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Geschrieben von: SeppR Ein neuer T-Rex Ausbaufaden - 11/08/2010 18:28
Ich will heute meinen Ausbaubeitrag hier beginnen, nachdem ich lange überlegt habe, ob er besser hier oder im Forum womobox aufgehoben ist.

Hier passt er besser wegen des Basisfahrzeugs T-Rex, obwohl bei reinen Ausbau-freds die zahlreichen Schrauber in diesem Forum leicht ungeduldig werden. Aber das müsst Ihr jetzt aushalten, könnt es ja überspringen. An den teilweise sehr lang werdenden Fäden über Bremachausbau erkennt man, dass doch einige an diesem Thema sehr interessiert sind. Auch Deinem Kommentar im anderen Forum ist diese Entscheidung mit zu verdanken, Markus H.


Nach jahrelangem Mitlesen und gelegentlichen Kommentaren habe ich mich ein Jahr früher als ursprünglich geplant zum Kauf eines T-Rex Fahrgestelles durchgerungen, da mir die zukünftige Technik mit den Euro 5 Motoren nicht geheuer ist. Und in Deutschland ist eben ab September 2010 endgültig Schluss mit Euro 4 LKW-Motoren.

Anfang Juni holte ich mein Fahrzeug bei Erich ab: Einzelkabinen-Fahrgestell mit F1C-Motor 146 PS, mit Bereifung 315/75 R16, Torsen-Differentiale an beiden Achsen, Handschaltung.


Was will ich damit ? Ich bin weder ein ambitionierter Offroadfahrer noch ein ausgesprochener Expeditionsreisender. Aus beruflichen Gründen habe ich als Selbstständiger bisher noch nie mehr als 3 Wochen Urlaub am Stück genommen und bin deshalb mit meinen bisherigen VW-Bussen nicht sehr weit gekommen. Das soll allerdings in 5 Jahren anders werden.

Aber ich bin mit den an sich schon sehr tauglichen VW-Transportern ganz oft an die Grenzen gekommen, wollte diese Strecke fahren oder jenen idyllischen Nachtplatz ansteuern und traute mich nicht wegen der Gefahr, da nicht mehr raus zu kommen. Seit Jahren träume ich von einem VW-Bus mit robuster Allrad- und Sperrentechnik und ganz großen Reifen. Und was ist ein Bremach anderes ? Länge und Breite des T-Rex stimmen mit meinem T4 fast genau überein.

Unser neues Reisemobil soll uns in einigen Jahren in die Rente begleiten und deshalb schon ein klein wenig größer und komfortabler werden als der Westfalia-Ausbau mit Klapphochdach, den wir zur Zeit fahren. Und deshalb muss der Wohnbereich schon 30 cm breiter und 50 cm länger werden als beim T4 und das geht nur mit einer Kabine auf Fahrgestell. Aber die 3,5 to sollte er möglichst nicht überschreiten, weil sonst unsere erwachsenen Kinder damit nicht fahren könnten.
Als Alternative kam für mich eigentlich nur ein Allrad-Sprinter in Betracht. Aber dessen um 40 cm längerer Motorraum (was verlorener Platz ist) und die zu erwartenden Probleme mit dem Euro 5 Motor im Weltreiseeinsatz gaben den Ausschlag.

Nun zum Aufbau: Ich will fast alles selber und alleine bauen. Nicht um Geld zu sparen, das wäre nämlich eine Illusion. Aber ich brauche ein neues, größeres Projekt nachdem fast alle Projekte in meinem Leben sorgenfrei laufen oder ausgelaufen sind und für die große Reise noch nicht die Zeit gekommen ist. Also mache ich den Aufbau und Ausbau des Reisemobils zu meinem neuen Großprojekt, welches mich sicher ein Jahr lang intensiv fordert. Und ein Leben ohne Herausforderung ist langweilig.

Zum Testen der Bildeinstellung kommt hier mal ein Bild meines Fahrgestells mit den Holzbalken hinten drauf, die ich zum Transport der Sandwichplatten von Ormocar zu mir nach Oberbayern benötigte.

[Linked Image von up.picr.de]


Fortsetzung folgt, erst muss ich mal sehen, wie das mit dem Bild wird.
Geschrieben von: SeppR Re: Ein neuer T-Rex Ausbaufaden - 11/08/2010 18:43
Genug geschwafelt, nun will ich meinen Plan vorstellen. Ich bin derzeit schon mitten im Aufbau, die meisten Teile sind schon besorgt, ich kann also am Prinzip kaum noch etwas ändern, will ich auch nicht. Für sinnvolle Verbesserungsvorschlägen ist es leider fast schon zu spät.

Statt einem Grundriss will ich ein Sketchup-Modell der Einrichtung zeigen und erklären.

[Linked Image von s1.up.picr.de]

Es ist also ein Querschläferausbau mit getrennten Betten. Leider kein Kuschelfaktor, aber aus dem Alter sind wir schon heraus. Getrenntes Schlafen hat ja auch seine Vorteile, man stört sich wenig, jeder ist voll unabhängig vom anderen und bei Reisen mit weniger intim bekannten Personen ist es auf jeden Fall besser so. Ich verreise nicht ausschließlich mit meiner Frau. Die teilt nämlich mein Hobby Vogelbeobachten nicht.
Das Einzelbett im Heck hat 190x80 cm und reicht für jeden von uns beiden. Für unseren Sohn mit seinen 192 cm gibt es eine Lösung, die kommt weiter unten.
Das zweite Bett entsteht durch Umbau der quer liegenden Dinette ganz vorne indem man die beiden Rückenpolster in den Zwischenraum hängt. Dieses Bett halt am Kopfende (links) 85 cm Breite, am Fußende nur noch knapp 65 cm um der Eingangstür ausreichen Platz zu geben.
Diese liegt vor zwei Treppenstufen im Inneren der Kabine, außen ist noch eine elektrisch ausfahrbare Treppenstufe angebracht. Damit können wir auch noch in 20 Jahren mit Arthrose, Demenz und all dem in die Kabine einsteigen. Mal sehen, ob wir das Auto so lange behalten.

[Linked Image von s2.up.picr.de]

Die Küchenzeile und der gegenüberliegende Stauschrank ist zu erkennen. Fenster gibt es nur vorne je eines links und rechts und ein großes Heckfenster, welches das VW-Bus Ambiente mit Blick durch den Innenspiegel verstärkt. Eine Schiebetür kann den Durchgang zum Fahrerhaus relativ einbruchsicher verschließen, wird aber vermutlich fast immer in geöffnetem Zustand rüttelfest verschraubt sein. Der Bremach mit seinem hohen Fahrerhaus dürfte relativ einbruchresistent sein. Ob man dazu eine Modifikation an der üblichen Schwachstelle Türschloß plane sollte weiß ich noch nicht. Das wäre eine Frage an die anderen Bremachianer.

Nun noch zwei Spezialitäten: Ich will bei Bedarf auch zu dritt reisen und schlafen können. Dazu habe ich die Einrichtung im hinteren Teil so geplant, dass man durch Abnahme des Gaskochers (wird dann auf den Boden gestellt) und durch Umklappen zweier Klappen im Kleiderschrank doch ein Doppelbett mit knapp 140 cm Breite erhält.

[Linked Image von s3.up.picr.de]


Und unser zu groß geratener Sohn kann sehr einfach ohne Kocherumbau diagonal schlafen, jedenfalls alleine. Wie er das mit dem Kuscheln dann löst muss er und Lilli selber austesten.

Eine Innendusche wäre im Eingangsbereich möglich, Wasser dafür ist da. Die PortaPotti unter dem rechten Teil der Dinette kann in den Eingangsbereich herausgeschoben und dann benutzt werden.

Soweit zum Innenausbau ohne Details.

Fortsetzung folgt
Geschrieben von: SeppR Re: Ein neuer T-Rex Ausbaufaden - 11/08/2010 19:10
Nun für heute der letzte Beitrag.

Mich hat schon 2003 auf der Allradmesse Bad Kissingen die Dustdevil-Kabine fasziniert. Mit geöffnetem Dach kann man im Stehen ohne Verrenkungen in alle Richtungen rausschauen und ist doch sonnen- und regengeschützt. Ideal zum Vogelbeobachten aus dem Fahrzeug.
(Ich muss allerdings erklären, dass die Beobachtung aus dem Auto eher die Ausnahme als die Regel ist)
Also sollte es ein Hubdach nach dem genannten Vorbild sein. Die hässlichen Hubscheren mit den nach Jahren zunehmenden Reibungsverlusten und der Sichtbehinderung wollte ich aber vermeiden. Ich verwende also senkrecht stehende Gasfedern und gummigelagerte Hubachsen, die dann natürlich ganz außen in den Kabinenecken stehen müssen, schließlich will man keine durchgehenden Stangen mitten im Wohnbereich. Das Hubdach muss also die gesamte Breite der Kabine einnehmen. Ob ich das dann dicht bekomme, weiß ich heute noch nicht. Aber irgendwie wird das schon gehen.

Mit den Gasfedern habe ich eine Hubhöhe von 60 cm, in Wirklichkeit nur 54 cm, da an beiden Endpunkten 5% des Hubs nicht genutzt werden sollen.

Nun sieht man auf dem Bild eine hübsche junge Dame im oberen Stockwerk sitzen und rausschauen. Das ist mein Clou. Durch einfaches Einhängen von Holzlatten entstehen links und rechts über der Dinette je eine Sitzbank in ausreichender Höhe zum gemütlichen Sightseeing. Die Latten lassen sich leicht entfernen und verstauen.


[Linked Image von s4.up.picr.de]


Und unser Hund, der mich im Moment dringend zum Abendspaziergang auffordert kann nicht nach oben und nervt nicht.

Also ich bin erst mal weg mit dem Hund.

Fortsetzung später




Geschrieben von: Ar Gwenn Re: Ein neuer T-Rex Ausbaufaden - 11/08/2010 21:25
Lieber Sepp,

ich bin sehr froh, dass Du dich dazu entschlossen hast, den Ausbau Deines T-Rex hier mit uns zu teilen. Ich freue mich schon sehr auf die Nachrichten vom Fortgang der Arbeiten!

Auf dem letzten Bild sieht die Kabine sehr weit nach unten gezogen aus. Hast Du vor, den Tank/die Tanks zu verkleiden? Wenn ja, weshalb? Wo bringst Du den Wasservorrat unter? Abwasser? Welches Material verwendest Du zum Innenausbau? Ich nehme an, unter dem Bett im Heck ist ein von ausßen zugänglicher Stauraum?

Insgesamt, verzeih meine Offenheit, kommt mir Deine schöne Planung für 3,5 t etwas zu ambitioniert vor, spätestens dann, wenn Ihr zu dritt unterwegs sein wollt. Vielleicht bereitest Du Deinen Sohn doch auf den Führerschein C vor ...

Liebe Grüße,
Marcus

Geschrieben von: bremach11 Re: Ein neuer T-Rex Ausbaufaden - 12/08/2010 06:41
Hallo Sepp,

schöön - aber das Hubdach. An meinem alten Bremach war ein solches vom Vorbesitzer in Eigenbauweise. Es war leider nicht sehr perfekt gebaut und daher nicht dicht. Es hatte keine Führung und konnte daher beim Öffnen leicht verkeilen, was das Anheben des schweren Daches auch nicht einfacher machte.Die Hubkonstruktion war eine Mischung aus Scheren und Gasdruckfedern.
Nach dem Einbau nur einer stärkeren Feder konnte ich Klimmzüge beim Schliesen am Dach machen. Atze (Bernd) hat auch ein solches Dach nachgebaut, sprich mit Ihm über seine Erfahrungen in Afrika mit dem Dach. Ich glaube, alle neueren Hubdächer werden Hydraulisch betätigt, was natürlich einen relativ grossen Aufwand erfordert.
Viel Spass beim vorerst Planen, dann Bauen.

Gruß Manfred
Geschrieben von: SeppR Re: Ein neuer T-Rex Ausbaufaden - 12/08/2010 20:50
Erstmal vielen Dank für die Kommentare. Ich will in umgekehrter Richtung antworten, zuerst Manfreds Thema:

Die Schwierigkeiten mit dem dicht kriegen des Hochdaches hast Du mir ja schon in Brescia beim Mittagessen geschildert. Ich wage die Herausforderung trotzdem, erschwert durch die Größe des Hubdaches von etwa 2x2 Meter. Mein Bruder, ein Techniker in einer Industriewerkstätte sagt auch, das kriege ich nie dicht. Ich glaube es noch nicht.

