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Geschrieben von: clerk Bremach Militärfahrzeuge - 07/12/2012 19:47
Hallo zusammen,

ich suche Informationen über den Peace Maker von Bremach.

Ja, der Wagen heißt wirklich so. Er ist 2m breit, wiegt um die 7t und hat Flügeltüren. Mit einem V8 und Handschaltung soll er um die 130kmh laufen. Er soll aber erst 2014 auf den Markt kommen.

Ich habe hier einen Bericht vom Bremach Long Range Patrol Vehicle.
Dazu fand ich im Netz:

http://www.ebay.com/itm/BREMACH-DEFENCE-DIVISION-LRPV-LONG-RANGE-PATROL-VEHICLE-SINGLE-SHEET-BROCHURE-/300805102258?pt=UK_CarParts_Vehicles_Manuals_Litterature_ET&hash=item4609619ab2&nma=true&si=DIak%2BB7iSJphamxKrQjdgm%2BzRko%3D&orig_cvip=true&rt=nc&_trksid=p2047675.l2557

Den gibts auch als 6 x 6


Gruß, clerk
Geschrieben von: PeterM Re: Bremach Militärfahrzeuge - 07/12/2012 22:03
Du vertrittst eine Armee? Bremach kontaktieren.. Für den zivilen Markt wird da nix homologiert. Ziviler 6x6? Mit ein paar Komponenten ableitbar, aber Preisfrage
Nur den V8 vergiss' ganz schnell.

Grüsse
Peter
Geschrieben von: Ozymandias Re: Bremach Militärfahrzeuge - 08/12/2012 08:10
Ja, abgesehen vom Minenschutz kann der normale TRex das alles auch.
Geschrieben von: Jermak Re: Bremach Militärfahrzeuge - 08/12/2012 15:30
Hat wahrscheinlich noch nie mit einen Bremach rumgeballert
Geschrieben von: Ar Gwenn Re: Bremach Militärfahrzeuge - 08/12/2012 15:35
Original geschrieben von clerk
Er ist ... wiegt ... hat ... Den gibts ...

Ich würde mal ganz salopp sagen: "Geben" tut es einen Prospekt - und einen einzelnen Prototyp zu Demonstrationszwecken, wie den T-Rex Spider. Im Bereich der geschützten Militärfahrzeuge gibt es sehr strikte Richtlinien und Klassifikationen. Die Anschaffung ist sehr teuer, an aufwändige Ausschreibungen gebunden und der Markt ist dementsprechend heiß umkämpft. Bremach mischt (mit Kooperationspartnern) mit, zu einem Auftrag mit entsprechender Serienproduktion ist es meines Wissens aber noch nicht gekommen.

Dass ein einzelner "Peace Maker" irgendwo in Brescia rumsteht, ist schon so:

[Linked Image von farm8.staticflickr.com]
(c) Bremach

Aber ich denke mal, dass es sich wohl mehr um eine Attrappe als um ein voll einsatzfähiges Fahrzeug handelt. Über den Sinn, ein Fahrzeug zu panzern, aber die Besatzung obenrum frei den Elementen - und Kugeln - auszusetzen, will ich mal gar nicht spekulieren. Klar, es ist schön, dass dieses Fahrzeug in einer Chinook verladen werden kann:

[Linked Image von farm8.staticflickr.com]
(c) Bremach

Ob das die Einschränkungen bezüglich des Insassenschutzes aufwiegt, wage ich zu bezweifeln. Schließlich wurde schon der "Spider" für genau dieses Einsatzgebiet entworfen, und wäre als Aufklärungsfahrzeug weit wendiger und schneller gewesen als das halbgepanzerte Monster. Bestellt wurde er trotzdem nicht.

Wirklich verkauft wurden dagegen diese beiden:

[Linked Image von farm4.staticflickr.com]

[Linked Image von farm4.staticflickr.com]

[Linked Image von farm4.staticflickr.com]

Sind ja auch ganz niedlich ...

Für Fernreisezwecke wäre vielleicht auch dieses Konzept ganz interessant, wenn man einen Wohntrailer draufsetzt )der arme T-Rex ...):

[Linked Image von savvantaur.org]
(c) SavvanTaur

Marcus


Geschrieben von: ziro Re: Bremach Militärfahrzeuge - 08/12/2012 16:25
Die gepanzerten "Extreme" haben einen riesen Vorteil gegenüber unseren.
An der Scheibendichtung wird der Fensterrahmen wohl nicht so schnell weggammeln. grin
Geschrieben von: Wildwux Re: Bremach Militärfahrzeuge - 09/12/2012 08:32
Erstaunlich mit welcher Kompetenz die "virtuellen" Konstrukteure ans Werk gehen.

hirn

[Linked Image von up.picr.de]
Geschrieben von: ziro Re: Bremach Militärfahrzeuge - 09/12/2012 09:06
Wieso? Ist wie beim Dodge-Command-Car. Da muß der Fahrer auch über die Beifahrerseite ein- und aussteigen, weil einer auf der linken Seite das Reserverad hingeschraubt hat. smile
Geschrieben von: Wildwux Re: Bremach Militärfahrzeuge - 09/12/2012 09:39
Arktisausführung? Türen mit Sika221 zugeklebt, weils eh rein zieht und die Auspuffrohre durch Fahrerkabine und Spaceframe dienen als Zusatzheizung... wink
Geschrieben von: Ozymandias Re: Bremach Militärfahrzeuge - 09/12/2012 11:15
Och das macht doch nix, der Winzdiesel vorne drin ist eh nach 3 Kilometern zerschmolzen mit dem 20'000 Liter Fass im Rücken.
Geschrieben von: PeterM Re: Bremach Militärfahrzeuge - 09/12/2012 13:09
Find' ich faszinierend, wie aus der "Prospektverwertung" eines Eurosatory-Besuchers die Phantasie angesprochen wird - aber entwirren wir doch bitte die Ideen, Träume, Schreibtisch-Strategien...

