Viermalvier.de, das Geländewagenportal
Geschrieben von: hirsel Brandschaden / Gutachter - 30/03/2015 14:12
Hallo Gemeinde,

nachdem ich seit 6 Wochen endlich einen neuen Motor drin habe und mich auf die erste Fahrt über Ostern gefreut hab, hat es am WE einen Brand in der Halle gegeben wo der Bremach steht.

Erst klang es so, als sei das Problem mit einem guten Hochdruckreiniger zu beheben (nur äußerlich), aber nachdem ich den Schaden mit eigenen Augen gesehen habe, sieht es leider deutlich übler aus.

Ein schwarzer schmieriger Film ist nicht nur außen am Fzg. sondern auch Überall im Wagen, in der jeder Ecke, natürlich auf allen Stoffteilen (Sitze, Zeltplane, Gardinen, Matratze) im Elektrokasten, im Motorraum...und und.

Außerdem stinkt das Fzg erbärmlich und ich kann mir schwer vorstellen, dass man den Geruch wieder raus bekommt, ohne den Kasten/ vollständig zu entkernen...und selbst dann kann ich nicht so Recht dran gelauben.

Was für ein Sch.dreck!!!

Nach ertsen Greprächen mit der Versicherung könnte es auf einen Totalschaden hinauslaufen.

Leider hab ich keine Rechtschutzversicherung und möchte deshalb einen Streit mit der Versicherung wenn möglich vermeiden.
Da ich mir aber sehr im Zweifel bin, ob die Versicherung für unsere Fahrzeugklasse geeignete Gutachter hat, würde ich gerne selber einen beauftragen.

Habt ihr hier Empfehlungen oder ggf. schon mal einen ähnlichen Fall gehabt?

Danke & Gruß, Mathias
Geschrieben von: Ozymandias Re: Brandschaden / Gutachter - 30/03/2015 14:46
Erstmal mein Beileid zu dem Drama.

Gutachter, ich hatte vor 3 Jahren einen ähnlichen Fall, du brauchst einen der für Nutz- und Spezialfahrzeuge geschult ist, also Einzelanfertigungen die nicht ab Stange geliefert werden. Dann sollte das kein größeres Problem sein den Schaden zu eruieren.
Der 08/15 PKW Gutachter der nur im Laptop Häckchen setzt ist dafür völlig ungeeignet.

Alles Gute
Ozy
Geschrieben von: juergenr Re: Brandschaden / Gutachter - 30/03/2015 15:24
das tut mir Leid für euch - so viel Pech...

hier mal ein recht großer "Laden" - kenne die aber bei euch vor Ort nicht. Sind auch bei mir in der Gegend, machen auch Schulungen und arbeiten mit dem TÜV Hessen zusammen - ob`s hilft ?
jostundruhl.de


Geschrieben von: Grandvoyageur Re: Brandschaden / Gutachter - 30/03/2015 16:01
was für ein Alptraum ...!

Mein Versicherer bzw. das Maklerbüro (Jahn & Partner) hatte uns einen Gutachter "empfohlen" (nun ja, aufgezwungen ist wohl das bessere Wort ...), die zwar nicht ganz billig, aber gerade bei WoMos und insbesondere unseren umgebauten Unikaten recht kompetent zu sein scheinen : Kfz Prüf- und Schätzstelle Gerolf Happel (www.sv-happel.de)
Die sind bundesweit unterwegs.

Das Gutachten von einem lokalen Gutachter, der mir vom TÜV empfohlen worden war wollte meine Versicherung (bei Abschluss) zur Wertermittlung gar nicht erst sehen.

Hoffentlich klärt sich das für Dich in der bestmöglichen Art und Weise, was auch immer das nach genauerer Begutachtung sein mag !

Viel Erfolg !
Dirk

Geschrieben von: HorstPritz Re: Brandschaden / Gutachter - 31/03/2015 08:56
Hallo Matthias,

ich hatte bei meinem unverschuldeten Unfall einen Gutachter vom TÜV. Er war sehr kompetent und seine Entscheidungen wurden von der gegnerischen Versicherung trotz der erheblichen Schadenssumme nie in Zweifel gezogen.

Grüße,

Horst
Geschrieben von: hirsel Re: Brandschaden / Gutachter - 31/03/2015 10:59

Vielen Dank eure Hilfe.

