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Geschrieben von: Philippe Nach 10 Monaten Transafrika... - 26/12/2008 13:29
Hallo zusammen,

nach 10 Monaten unterwegs quer durch Afrika mit dem Landy (TD, auf Tdi 200 umgebaut) stellen sich 2 Probleme, wo ich ein paar gute Tipps gebrauchen könnte (ich weiss, Ferndiagnosen sind so eine Sache, aber der Landy steht z.Z. in Namibia und dort ist es schwierig einen LR Spezialisten zu finden):

1. Wenn man (zu) niedrigtourig resp. in einer bestimmten Gang/Geschwindigkeitskombination fährt, gibt die VA im linken Bereich ein "schepperndes", knirschendes, vibrierendes Geräusch von sich, als ob etwas lose wäre. Das Geräusch ist schwierig zu beschreiben, ist aber definitiv unschön. Das ganze geschieht reproduzierbar besonders in bestimmten Gang/Geschwindigkeitskonstellationen, etwa mit 49km/h im 4. Gang, mit 65km/h im 5. etc. ??? Zuerst dachte ich, auweia, das Radlager (das Geräusch scheint vom linken Vorderrad zu kommen), aber das ist es nicht. Ausserdem hatte ich für eine Weile falsches, zu dünnes Öl in der VA drin (lasse nie jemanden anderes in Afrika das Öl wechseln...), da war das Geräusch öfters und deutlich stärker zu hören. Ein Landy Mech in SA meinte dann, evtl. ist's das Diff. Wie kann man den Grund für das Übel eindeutig am ehesten rausfinden ohne alles auseinandernehmen zu müssen?

2. Die Tachonadel zittert in bestimmten Geschwindigkeitsbereichen +- 10km/h. Da ist irgendwo Spiel drin, nehme ich an, korrekt? Muss ich mir ernsthaft Sorgen machen, oder kann ich mit ruhigem Gewissen weiter so rumkurven?...

Danke im Voraus, und einen guten Rutsch ins 2009,

Philippe
Geschrieben von: Anonym Re: Nach 10 Monaten Transafrika... - 26/12/2008 16:31
Hallo,

da sich das Diff nicht in der Mitte, sondern weiter rechts befindet, scheint zumindest die Ursache der Geräusche nicht dort zu liegen. Was aber nicht heißt, daß es mit dem Schaden gar nichts zu tun hat.
Ich würde auf jeden Fall die Halbwellen (Steckachsen) kontrollieren - und dabei links anfangen. Möglicherweise rattert die abgenutzte Verzahnung (siehe Mitnehmer) bei bestimmten Geschwindigkeiten. Wenn dies der Fall sein sollte, ist ein Wechsel dringend angeraten, da der Schaden sich sehr schnell verstärkt und dann die Vorderachse lahm legt.

Gruß

Roger San

Geschrieben von: rovervirus Re: Nach 10 Monaten Transafrika... - 26/12/2008 16:36
zu 1
schau dir die kardanwellen an, die sind bestimmt gar. beim überprüfen darauf achten,
dass das auto "rollbar" steht, also ohne handbremse und gang drin.
prüfe auch das schiebestück, dass darf nach oben/unten nur ganz wenig spiel
haben.
zu dünnes öl im diff ist nicht ganz so schlimm, wie garkein öl. so lange da genügend
öl drin ist, brauchts eigendlich nichts. es muss dann halt früher gewechselt werden, weil
normale motoröle die hohen scherkräfte nicht so lange aushalten können.
wenn du da eh schon bei bist, guck dir das achsialspiel am halslager an (da, wo
die kardanwelle ins diff geht). wenn ausgenudelt, probieren ob die mutter sich
nachziehen lässt.

zu 2
entweder die tachowelle ist aufgebraucht oder das winkelgetriebe macht langsam die grätsche.
ist beides kein beinbruch, der tacho fällt dann halt irgendwann aus.
Geschrieben von: Rainer4x4 Re: Nach 10 Monaten Transafrika... - 26/12/2008 17:54
zu 1) Schonmal den schwulen Chinesen untersucht?
Geschrieben von: Skippy Re: Nach 10 Monaten Transafrika... - 26/12/2008 17:57
Ich tippe stark aufs Diff. Wollte es auch bis zum Schluss nicht glauben. Da hatte ich dann die ganze VA bis aufs Diff ausgehöhlt, lagen lauter intakte Teile umher. Zuguterletzt das Diff rausgeholt und siehe da, völlig im A.

Zur Tachowelle: Weiss nicht, wie die befestigt ist, aber bis zum Serie III wurde die Welle mit einer Scheibe und drei Schräubchen am VTG-Gehäuse gehalten. Vielleicht sind die Schrauben locker oder tw. rausgeflogen, falls das beim TD auch noch so gestaltet war.
Geschrieben von: Greenlandy Re: Nach 10 Monaten Transafrika... - 26/12/2008 18:08
Werkstatt:

Andreas Minz in Windhoek (spricht Deutsch)
P O Box 119 * Edison Street * Windhoek * Namibia
e-mail: minz-garage@natron.net * Tel / Fax : + 264 - 61 - 228557

Land Rover
444 Independence Ave
Southern Industrial Area
Windhoek

Wo seit ihr gerade genau?


Geschrieben von: Philippe Re: Nach 10 Monaten Transafrika... - 27/12/2008 10:30
Danke für alle Tipps, wenn ich das nächste mal beim Fhz bin werde ich dann wohl oder übel alles ganz genau anschauen müssen/dürfen... wir sind momentan wieder in der Schweiz, nach 10 Monaten Transafrika ist für eine Weile wieder Leben B angesagt... ächz

Bei Andreas Minz war ich auch schon, da hat der Landy im September nach der ersten Ankunft in Namibia seinen wohlverdienten Service erhalten. War eigentlich zuerst zufrieden mit der Arbeit, aber rate mal, wer das falsche Öl in die VA gekippt hat... Wie ist die offizielle LR Garage in Windhoek, können die etwas?