Zur Aussteifung des ansonsten weichen oberen Kabinenrandes kommt umlaufend ein 12x12 cm großes Hängeschränkchen hin, zusammen mit der Wanddicke sind das dann 16 cm Tiefe des oberen Kabinenrandes. Das gegenüberliegende Hochdach ist wie ein Hut konstruiert, allerdings mit zwei parallelen senkrechten Platten, die dann zusammen 16 cm Tiefe ergeben und auf den oberen Kabinenrand passend aufliegen. Außen und innen laufen rund herum Gummidichtungen zwischen Kabinenrand und Hubdachunterkante, innen ist ein 2 cm hoher Kragen zum Verhindern von Wassereintritt und außen ein knapp 2 cm überlappender Windfang. Das wird nur mit einem Bild klar

[Linked Image von thumbs.picr.de]

Die äußere Dichtung wird sicher nicht dicht, sie lässt sich auch nicht gut spannen, da ein Spannhebel nur innen angebracht werden kann und sich das weiche Material verbiegt. Die innere Dichtung ist dann die Feindichtung und wie viele Spanner notwendig sind muss ich austesten. Das bezieht sich aber alles auf Wasserdichtheit während der Fahrt. Sand- und Mückendichtheit im Stand ist etwas anderes.

Auf Deine Fragen, Marcus kann ich heute auch nur kurz eingehen, bitte aber darum, weiter nachzubohren falls Wichtiges unverständlich bleibt.

Die nach unten gezogene Schürze kommt daher, dass auf der anderen Wagenseite der tiefe Treppeneinstieg in die Kabine verlagert wurde und von daher die Kabinenseitenwand 45 cm nach unten gezogen werden muss. Auf der linken Wagenseite bräuchte ich das nicht, aber wie sieht diese Asymmetrie aus ?

Wasser ist ein eigenes Kapitel, werde ich später sicher ausführlicher zeigen. Das Thema habe ich auch sehr „ambitioniert“, wie Du so nett formulierst gelöst. Und zwar mit mehreren Kanistern und zwei getrennten Wasserkreisläufen, um die ganze Verrohrung so einfach wie möglich zu gestalten. Der Abwassertank ist knapp 30 Liter klein und damit etwas größer, als unser die letzten 12 Jahre voll ausreichender Tank im T4. Er befindet sich in der Eingangstreppe hinter der zweiten Stufe und damit im warmen Innenraum. Dieses Sondermaß habe ich aus PVC-Platten selber zusammengeschweißt, war einfacher als ich dachte. PVC ist besser zu kleben als das fiese PE, welches für Trinkwasser erforderlich wäre.

Möbelplatten habe ich zum Teil schon fertig, da der genaue Plan längst steht und ich derzeit nur Pläne umsetze. Meinem Prinzip treu bleibend habe ich die selber gemacht aus 2cm Schaumplatten und beidseits 3 mm beschichtetem Pappelsperrholz (Reimo). Die Plattenränder sind umlaufend aus Buchenleisten, die ich auf der Kreissäge aus Möbelbauplatten von OBI selber zugeschnitten habe. Das macht die Möbelplatten zwar etwas schwerer aber erstens können die Ränder Kräfte aufnehmen, z.B. ein Scharnier oder Befestigungswinkel. Und zweitens sehen diese Buchenränder sehr schick aus.

Unter dem Bett ist der Stauraum dreigeteilt. Auf der rechten Seite ist ein von außen zugänglicher Stauraum mit Tiefe 60 cm. Der Mittelteil ca. 80 cm enthält Schubladen und Staufächer vom Mittelgang aus zu öffnen. Der Stauraum links hinten unter dem Kopfteil des Bettes ist nur mühsam zugänglich und enthält die beiden Kühlschrankaggregate, den fest eingebauten Druckluftkompressor und die Truma-Gasheizung, alles in einem ausgeklügelten Luftkanal, der gleichzeitig die Gasheizung versorgt und die 3 elektrischen Hitzequellen kühlt.

Die Gewichtsplanung zeigt, dass das alles mit 3,5 Tonnen für das TÜV-Gutachten machbar ist, aber sehr knapp. Wir verreisen meist zu zweit, also kann ich den 35 kg schweren Gurtbock ausbauen und auch die rechnerischen 85 kg für die dritte Person mit Gepäck als Staugewicht verwenden.

Aber eines ist mir klar: Eine Fahrzeugwaage darf mir unterwegs nicht unterkommen. Die Schweizer Landesgrenze mit ihren hochaufmerksamen Grenzern ist tabu mit dem Fahrzeug.

„Die Hoffnung stirbt zuletzt“. Damit will ich sagen, solange es irgendwie geht will ich die 3,5 Tonnen Zulassung behalten. Ich bin in meinem ganzen Leben noch nicht einmal auf eine Fahrzeugwaage geschickt worden (mit meinen kleinen Mobilen bisher). Deshalb will ich es darauf ankommen lassen.

Ist doch ein schönes Gefühl, vom Grenzer zur Wägung geschickt zu werden, nicht wahr, Manfred.

Gruß Sepp
Geschrieben von: AndreasHirsch Re: Ein neuer T-Rex Ausbaufaden - 13/08/2010 07:10
Lieber Sepp,
das Gewichtproblem ist schon Seitenlang debatiert worden.

Aber ein Blick in die Zukunft läßt mich deutlich zweifeln,
ob das wirklich eine vertretbare Entscheidung ist.

Ich denke, Du wirst deutich über drei punkt fünf kommen.

Und dann wirst Du absehbar ein Problem bekommen, den SIE
werden die Kontrollen weiter ausbauen, europaweit.

Die aktuelle Reisesaison hat IHNEN ja wieder gezeigt,
das die WOMO-Klasse häufig ein Gewichtsproblem hat.

Ich würde die Hubdachkonstruktion lieber überlappend bauen.

Das "aufeinanderliegen" wird auf jeden Fall nur mit einer aufwändigen
Dichtungskonstruktion überzeugen können,und nach einiger Zeit doch
mindestens im Heckbereich durchscheuern.

Das Problem einer umlaufenden Kältebrücke ist auch nicht ohne.

Soviel von einem Buschtaxifahrer.

Gruß aus Berlin




Geschrieben von: SeppR Re: Ein neuer T-Rex Ausbaufaden - 14/08/2010 20:04
Heute wieder ein paar Details vom Aufbau

Ich holte doch die Sandwichplatten bei Ormocar ab und montierte sie auf 10 cm dicke Holzbohlen auf dem leeren Bremach-Fahrgestell. Auf der 400 km langen Rückfahrt mit den Platten drauf musste ich tanken. Der Tankwart und ich hatten Mühe, mit der Tankpistole in den Tankstutzen zu kommen. Und ich wollte die Bodenplatte beim endgültigen Aufbau noch knapp 10 cm tiefer verbauen !!

Zu Hause angekommen machte ich dieses Bild von den wahren, geplanten Platzverhältnissen unter der kleinen Platte, welche die spätere Bodenplatte simuliert: So kann man nicht tanken.

[Linked Image von up.picr.de]

Wie habe das die anderen Ausbauer gelöst. Erichs Kommentar war, dass die anderen die Kabine entsprechend anpassen oder den Tankstutzen genau in den Spalt zwischen Fahrerhaus und Kabine legen. Letzteres müsste gehen, wenn man einen entsprechenden Tank hat. Mit meinem Tank geht das nicht.
Ich werde also die Tanks etwas verlagern mit diesen selbst gebauten Eisenteilen aus 120x80 Rechteckrohr, 5 mm stark.

[Linked Image von up.picr.de]

Dimensionsmäßig müsste das reichen. Ich verlagere den Tank, den ich inzwischen auf die rechte Seite gebaut habe 8 cm nach außen und 4 cm nach unten. Damit ist der Tankunterrand in Flucht mit Auspuffunterrand und Einstiegstreppe, ungefähr wenigstens.

[Linked Image von up.picr.de]



Auf dem nächsten Bild sieht man die Bodenplatte mit der Unterseite nach oben und kurz vor der endgültigen Montage auf dem Fahrgestell.

[Linked Image von up.picr.de]

Ich baue also auf dem Fahrgestell auf und nicht daneben mit anschließender Verbindung von fertiger Kabine und Fahrgestell. Die Löcher für die 8 dicken Edelstahlschrauben M16 wurden erst angezeichnet, Platte runter, umgedreht, gebohrt, Schrauben rein und auf der Unterseite jeweils eine 25x25 cm große Halteplatte aus Edelstahl 3mm untergelegt, mit Dichtpaste gegen Wassereintritt abgedichtet und festgeschraubt. Dieses Verfahren beinhaltet natürlich kleine Maßtoleranzen, die durch Öffnen der 4 Befestigungsschrauben an den Gummipuffern ausgeglichen werden konnten. Eine Sauarbeit, weil man an die hinteren beiden Schrauben so schlecht ran kommt.

Man sieht auf dem Bild auch ganz links einen viereckigen Kasten, der ins Wageninnere verlegte Treppeneinstieg. Und auf beiden Seiten die Vertiefungen für die Räder, damit notfalls auch 255/100 Reifen gefahren werden können. Treppeneinstieg und Radkästen hat mir mein Bruder aus 1mm starken V2A gebogen und geschweißt – nicht einfach schimpfte er bei der Materialstärke.

Und ziemlich weit hinten erkennt man eine größere Platte (125x45 cm und 2mm dick), die durch zwei weitere M16 Schrauben an Gummipuffern gehalten sind. Das war die Auflage vom TÜV um in der Wohnkabine einen Sitz einbauen zu dürfen, der während der Fahrt benutzt wird. Die Bestimmungen verlangen nämlich einen geprüften Sitz (käuflich) und die geprüfte Verankerung, letzteres muss der TÜV Gutachter nach Augenschein vornehmen. Und mein System ist bombenfest. Die Größe der unteren Halteplatte ist bedingt durch die Option, den Sitz sowohl links hinter dem Fahrersitz als auch mittig, also zwischen Fahrer und Beifahrer, allerdings in zweiter Reihe hinten zu befestigen, damit neben größerer Fußfreiheit auch der Blick durch die Windschutzscheibe möglich ist.

[Linked Image von up.picr.de]

Hier sieht man auf der linken Seite (der Tank ist inzwischen weg) zwei der Gummipuffer. Der rechte Puffer (und sein nicht sichtbarer Gegenüber auf der rechten Fahrzeugseite) sind Sonderanfertigungen wegen der TÜV-Forderung. Üblicherweise sind die Kabinen auf dem kurzen Fahrgestell nur mit 6 solchen Halterungen befestigt.

Als letztes Bild heute zeige ich den derzeitigen Stand der Einstiegstreppe auf der rechten Seite der Kabine.

[Linked Image von up.picr.de]

Die wasserdichte Außenhaut besteht wie schon geschrieben aus 1mm Edelstahl, mit der Bodenplatte verklebt und verschraubt. Nach innen folgen 2 cm Hartschaum und 1mm Alu. Diverse Verstärkungswinkel machen das Ding zwar etwas schwerer aber recht stabil, damit man die Treppe später auch unbesorgt betreten kann. Die orange Hinterwand ist die noch unverkleidete Hartschaumplatte, oben kommt schon das Abwasserrohr raus. Der Abwassertank aus PVC ist fast fertig (noch nicht ganz dicht) und wird dann eingeklebt und mit Alu-Wabenblechen verkleidet und bildet dann die zweite Treppenstufe. Die Tankentleerung geht mit elektrisch geschaltetem Entleerungsventil, an das ich aber im Falle eines Defekts leicht ran komme.

Zum Schluss noch etwas leicht provozierendes: Im Notfall habe ich keine Hemmung, das Abwasser irgendwo in die Natur zu lassen. Es sind erstens nur maximal knapp 30 Liter und es ist nichts schlimmes drin. Das bisschen Zahnpasta, das unsere Kinder früher gegessen haben und die 3 Tropfen Bio-Spülmittel schaden dem Boden nicht. Das Problem ist nur der schlechte Eindruck, den man im Gastland damit macht, es muss also möglichst diskret geschehen (deshalb das elektrische Ventil während der Fahrt bedienbar). Und natürlich, wenn jeder der Millionen von Campern so handelt sieht es auch wieder anders aus – also wenn möglich will ich schon ordentlich entsorgen.

Demnächst mehr

Sepp R


Geschrieben von: Ar Gwenn Re: Ein neuer T-Rex Ausbaufaden - 14/08/2010 20:12
Interessante Details, danke für's zeigen! Nur eine kurze Frage zum Abwassertank: Hast Du auch eine Reinigungsöffnung vorgesehen?

Marcus
Geschrieben von: SeppR Re: Ein neuer T-Rex Ausbaufaden - 14/08/2010 20:52
Ja, schon, dünn und nur für Spritzschlauch geeignet, von oben neben dem Anschluss des Abwasserschlauches.