@Grandvoyageur:
Ich hab mit der Kfz Prüf- und Schätzstelle Gerolf Happel gesprochen.
Das scheinen die Richtigen zu sein.

Gruß, Mathias
Geschrieben von: Ar Gwenn Re: Brandschaden / Gutachter - 31/03/2015 13:39
Hallo Mathias,

zuerst mal mein Beileid! Bitte halte uns auf dem Laufenden, die Sache mit dem Wertgutachten könnte uns alle mal angehen.

Marcus
Geschrieben von: Pesca Re: Brandschaden / Gutachter - 31/03/2015 13:58
Meine Erfahrung mit Gutachtern:
Selbst der beste Gutachter kann nicht Spezialist sein für alle Fahrzeuge, schon
gar nicht wenn so speziell wie unsere.
Deshalb gute Zuarbeit von Auftraggeberseite, Daten, Preise, Technische Unterlagen, Vergleichsfahrzeuge etc. helfen dem Gutachter und damit auch dem Auftraggeber.
Bei mir ist damit selbst der von der Gegnerversicherung gestellte Gutachter zu einem
realistischen Ergebnis gekommen.

Viel Erfolg und immer schön die Nerven behalten.
Grüße
Geschrieben von: oldie Re: Brandschaden / Gutachter - 31/03/2015 14:38
Nachdem ich mein Arbeitsleben in der Branche war, kann ich Pesca nur zustimmen. Der Sachverständige dokumentiert in der Hauptsache, also auch hier vorab evtl. freilegen, damit der SV auch was sehen kann (manchmal werden da hellseherische Fähigkeiten verlangt, dem aber nicht nachgegeben werden kann).Hilfreich sind in jedem Fall Rechnungen (Zubehör, Reparaturen,...), im Falle des Selbstausbaus diesen bildlich dokumentieren, auch um den Fahrzeugwert später nachvollziehen zu können.

Allgemein haben sich die Kraftfahrtversicherungsbedingungen (AKB) über die Jahre gewandelt, was gleichgeblieben ist, ist die Weisungsbefugnis der Versicherung im Kaskoschadensfall, also auch die Auswahl des Gutachters. Falls dessen Ergebnis unbefriedigend ist bleibt immer noch die Möglichkeit einen eigenen SV zu beauftragen und ggfs. ins Sachverständigenverfahren (vgl. hierzu AKB) einzusteigen, d.h. ein weiterer SV entscheidet auf Basis der beiden Gutachten.

Das eleganteste Verfahren hat ja Pesca schon beschrieben. Als Anregung vielleicht vorab mit einer Firma sprechen, die Trockeneis strahlt, ob eine Reinigung möglich ist.

Grüße oldie
Geschrieben von: hirsel Re: Brandschaden / Gutachter - 31/03/2015 17:12
Da stimme ich euch zu.
Auch der beste Gutachter mit Erfahrungen mit unseren Fahzeugen ist davon abhängig, dass er mit gutem Material versorgt wird.

Aber ich denke auch, dass es von Vorteil ist, wenn ich dem SV nicht erklären muss, dass wir hier nicht von Wohnmobilen von der Stange sprechen und jedes Detail von 0 an erklären muss.

Die Versicherung hat heute erst einmal nach Untersuchung der Brandursache und der Halle bestätigt, dass sie die Schäden übernehmen....Puuh!
Ohne jegliches Murren waren Sie auch mit einem eigenen SV einverstanden.
Die SBin der Versicherung hat mit einem KFZ-Reiniger Kontakt aufgenommen, der wohl einiges an Erfahrungen in ähnlichen Fällen hat.
Mein SV hat auch von aufwendigen, aber durchaus erfolgversprechenden Reinigunsgverfahren gesprochen.

Ich hoffe, dass schon am Di nach Ostern weiter geht.
Mal schauen...halte euch auf dem Laufenden.

Gruß, Mathias
Geschrieben von: Karl Heinz Re: Brandschaden / Gutachter - 02/04/2015 08:33
Servus Mathias,

Gutachter kann ich dir zwei empfehlen, einen "Normalen", hat selbst 4x4 LKW mit WoMo-Aufbau, und einen von der DEKRA, hat mein Gutachten gemacht.

