erreichen des jeweiligen Steuerdrucks) durch.

Dann gibt es noch ein elektrisches Ventil für Kickdown. Das „überdrückt“ dann einfach den aktuellen Gang einen nach unten.

Mehr Input bekommt das nicht. Finde diese Art Getriebe sehr spannend eben weil sie null Elektronik brauchen. Natürlich sind die auch entsprechend komplex einzustellen.

Die eigentliche Arbeit funktioniert über hydraulische Schieber in einem von Kanälen durchzogenen Gehäuse, dem Schaltschiebergehäuse.

Hallo Frank,

kontrolliere mal den Sitz der Ölfilterdichtungen, mir ist es im letzten Jahr beim Ölwechsel passiert das die Dichtung des Ansaugstutzens des Filters beim zusammenbau verrutscht ist, dadurch Falschluft gezogen wurde und das Getriebe danach nicht mehr sauber geschalten hat (350GD Bauj.92 205000km)

G'ruß Mike

Hallo Mike,

Hat sich dann auch in Bremswirkung des Getriebes geäußert?

Also wie gesagt mein Schaden damals war als würde man gegen halb getretene Betriebsbremse fahren. Der Widerstand wurde immer größer bis Stillstand.

@Frank: diese Getriebe überholen viele zum Festpreis. Ich hab damals das ganze Auto zu Herrmanns gestellt und in 2016 all in all 3560€ bezahlt. Musste dann nochmal gespült werden weil es ruppig war da noch Rückstand im Kühler war - wurde inkl. Leihwagen für 2 Tage auf Kulanz gemacht. Garantie war 50.000km oder 2 Jahre. Läuft jetzt seit 65000km und 2016 unauffällig. Einzig der überholte Wandler scheint mir etwas unruhiger wie der originale - da wäre ich den alten im Nachhinein weiter gefahren, zumal sich mir nicht erschließt was an einem Wandler verschleißt.

Ich würde ja schon zuerst mal die Diagnose eines Fachmannes einholen bevor ich einfach mal so das Getriebe tausche.

Tja - da liegt wohl der Hund begraben, dass es eben diese Fachmänner für die alten Getriebe nicht mehr so oft zu geben scheint. Habe mit besagter Firma telefoniert und er vermutet die Bremsbänder und auch diverse Dichtungen, welche zerbröselt sind. Wäre es die Unterdrucksteuerung, dann würde bei einem Defekt das Gegenteil auftreten, der Motor aufheulen, ohne dass was passiert. Er hat es mir ausführlich erklärt, aber aufgrund des Tempos konnte ich es mir nicht merken, nur die Essenz. Ja, es sollte dann auch Abrieb im Sumpf zu finden sein und das Öl wäre verfärbt und würde verbrannt riechen.

Ich lass die Ölwanne jetzt zu, Fakt ist, der Wagen hat keinen echten Vortrieb mehr, obwohl der Motor 1a läuft. Da ich zuvor sehr lange und kostenintensiv mit der defekten ESP rumgeeiert habe, mache ich nun Nägel mit Köpfen und lass die Automatik komplett revidieren und den G bei mir abholen (rund 400km Strecke) - evtl. wird man die Abholung mit einer anderen kombinieren und den Preis ein wenig reduzieren.
Revision Getriebe: 2800,-, Ein und Ausbau 860,-. Obendrauf kommt noch die Märchensteuer bzw. Preise sind Netto. Ölfüllung und Spülungen Ölküher und den Transport lass ich hier mal weg.

Ich lass es machen, dann hab ich hoffentlich erst mal Ruhe und ebenso auch 2 Jahre Garantie. Klar kann ich auch ein Austauschgetriebe irgendwo erwerben und selbst einbauen, aber dann kommen wieder die vielen "Aber"s.

Danke für die vielen Tips und den Beistand.

Gruss,

Frank