Ich zweifle aber, ob ich das jemals brauche. Der Abwassertank in meinem T4 wurde auch die 12 Jahre niemals mechanisch gereinigt, bisher keine Probleme. Aber wie gesagt, es kommt ja nichts schlimmes rein. Und ich plane vage, vor den Abwassertank noch ein vorgeschaltetes Gefäß zum Versetzen eventueller gröberer Teile zu bauen und daraus nur gesiebtes Wasser, also ohne grobe Bestandteile zu lassen. Das wäre dann aber nicht winterfest und müsste bei Frost umgangen werden. Mal sehen.



Übrigens noch ein kleines Detail zu den Halterungen mit Gummipuffer. Ich wollte ursprünglich das 50 kg leichtere Fahrgestell mit dem dünneren Rahmen, welches maximal bis 4,3 To belastbar wäre, absolut ausreichend für mich.

Das ging nicht wegen diesen Aufbauhalterungen. Solche hoch belasteten Anschweißteile können mit der notwendigen Sicherheit nicht an die 3mm dünnen Rahmenrohre befestigt werden. Das leuchtete mir ein und ich nahm doch das 6-Tonnen Fahrgestell.

Sepp R
Geschrieben von: Bulli Re: Ein neuer T-Rex Ausbaufaden - 15/08/2010 19:19
Hi Sepp,

bin ja mal gespannt, wie du mit deinen Plänen klar kommst. Vieles erinnert mich an meinen Ausbau, der soeben erst fertig geworden ist. Ich befasse mich z. Zt. mit Verfeinerungen und Ergänzungen nach meinem Tripp nach Ostanatolien.
Interessieren würde mich mal: wie schwer ist das Fahrgestell, welche Gewichte kommen für Kabine, Innenausbau, Geräte und Beladung hinzu, wie viele Blätter hast du in Vorder- und Hinterfeder, welche Betätigung hast du für das Hubdach geplant, wie ist das mit den 2 Dieseltanks geplant.

Gruß!
Gerhard
Geschrieben von: SeppR Re: Ein neuer T-Rex Ausbaufaden - 16/08/2010 19:36
Hallo

Heute nur eine kurze Antwort auf Gerhard´s Fragen.

Die Wägung durch Erich Christ vor der Auslieferung hat 2340 kg ergeben mit vollem Tank ohne Fahrer, Hinterachse 790 kg. Mit oder ohne Ersatzrad ist nicht dokumentiert.

Bei der Leerkabine komme ich auf 450 kg Planungswert. Dabei sind alle 3 Fenster, die Eingangstür, die Gepäckklappe, die eisenblech-armierte Schiebetür zur Fahrerkabine und das Hubdach eingerechnet. Unsicherheiten sind natürlich die Verbrauchsmengen, also Kleber, Lack, Eckleisten, Dichtmittel. Und einige kleinere Details, die sich allerdings summieren habe ich nicht mehr eingerechnet. Aber unter 500 kg meine ich bleibt die Kabine schon.

Alleine die Möbel kommen auf 158 kg, obwohl ich speziell hergestellte Leichtbauplatten verwende und den Kleber hier noch nicht eingerechnet habe. 35 kg wiegt alleine der Gurtbock für die 3. Person.

Die Technik wird in zwei Etappen eingebaut. Die ersten 100 kg vor der Zulassung zum Wohnmobil, damit die 3,5-Tonnen Latte nicht gerissen wird. Danach kommen weitere 150 kg wie Aufbaubatterie, zweiter Kühlschrank, Heisswasserboiler, Ladeelektronik, und größerer Gastank dazu. Auch der 150 Liter Dieseltank auf der linken Seite wird nachgerüstet und der Wasservorrat von 30 Liter auf 100 Liter erhöht, also insgesamt etwa 200 kg ohne die Flüssigkeiten.

Sparsamkeit beim Reisegepäck vorausgesetzt sollte bei einer Gewichtskontrolle folgender Notfallplan die Freigabe bei der Polizei ermöglichen: Entleeren der Wasser- und Abwasserstände, Leeren des großen Dieseltanks (wenn möglich schon vor der Wägung) und Umsteigen meiner Frau und Hund (30kg) mit 2 schweren Koffern in ein gerufenes Taxi zum nächsten Bahnhof.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Beamten trotz Unglaubwürdigkeit, dass meine Frau mit Hund und Gepäck per Zug weiterreisen werden einen Spion hinter mir her schicken werden.

Derzeit habe ich hinten 3 Federblätter drin, vorne weiß ich im Moment nicht. Meine anfängliche Idee, zusätzlich zu ein bis zwei Federblätter Luftbälge einbauen zu lassen ist in Deutschland nicht zulassungsfähig. Es bleibt also wohl bei den 3 Blättern hinten.


Für heute erst mal Schluss

Schöne Grüße

Sepp R

Geschrieben von: Bulli Re: Ein neuer T-Rex Ausbaufaden - 17/08/2010 11:15
Hi Sepp,

bei meinem Fahrzeug (Radstand 3450) hat der TÜV Passau 2.450 kg eingetragen (mit 90 % Diesel und Fahrer 75 kg, aber ohne Reserverad und Werkzeug). Nach dem Ausbau wurde das Leergewicht auf 3.175 korrigiert. Da ich nur 2 Sitzplätze eingetragen habe, ergibt sich rein optisch (gemäß KFZ-Schein) eine halbwegs vernünftige Zuladung. Ernüchterung dann beim Wiegen des beladenen, (fast) komplett ausgebauten Fahrzeuges vor Abreise: 3.650 kg mit nur 15 l im Dieseltank und keiner Person an Bord. Und ich glaube, der Wassertank war auch nicht voll. Also ganz ehrlich, als mich der Zöllner bei Einreise ich die Schweiz nach meinem Gewicht gefragt hat, und ich gerade in Livinio bis zum Stehkragen voll getankt hatte (für 78 Ct / Liter habe ich gerne 150 l gebunkert), hatte ich schon ein mulmiges Gefühl.

Ich habe jetzt das Auto leer gepackt, den Tank leer gefahren; nächste Woche gehe ich nochmals auf die Waage; schau'n wir mal, ob ich wirklich zu viel eingeladen hatte oder ob ich bei meinem "Rest-Ausbau" nach TÜV-Abnahme zu sehr mit dem Gewicht geaast habe.


Mit den Federn will ich / muss ich mal experimentieren, um das Fahrverhalten / den Komfort zu verbessern. Meine Frau musste nach den 10.000 km über türkische "Straßen" in stationäre Behandlung, und die Ärzte meinten, vieles deute auf eine Überbelastung der Wirbelsäule hin. Und das trotz der wirklich hervorragenden Isringhausen-Sitze. Hat da jemand Erfahrung (auch eventuell in Bezug auf die Dämpfer).

Dieses Experiment könnte dich, Sepp, sicherlich auch interessieren, wenn du anfangs sogar in Richtung Luft-Zusatz-Feder gedacht hast. Macht ja auch Sinn, die geringe Hinterachslast in die Fahrwerksauslegung einfließen zu lassen.

Gruß!
Gerhard
Geschrieben von: SeppR Re: Ein neuer T-Rex Ausbaufaden - 17/08/2010 18:33
Hallo Gerhard

Das mit dem Rückenproblem Deiner Frau darf ich bei mir zu Hause nicht bekannt machen. Ich hoffe auch, dass so etwas nicht die Regel wird, weder bei Euch noch bei uns.

Es hängt sehr von der Fahrweise auf den schlechten Straßen ab. Ein so robustes Fahrzeug verleitet mich zu schnellerer Fahrt und damit zu höheren Querbeschleunigungen im Fahrerhaus. Die Rumänen zum Beispiel fahren mit ihren einfachen Dacias auch alle noch so holperigen Straßen, jedoch extrem langsam. Aber ich halte diese Kriechgeschwindigkeiten mit meinen Nerven nicht aus.

Die genaue Abstimmung der Federblätter und Doppeldämpferanlage sollte vermutlich jeder Bremachfahrer nach Erreichen des endgültigen Reisegewichts vornehmen lassen. Die Voreinstellung mit den 3 Blättern ist vielen zu hart.

Sepp R
Geschrieben von: Gandalf Re: Ein neuer T-Rex Ausbaufaden - 17/08/2010 20:12
hallo,

was die abstimmung der federung angeht bin ich auch sehr gespannt wie es sich verhält wenn wir mal reisefertig sind.
bei uns sind hinten vier blätter drin hatte das fahrzeug bei erich mit der kurzen pritsche für den doppelkabiner abgeholt und 5000km gefahren, hab mir beim nachbarn altreifen mit felgen als ballast geliehen und war in bad kissingen mit´ne gitterbox voll kaminholz die ich hinter der pritsche verzurt hab. weiß nicht wie schwer die war aber mit der gitterbox war das fahren o.k. allerdings wird das auf piste nochmal ganz anders aussehen.

interessant fand ich das die gewichtsverteilung eine entscheidende rolle spielt anfangs nur mit pritsche (ganz vorn montiert) war es echt ätzend auch niedrigerer luft hats nicht besser gemacht eher noch schlechter, so hats sich´s nämlich nochmehr aufgeschaukelt. die 500km fahrt zu unserm kabinenbauer komplett leeres fahrgestell mit luftdruck vorn wie hinten 2,2 war nicht schlimmer als mit beladener priteche.

leergewicht nur fahrgestell mit 220l vollgetankt und erstzrad träger plus ersatzrad und zweiter batterie, tropenpaket usw. waren 2,76t shocked
gruß jan
Geschrieben von: Ozymandias Re: Ein neuer T-Rex Ausbaufaden - 17/08/2010 20:46
Zitat
Und das trotz der wirklich hervorragenden Isringhausen-Sitze. Hat da jemand Erfahrung (auch eventuell in Bezug auf die Dämpfer).

Ja, einen Sitz der höheren Preiskategorie von Grammer oder ISRI, da ist der Stossdämpfer einstellbar (mittels Handhebel) sodass man ihn auf die jeweiligen Strassenverhältnisse einstellen kann und ein durchschlagen wirksam verhindert wird.

Grüessli
Geschrieben von: Ar Gwenn Re: Ein neuer T-Rex Ausbaufaden - 23/08/2010 14:08
Original geschrieben von Ozymandias
Zitat
Und das trotz der wirklich hervorragenden Isringhausen-Sitze. Hat da jemand Erfahrung (auch eventuell in Bezug auf die Dämpfer).

Ja, einen Sitz der höheren Preiskategorie von Grammer oder ISRI, da ist der Stossdämpfer einstellbar (mittels Handhebel) sodass man ihn auf die jeweiligen Strassenverhältnisse einstellen kann und ein durchschlagen wirksam verhindert wird.

Grüessli

Du meinst eine Einstellung zusätzlich zu der Einstellung auf das Körpergewicht mittels Rad (beim ISRI)?

Meine Frau klagt ebenfalls über Rückenschmerzen, das hat aber eher mit der leicht verspannten Haltung der Beine und Füße im engen Fußraum des Extreme zu tun. Dahingehend ist der T-Rex erheblich besser.

Lieber Sepp, ich bezweifle ehrlich, ob Du in Rumänien wirklich schnell fahren kannst. Die blattgefederten Starrachsen lassen den ganzen Aufbau gerne sich aufschwingen. Man muss zwar nciht so acht geben auf Schlaglöchjer und Querrinnen wie die Dacia-Fahrer, aber so richtig drüber jagen wie ein "moderner" Landcruiser kannst Du mit dem Bremach nicht. Da sind einfach andere Massen am Arbeiten als beim PKW; eine Erfahrung, die ich auch in Rumänien gemacht habe.

Allerdings kann es sich zuweilen lohnen, nach der ersten Reise mit dem voll ausgebauten Fahrzeug nochmal bei Erich vorbei zu schauen und Federn, besser noch: Dämpfer zu tauschen bzw. neu abzustimmen. Der Tausch der hinteren Dämpfer hat bei meinem Wagen wirklich viel geholfen.

Marcus
Geschrieben von: gg450 Re: Ein neuer T-Rex Ausbaufaden - 23/08/2010 19:30
Original geschrieben von SeppR
...Als Alternative kam für mich eigentlich nur ein Allrad-Sprinter in Betracht. Aber dessen um 40 cm längerer Motorraum (was verlorener Platz ist) und die zu erwartenden Probleme mit dem Euro 5 Motor im Weltreiseeinsatz gaben den Ausschlag...
1.- Der längere Vorderwagen ist durch die Crashtest-Bedingungen notwendig geworden, ist also überhaupt kein verlorener Platz.
2.- Probleme im Weltreiseeinsatz, wenn weder Zeitpunkt noch Ziele feststehen?
Ich zitiere aus den WomoBox-Seiten T-Rex-Thread bei WomoBox :
"Hallo zusammen,
ich habe hier einen Reisebrericht einer Gruppe, die Tunis-Kapstadt gefahren ist.
Mit Partikelfilter durch Afrika
Da war auch ein neuer Sprinter mit Partikelfilter vorbei, der es offensichtlich geschafft hat, ohne Schwierigkeiten mit dem Sprit zu bekommen.
Ganz so schlimm scheint es also doch nicht zu sein..."

