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Geschrieben von: Ozymandias Dignitas - 05/12/2007 19:42
Was haltet ihr den hiervon?

Dignitas Sterbebegleitung

Ich bin dafür das es sowas gibt, wieso ist das in Deutschland dermassen umstritten das sich sogar das Merkel dazu auslässt? <img src="/forum_php/images/graemlins/schild11.gif" alt="" />
Geschrieben von: MacBundy Re: Dignitas - 05/12/2007 19:52
Ick finde die Sache an sich begruessenswert, was mich daran allerdings doch etwas stoert, dass die Sache leider einen kommerziellen Hintergrund hat.
Geschrieben von: Fastride Re: Dignitas - 05/12/2007 20:21
Selbst einem Gaul gibt man den Gnadenschuss, warum nicht einem Menschen.

Sterbehilfe ist absolut O.K.

Bei Euch in D ist aber der Freitod gegen die Verfassung, oder so, drum sülzen die Politiker.

Bei uns ist es auch etwas umstritten, keiner will die Organisation bei sich haben....

Die einzige Lösung wäre, Sterbehilfe als Behandlungsmethode in den Spitälen aufzunehmen.

Aber da gibt es viele ewig Gestrige, die dagegen sind.

Hauptproblem ist der mögliche Missbrauch und alle Grenzfälle von nicht zurechnungsfähigkeit....
Geschrieben von: Volkerki Re: Dignitas - 05/12/2007 20:39
Deutschland hat eine andere Vergangenheit wie die Schweiz.
Wir hatten so etwas wie Sterbehilfe - das ist jetzt etwas makaber und ich entschuldige mich auch sofort dafür - es sollte eben nur nicht vergessen gehen.

Ich bin im Grunde auch dafür, dass man sauber und ordentlich abtreten kann. Allerdings sind da für micheinige Fragen offen und ungeklärt, ja und teileise sogar noch nicht mal öffentlich ausgesprochen worden.

Ich habe eine Zeitlang schwerstbehinderte Kinder in die Schule gefahren. Was die kleinen Kerle für eine Lebensfreude ausgestrahlt haben ist unglaublich.
Allerdings waren auch welche dabei - meine Güte - ein Mädchen hatte einen Wasserkopf so groß wie ein Medizinball.
Was soll man da machen?

Krebspatient mit Schmerzen ohne Ende - soll man wenn er will?

Ein armer Tropf - gesund bis zum Anschlag - aber sozial und finanziell am Ende - was ist denn wenn der auch wollte?

Leute im Koma?

Oder andere die einfach keine Lust mehr haben?

Das Thema ist so vielschichtig, das kann ein Einzelner gar nicht beeinflussen oder entscheiden.

Und wenn erst mal der Anfang gemacht wurde - welches Kontrollgremium soll das überwachen und vor allem wieder Stoppen können?

Sterbehilfe in China oder Nordkorea sieht sicher anders aus - vor allem bei der Auswahl der BEtroffenen - als wir es wohl wollten. Aber wer soll das Entscheiden?
Geschrieben von: Caruso Re: Dignitas - 05/12/2007 21:16
"Vermittlung und Verschaffung von Gelegenheiten zur Selbsttötung"

Bei den Deppen geht es nicht um die Tat an sich,sondern um den Typ,der die Seile verkauft,boah is dat schön hier.
Immerhin ist Selbsttötung bei uns keine Straftat.
Geschrieben von: Lupo Re: Dignitas - 05/12/2007 21:18
Volker, das sind die menschlichen Dinge, die ich an Dir extrem schätze!!!!


Hoffe Dich bald zu sehen und Dein Rückenmark umarmen zu dürfen!

<img src="/forum_php/images/graemlins/div01.gif" alt="" /> <img src="/forum_php/images/graemlins/grin.gif" alt="" /> <img src="/forum_php/images/graemlins/liebe02.gif" alt="" />


Donlupuski solo para ti
Geschrieben von: jota Re: Dignitas - 05/12/2007 21:52
in einem land, wo die kirchensteuer vom staat eingetrieben wird,erübrigt sich doch die frage nach dem warum.
Geschrieben von: Volkerki Re: Dignitas - 05/12/2007 21:53
@Caruso - das verstehst du irgendas miss glaube ich. Es geht darum nicht einem - z. b. dir - eine Sterbehilfe ins Haus schicken zu können wie man Leuten Blumen von Fleurop zuschicken kann.