1. fließen da drei (!) unterschiedliche Konzepte ineinander

Der T-Rex "as is" in Mil-spec ist aus taktischen Gründen 190 cm breit, hat irgendwas zw. 5 und 6,something t und es werden tatsächlich fahrende Prototypen gebaut. Gegenüber den gerade rollfähigen Prototypen der Mitbewerber ist das Voraussetzung für kleine zeitkritsche Beschaffungen. Dass grosse Ausschreibungen Jahre dauern, dreimal das Konzept geändert wird ja, und was sagt uns das? ..über die Fahrzeuge nichts, über die "Qualität" der Planungsprozesse der Auftraggeber einiges.

Die Luftverladbarkeit im Heli samt Kampffähigkeit "binnen Sekunden" nach dem Ausladen ist Afghanistan-Spec. Der Einsatz ist de facto Geschichte, ein vergleichbares Szenario wird schon wieder kommen...

Der Auftraggeber denkt an den nächsten kommenden Schauplatz, und da besteht die Forderung "aufgesessen und einsatzfähig rausrollen" nicht. Darum das technisch andere, nicht für die zivile Homologation gedachte 2m-Fahrzeug mit merklich Mehrgewicht, und der Prototyp fährt auch schon (seit einiger Zeit) aus eigener Kraft. Den 6-Zylinder und ein paar Komponenten hat ein Eurocargo gespendet, der Entwicklungsauftrag bilanziert hochweiß, wenn der Kunde wirklich will, think "small MAN KAT". Ob und welche Stückzahl er am Ende des Tages will - s. oben

Und Nummer 3 ist der Peace Maker, wiederum ganz anders, kommt aus der Hybridisierungsidee hinsichtlich "Schleichfahrt". Jeder Motor, Getriebe- und Antriebskomponentenhersteller denkt über sowas nach, und Bremach hat fertige Komponenten integriert, darum wäre das Ding bis 2014 realisierbar, ob es dann jemand ordert..? Je weiter in die zukunft, dest mehr Publizität, die konkreten Projekte stehen unter strikter non-disclosure.

Über "Kategorie 1" hat's Sinn hier zu reden, daher kommen (wieder: Wenn jemand will und dafür bezahlt) Dreiachser, Feuerwehrfahrgestelle zur Befriedigung der Führerschein-Ausnutzungsbeschaffer, aber auch die alltägliche "out-of-area-Kraftstofftauglichkeit"

Alles andere sind nette Gedankenspiele, dass wir damit auch schräge Typen inspirieren.. so what - der Tanker transportiert "vmv-oxide", leichter als Wasserstoff, den musst Du am Boden festbinden wink wink

2. Taktische Anforderungen und Einsatzszenarien

Markus, ich bin ob Deiner taktischen Analyse wirklich beeindruckt - die Militärs ticken nur ganz anders, die fragen weder Dich noch mich. Aber ein paar Erfahrungen aus der Realität: Das geschlossene Auto ist eine Forderung aus städtischen Szenarien, die führen zu MRAP und anderen "Radpanzern": Geländetauglichkeit bei irgendwann > 20t nahe null, damit wissen die Insurgents, wo der Kübel fahren kann, verbuddeln immer größere IED's, damit ist die nächste Fahrzeuggeneration wieder schwerer, die nächsten IED'S wieder größer, die nächsten Fahrzeuge usw.

Hochmobile Sondereinsatzkräfte tun da nicht mit, zum Thema Gasschlag haben offene Fahrzeuge ihre Meriten, und entgegen der landläufig kolportierten Meinung ist der Nutzen von (motorisierter) Infantrie deren örtliche Unberechenbarkeit. Wer sein Wissen bloß aus dem Film "Black Hawk down" bezieht (was ich hier erahne), bitte das Buch lesen, und bis dahin gilt "si tacuisses.."

3. Wir-spielen-Bremachmarketing

Übrigens war der Spyder immer ein Demofahrzeug für das Fahrgestell, mit dem sind diverse NATO-Abnahmen hinsichtlich Antriebstrang-Verhalten gefahren worden (seehr erfolgreich, damit spielen sie in der Liga "Kampffahrzeug", zweites dort abgenommenes Fahrzeug ist der Fennek). Wenn jemand Spyder kaufen will.. ja, wird er einen bekommen, aber das war immer ein Technologieträger und kein Serienmodell. Die letzte Unimog-Studie wird gar nicht verkauft (ok, Daimler ist "klug genug", von vorn herein kein fahrfähiges Modell zu bauen).

Und weil da ohnehin als nächstes kommt: Dreiachser gibt's auf Kundenwunsch, ich habe vermutlich meine "historische Mitschuld", dass Bremach die nicht aktiv in den Markt drückt und glaube weiterhin, dass es bei 7,5t-Fahrgestellen hinreichend große Räder für einen hochgeländetauglichen 4x4 gibt, aber des Kunden Wille ist sein Himmelreich.

Grüsse
Peter
Geschrieben von: Ing. Stefan Melicha Re: Bremach Militärfahrzeuge - 19/12/2012 15:41
Zum Thema: Offenes Infanteriefahrzeug KMW Mungo

m.l.G.
Stefan
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