Alexander
Geschrieben von: SeppR Re: Ein neuer T-Rex Ausbaufaden - 23/08/2010 20:23
Hallo Alexander

Die Crashtest-Bedingungen für den Sprinter interessieren mich wenig. Für den Sprinter, der ja auch mit 170 Sachen über die BAB gejagt wird mögen diese Dinge von Bedeutung sein. Mich interessiert nur die möglichst geringe Gesamtlänge und da sind knapp 40 cm Unterschied zwischen Sprinter und T-Rex recht viel.

Mein Weltreiseeinsatz kommt schon noch, wenn nichts blödes dazwischen kommt. Aber ich will mir keine 2 Fahrzeuge ausbauen, einen für jetzt und Europa und einen für 2015 und Südamerika oder Asien. Außerdem finde ich es besser, mit einem etwas abgestoßenen Fahrzeug in die 3.Welt zu reisen, nicht mit einem Neufahrzeug. Und das mit dem Abstoßen (oder Anstoßen) geht bei mir ziemlich schnell.

Über die zu erwartenden Probleme mit immer höher gezüchteten Motoren wurde hier schon viel diskutiert und ich bin nicht der Fachmann, der darüber Sicheres sagen könnte. Bei mir ist es nur ein großes Misstrauen in Technik die eigentlich keiner braucht und dessen Bedarf erst durch Werbung oder wie hier durch neue Gesetze erzeugt wird.

Der bisherige T-Rex hat auch noch keinen CAN-Bus, was ich beruhigend finde. Er ist noch ein Stück weiter in Richtung bisheriger Allrad-LKW angesiedelt als die Nachfolgemodelle. Wenn ich ein wenig mehr Erfahrung im Schrauben hätte, dann hätte ich mir auch keinen Neuwagen gekauft sondern einen 10 Jahre alten TR35 oder wie die hießen.

Sepp R
Geschrieben von: msend Re: Ein neuer T-Rex Ausbaufaden - 24/08/2010 23:21
Hallo Sepp,

vielleicht kann ich hier ein paar meiner Erfahrungen beisteuern.

Ich habe ein Dustdevil Aufstelldach, und es war bisher unter allen Umständen (Island, Schottland, Skandinavien) dicht und hat sich bewährt. Die Streben stören mich eigentlich nicht, dafür ist die Konstruktion einfach, stabil, robust, leicht und reparabel.

Das Federungsproblem kennt wohl jeder mit Blattfedern und Starrachsen. Ich habe einen alten TGR mit 3390 kg "Leergewicht" und im Laufe der Jahre schon ein wenig experimentiert. Letztendlich bleibt es eben sehr schwierig bis unmöglich, das Fahrzeug von leer auf guten Strassen bis vollbeladen auf Pisten mit ein und denselben Komponenten abzustimmen. Die Federn sprechen generell schon nicht sensibel an, aber auf schlechten Pisten mit tiefen Schlaglöchern kommt zur Massenträgheit des Fahrzeugs noch die Trägheit der Federung hinzu, was dazu führt, dass sich das Fahrzeug aufschaukelt und die Federung im ungünstigen Fall durchschlägt. Mir ist die Federung vorne schon derart durchgeschlagen, dass das Differential mit dem Getriebe kollidierte. Und hinten ist der Federweg eh schon recht klein, da bleiben nicht viele Möglichkeiten.
Sehr unangenehm sind Wellblechpisten, da kann man eigentlich nur noch mit Luftdruck und Geschwindigkeit abstimmen, aber leider sind die Abstände alles andere als konstant.

Das Sitzproblem hängt mit dem Federungsproblem zusammen, da Fahrzeug, Sitz und Fahrer ein gedämpftes Mehrmassenschwingsystem mit mehreren Freiheitsgraden bildet, das schon theoretisch nicht ganz einfach zu berechnen ist. An den Sitzen kann man oft auch leider nur die Federvorspannung (Gewichtseinstellung) verändern, was aber keinen Einfluß auf die Federkennlinie oder Dämpfung hat. Vielleicht hilft hier sogar ein Scheelmann oder Recaro besser, weil die den Körper und die Wirbelsäule besser stützen und so entlasten. Bei den Schwingsitzen wird der Körper durch den zusätzliche Federweg unter Umständen viel höheren Beschleunigungen ausgesetzt als ohne, was natürlich die Wirbelsäule extrem staucht.

Ich bin da auch immer noch auf der Suche nach einer alltagstauglichen Lösung und auf Eure Vorschläge gespannt.

Grüße,
Markus
Geschrieben von: Rene_W Re: Ein neuer T-Rex Ausbaufaden - 25/08/2010 09:42
Hallo,

ich behaupte das Federungsproblem liegt nicht grundsätzlich an Starrachsen und Blattfedern. Sondern, an den bei älteren Bremach verbauten extrem kurzen Blattfedern. Beim T-Rex sind die Blattfedern länger und das Federungsproblem unkomfortabler Federung, Dämpfung sollte damit beseitigt sein. Hat sich schon mal jemand Gedanken gemacht, bei älteren Bremach die Federaufnahmen zu versetzen um die längeren Federn vom T-Rex montieren zu können?

Der Iveco Motor F1C hat 3 Liter Hubraum, bei EURO 4 nur 176 PS, bei EURO 5 nur 170 PS. Dabei von hochgezüchtetem Motor zu reden ist voll daneben. Bei Personenwagen haben Motoren mit vergleichbarem Hubraum etwa doppelte Leistung, das nenne ich dann hochgezüchtet. Ob der CAN-Bus gegenüber analoger Datenübertragung störanfälliger ist, kann dazu jemand etwas sagen? Was mich interessiert, ist beim Bremach am CAN-Bus nur die Motorsteuerung angeschlossen, oder auch weiteres wie Klimaanlage, Beleuchtung, Radio etc.?

Gruss
Rene_W
Geschrieben von: Ar Gwenn Re: Ein neuer T-Rex Ausbaufaden - 25/08/2010 09:59
Original geschrieben von msend
... ein gedämpftes Mehrmassenschwingsystem mit mehreren Freiheitsgraden

So ähnlich, nur weniger technisch, drückt sich meine Holdeste aus, wenn sie mich morgens vor dem Badezimmerspiegel sieht ... grin

Nur ein Wort zu der Anregung bezügl. Recaros: Im Allrad-LKW-Forum findet sich er Bericht eines ex-Feuerwehr-Magirus-Fahrers, der kürzlich aus Asien zurück gekommen ist. Er hatte zwei Recaro-Sitze verbaut und furchtbare Erfahrungen damit gemacht. Sinngemäß war die Erklärung so, dass diese Sitze dazu bestimmt seien, den (Sport-)Fahrer möglichst unmittelbar mit dem Fahrzeug zu verbinden, um ihm die bessere Kontrolle zu ermöglichen. Bei massiven Autos und schlechten Pisten sei das aber genau das Gegenteil von dem, was die Wirbelsäule benötigen würde.

Marcus
Geschrieben von: Ar Gwenn Re: Ein neuer T-Rex Ausbaufaden - 25/08/2010 10:01
Original geschrieben von Rene_W
Was mich interessiert, ist beim Bremach am CAN-Bus nur die Motorsteuerung angeschlossen, oder auch weiteres wie Klimaanlage, Beleuchtung, Radio etc.?

Soweit ich weiß, nur ersteres.
Geschrieben von: Wildwux Re: Ein neuer T-Rex Ausbaufaden - 25/08/2010 11:19
Original geschrieben von Ar Gwenn
Nur ein Wort zu der Anregung bezügl. Recaros:

In einem Anfall von "man braucht Sitze mit Seitenhalt im Gelände" hab ich anno domini meinen Hylux (mit verstärkten Blattfedern) mit Recarositzen ausgerüstet. Ganz Island, etwa 6000 Km in 2 Monaten, hab ich so bereist.

Mein Rücken hat mir diese Idee äusserst übel genommen. Und es waren keine superharten Rennsitze.
Geschrieben von: SeppR Re: Ein neuer T-Rex Ausbaufaden - 25/08/2010 12:54
Hallo Rene_W

Der Motor ist bezüglich Leistung aus Hubraum sicher nicht hoch gezüchtet. Ich meinte damit auch nur die technischen Klimmzüge, die gemacht werden müssen, um Euro5 oder 6 zu erreichen und dass diese Euronorm niemand wirklich braucht außer die westliche Industrie, die damit wieder einen Technologievorsprung erhält, den Indien und China nicht sofort einholen können. Jetzt muss man allen Autokäufern nur noch klar machen (oder weismachen), dass das Klima diese Schadstoffreduktion unbedingt braucht. Und dafür haben wir Industrieländer ja diese Klimaschutzkonferenzen, die bekanntlich mit manipulativen Mitteln unpassende wissenschaftliche Ergebnisse ausblenden.

Also mit hoch gezüchtet meine ich den sensiblen Partikelfilter, Piezo-gesteuerte Einspritzventile und all das anfällige Zeug, das es in den bisherigen Motoren nicht gab. Und auch den CAN-Bus, obwohl der bestimmt nicht der Belzebub in Person ist. Aber die analoge und dezentrale Ansteuerung aller peripherer Komponenten ist unter Buschbedingungen einfacher zu handhaben, wenn ein Problem auftritt.

Sepp R
Geschrieben von: SeppR Re: Ein neuer T-Rex Ausbaufaden - 29/08/2010 19:03
Heute will ich meinen Ausbaufaden weiterspinnen und einige Details sowie den derzeitigen Aufbaustand vorführen.


Der Durchgang von der Wohnkabine in das Fahrerhaus ist 45 cm breit und 120 cm hoch und kann von einer Schiebetür verschlossen werden. Diese ist auf der Seite des Fahrerhauses mit Eisenblech armiert und wird von der Kabine aus mit 4 Schrauben an der Kabinenwand befestigt. Dann kann in verschlossenem Zustand keiner -auch ich nicht- vom Fahrerhaus in die Kabine. Um das ganze System Schiebetür, Laufschienen und Führungsschienen verläuft lückenlos der Dichtungsgummi, der verhindern soll, dass neben Feuchtigkeit und Schmutz auch übermäßig viel Motorlärm und vor allem Mücken in den Spalt und von dort in den Fahrer- bzw. Wohnbereich gelangen. Viele verwenden hierfür nur eine dünne Lage Gummi- oder Textiltuch, dies dämpft aber den Lärm zu wenig. Schließlich liegt der Spalt zwischen Kabine und Fahrerhaus genau über der Geräuschquelle Zwischengetriebe. Mein Dichtungsgummi ist das Teil von AMR, Dichtungsprofil 55/30 mm.

[Linked Image von up.picr.de]

Auf dem Bild von diesem Dichtungsgummi sieht man den hellen Brunnenschaum, der die großen Lücken in den Sicken der Rückwand abdichtet. Die Feindichtung geschah mit Sikaflex 221. Der Gummiwulst wird an die Kabinenwand angedrückt, eventuelle Lücken werden danach mit Dichtstoff (vermutlich mit Butyldichtstoff, z.B. Decalin, weil der am wenigsten Klebkraft entfaltet) abgedichtet. So kann man später im Notfall die Kabine wieder abheben, ohne den Dichtgummi zu zerstören.


Ein weiteres Detail in der dem Fahrerhaus anliegenden Kabinenwand ist rechts neben der Schiebetür die Lüftungsöffnung mit verschließbaren Lamellen aus dem Yachtbereich, welche die Frischluftzufuhr öffnen und schließen kann. Eine Zwangsbelüftung im Standbetrieb hat uns beim VW-Bus immer gefehlt. Wenn wir den Hund mal im Auto zurück lassen wollen müssen wir derzeit immer ein Fenster öffnen.

[Linked Image von up.picr.de]

Die Luftbewegung wird durch einen Ventilator im Abluftkanal im Fahrzeugheck gewährleistet, feinstes Mückengitter verwehrt auch den Midges im Norden den Zutritt.


Zum Thema Starterbatterie:

Um wieder einige Kilogramm zu sparen wählte ich die Optima Red mit 55 AH und 17 kg als Starterbatterie. Erich Christ gab sie mir aufpreisfrei statt der Originalbatterie mit 100 AH und etwa 26 kg. Den Startvorgang kann die Optima genau so gut.