Gruss, Philippe
Geschrieben von: Anonym Re: Nach 10 Monaten Transafrika... - 27/12/2008 16:24
Original geschrieben von Skippy
Ich tippe stark aufs Diff. Wollte es auch bis zum Schluss nicht glauben. Da hatte ich dann die ganze VA bis aufs Diff ausgehöhlt, lagen lauter intakte Teile umher. Zuguterletzt das Diff rausgeholt und siehe da, völlig im A.


Was mich zu den interessierten Fragen veranlaßt: wieviel kostet ein neues Original- Diff für die Vorderachse; gibts ja wahrscheinlich nicht im Austausch; kennt jemand da ein wirklich solides Zulieferer-Fabrikat (mit z.B. vier Satelliten - ohne gleich an Sperre zu denken)?? Oder sollte man auch da doch besser beim Original bleiben?
Geschrieben von: landybehr Re: Nach 10 Monaten Transafrika... - 27/12/2008 19:31

Hi,

erstmal gibt´s so ein 4-pin (oder 4-Satelliten, oder 4-Ausgleichsrad-) Differential von Rover im 90 V8 hinten. Ob bei jedem 90V8 weiß ich gar nicht. Aber wenigstens bestimmte Bauserien hatten das.
Wahrscheinlich ist das aber zu teuer oder gebraucht zu selten, daher:

Ich würde bei www.ashcroft-transmissions.co.uk schauen.
Die haben so ein Differential zu bieten.

Wobei ich selbst allerdings lieber zum TrueTrac-Sperrdifferential greifen würde. ISt zwar bissle unüblich, vorn zuerst ein Sperrdifferential einzubauen weil es hinten ja i.d.R mehr gebraucht wird; doch die Gelegenheit bietet sich an. Das TrueTrac hat ein paar Vorteile, wie automatische Aktion, unbeeinträchtigte Fahrbahrkeit auf der Straße, weichen/gleitenden Wirkeinsatz (der Antriebsteile prinzipiell eher schonen dürfte, mehr jedenfalls als es sonst bei einem hopsenden, durchdrehenden Rad der Fall ist). Und, das Ding ist im Preis nicht verdorben.

Ich würde Rovervirus Verdacht teilen. Die Kardanwelle anzusehen ist da dann auch ein bißchen wichtig. Wenn ein Kreuzgelenk schlußendlich aufgibt, kann ja die Welle unterm Auto Rock´n´Roll mit Unterboden und Ölwanne tanzen.
Diff und so würde IMHO entweder geschwindigkeitsUNabhängig Geräusche machen oder bei Geradeausfahrt kaum oder viel weniger Geräusch.


Geschrieben von: Skippy Re: Nach 10 Monaten Transafrika... - 28/12/2008 13:10
Soviel ich weiss, haben alle 90er 4-Pin-Diffs an der HA. Ersatz könnte auch aus der Range-Ecke kommen. Verzahnung muss halt passen.

Ein kaputtes Diff kann sehr wohl auch beim Geradeausfahren Geräusche machen. Kann ja auf mannigfaltige Weise kaputtgehen.

lg Skippy
Geschrieben von: landybehr Re: Nach 10 Monaten Transafrika... - 28/12/2008 16:06
Hi,

also RRC scheidet aus. Und die vom P38 passen glaub´ ich nicht.

Klar kann das Diff beim Geradeausfahren lärmen. Wenn die Verzahnung von Tellerrad- oder Triebling defekt ist. Diese Zahnräder wälzen sich ja permanent gegeneinander ab, sofern die Kardanwelle dreht. Wenn aber die Ausgleichsräder innen drin was haben, dann kann das bei Geradeausfahrt möglicherweise ruhig sein. Gibt bestimmt auch Bedingungen unter denen dann doch .. aber in o.g Fall fände ich das seltsam, wenn dieser Bereich bei der Fahrt nur bei 49 und 65km/h sich meldet.
Geschrieben von: landybehr Re: Nach 10 Monaten Transafrika... - 28/12/2008 16:08
Ähhh, schuldigung. Merke gerade - Ersatz aus RRC für das Diff - selbstverständlich ja. Ich hatte jetzt gerade so hartnäckig an 4-pin Diffs gedacht. Die sind im RRC ja nie drin gewesen.
Geschrieben von: grijo_110 Re: Nach 10 Monaten Transafrika... - 30/12/2008 18:45
Bekannte von mir waren bei ihrer Transafrika bei Johann Strauss.
Muß ein absoluter Landrover-Freak sein.

http://dilliwing.com/Steinfeld/SteinfeldGarage.htm

Gruss,
Joachim
Geschrieben von: wog Re: Nach 10 Monaten Transafrika... - 02/01/2009 09:21
Mein Freund lässt seinen 200TDi immer bei East End in Windhoek warten. Er ist sehr zufrieden und hatte bisher nicht das geringste Problem.
Kompetend wirkte auf mich auch Fleiss bei Swakopmund. Ich habe aber keine eigenen Erfahrungen.
Aber gerade in Namibia gibt es doch eine Menge Werkstätten die sich mit Land Rover auskennen. Es gehört natürlich etwas Glück dazu an einen Mechaniker zu geraten, der wirklich Plan hat. Aber das ist hier nicht anders, bzw. noch schwerer.
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