Zum Geruch, such dir einen Brandsanierer, für Häuser, die stellen ein spezielles Gerät ins Auto und danach sollte es zu 95% O.K. sein.

Wenn du keinen hast, im Raum Nürnberg kann ich dir einen für kleines Geld besorgen!

Gruß Karl Heinz
Geschrieben von: Perolucaha Re: Brandschaden / Gutachter - 02/04/2015 09:50


... die stellen ein spezielles Gerät ins Auto ...


Ozongenerator.
Geschrieben von: CH-Turi Re: Brandschaden / Gutachter - 02/04/2015 15:32
Hallo Mathias,
Tut mir sehr Leid was dir passiert ist! Mir ist einmal ein Wohnmobil abgebrannt. Was bei der Reinigung sehr wichtig ist schwarzer Rauch bedeutet vermutlich sind Kunststoffe verbrannt das braucht eine spezielle Reinigung! Kenn das von Wohnungsbränden.Haben immer Spezialisten zu gezogen.Würde dir das auch entfehlen.Der Ruß geht in jede Ritze und auch hinter deine Verkleidungen,heißt alles demontieren für die Reinigung.Russ greift auch das blanke Metall an,Folge es rostet.

Grüß
Ch turi
Geschrieben von: RolandThalia Re: Brandschaden / Gutachter - 11/04/2015 21:23
Hallo Mathias,

ein Brand direkt im Auto aber auch in einer Halle, Tiefgarage, ... wo das Auto steht ist immer bescheiden.

Wir hatten zum Jahreswechsel auch einen "kleinen Brand" in unserer neuen Ormocar Kabine. Der Brand wurde durch eine explodierende Gaskartusche verursacht. Details später.

Der Schaden schien nach dem 1. Schrecken (Panik in der Kabine, Löscharbeiten mit Ergebnis verbrannte Hände) nichts "grosses" zu sein. Wir dachten mit etwas Bremsenreiniger und Ausbesserung der Hauptbrandstelle von ca. 50x50cm wäre alles erledigt.

Zurück aus dem abgebrochenen Kletterurlaub erinnerten wir uns an unsere VK / TK mit 150EUR Selbstbeteiligung. 48 Std. nach Meldung des Vorgangs hat der Sachverständige der Versicherung bereits unseren Schaden vor Ort besichtigt. Schnell war klar, dass der Schaden aufgrund der individuellen Bauweise nicht einfach zu ermitteln ist. Der Gutachter schlug vor, den Schaden gemeinsam mit dem Hersteller zu ermitteln (Anmerkung: Zu diesem Zeitpunkt war die Kabine noch nicht ausgebaut). Das Fahrzeug wurde zur Schadensermittlung zum Hersteller gefahren. Dort wurde der Schaden sehr sorgfältig untersucht und ein Angebot zur Rep. erstellt. Dieses wurde dann am selben Tag noch mit dem Sachverständigen der Versichrung vor Ort besprochen.

Interessant war, dass der Gutachter noch einige Punkte ergänzte die der Hersteller nicht auf dem "Radar" hatte. Wie bereits hier im "Fred" erwähnt entstehen bei Bränden (e.g. GFK, Schaumstoff...) giftige Gase die sich überall im Fahrzeug verteilen (Dachzelt, Sitze, Heizungsrohre, ...) und u. U. sehr gesundheitschädigend sein können. Klar sind auf glatten Flächen diese Gifte sehr einfach zu entsorgen. Leider nicht wenn die Kabine schon vollständig ausgebaut ist. Bei uns war die leere Kabine noch einfach zu reinigen. Trotzdem nannte uns der Sachverständige eine Spezialfirma bei Münster die mit Bränden in Fahrzeugen bzw. mit Brandgasen in Fahrzeugen Erfahrung haben (O-Ton: Nur dort machen lassen, die sind die einzigen Spezialisten die er kennt). Die benannte Firma prüft nach Reinigung ob alle Giftstoffe beseitigt sind und erstellt ein Zertifikat. Tolle Sache die allerdings auch seinen Preis hat. In unserem Fall wurden die Kosten von der Versicherung übernommen.