[Linked Image von up.picr.de]

Einziger Nachteil natürlich, sie ist schneller leer georgelt, wenn die Karre im Winter nicht anspringt. Dann muss die Aufbaubatterie (geplant: eine oder zwei Optima Blue) dazu geschaltet werden.

Für die optimale Ladetechnik gibt es mehrere technische Möglichkeiten und ich wählte eine zwar optimierte aber doch relativ einfache Version, nämlich den Laderegler und den 300 Ampere Trenn-MOSFET der Firma Microcharge.

http://www.microcharge.de/index.php...ory_id=3&option=com_virtuemart&Itemid=55

Der Laderegler ersetzt und verbessert den Originalregler auf der Lichtmaschine und regelt sowohl die Temperaturabhängigkeit als auch die Anpassung an die spezielle Vliesbatterie, er lädt nur die Starterbatterie. Der Trenn-MOSFET wirkt genau wie ein Trennrelais mit dem einzigen Unterschied, dass der Strom nicht von der Aufbaubatterie zur Starterbatterie zurück fließen kann. Um bei Notstart genau diese Möglichkeit zu nutzen gibt es ein Notstart-Set.

Im Falle eines Defektes kann der Trenn-MOSFET sehr einfach durch ein Trenn-Relais aus der Ersatzteilkiste ersetzt werden, ein defekter Regler muss durch den Originalregler, der ausgebaut wurde ersetzt werden.

Die Firma Microcharge hat übrigens eine Gemeinsamkeit mit der Fa. Bremach: Beides sind kleine Hersteller mit einem sehr speziellen Produkt, das bzgl. wichtiger Eigenschaften deutlich über der Massenware der Globalpayer liegt.

Fortsetzung folgt gleich

Sepp R
Geschrieben von: SeppR Re: Ein neuer T-Rex Ausbaufaden - 29/08/2010 20:40
Nun will ich über den Kabinenaufbau berichten. Aber vorher eine Abhandlung über Klebetechnik, da dies die wichtigste Technik im Aufbau ist. Früher, als es die modernen Kleber noch nicht gab war ein Wohnwagenaufbau in dieser Art unbekannt.

Die Bodenplatte ist längst montiert und dient als feste Basis für den Aufbau. Als Erstes kam die vordere Kabinenwand, weil sie durch viele Detail (siehe Berichte oben) am schwierigsten zu fertigen und zu montieren ist. Aber auch deswegen, weil sie am Fahrerhaus anliegt und keine andere Wand zur Stabilisierung benötigt. Danach die linke Seitenwand und anschließend die Heckwand. Immer mindestens ein Tag dazwischen zum Aushärten der Klebeverbindung.

Nun zum Thema Kleber: Ich habe 4 verschiedene Kleber im Gebrauch und deren Vor- und Nachteile soweit erkannt. Ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal ist die Elastizität nach dem Aushärten. Wobei ich derzeit noch keine Ahnung vom Langzeitaushärten und vor allem von der Tieftemperatureigenschaft habe.

Der weichste Kleber, besser Dichtstoff ist diese Butylmasse (z.B. Decalin), die zum Dichten der Fenster verwendet wird, wenn die mechanische Befestigung mit geschraubtem Innenrahmen möglich ist, wie bei meinen Fenstern. Dieses Material wird auch nach 20 Jahren nicht hart und kann dann noch mit den Fingern bearbeitet werden, es ist allerdings nicht zum Kleben geeignet.

Der nächste Härtegrad ist das Sikaflex 221, ein Mittelding aus Dichter und Kleber, härtet relativ weich, gummiartig aus und klebt schon ganz gut, ist auch noch einigermaßen gut zu verarbeiten.

Der nächst-härtere Kleber ist dann der bekannte Sikaflex 252, den viele Karosserie- und Kabinenbauer verwenden. Er kommt sehr zäh aus der Kartusche und wird schon ziemlich hart, hat aber auch nach 2-3 Wochen immer noch den silikon-ähnlichen elastischen Druck. Aber er ist schrecklich in der manuellen Verarbeitung, klebt widerlich an den Handschuhen und lässt sich nicht mit einem Tuch abwischen. Man muss ständig die Schutzhandschuhe wechseln. Auch das Verstreichen der Fugen geht nicht leicht oder ich habe die Technik noch nicht raus. Vermuten und hoffen kann ich nur, dass diese üble Handhabbarkeit auch mit einer sehr hohen Haftfähigkeit einher geht.

Mein wichtigster Kleber, von dem ich 4 Eimer mit je 6 kg gekauft habe (auch weil er relativ preiswert ist) ist der 2-komponenten PU-Kleber Körapur 666 in 90-Minuten Version. Und diese 90 Minuten braucht man auch, bis beide Klebeflächen eingekleistert sind. Er ist sehr gut zu verarbeiten, butterweich beim Verstreichen und kann leicht und vollständig vom Handschuh abgewischt werden, Hautkontakt ist zu vermeiden. Ungerade Flächen, Kanten oder Ecken lassen sich am besten mit dem Finger als Werkzeug einkleistern.
Durch die 2-Komponenten-Technik härtet er auch ohne Luft- bzw. Feuchtigkeitszutritt aus und wird sehr hart, wie Hartplastik. Etwas Zweifel habe ich bezüglich Tieftemperaturverhalten. Aber für Vorversuche in der Tiefkühltruhe fehlte mir die Zeit. Und die professionellen Kabinenbauer verwenden schon aus Kostengründen auch dieses Material und deren Wohnmobile fallen am Nordkap auch nicht auseinander.
Ein Tipp von Herrn Bohrer (Ormocar): Mischungsverhältnis von Kleber und Härter sehr exakt auswiegen mit einer digitalen Küchenwaage, mischen mit einer elektrischen Handrührmaschine aus der Küche.

Kurz zur Lackierung: Hier habe ich schwer gepatzt. Lackieren ist ein Spezialgebiet und ein Spitzenergebnis bekommt man nur durch einen geübten Lackierer mit Spritzpistole. Zum Glück habe ich keine hohen Ansprüche an die Oberflächenqualität und kann mit dem Ergebnis des Farbrollens gut leben, sieht halt aus wie Hammerschlageffekt.

Ich verwende PU-2-Komponentenlack, auch genannt Bootslack der beim Rollen viele kleine Blasen wirft, die sich nicht mehr auflösen. Ansonsten ist die Lackschicht nach dem Aushärten sehr fest und belastbar. Ich bin nach den ersten schlechten Erfahrungen mit der Rolle zum Pinsel übergegangen, das ist allerdings Maloche.

So viel zu diesen Details, wird nicht jeden hier interessieren, das weiß ich.

Aber im nächsten Beitrag die versprochenen Aufbaubilder.

Sepp R

Geschrieben von: SeppR Re: Ein neuer T-Rex Ausbaufaden - 29/08/2010 21:29
Schade, das hat jetzt nicht geklappt.

Aber heute habe ich keine Zeit mehr, den Fehler zu korrigieren, Bis demnächst also

Sepp R
Geschrieben von: SeppR Re: Ein neuer T-Rex Ausbaufaden - 31/08/2010 19:06
Der Beitrag von vorgestern ist leider vor dem Absenden verloren gegangen, deshalb heute noch einmal ein Versuch, die aktuellen Bilder hoch zu laden.

Zur Zeit schaut mein Baby so aus:

[Linked Image von up.picr.de]

Drei Seitenwände stehen schon, die vierte liegt zum Ausschneiden der Türöffnung davor. Lackiert sind die Wände schon mit dem beschriebenen „Hammerschlag“. Die Kabinenfarbe entspricht dem Fahrerhaus, die Eckleisten sind in dem Dunkelgrau der Holme und Ränder des Fahrerhauses, sieht gut aus.

Zum Ansetzen der Seitenwände an die entsprechenden Nahtstellen brauche ich einen Helfer. Das geht insgesamt ziemlich einfach, ich hab´s mir jedenfalls schwieriger vorgestellt. Zur Justierung und Sicherung gegen Abrutschen habe ich in die Bodenplatte Lamellos eingefräst und in den Schaum der Seitenplatte an der richtigen Stelle die dazu passende Nut. Dadurch muss die aufgesetzte Platte nur noch seitlich verrutscht werden, bis sie genau passt. Die letzten Millimeter und den erforderlichen Anpressdruck erzeuge ich durch Abspannen mit diesen Spanngurten, die ich noch vom Bodenlegen damals habe. Die Teile eignen sich hervorragend und meine 8 Stück sind auch dringend nötig.

[Linked Image von up.picr.de]

Und von innen betrachtet sieht man die MDF-Platte links, mit der bis zum Leimabbinden der rechte Winkel gehalten wird.

[Linked Image von up.picr.de]


Alle Verbindungsecken werden außen mit den dunkelgrau lackierten GfK-Winkeln abgedichtet und verstärkt, innen mit Glasfasermatten und Harz laminiert, letzteres deshalb, weil ich mit der Laminiertechnik experimentieren will. Einfacher wäre es natürlich, innen auch Winkelleisten zu verwenden.

[Linked Image von up.picr.de]

Es ist nicht ganz einfach, die Leimmenge und den Anpressdruck so zu dosieren, dass die Winkelleiste an beiden Seiten gut anliegt und dichtet. Stellenweise muss man später nacharbeiten.

Inzwischen ist auch die hintere Dachhälfte eingeklebt (noch kein Bild), nun kommen einige Tage Pause, bis die rechte Seitenwand fertig ist.

Ich werde wieder berichten.

Sepp R
Geschrieben von: juergenr Re: Ein neuer T-Rex Ausbaufaden - 04/09/2010 11:21
Hallo Sepp,

mal eine Frage zum Plattenmaterial - die Platten waren von Ormocar in den Außenmassen montagefertig (ohne Öffnungen für Fenster, Klappen, Türe etc.) zugeschnitten? Die Eckkanten (auch oben?) sind zur Aussteifung und Vergrößerung der Klebeflächen gestuft? Wie wird diese Vorarbeit berechnet, Aufpreis zum m² Preis? Bzgl. Deiner Gewichtskalkulation, verwendest Du 40 mm/1,5 mm GFK oder 41 mm/2,0 mm GFK?
Geschrieben von: Ar Gwenn Re: Ein neuer T-Rex Ausbaufaden - 04/09/2010 17:01
Hochinteressant, lieber Sepp! Natürlich bin ich an den Langzeiterfahrungen mit dem PU-Kleber interessiert, vor allem, wie er sich bei Rüttelbelastung auf Pisten macht. Mehr noch fasziniert mich Deine Entscheidung für die Optima-Batterien. Ich habe die Red Top als Starterbatterie im Nissan Terrano, dessen Motor wahrscheinlich mehr Saft zum Starten braucht als der 2,3 Liter-F1A in meinem Bremach. Die Batterie ist seit 2003 drin, hat also viele Winter überlebt und ist immer noch zuverlässig. Ich hätte von Anfang an kein Problem mit einem kompletten Optima-Setup gehabt, war mir aber nicht so sicher wegen der BlueTop als Versorgungsbatterie. Ich habe nur Platz für eine Batterie, und weiß nicht, ob ich da dieselbe Leistung zusammen bekomme wie mit einer 95 Ah Varta. Die guten Tiefentladeeigenschaften der Optima haben schon was für sich.

Hast Du noch Bilder und Daten von dem Ventilator, den Du für den Hund einbaust? Ist der elektrisch von der Batterie betrieben, oder Solar?

Liebe Grüße,
Marcus
Geschrieben von: SeppR Re: Ein neuer T-Rex Ausbaufaden - 05/09/2010 21:39
Hallo Leute

Ich bin im Moment sehr gehandicapt durch den Defekt meines Computers. Hoffentlich nur das Netzteil tot. Dadurch funktionieren meine Zeichenprogramme nicht und ich kann in den Plänen nicht nachschauen, welche Maße wo notwendig sind. Echt blöd, wenn alles über PC läuft.

Und auch ins Forum komme ich schlechter. Und das mitten im Aufbau der Kabine, wo ich für so ein Problem wirklich keine Zeit habe.

Aber nun kann ich mal antworten.

Das Plattenmaterial habe ich wie berichtet bei Ormocar bestellt und wollte die leichtesten Platte ohne Spachtelung oder Gelcoat, genau so wie Manfred es hat. Da hat mir Herr Bohrer am Telefon erzählt, er hätte auch Platten mit nur 1,3 mm GfK bei gleicher Plattenstärke 40 mm, die wären in der Zugfestigkeit nicht schlechter als die mit 1,5 mm. Die habe ich dann bestellt. Zugfestigkeit des Materials ist die entscheidende Eigenschaft, um feste Sandwichplatten herzustellen.