@Lupo - kraulszt mich dann wie am Stammhirn? So wie das letzte Mal? Das war so schön. Wie gerne würde ich auch mal deine Hose anziehen dürfen. <img src="/forum_php/images/graemlins/liebe02.gif" alt="" />
Geschrieben von: Caruso Re: Dignitas - 05/12/2007 21:59
Zitat
Es geht darum nicht einem - z. b. dir - eine Sterbehilfe ins Haus schicken zu können

Dürfen die doch sowieso nicht,verstößt gegen das Artznei- und Beteubungsmittelgesetz.Da braucht man nichts mehr verbieten.
Alles andere ist Totschlag,auch verboten.
Oder soll das jetzt noch strafbar werden,wenn mir einer das Seil am Baum festmacht,weil ich keine Kraft mehr habe?
Geschrieben von: Volkerki Re: Dignitas - 05/12/2007 22:10
Ja Caruso - ist es.
Weil du hast die Kraft es nicht selber zu tun.
Er hilft dir auf eine Leiter weil du es selber nicht mehr kannst.
Er lässt dich fallen weil du nicht mal mehr das hinbekommst.

DU - ein Sprachrohr eines Vereines der dagegen ist.
ER ein Sprachrohr einer mächtigen Lobby die dafür ist.

Seine Beteurung das du das so wolltest kann er glaubhaft machen mit irgendwelchen Dokumenten. Glaubst du nicht das eine Regierung so Leute stilllegen kann?

Genauso die Organspende. Ich bin auch dafür aber ich kann mir vorstellen das ein Mensch eher stirbt wenn sein Herz passen sollte weil Busch es benötigt als wenn eine arme Schwarze es gebrauchen könnte.

Man muss sehr vorsichtig mit diesem Thema umgehen.
Geschrieben von: azeh Re: Dignitas - 05/12/2007 22:20
kommerziell betriebene sterbehilfe ist absolut verwerflich.
für schmerzfreies abtreten sorgen die ärzte,
es gibt auch die möglichkeit der patientenverfügung.
sollte jeder normaldenkende beim anwalt machen,
ist ne minutensache und erspart unnötige qualen.
wobei qualen ja von den ärtzen unterdrückt werden,
technisch gesehen.
wer voll daneben auf intensiv liegt,
der bekommt davon eh nix mit.
sag ich mal so,
aus eigener erfahrung.
wer wie wo und wann abtreten soll, kann oder muss,
....heikles thema.....

ich denke eine gut formulierte patientenverfügung entzieht beutelschneidern die vor garnichts zurückschrecken ein wenig die geschäftsgrundlage.
Geschrieben von: Volkerki Re: Dignitas - 05/12/2007 22:25
Ja azeh aber was ist mit denen die nicht mehr wollen ohne das sie krank sind?
Geschrieben von: Finger Re: Dignitas - 05/12/2007 22:37
Danke Azeh !

Mit diesem unterschriebenen Papier ist vieles einfacher.
Würdevoller.

Wir leben im Jahr 2008,
da sind die Medikamente wirklich so, das der Patient es nicht spürt.



Wer diese Situation mitgemacht hat, der spricht und schreibt nicht darüber, wer es nicht weiß, was es bedeutet, seinen Vater so zu sehen, der schwätzt nur Dinge, die er nicht kennt.

Die Meinung ist Ok, auch wenn sie nicht viel wert ist.

Ralf
Geschrieben von: Volkerki Re: Dignitas - 05/12/2007 22:47
@Finger
ja toll, aber deine Message ist nicht so ganz rüber gekommen oder ich habe sie nicht verstanden.
Die meisten hier sind pro denke ich - aber wo fängt es an oder hört es auf?
Für betroffene ist es nicht so einfach emozionslos darüber zu reden.
Geschrieben von: Finger Re: Dignitas - 05/12/2007 22:49
Ich mag über das Thema nicht schreiben.

Ralf
Geschrieben von: Volkerki Re: Dignitas - 05/12/2007 22:56
Ist ok - das akzeptiert jeder denke ich.
Auf alle fälle eine Bescheidene Situation für Betroffene aber bei alle Betroffenheit darf man den objetiven Blickwinkel nicht außer Acht lassen.
Ihr wisst was ich meine?
Geschrieben von: Caruso Re: Dignitas - 05/12/2007 23:05
Zitat
für schmerzfreies abtreten sorgen die ärzte,

Es sei denn,man wird von einem Gott behandelt,der jeden weiteren Tag für einen erfolgreichen hält.