Long Story Short: Wir waren mit der Schadensabwicklung der Versicherung sehr zufrieden. Der Sachverständige hatte den Schaden realistisch ermittelt und uns gut beraten. Klaro - unsere Kabine ware ja erst 1,5 Monate alt und das Auto hatte 3.000km auf dem Tacho und es gab für alles Rechnungen.

In deinem Fall bist Du ja der Geschädigte. Es muss die gegnerische Versicherung den Brandschaden übernehmen. Somit würde ich den Sachverständigen fragen welche Reinigungsfirma auf PKW Brände spezialisiert ist und den Brandschaden beseitigen kann. Bitte nur eine Firma akzeptieren die nach Reinigung messen ob alle Schadstoffe beseitigt sind und dies auch in einem Zertifikat (mit Messdaten) bestätigen. Auch nachfragen ob diese Firma alle Einbauten zur Reinigung ausbaut e.g. Schränke, Heizungsrohre, Türverkleidungen, Dachhimmel... Alles andere ist nur Kosmetik. Man will ja nicht mit Lungenkrebs von der Weltreise zurück kommen.
Zusätzlich würde ich anfragen welche Entschädigung für Wertverlust / Ausfall bezahlt wird.
Es könnte durchaus die Stategie der Versicherung sein dein Auto als Totalschaden zu deklarieren und versuchen dich mit wenigen EURONEN zu vertrösten (Zeitwert). Wie bereits empfohlen selber mal einen Zeitwert ermitteln:
a) Auf Basis (noch) vorhandener Rechnungen
b) Aufstellung der verbauten Komponenten / Geräte und diese mit Marktpreisen bzw. Schätzungen versehen - Wertmindungerung
c) In Mobile.DE suchen zu welchen Preisen vergleichbare Fahrzeuge derzeit verkauft werden.
d) Vielleicht kann ja das Forum helfen zu welchen Preisen vergleichbare Fahrezeuge ge-/verkauft wurden. Oft gibt es ja ausführliche Verkaufsunterlagen.
Es ist immer gut einen Gutachter mit Unterlagen zu versorgen. Solche individuellen Autos wie wir fahren sehen die auch nicht jeden Tag.

Zurück zu unserer Branderfahrung:

Unsere Gaskombi (190gr. Durchstechkartusche + Adapter für Schraubverschluss + Gasbrenner mit Schraubverschluss) kam trotz voller Kartusche nicht zum Brennen. Vermutlich ein Problem im Zusammenspiel mit Stechkartusche und Adapter. Laut Hersteller des Adapters müsste die Stechkartusche 100% der DIN entsprechen (exakt runde Wölbung wo durchgestochen wird)
damit die Kombi dicht ist. Leider war dies so in der Betriebsanleitung nicht beschrieben.

Wir stellten dann die zugedrehte Gaskombi an das Tischende und ich startete einige Minuten später am anderen Ende auf dem Campingtisch (natürlich in der Kabine) einen Spirituskocher. In diesem Augenblick explodierte dann die Gaskombi. Eine Feuerwalze rollte über unsere Köpfe. Panik kam auf ... mit viel Glück konnten wir alle die Kabine verlassen (bis dto. hatte noch keiner Brandverletzungen) In der Panik wurde der Tisch umgeworfen und die Überreste der Gaskobi entzündeten vermutlich die Matratzen (damals IKEA) des Stockbetts beim Ausgang.

Kurzerhand entschloss ich mich noch mal in die Kabine (trotz schweren schwarzen Rauchs)zu steigen und alle mobilen brennenden Teile aus dem Auto zu werfen. Dies war mit "beherzten" zugreifen schnell erledigt und ich konnte mich auf das Löschen der Seitenwand an der Tür konzentrieren. Mit einem Kissen und später mit Wasser war dieser Brandherd auch in kurzer Zeit gelöscht.

Schaden:
Beide Hände verbrannt. Ca. 50*50cm des 1,5mm GFK's der Kabinenseitenwand war zu 50% durchgebrannt, Beschichtung des Rahmens der Eingangstür löste sich ab, viel Ausrüstung verbrannte ...
Hoffentlich wurde unsere Gesundheit nicht von den giftigen Gasen beeintächtigt. Nach einem Besuch im Krankenhaus fuhren wir sofort Richtung Heimat. Somit weitere 12 Std. im Fahrzeug.
Wie bereits erwähnt überarbeitete Ormocar die Kabine hoch professionell ohne Wartezeit. Mit Ausnahme meiner Brandnarben erinnert heute nichts mehr an dieses gefährliche "Abenteuer".