Die andere wichtige Eigenschaft, die Stoßfestigkeit, also die Resistenz gegen punktuelle Gewalt von außen, etwa Äste ist bei den dünnen GfK-Folien natürlich geringer. Ich habe mir auch vorgenommen, nirgens anzufahren. Und wenn habe ich immer Reparaturmaterial dabei. Aber irgendwo muss man eben Kompromisse machen, wenn es um jedes Kilogramm geht.

Die Platten sind nicht automatisch exakt zugeschnitten, das ist eine kostenpflichtige Extraleistung und wird nach Aufwand berechnet. Es ist aber unbedingt notwendig, dass die Platten auf den mm stimmen, das könnte Herr Bohrer ruhig in den Plattenpreis einkalkulieren. Ich habe ca. 300 Euro extra bezahlt und die Masse stimmen genau.

Öffnungen für Türen und Fenster machte ich natürlich selber, war kein technisches Problem. Allerdings hatte ich erheblich Konflikte, eins der vorhandenen Fenster noch zwischen Eingangstür und Kabinenvorderkante einzupassen. Dadurch wurde der Wandsteg zwischen Fenster und Tür viel zu schmal. Das würde kein Kabinenbauer so machen aus berechtigter Angst vor Reklamationen. Ich werde diese Schwachstelle mit einer stabilisierenden Innenwand versuchen einigermaßen zu stärken. Richtig wäre es natürlich gewesen, ein kleineres Fenster zu verwenden.

Zu dem Stufenprofil: das würde ich beim nächsten Bau nicht mehr machen. So genau kriegte ich das an ein zwei Stellen nicht hin, dass es exakt passte und ohne exakte Passung hat es keinen Vorteil gegenüber stumpfer Verklebung. Und ich weiß inzwischen, wie bombenfest die stumpfe Verklebung wird, außerdem kommen innen wie außen noch dicke und stabile GfK-Lagen an die Verbindungsstellen. Da bringt dieses blöde Stufenprofil keinen großen Vorteil. Auch die anfängliche Passung ist nicht so schwierig, dass man da ein Stufenprofil braucht.

Die Rüttelbelastung auf Pisten macht mir nicht so viel Angst. Wenn man es mit der Alternative, dem Nieten oder Schrauben vergleicht halte ich es nicht für schlechter (ohne hier schon Erfahrungen zu haben). Rüttelpisten können für jede Bautechnik mörderisch sein und ob Klebenähte platzen oder Schrauben ausgerüttelt werden ist (je nach Lokalisation) vielleich auch schon egal. Hin ist hin.

Mehr Angst habe ich vor Rüttelpisten bei 40 Grad minus. So etwas will ich aber lieber nicht fahren. Jedoch werde ich einen langen Spanngurt im Gepäck haben, der einmal um die ganze Kabine geht und sie im Notfall zusammenhält. 11 Meter muss der Gurt lang sein.

Der Lüftungsventilator ist erst geplant, wird aber ein Lüfter für einen Silent-PC werden (bzw. 2 Stück davon), der die Innenraumluft im Heck ausbläst, die Zuluft geschieht passiv aus dem Spalt zwischen Kabine und Fahrerhaus. Viel Strom und viel Luftumsatz ist das nicht, aber es reicht für den Hund und mit Solarzelle sorgt es im Dauerbetrieb für ein trockenes und gutes Luftklima im Innenraum.

Noch schöne Grüße

Und vielen Dank für des Interesse, für mich alleine schreibe ich das schließlich nicht

Sepp R
Geschrieben von: karakum Re: Ein neuer T-Rex Ausbaufaden - 06/09/2010 05:46
Original geschrieben von SeppR
.....
Und vielen Dank für des Interesse, für mich alleine schreibe ich das schließlich nicht....
Ich bedanke mich für den Bericht sehr. Irgendwann kommt ja mal ein neues Auto, so in 10 Jahren vielleicht. Bis dahin lese ich weiter und sehr interessiert, um von Deinen und den Erfahrungen Anderer zu lernen.
Grüsse aus Moskau!
Geschrieben von: juergenr Re: Ein neuer T-Rex Ausbaufaden - 06/09/2010 13:32
Zitat
...Mehr Angst habe ich vor Rüttelpisten bei 40 Grad minus. So etwas will ich aber lieber nicht fahren...
unter -2 bis -3°C gefriert der Kleber, bei > -20°C ist er glashart. Bei starken Belastungen wird es laut Techniker von Kömmerling jedoch eher zu Ausbrüchen im GFK kommen (den PU-Kern kann bzgl. Festigkeit ja wohl vergessen), als dass der Kleber reißt oder sich vom der Oberfläche des GFK löst. Voraussetzung ist natürlich die korrekte Verarbeitung, d.h. Kleber nicht zu dick < 2mm und die Entfettung und das Aufrauen der GFK Oberfläche (d.h. Anschleifen bis auf die Faser) Diese beiden Punkte wurde als essentiell für eine belastbare Verklebung genannt. Da es wohl eher zu Ausbrüchen aus dem verklebten Material kommt, als zum "Versagen" des Klebers, muss natürlich auch eine sinnvolle Materialstärke, hier vom GFK, vorhanden sein - gerade wenn es noch angeschliffen werden soll. Da haben die Eckprofile sicher eine echte Bedeutung!
Die tatsächlichen Belastungen für den Koffer sind ja von Fahrzeug zu Fahrzeug unterschiedlich, abhängig vom z.B. Fahrgestell/Federung, Verbindung Koffer/Fahrzeug, Koffergröße/-gewicht ...
Geschrieben von: SeppR Re: Ein neuer T-Rex Ausbaufaden - 01/10/2010 20:06
Hallo Leute

Ich setzte meinen Ausbaufaden nach fast einem Monat Pause nun fort. Es ist nicht so, dass in der Zeit nichts passiert ist, im Gegenteil. Aber mein Problem ist das Fotografieren. Ich mache ja alles selber und alleine und da bin ich meist intensiv beschäftigt, dass ich ganz vergesse, Bilder zu machen. Dann wieder ist schlechtes Licht oder die Arbeitsfläche ist zu wenig aufgeräumt.

Aber ganz vergesse ich nicht, die Fortschritte zu dokumentieren und dieses Wochenende habe ich Dienst und kann nicht mit Leim und Dreck arbeiten, habe also Zeit, hier am PC zu tippen und Fotos einzustellen.

Der Ausgangszustand vor etwa 4 Wochen war dieser:

[Linked Image von up.picr.de]

Die rechte Seitenwand ist drin, Gepäckraumklappe Fenster- und Türausschnitt habe ich vorher schon in die Platte geschnitten und lackiert sind die Platten auch schon.
Das Lackieren vor der Montage ist nicht absolut zweckmäßig und das macht wohl auch sonst kein Aufbauer. Aber ich hatte zwischendurch Zeit, weil einige Materialen zum Weiterarbeiten noch nicht geliefert waren aber der eigentliche Grund ist die Montagehalle. Ich kann nur bis Ende Oktober da drin bleiben und wenn es zum Schluss hin knapp wird mit der Zeit dann haben die Wände wenigsten schon den UV-Schutz.

Ein Wort zum Lack, diesem 2-Komponenten-PU-Lack, den ich mir nach meinem Farbton RAL 1019 habe mischen lassen bei diesem Onlineshop:
http://www.shopwerk.de/cgi-bin/shop...7200215&page=&first=1&nocache=1285959186
Nach dem Aushärten (mehrere Tage, vielleicht sogar 1-2 Wochen) wird der Lack unglaublich hart und widerstandsfähig. Ich kenne so etwas nur von Autolacken. Das war eine gute Wahl, wenngleich ich beim Lackieren wie schon erwähnt gepatzt habe. Aber auf spiegelglatte Oberfläche kommt es mir nicht an.

Anschließend kam die Eingangstür dran. Schon vorher hatte ich in „Heimarbeit“ das Türblatt gebaut aus den in der Szene bekannten Stufenprofilen der Firma Pecocar, als Füllung das gleiche Material von Ormocar wie die Seitenwände.
Als Türscharnier verwende ich ein stabiles Stangenscharnier aus Edelstahl, weil ich mir es nicht zugetraut habe, die Tür an den sonst üblichen 3 Türbändern aufzuhängen. Ich konnte und kann mir nicht vorstellen, wie ich mit meinen Amateurmitteln ausreichend stabile Verankerungen an nur 3 Stellen realisieren sollte. Den 2x25 Schrauben M4 zur Befestigung des Stangenscharniers am Türrahmen traue ich die Belastung jedenfalls zu.

Nun zum Schließsystem. Hier habe ich mir mal etwas geleistet. Ich bin zur teuersten Apotheke im Lande gegangen (Firma KCT) und habe das Schließsystem Syslock über meinen Plattenhersteller Ormocar bestellt. Die versenkte Griffmulde und das Schließblech, welches den Schließzylinder abdeckt fand und finde ich todschick. Auch an den anderen Produkten von KCT erkennt man einen begabten Designer. Aber die Preise lassen vermuten, dass es in der Firma keine Serienproduktion gibt und jedes Teil einzeln aus dem vollen Material herausgefräst wurde. Ich glaube es ist nicht verboten, die Preise öffentlich zu nennen. Mich hat es jedenfalls vom Hocker gehauen:
Das Schließsystem mit Außengriff und Griffmulde sowie dem Schließgestänge 173 cm kostet 480 Euro. Da habe ich reklamiert, dass der innere Türgriff und das hübsche Abdeckblech nicht mitgeliefert wurden. Ja, das gehöre nicht zum Lieferumfang und ich habe für den Griff noch mal ca. 45 Euro (okay) und für das Abdeckblech 62 Euro bezahlt. Der Schließzylinder mit dem Drehverschluss innen ist immer noch nicht dabei, den kriege ich aber vergleichsweise fast geschenkt beim Schlüsselfachgeschäft vor Ort. Aber schick ist das Teil schon !

3 Bilder, auf denen man die Eingangstür und das rechte Fenster sehen kann. Der untere Türrahmen ist inzwischen auch schon fertig, ich habe aber im Moment kein Bild davon.

[Linked Image von up.picr.de]
Bremach Zwischenstand, von rechts hinten



[Linked Image von up.picr.de]
Bremach Zwischenstand, von rechts vorne


[Linked Image von up.picr.de]
Tür und Fenster rechts


Im nächsten Beitrag ein paar Infos und Bilder zum Hochdach und der Dachhebetechnik. Das ist mit Abstand das komplizierte Detail aber darauf kommt es mir auch am meisten an.

Sepp R
Geschrieben von: SeppR Re: Ein neuer T-Rex Ausbaufaden - 01/10/2010 20:42
Da bin ich wieder, kein störender Einsatz bisher, ich kann also weiter schreiben.

Nun einige kurze Erklärungen zur Hochdachtechnik, Hebetechnik und Dichtung. Das Hochdach hat ein Außenmaß von 225 x 198 cm, Kabinenbreite 198 cm. Ein riesiges Teil also und laut Planung um die 100 kg schwer. Die vier Gasdruckfedern an den Ecken haben einen maximalen Hub von 60 cm, realisiert werden davon nur 54 cm. Jede Feder ist auf 300 N also etwa 30 kg eingestellt, zusammen 120 kg. Beim Lösen der pneumatischen Verriegelung geht das Dach (alles laut Planung, es steht ja noch nicht) ohne manuelle Hilfe ganz langsam nach oben. Laufdifferenzen sind egal, das Dach kann ohne zu blockieren gekippt werden.
Die Schwierigkeit liegt nicht beim Hochfahren sondern beim Schließen. Da muss man die überschüssigen knapp 20 Kilo selber aufbringen und ich plane, hierfür 2-4 gefüllte Wasserkanister an geeignete Halter von innen an das Dach zu hängen. Dann sollte es auch von alleine langsam zu gehen. Mehrere mechanische Spannverschlüsse sichern das Dach dann auf seiner Lagerung, diese Sicherung möchte ich den pneumatischen Druckzylindern nicht alleine zumuten.

Zur Demonstration habe ich hier eines der vier Druckfedersysteme an der vorgesehenen Stelle provisorisch montiert. Die Gasdruckfedern sind in Alurohren knicksicher montiert und somit nicht mehr sichtbar. Oben an den Alurohren ist die Halterung der beiden Pneumatikzylinder befestigt, womit die Hubachse aus 20mm Vollaluminium nicht nur geklemmt sondern auch exakt geführt wird.


[Linked Image von up.picr.de]
Dachhebetechnik

Man erkennt auf dem Bild auch, dass am oberen Rand der Kabinenseitenwände ein durchgehendes Querbrett verläuft. Dieses stabilisiert erstens die offenen Kabinenwände und gibt zweitens dem Dach eine insgesamt 16 cm breite Fläche zum Aufliegen.