Zitat
es gibt auch die möglichkeit der patientenverfügung.
Was steht denn da so z.B.drin?
Geschrieben von: Troll Re: Dignitas - 05/12/2007 23:31
Zitat
Das Thema ist so vielschichtig, das kann ein Einzelner gar nicht beeinflussen oder entscheiden.

Leider muß und wird das jeden Tag entschieden.
Geschrieben von: Sensemann Re: Dignitas - 05/12/2007 23:49
Zitat
Ein armer Tropf - gesund bis zum Anschlag - aber sozial und finanziell am Ende - was ist denn wenn der auch wollte?


braucht keine hilfe, der kann es selber beenden.
Geschrieben von: hexchen Re: Dignitas - 06/12/2007 05:53
Inner Schweiz iss es noch einfacher da hat jeder sein Sturmgewehr und kann einfach abdrücken wenns fertig sein soll... da brauchste nicht mal viel Kraft zu..

Dafür haben die Deutschen jetzt ja auch die Patientenverfügung!Da wird nix mehr verlängert!

Abgesehen davon leider würde es vielleicht ab und an manchem Angehörigen etwas leicht gemacht an die Erbschaft zu kommen!Mit der Sterbehilfe...

Ausserdem kann man in die Schweiz fahren wenn man nicht mehr kann oder mag!


Blödes Thema für Weihnachten...


Gruss Stoneseeker
Geschrieben von: Fastride Re: Dignitas - 06/12/2007 06:18
Die Unterscheidung ist schwer, wie schon oben erwähnt....

Wenn es wirklich mal nicht weiter geht, soll schon vorgekommen sein, dass beim Nachfüllen des Tropfes ein Kunstfehler passiert, und man nicht genau weiss ob das vor oder nach der Schicht war etc.....

Wenn einer über Wochen im Sterben liegt, wird sich auch niemand hinterfragen, ob da jemand nachgeholfen hat....
Geschrieben von: Anonym Re: Dignitas - 06/12/2007 10:37
Zitat
Selbst einem Gaul gibt man den Gnadenschuss, warum nicht einem Menschen.
Sterbehilfe ist absolut O.K.




Ich nehme an, Du würdest das dann übernehmen! <img src="/forum_php/images/graemlins/trau27.gif" alt="" />

(Auch über die Reihenfolge, die Du hier mit dem "Selbst" einführst, solltest Du aber, unabhängig vom Thema, mal nachdenken.)


Aber vielleicht ist das ja alles nur scherzhaft gemeint.
Geschrieben von: Fastride Re: Dignitas - 06/12/2007 10:39
Nä...

Ich sag ja, Spezis im Spital und Gericht und nur nach genauer Abklärung..

Der Kreis Recht-Medizin-Menschenwürde muss geschlossen bleiben.

Soll nicht jeder jedem eins vor den Latz ballern und sagen, sei Sterbehilfe gewesen....
Geschrieben von: flaterric Re: Dignitas - 06/12/2007 20:59
Volker, es gibt noch viel zu erleben!
WIR haben uns überhaupt noch nicht kennengelernt.
Und mein Hund hat hier überhaupt noch nie gepostet.
Und du wärst der prädestinierte Kandidat für unsere Alten_WG.

Von mir mal einen Satz steife Ohren!

Grüße Hubertus
Geschrieben von: Billa Re: Dignitas - 07/12/2007 09:05
Ganz schweres Thema, über das sich im Besitz voller geistiger und körperlicher Kräfte noch RELATIV leicht reden lässt.

Aber die Vorgänge sind leider nicht immer so geradlinig, -leider,- meist "hängen" die Angehörigen mit dran und nicht jeder Krankheitsverlauf ist von vorne herein absehbar.

Wer soll festlegen, wie groß die Überlebens- und Gesundungschancen sind, oder ob es sie überhaupt gibt, wenn die Ärzte nur für die nächsten 6 Stunden reden können/wollen?
Auch eine Routine-OP kann mal schiefgehen, und ganz schnell liegt jemand auf der Intensiv und kämpft ums Überleben, der noch viel vor hatte, aber vielleicht mal gesagt hat, er wollte nie an einer Herz-Lungenmaschine hängen.
Was machst du,- schaltest du ab, solange es noch Möglichkeiten gibt, denjenigen (vielleicht!!) zu retten?
Wie willst du den Willen desjenigen in DEM Moment erfahren, wenn er sediert und nicht ansprechbar ist? Wieviele Menschen gibt es, die nach solchen Ereignissen wieder ein lebenswertes Leben mit Freude leben und dankbar dafür sind?