Zusammenfassung:
a) Kein Kochen mit Gaskartuschen in der Kabine (nur mit festen Gasinstallation die dann aber auch regelmässig von Experten überprüft werden sollte). Wir kochen jetzt in der Kabine nur noch mit mobilem Spirituskocher im Edelstahl Waschbecken (380*340*190mm) in Ausnahmefällen wenn das Wetter draussen zu extrem ist (Wind!) Offenes Feuer in der Kabine e.g. Kerze ist bei uns nicht mehr erlaubt. Draussen benutzen wir MSR Bezinkocher. Die haben sich bei unseren Berg Expeditionen bestens bewährt und brennen auch noch auf 5000m.
b) Bei Stoffbezügen und Schaumstoffen doch lieber zu den etwas teueren "schwer entfammbaren" Materialien greifen. Unsere IKEA Matratzen waren noch 2Minuten vollständig verbrannt. Auf dem Kiesboden sah man nur noch die Umrisse wo sie mal lagen.
c) GFK brennt zwar auch - allerdings braucht es einen guten Brandbeschleuniger (Schaumstoffmatratzen / Funktionsbekleidung / Schlafsäcke ...). Wenn GFK brennt, dann entwickelt es es nur eine kleine Flamme (evt. vergleichbar mit Spirituskocher) und der Brand breitet sich langsam aus. Allerdings möchte ich nicht verheimlichen dass es auch nicht ganz einfach zu löschen ist. Wenn es mal auf größeren Flächen brennt wird es wohl sehr schwierig! Wir haben jetzt einen 2kg Schaumlöscher für Fettbrände und eine Löschdecke im Auto (schnell und leicht zugänglich).

Gruß, Roland






Geschrieben von: Wildwux Re: Brandschaden / Gutachter - 12/04/2015 06:35
Na da kann man nur sagen; Glück gehabt! Nach so einem Erlebnis, ist eine nachfolgende "Feuerphobie" verständlich. Ich denke, dass wird sich mit den Reisemonaten wieder legen.

Brennbarkeit von Sandwichplatten

Spiritus- oder Benzinkocher sind zwar sicherer bei Fehlbedienung bzw. Fehlinstallation als Gaskocher, ihr Treibstoff brennt aber auch ganz gut.

Feuerlöscher im WoMo sind in einigen Ländern Vorschrift, es sollte also sowieso einer mit und WICHTIG er sollte auch regelmässig geprüft oder getauscht werden. Der beste Feuerlöscher nützt nix, wenn er "tot" ist. Für unsere äh... (hoffentlich nie) Anwendung sind Schaum- oder CO2-Löscher besser, als die im Autozubehörhandel verkauften Pulverlöscher. Das Pulver richtet in Räumen mehr Schaden an, als es verhindert!

Ich hatte vor kurzem auch einen kleinen Brand, auch wegen Gas, aber in der Werkstatt. Reflexartig griff ich zum Pulverlöscher. Die Sauerei die dabei zurück blieb war enorm. Ich werd wohl für alle Zeiten blaues Pulver in der Werkstatt haben.
Geschrieben von: Ozymandias Re: Brandschaden / Gutachter - 12/04/2015 09:05
Anmerkung dazu, Schaum- bzw. Lightwater Löscher gehen heute auch bis ca. -30° Kälte, man kann sie also problemlos in Fahrzeugen verwenden.
Geschrieben von: RolandThalia Re: Brandschaden / Gutachter - 12/04/2015 09:42
Hallo Mathias,

vielleicht mal bei dieser Firma anrufen, Bilder senden und nach groben Kostenvorschlag fragen. Dann hast Du schon mal einen groben Richtwert für den Schaden. (Anmerkung: Hatte bis dto noch keinen Kontakt bzw. wirtschaftliche Interessen mit dieser Firma. Adresse stammt aus Gutachten). Ob der jetzt wirklich der einzige Experte für Fahrzeuge ist kann und will ich nicht beurteilen.