Das Hubdach selbst hat zwei umlaufende Stützbretter, die genau 16 cm Außenmaß auseinander sind und mit Gummidichtungen versehen werden. Zwischen diesen beiden Brettern kommt ein umlaufendes Mückennetz dran, welches bei geöffnetem Hubdach eruntergezogen werden kann und mit einer Magnetschnur gehalten wird.

[Linked Image von up.picr.de]
Dachunterseite

Diese beiden umlaufenden Auflageflächen liegen wie gesagt auf der Kabinenwand auf . Es kommen noch zwei T-Schienen dazu, eine davon erkannt man gerade noch auf dem obigen Bild an der äußeren Auflage. Diese dient als Windfang und deckt die Dichtungen gegen Wind von außen ab. Außerdem stülpt sie sich 2 cm über die Kabinenaußenkante und verhindert ein Rutschen des geschlossenen Daches. Ich hoffe, der TÜV sieht das genau so.
Eine zweite T-Schiene bildet an dem oben erwähnten Querbrett an der Kabinenwand einen Abschluss und verhindert eindringendes Wasser. Das Querbrett selbst ist nach oben mit einem dünnen Eisenblech abgedeckt, welches einem Moskitonetz mit Magnetverschluss einen gewissen Halt gibt. Ob diese Magnettechnik wirklich hält kann ich nicht planen, das muss ich testen, wenn es fertig ist. Aber die neuen Supermagnete haben eher das Problem, dass man sie kaum abkriegt, weniger dass sie von selbst abfallen.

So, das waren jetzt viele zum Teil schwer verständliche Details und Einige von Euch interessieren sich sogar dafür. Meine Familie und Freunde wollen schon lange nichts mehr von diesem Kram hören.

Schönes Wochenende noch und Fortsetzung folgt, wenn ich neue Bilder habe.

Sepp R
Geschrieben von: Damedos Re: Ein neuer T-Rex Ausbaufaden - 02/10/2010 08:50
Hallo Sepp

Herzlichen Dank für die ausführliche, detaillierte und mit guten Bildern versehene Dokumentation Deiner Arbeiten. Es ist nicht nur hochinteressant, den Bau Deines Koffers mitzuverfolgen, sondern auch noch lehrreich.

Ich bewundere gleich mehrfachen Deinen Mut! Erstens, einen technisch eigenen Weg zu gehen; zweitens, damit das 3500-kg-Limit zu erreichen; und drittens – und hier liegt meine grösste Bewunderung – das Ganze auch gleich noch selbst zu bauen. Chapeau! Und soweit ich das aus der Ferne überhaupt beurteilen kann, bist Du bisher erfolgreich damit. Weiterhin viel Kraft und vor allem Erfolg! Ich bin bereits gespannt, die Konstruktion eines Tages live betrachten zu können.

Ich bin manuell nicht ganz unbegabt und hatte auch einmal mit dem Gedanken gespielt, aus dem Kofferbau ein Hobby zu machen, konnte dann aber noch nicht das nötige Fachwissen vorweisen, als wir das Angebot erhielten, ein Jahr in Australien zu arbeiten, sodass ich am Ende bei Ormocar bauen liess (genau einen Monat hatten sie Zeit). Darüber bin ich mittlerweile nicht unglücklich (das Ergebnis ist super), und wenn ich sehe, was Du leistest, bin ich sogar froh, nur am Innenausbau selbst Hand angelegt zu haben. Aber bereits das ist sehr belohnend, und Du kannst Dich jetzt schon darauf freuen, wenn Dein Mobil fertig ist, mit Stolz auf die geleistete Arbeit zurückblicken zu können, denn das Resultat scheint mir professionell.

Herzliche Grüsse und halte uns bitte weiterhin im selben Mass auf dem Laufenden,
--
oliver
Geschrieben von: atze Re: Ein neuer T-Rex Ausbaufaden - 02/10/2010 09:55
Hallo Sepp,

ebenfalls Chapeau! Ich weiß, wieviel Arbeit da drin steckt. Gott sei Dank habe ich das hinter mir.

Ein kleiner Hinweis zur T - Schiene, die nach oben zeigt: Ich habe auch ein modifiziertes DD - Dach eingebaut und musste aus Dichtigkeitsgründen an dieser Stelle nachbessern. Wähle den Schenkel mindestens 2, eher ein Wenig länger.
Die Undichtigkeit rührt daher, dass liegengebliebene Ästchen o.ä. zwischen der Dichung und dem Dach liegen und bei Regen dort in den Zwischenraum Wasser eindringen kann. Stehst du etwas schräg und der im Niveau weiter unten liegende Dachteil ist außen dicht, kann das Wasser nicht abfließen und dringt in die Kabine ein.

Als Dichtung habe ich dieselbe wie bei den Seitz -Fenstern verwendet werden gewählt. Damit haben wir sehr gute Erfahrungen gemacht.

Gruß
Bernd
Geschrieben von: atze Re: Ein neuer T-Rex Ausbaufaden - 02/10/2010 10:05
Nachschlag:

Ich meine natürlich 2 bis 3 cm.

Profil z.B. sowas http://gummibusch.de/profile/kanten...il-ksd-2aus-weich-pvc-und-moosgummi.html

Artikel-Nr. 561.2499 oder ähnliches Hohlprofil. Wähle auf jeden Fall ein seeeeehr weiches Material und ein Profil mit diesen 2 Lippen.
Man sollte nicht glauben, wie groß der Anpressdruck bei der linearen Anordnung und trotz der 100 kg Eigengewicht werden muss, damit du es dicht bekommst.
Geschrieben von: SeppR Re: Ein neuer T-Rex Ausbaufaden - 02/10/2010 12:43
Hallo Bernd

Da hast Du recht, wenn der Wagen etwas schräg steht sind 2 cm Leistenhöhe bei 16cm Breite der Dachleiste etwas wenig. Den Winkel könnte man ausrechnen, der Tangens des Winkels ist 2/16, also 0,125. Wie ist der maximal mögliche Winkel dann ? Leider kann ich diese Rechnung nicht auflösen, habe keinen geeigneten Taschenrechner.

Ich werde vorerst mit den 2 cm Leistenhöhe anfangen und darauf achten, wie schräg ich stehen kann. Schlimmstenfalls muss ich später noch eine umlaufende höhere Leiste dran kleben, dann allerdings kein Alu sondern ein Weichplastik.


Ich verwende andere Gummidichtungen. Etwa 6 mm dicke und 30 mm breite Moosgummistreifen mit einer Profilierung werden auf die beiden Aluflächen der Dachhaube geklebt. Moosgummi ist schwer zu kleben wegen der Weichmacher, die im Laufe der Zeit ausgasen. Ich habe in diversen Kleberforen rumgesucht und gefragt und bin zu einem Spezial-Silicon gekommen, Ottoseal S 54. Mit einem ebenfalls sehr speziellem Primer Ottoprimer 1216. Das klebt sehr gut und der Hersteller gibt an, dass diese Klebetechnik vor allem Langzeitverhalten und Feuchtigkeitsresistenz bietet. Ich hoffe, es stimmt. Vorversuche mit Kontaktklebern ähnlich Pattex haben auch funktioniert, aber deutlich schwächer.

Ein Wort zu Oliver

Die Kabine bei Ormocar bauen lassen ist viel vernünftiger. Deine guten Erfahrungen bestätigen das auch. Ich habe die Kabine von Manfred gesehen und auch dort hat Ormocar gut gearbeitet. Und noch etwas: Wenn Du einen Unfall mit Verschrottung der Kabine hast wird dich das weh tun, aber nicht mehr. Mir geht es dann schlimmer, dann ist mein Baby kaputt.
Aber mein Hochdach kann ich bei einem Kabinenbauer nicht machen lassen, oder nicht bezahlen. Und zur Zeit ist mir das Konstruieren und Bauen wichtiger als das Reisen. Deshalb bin ich froh, dass ich noch einige Monate basteln kann und hoffe, dass ich Ostern 2011 die erste kleine Ausfahrt machen kann.


Sepp R
Geschrieben von: atze Re: Ein neuer T-Rex Ausbaufaden - 02/10/2010 13:53
Lieber Sepp,

ich hatte anfangs auch Moosgummidichtungen (allerdings ohne Profilierung - Br:16 x Dicke:10) und hab sie wieder rauswerfen müssen, weil ich den o.g. Anpressdruck bei der Länge von fast 2 m nicht herbekam. Drückst du mit dem Finger auf das scheinbar weiche Profil, denkst du - das muss sich doch sauber ans Dach anlegen: Pustekuchen
Übrigens tan 0,125 = 7,2°

Gruß
Bernd
Geschrieben von: Ar Gwenn Re: Ein neuer T-Rex Ausbaufaden - 02/10/2010 18:34
Original geschrieben von SeppR
... und ich plane, hierfür 2-4 gefüllte Wasserkanister an geeignete Halter von innen an das Dach zu hängen. Dann sollte es auch von alleine langsam zu gehen.

Aha, dann wird das Fahrzeug vom TÜV wohl nicht als Womo, sondern als SoKFZ MoMuB (= Mobile MuckiBude) eingetragen? Im Ernst, du willst wirklich jedes Mal, wenn du das Dach schließt, mit vollen Wasserkanistern jonglieren? Dies passt jetzt nicht so zu der Liebe zum Detail, die Du sonst zeigst, deshalb habe ich das sicher missverstanden.

Ansonsten zolle ich Dir wie immer große Bewunderung!

Marcus
Geschrieben von: SeppR Re: Ein neuer T-Rex Ausbaufaden - 02/10/2010 19:43
Hallo Marcus

Du hast schon recht, das mit den Wasserkanistern ist ulkig. Aber ich weiß noch nicht genau, wie sich die Gasfedern verhalten. Eins habe ich jedenfalls schon bemerkt: durch eine interne Dämpfung bewegen sich die Federn sehr langsam, da nützt es nicht viel, mehr Kraft oder Gewicht anzulegen, es geht trotzdem langsam.

Ich könnte auch Gasfedern mit 4x20 kg verwenden, das entspricht dem Gewicht des Daches genauer. Aber dann geht das Dach nicht von selber hoch und ich muss drücken, lange und ausdauernd nach oben drücken. Und bei vollem Ausfahren der Gasfedern nimmt die Kraft sogar 10 kg ab. Um ganz nach oben zu fahren, muss ich wohl oder übel die Gasdruckfedern höher als das Dachgewicht berechnen.

Logische Konsequenz ist, dass beim Einfahren eine zusätzliche Kraft von etwa 20 kg konstant über längere Zeit, eine halbe oder ganze Minute anliegen muss. Ohne irgendwelche Gewichte zum Runterziehen müsste ich wirklich die MuckiBude aktivieren. Da sind Gewichte einhängen schon bequemer. Es müssen ja nicht Wasserkanister sein. Aber Bleigewichte wollte ich meinem 3,5 Tonner nicht auch noch zumuten.

Sepp R
Geschrieben von: SeppR Re: Ein neuer T-Rex Ausbaufaden - 02/10/2010 19:56
Hallo Bernd

Danke für Deine Berechnung.

7 Grad Neigung sollte für eine längere Rast genügen, noch schräger wird man sich nicht hinstellen. Das sind immerhin 12,5 % Steigung. Dann wird kein Wasser ins Innere kommen.
2 cm Randwulst sollte also ausreichen.

Das mit den Dichtgummis muss ich auch erst ausprobieren. Hoffentlich funktioniert es trotz Deiner Bedenken.

Sepp R
Geschrieben von: atze Re: Ein neuer T-Rex Ausbaufaden - 04/10/2010 16:42
Spar dir die Arbeit - Ich habs probiert: Nicht dicht!!

Bernd
Geschrieben von: SeppR Re: Ein neuer T-Rex Ausbaufaden - 17/12/2010 22:06
Ich habe wieder einen kleinen Fortschrittsbericht. Gestern bin ich mit meinem T-Rex aus der Halle raus, die Leerkabine ist praktisch fertig. Noch schnell den Sommerdiesel ersetzt durch Wintersprit und den Papiereinsatz des Separfilters entfernt – schon ist er wintertauglich.
Nun steht er bei mir vor dem Haus und kann innen elektrisch beheizt werden um für den Innenausbau die richtige Klebetemperatur einzustellen.

Gestern 16.12. war bei uns in Südbayern tagsüber mal schönes sonniges Wetter und ich konnte eine kleine Ausfahrt für ein paar Bilder machen - so sieht er nun aus:

[Linked Image von up.picr.de]
Kabine fertig



Bisher konnte ich meine Planungsvorgaben relativ genau umsetzten. Die Leerkabine funktioniert genau so, wie auf den Sketchup- Zeichnungen ganz am Anfang dieses Fadens gezeigt. Durch den Frost mag ich das im Moment nicht am Objekt demonstrieren.