Was anderes ist es , wenn z.B. jemand unkontrollierbaren und schmerzvollen Krebs hat, aber bei vollem Bewußtsein ist und somit noch entscheidungsfähig. Ich habe das bei einer Freundin erlebt,- sie ging für ein würdevolles Ende nach Holland in ein dortiges Hospiz und hat sich vorher von allen Freunden und Bekannten verabschieden können,- das kann ein Notfallpatient nicht mehr und stürzt auch deshalb alle Beteiligten in Gewissenskonflikte.
Woher soll man da wissen, ob jemand lieber sterben will oder ob er ums sei Leben kämpfen will?
Mal ganz abgesehen vom Eid des Hippokrates, bzw. dem schon abgemilderten Genfer Gelöbnis, das jeder DR. schwören muß, an den die Ärzte,- mehr oder weniger-, gebunden sind.

Ich wüßte selber nicht, wie ich für mich entscheiden würde, wenn ich nicht mal die Möglichkeit habe mich mitzuteilen oder meinen Willen zu äußern.

Das Thema geht mir an die Leber, nicht nur weil ich es aktuell erleben muß.
Geschrieben von: Fastride Re: Dignitas - 07/12/2007 10:35
Die Abgrenzung ist mit Sicherheit ein Problem !

Aber die Sterbehilfe ganz zu verweigern, ist auch nicht umbedingt Menschlich.
Warum soll jemand Tage und Monate leiden, wenn es eh zu Ende geht und er frei entscheiden kann ?
Geschrieben von: Billa Re: Dignitas - 07/12/2007 11:34
Da gebe ich dir voll und ganz Recht,- ich fände es gut und human, wenn man mit entsprechender Begleitung einen würdevollen Abgang machen kann. Solange man es noch frei entscheiden kann und schwerwiegende Gründe hat, ein absolutes JA.
Für mich wäre die persönliche Voraussetzung aber z.B. eine schwere, unheilbare Krankheit, die mit unerträglicher Qual verbunden ist.
Einfach mal so, weil das Leben mich grad mal nicht auf der besten Welle mitnimmt,- nein, das finde ich inakzeptabel.

Dann hätten ja viele den ersten Liebeskummer garnicht überlebt!

<img src="/forum_php/images/graemlins/graem-clown.gif" alt="" />
Geschrieben von: Anonym Re: Dignitas - 07/12/2007 12:24
Salut,

nicht grundlos wird dieses Thema oft erbittert ausgefochten - eben, weil man nicht einfach "praktisch" sein darf, sondern in sonst wenig besuchte Tiefen gehen müßte, die man in nachdenklichen Momenten mit Ethik bezeichnet. Können wir das?
Wenn man die Problematik nur von der Seite des Sterbens, des Todes angeht (so wie es eigentlich immer geschieht), ist man zwar beim Thema, man erfaßt es aber nicht. Letztlich geht es um's Leben, um die Definition: was ist das Leben, wo beginnt es, wann ist es wirklich zweifelsfrei beendet. (Und dabei meine ich hier natürlich nur den biologischen Aspekt, nicht den weiten Blick in metaphysische Regionen.)
Die ganz Alten hielten einen Spiegel vor den Mund des Kranken, legten das Ohr auf seine Brust und erklärten bei bekanntem Ergebnis den Tod! Wenn dann gelegentlich ein überraschendes Klopfen aus dem Sarg alle entsetzten Anwesenden in die kopflose Flucht trieb, war das die Fehlerquote, oder eventuell eben ein Wunder. Heute kann Leben in der Retorte beginnen und als "Vegetable" auf der Intensivstation, als eine "Unendliche Nichtgeschichte" im Koma weiterlaufen. Was aber geschieht im Koma, welchen Radius hat die gefühlte Welt für diesen Kranken? Hört er dich sprechen, fühlt er deinen Händedruck, auch wenn er nicht antworten kann? Die Wissenschaft kann da (noch) keine schlüssige Antwort geben.
Es ist nun mal in uns angelegt, alle Grenzen überschreiten zu wollen. Das Dilemma beginnt aber dort, wo wir auf diesem grenzenlosen Feld richtungslos umhertaumeln. Möglicherweise ist auch das wieder eine Chance, zu einem eigenen Standpunkt zu kommen, der (siehe oben) auf ethischen Einsichten beruht.
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