Firma Retkowski:
Greg’s Autopflege Service
Inh. Gregor Retkowski
Entfernung von Industrieverschmutzungen Brandschadensanierung
Alte Heerstr.18
59494 Soest
Mobil: 0172-5374294
Telefon: 02928-470
Fax: 02928-389
Email: mail@gregs-autopflege-service.de
Web: www.Gregs-Autopflege-Service.de

Hallo Wildwux,

du bringst es auf den Punkt. Pulverlöscher ist WoMo's Tod. Zum Glück ging unser Pulverlöscher nicht mehr. Den neuen Schaumlöscher werden wir jetzt laufend überwachen und mindestens alle 3 Jahre überprüfen lassen (Druckanzeige hat der schon mal). Der 2kg Löscher hat die Spezi A/B/F und einen weiten Temp-Bereich. Sollte im WoMo gut arbeiten. "Großbrände" kann man damit natürlich nicht mehr löschen.

Ich gebe Dir Recht. Ethanol und Bezin brennt auch gut. Allerdings stehen diese nicht unter Druck. Einen Benzinkocher würde ich aus mehreren Gründen nicht in der Kabine nutzen wollen:
a) Anlaufphase sehr starke Russentwicklung und ggfs. große Flamme die was anzünden kann
b) In geschlossenen Räumen kann es bei längerem Betrieb zur Erstickungrm kommen
c) Doch sehr laut und auch der Geruch ist nicht angenehm. Noch schlimmer als Ethanol.

Wie gesagt wir kochen derzeit nur in Ausnahmesituationen Kaffee / Teewasser oder Nudeln im Auto.
Da wir das im Waschbecken machen können wir auch sofort mit Wasser löschen ...
Klingt für Aussenstehende jetzt wohl sehr übertrieben. Bei uns hat sich ein Umdenken eingestellt.

Unser Ausbaukonzept sah nie einen fixen (Gas)kocher im Innenraum vor. Auch schon vor dem Unfall.
Da wir aber nur mit einer leeren Kabine mit Campingstühlen und Tisch unterwegs waren entschieden wir uns in der Kabine mit Gaskartusche zu kochen (wurden für den Aussenbereich gekauft). Der Gaskocher war schnell zu starten, russt und riecht nicht wie der Ethanol Kocher. Das war halt der falsche Entschluss in der oben beschriebenen Kombo. Vermutlich kochen viele Menschen mit diesen Kartuschen in WoMo's / Zelten und hatten bis dto. nie ein Brand-Problem. Auch ich kochte vor 25 Jahren noch mit Benzinkocher im Expeditionszelt oder PKW. Würde ich heute def. nicht mehr machen.

Wenn uns WoMo wieder aus FR zurück ist werden wir noch eine Staubox (Aussenküche) unter die Kabine montieren. Hier wird dann mit Benzin und Ethanol gekocht.

Gruß, Roland
Geschrieben von: hirsel Re: Brandschaden / Gutachter - 16/04/2015 17:43
Hallo zusammen,

nochmal danke für eure Anteilnahme.

@Roland
Das ist ja ne üble Geschichte...mit glücklichem Ausgang.
Wir haben auch noch einen Pulverlöscher im Fzg...den werd' ich dann jetzt mal austauschen.

Was den Tip zum Autoreiniger angeht, liegst du ganz gut.
Die Versicherung hatte den auch empfohlen und gestern haben sich der SV der Versicherung und meiner darauf geeinigt, dass Fzg da einem Reinigungsversuch zu unterziehen.
Die Kosten wurden auf ca. 6.500,-- (netto) geschätzt und es soll nächste Woche nach Soest gehen.
Das Ganze wird wohl 3-4 Wochen dauern, da es zig Nassreinigungs-Phasen gibt, wo dann erst alles völlig trocken sein muss bevor es weiter geht.

Ich hab den Chef von Greg's kennengelernt und er machte einen wirklich kompetenten Eindruck. Die Firmenboschüre zeigt einige beeindruckende Beispiele für Reinigung nach Brandschäden.

Was mir nur etwas Sorgen macht, dass nach der Reinigung und Entgiftung, auch der Zusammenbau os gut wird, dass ich nicht mit einem instabilen Ausbau rumfahre....

Melde mich wieder wenn es interessante Neuigkeiten gibt.