Gesamthöhe des Fahrzeugs derzeit 286 cm, innen hat die Kabine Stehhöhe mit 176 cm. Das Dach lässt sich leicht öffnen, es geht nach Lösen der Riegel ganz langsam von selber hoch. Zum Schließen brauche ich Gewichte, die ich vorher in vorbereitete Haken einhängen muss, dann geht auch das Zumachen ganz leicht. Derzeit sind es etwa 30 kg, die ich anhängen muss. Aber die noch geplanten aufklappbaren Seitenfenster wiegen auch etwa 15-20 kg sodass im Endzustand zwei 5-Liter Wasserkanister und ein klein wenig Kraftaufwand ausreichen sollten.

Und ja, etwas ulkig ist das schon, das Hubdach mit Wasserkanistern zu schließen. Aber wenn ich das Wasser während des Aufenthalts wirklich verbraucht habe kriege ich das Dach auch mit Kraft noch zu. Diese Art von Gewichten hat also doppelten Gebrauchswert.

Zu den Skeptikern bezüglich der Dichtheit des Daches möchte ich sagen: so wie das derzeit aussieht ist die Wasserdichtheit nicht das Problem. Die Beständigkeit des Klebers, mit dem ich die fast unklebbaren EPDM Dichtprofile auf Alu verklebt habe macht mir eher Sorgen. An einigen Stellen hat er sich durch Fehlbedienung schon gelöst, konnte aber relativ leicht repariert werden.

Probleme gibt es natürlich auch. Ich komme mit der Tankpistole nur sehr mühsam in den Einfüllstutzen - mit verursacht durch diese doofe Klappe im Einfüllstutzen, die wohl ein Rückschlagventil sein soll. Ich habe ja beschrieben, wie ich den Tank 4 cm tiefer und 8 cm weiter nach außen verlegt habe. Das hätte noch je ein bis zwei cm weiter sein dürfen.

Weiß von Euch jemand, was passiert, wenn man an die Öffnung der Tankpistole einen vielleicht 5 cm lagen Schlauch passender Dicke steckt und die Pistole damit etwas verlängert. Ist das überhaupt erlaubt oder stört das die Abschaltfunktion des Tankautomaten ?
Ich fürchte, ich werde hier etwas murksen müssen und die Öffnung unter dem Tankdeckel etwas aufschneiden. Den großen Tank links werde ich dann noch etwas weiter nach außen verlegen müssen. Tiefer legen möchte ich vermeiden.

Es gibt auch noch andere bislang ungelöste Probleme.

Das ist halt so: Bei einem Prototyp merkt man manchmal erst im Fertigzustand wo es hakt. Und an dem Spruch „Das erste Haus baut man für einen Fremden, das zweite für einen Freund und das dritte für sich selbst“ ist schon etwas Wahres dran.

Noch ein paar Bilder:


[Linked Image von up.picr.de]
Kabine fertig Heck



[Linked Image von up.picr.de]
Kabinefertig links


Jetzt kommt eine mehrwöchige Arbeitspause. Ich habe während der letzten Monate so viel Bürokratie liegen gelassen, die nun vor dem Jahreswechsel noch erledigt werden muss. Ich melde die nächsten Fortschritte wohl Ende Februar.

Schöne Grüße noch

Sepp R
Geschrieben von: Dominique Re: Ein neuer T-Rex Ausbaufaden - 18/12/2010 09:57
Hallo Sepp
Schone festtage und gratuliert mit deine saubere arbeit.
Die wasserkanister sind nicht nötig einfach eine hangemate rein hangen reinlegen und wahrend das sleep geht das dach runter

mfg Dominique
Geschrieben von: SeppR Re: Ein neuer T-Rex Ausbaufaden - 18/12/2010 14:30
Hallo Dominique

Eine wirklich kreative, vermutlich weibliche Idee von Dir, das muss ich sagen.

Aber im Ernst: ganz so langsam bewegen sich die Gasdruckfedern auch nicht.

Dir ebenfalls ein gemütliches Fest, gemütlich wie in einer Hängematte

Dein Sepp

Geschrieben von: beckdava Re: Ein neuer T-Rex Ausbaufaden - 18/12/2010 16:22
Tankeinfüllstutzen verlängern. ein 90° Rohr dazwischen... das ist auf jeden Fall besser als den Tank noch weiter nach außen zu setzen! Wenn das ordentlich gemacht ist sagt da niemand was, weil man´´s gar nicht sieht.

gruß,
Stephan
Geschrieben von: bremach11 Re: Ein neuer T-Rex Ausbaufaden - 18/12/2010 19:04
Hallo Sepp,
schööön, und schön weit bist Du gekommen.
Die 120 und 150 l Tanks von Erich haben diese blöde Klappe nicht eingebaut, daher wird das Tanken wesentlich vereinfacht.

Schöne Weihnachten, einen guten Rutsch und viele Grüsse von Manfred
Geschrieben von: Dominique Re: Ein neuer T-Rex Ausbaufaden - 18/12/2010 21:04
Hallo Sepp
Dan jetzt eine mannliche wink variante einfach eine oder zwei griffe an die decke zum hinaufziehen ist immer gut fur die armmusculatuur smile

ps meinen namen ist so wohl mannlich als weiblich
mfg "Herrn" Dominique van der Borgh
Geschrieben von: Damedos Re: Ein neuer T-Rex Ausbaufaden - 20/12/2010 12:17
Original geschrieben von SeppR
[Linked Image von up.picr.de]
Kabine fertig

Hallo Sepp
Meilenstein geschafft! Gratulation. Der scharze Rahmen ist schick whistle2 (bei mir sollte es ursprünglich auch etwas in dem Farbschema werden, aber ich konnte mich bei der Bestellung nicht für eine bestimmte "Sand"-Farbe entscheiden, so bestellte ich weiss. Nun kam es aber am Ende doch anders -- das Resultat kennst Du ja. Getreu dem Moto, was man nicht kaschieren kann, muss man betonen ...).

Grüsse aus Adelaide,
--
oliver
Geschrieben von: SeppR Re: Ein neuer T-Rex Ausbaufaden - 08/06/2011 18:29
Jetzt habe ich lange pausiert aber ich bin noch nicht fertig mit meinem Ausbaufaden.

Die Kabine steht schon seit Mitte Dezember, die letzten Monate gingen beim Innenausbau drauf. Allerdings habe ich noch einen ausfüllenden Beruf und die Arbeiten am Wohnmobil gingen langsamer voran als ich wünschte. Nun ist die Möblierung im Groben fertig und ich kann wieder einige Bilderserien einstellen und kommentieren.

Aber zuerst noch einige Details außen:

Der Einstieg ins Fahrerhaus ist sehr steil was das Aussteigen etwas erschwert. Und da meine Kabine auf beiden Seiten etwa 10 cm breiter als das Fahrerhaus ist kann ich den Einstieg leicht verbreitern ohne die erlaubten Seitenabmessungen zu überschreiten. Und das sieht auf der Fahrerseite dann so aus:


[Linked Image von up.picr.de]

Ich habe lediglich oben einmal und unten zweimal 25 mm in Form eines Alu-Vierkantrohres dazwischen geschraubt und geklebt. Ich finde es so viel angenehmer.


Auf der rechten Seite des Fahrerhauses habe ich einen größeren Aufwand betrieben, da auch zwei Optima-Batterieen und ein 10L Reservekanister Platz finden sollen. Ich kann nicht schweissen und habe mir deshalb das gewinkelte Blech mit 3 Verstärkungsblechen vom befreundeten Schlosser, einem IFA-Besitzer herstellen lassen. Die aus Gewichtsgründen gewählte 2mm Materialstärke ist fast etwas zu schwach, beim nächsten Mal werden es 3mm.
Die untere Trittstufe habe ich abgeflext und etwas versetzt auf das Tragblech geschraubt. Aber Bilder sagen mehr als meine etwas unbeholfenen Worte.




[Linked Image von up.picr.de]

Die Innereien werden mit Abdeckblechen vor den Augen Neugieriger versteckt. Diebstahlschutz ist das allerdings keiner. Ich hoffe, die Vandalen gehen da nicht dran.

[Linked Image von up.picr.de]

Und beim nächsten Bild sieht man gut den Versatz, den die Trittstufen nun haben.

Dieses Detail hat der TÜV aber noch nicht gesehen. Hoffentlich passt es ihm.

[Linked Image von up.picr.de]
Ganz oben im Bild die elektrisch und manuell ausfahrbare Trittstufe für die Wohnkabine. Weitere Bilder davon im nächsten Beitrag.




Und so sieht das Fahrzeug derzeit aus. Das Dach auf zwei verschiedene Höhen ausgefahren. Es kann von 0 bis 55 cm in jeder beliebigen Höhe ausgefahren werden, auch beliebig gekippt werden da die Aufhängung unten und oben über Gummipuffer, also in Grenzen beweglich geschieht. Leider derzeit kein Bild von gekipptem Zustand vorhanden, später mal.

[Linked Image von up.picr.de]

[Linked Image von up.picr.de]


Innenaufnahmen kommen demnächst, in 2-3 Wochen. Am 14.6. habe ich erst mal den TÜV-Termin zur endgültigen Abnahme.
Der ausgewählte Prüfer hat mein Projekt allerdings schon seit fast einem Jahr verfolgt und den Wagen schon 3 mal gesehen. Neben einigen kleineren Tipps hatte er zumindest nichts wesentliches auszusetzen. Sollte also keine unüberwindbare Hürde sein.
Nach dem TÜV mit derzeit 3,3 Tonnen Gewicht werde ich die restlichen Möbel und Technik einbauen und dann wieder berichten.

Aber etwas stolz bin ich schon, dass der Endzustand fast nicht vom Plan abweicht. Bei einem professionellen Ausbauer mag dies selbstverständlich sein, bei einem Bastelprojekt wie meinem ist es nicht ganz selbstverständlich. Aber alle Ideen und Vorschläge, die unterwegs auf mich zu kamen waren nicht besser als mein ursprünglicher Plan.

Übrigens: die Technik des Hochdaches werde ich zu gegebener Zeit ausführlich beschreiben. Jetzt gestellte Detailfragen kann ich nur ohne Bildmaterial beantworten.

Sepp R

Geschrieben von: juergenr Re: Ein neuer T-Rex Ausbaufaden - 08/06/2011 19:46
Hallo Sepp,

schön wenn Dein Bauprojekt zum Sommer hin jetzt auch für Dich/Euch nutzbar wird !
Wofür ist der Absatz oberhalb vom Heckfenster ?
[Linked Image von up.picr.de]
Geschrieben von: SeppR Re: Ein neuer T-Rex Ausbaufaden - 09/06/2011 20:33
Hallo Jürgen

Hauptgrund für diesen Überhang ist die Installation einer ausreichend kräftigen Abluftanlage. Mittels drei Ventilatoren aus der Computertechnik wird die Luft aus der Kabine nach hinten abgesaugt und regensicher nach unten ausgestoßen. Dabei geht die Abluft noch über ein sehr feines Moskitonetz. Das Netz muss eine möglichst große Fläche haben damit der Luftwiderstand durch die feinen Maschen nicht zu hoch ist.

Die Zuluft kommt über einen verschließbaren Lufteintritt von vorne, also aus dem sonnengeschützten Zwischenraum zwischen Kabine und Fahrerhaus, natürlich ebenfalls gesiebte Luft. Dafür braucht man dann schon mehrere Ventilatoren, ich hatte nur Platz für 3 sonst wären es vielleicht 6 geworden.

Dann bietet der Vorsprung noch unauffälligen Platz für zwei Rückfahrkameras an den beiden oberen Ecken, da ich mittig ein Reserverad montieren will und dieses einer Mittelkamera optisch im Weg wäre. Die Kameras sollen nur ein Anstoßen an schlecht sichtbare Gegenstände verhindern - in der Kunst der Beulenzufügung war ich nämlich bisher sehr erfolgreich.

Und außerdem hat der Staukasten oben dann 8 cm mehr Länge.

Die dadurch bedingte Verlängerung des gesamten Fahrzeuges spielt keine Rolle, da ich unten zur Montage des Ersatzrades etc. ohnehin noch einen Träger anbringen muss, der mindestens auch 8 cm über die untere Kabinenbegrenzung ragen wird.

Aber die maximal erlaubte Distanz zum Unterfahrschutz ist dann für mich sehr wichtig, 40 cm kann ich vergessen.

Sepp R
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