Gruß, Mathias
Geschrieben von: Ar Gwenn Re: Brandschaden / Gutachter - 17/04/2015 13:55
Original geschrieben von Wildwux
Spiritus- oder Benzinkocher sind zwar sicherer bei Fehlbedienung bzw. Fehlinstallation als Gaskocher, ihr Treibstoff brennt aber auch ganz gut.

Je reiner der Spiritus ist, desto besser brennt er - ABER auch desto farbloser! Einem Bremach-Kollegen ist es passiert, dass er gar nicht merkte, dass der Kocher schon Flamme hatte, da aufgrund der Reinheit komplett farblos. Dann schüttete er Spiritus nach - er hatte Riesenglück, sein Bremach auch.

Marcus
Geschrieben von: Ozymandias Re: Brandschaden / Gutachter - 17/04/2015 14:19
Sorry aber ein Benzinkocher käme mir NIE ins Auto, die Dinger sind wirklich brandgefährlich.
Hatte selber mal einen und die Stichflammen die der produzierte waren nicht von schlechten Eltern.

Und im australischen Outback hab ich nen ausgebrannten VW Bus gefunden wo die verkohlte Petromax Lampe noch drin lag.

Geschrieben von: RolandThalia Re: Brandschaden / Gutachter - 17/04/2015 15:36
Hallo Ozymadias,

um Missverstaendisse zu vermeiden. Wenn wir im Auto kochen muessen nur mit portablen Spirituskocher der bei Windstille auch im Aussenbereich futzt.

Bezinkocher nur im Aussenbereich bei uns. Gaskartuschen der nicht mehr und wenn dann auch nicht mehr im WoMo

Keine offene Flamme ist 100%ig sicher im Fahrzeug zu betreiben. Je nach Typ gibt unterschiedliche Gefahrenpotentiale. Somit sollte man jeden Kocher mit Respekt und ueberlegt behandeln. Neben technischen Defekten gibt es auch viele unsichere Bedienungen. Vermutlich die Hauptursache fuer Unfaelle. Wenn man noch nie persoenliche Erfahrungen mit Feuer gemacht hat bedient man Kocher einfach ohne viel zu ueberlegen. Dies war auch bei uns so!

Ich kann jedem folgende Ueberlegungen ans Herz legen:
1. Welches Gefahrenpotential kann von meinem Kocher oder Brennstofftank ausgehen?
2. Wie lagere ich die Brennstoffe sicher auf der Reise
3. Wo kann ich meinen Kocher sicher betreiben ohne zufaellig einen Brand zu erzeugen?
4. Was mache im worst case wenn es brennt? Denke an Fluchtweg, wie kann ich effizient loechen...

Wenn es Betriebsanweisungen fuer die Kocher gibt haltet euch daran. Einen Spirituskocher sollte man nur im zerlegten Zustand befuellen d.h. Kartusche aus Kochergestell nehmen, schraeg halten und nur bis zum Rand befuellen. Am Besten nicht ganz voll machen. Haette man das beachtet ware es max. zu verbrannten Haeden gekommen!

Das klingt fuer viele laecherlich was ich hier schreibe. Unfallverhuetung braucht fixe und sichere Prozeduren. Alles andere ist nur Glueck.

Beste Gruesse, Roland
Geschrieben von: Sambo Re: Brandschaden / Gutachter - 17/04/2015 16:24
Original geschrieben von Ar Gwenn
Je reiner der Spiritus ist, desto besser brennt er - ABER auch desto farbloser! Einem Bremach-Kollegen ist es passiert, dass er gar nicht merkte, dass der Kocher schon Flamme hatte, da aufgrund der Reinheit komplett farblos. Dann schüttete er Spiritus nach - er hatte Riesenglück, sein Bremach auch.

Marcus

Hallo,

welchen Spirituskocher hat der Kollege denn?
Beim Origo muss man zum Nachfüllen zwangsweise den Kocher ausschalten, sonst bekommt man den Deckel nicht auf und somit den Brenner nicht raus.
Und wer von oben nachfüllt befüllt evtl. einen brennenden Brenner oder der Spiritus läuft versehentlich ins Gehäuse... stupid

Nach Rücksprache mit einem Kollegen der bei der Feuerwehr ist habe ich einen Schaumlöscher im Auto. Da muß ich im Zweifelsfall nicht das ganze Auto zusammen mit dem Löschmittel entsorgen.


Gruß
Christoph
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