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Geschrieben von: bremach11 Eine Horror-Story, aber lehrreich - 28/08/2017 07:24
Hallo,
es fing alles ganz einfach an - Tüv war fällig. Letztes Jahr keinerlei Probleme, wie auch bei 55 000km.
Als 17.7. Tüv -Vorderrad Bremsen ziehen ungleichmäßig, aber Abgaswerte jenseits von gut und böse, außerdem qualmt er leicht schwarz. Vom TÃœV Mann wie von Erich der Tipp, "blas ihn mal richtig durch".
Geagt getan auf der Rückfahrt vom Treffen in Frankreich. Am 24.7. wieder zum TÃœV - Bremi qualmt beim Gasgeben fürchterlich - also kein TÃœV. Am 26.7. zur grossen Iveco Werkstatt (vor allem LKW) in Ulm.
nach 14 Tagen waren die Bremsen erneuert, ich hatte eine TÃœV-Plakette (wie auch immer), aber das Fahrzeug qualmte wie vorher. "Lass mal die Eispritzdüsen kontrollieren" war die Aussage von einem Iveco Meister -warum die das nicht gemacht haben ist mir nicht klar.
Durch Zufall mit meinem Mercedes Mann darüber gesprochen und er meinte, das bekommen wir hin. Kaputte Düsen bei 55 000km sei Quatsch. Nach einer Woche und vielem Schrauben war dann ein Fehler zu finden, die Klappe in der Abgasrückführung bewegte sich nicht mehr, sie war verklebt. Es wurde kein Fehler im Diagnosegerät angezeigt. Also Reinigung, ohne Erfolg. Also doch Düsen raus und in eine Spezialwerkstatt - Diagnose "jungfräulich". Es war nun in der 4. Woche, daß Bremi in Werkstätten ist. Ein befreundeter Iveco Mann (nicht aus der Ulmer Werkstatt) des Mercedes Meisters sagte Ihm dann, daß nur ein kompletter Austausch der Abgasrückführung etwas helfen würde, die machten ab und zu Probleme. Gesagt getan, und ich habe mein Auto wieder, ohne rußenden Auspuff. Warum Iveco Ulm da nicht draufgekommen ist, finde ich mehr als schwach.
Ich bin nun nur noch auf die diversen Rechnungen gespannt, allein das AGR kostet 350-400.- Eronen.
Gruß Manfred
Geschrieben von: Ozymandias Re: Eine Horror-Story, aber lehrreich - 28/08/2017 10:08
Ich wundere mich immer noch dass bei europäischen Fahrzeugen das reinigen der AGR nicht im Wartungsplan vorgesehen ist. Bis dato hat mir das jeder Werkstattmensch verneint, auch im Schwer LKW Bereich.
Bei den US Dieseln ist das so rund alle 50000Km vorgeschrieben.
Sollte man vielleicht hier auch machen der Zuverlässigkeit willen.
LG Ozy
Geschrieben von: Wildwux Re: Eine Horror-Story, aber lehrreich - 28/08/2017 11:26
Absolut! Ich hab keine Ahnung, wieso diese, nicht wirklich aufwändige Arbeit, nicht im Wartungsplan drinnen ist. Genau so, wie mal einen Blick in den Ansaugkollektor rein werfen, wie viel Russ dort herumhängt.

IVECO hat bei den E5er F1C vorgesorgt. Dort wird, nach dem Abstellen des Motors, die AGR-Drosselklappe mehrmals auf- und zu gemacht. (Vollanschlag) Hörbar am deutlichen Klacken. Dies sorgt dafür, dass eventuelle Russablagerungen "abgeklopft" werden.
Geschrieben von: Dbrick Re: Eine Horror-Story, aber lehrreich - 28/08/2017 11:47
Bei meinem Hauptfahrzeug Smart CDI Euro 3 erfolgt das "Verstopfen" regelmäßig nach etwa 70tkm : Leistungsverlust, Rußbildung.
Die Werkstätten tauschen dann das komplette AGR-Ventil, ehemals 150€ plus Arbeitszeit.
In den einschlägigen Foren ist das Säubern (sogar im eingebauten Zustand) beschrieben - dauert mit Ãœbung etwa 1 Stunde und alles wieder ok.
Das ist wirklich nur Rußdreckpampe, die die Klappe behindert und sich mit Bremsenreiniger löst.

Gruß
Erich
Geschrieben von: bremach11 Re: Eine Horror-Story, aber lehrreich - 28/08/2017 12:01
Hallo Erich,
in den Foren steht viel über AGR. Reinigen, ausbauen, stillegen, elektronisch stilllegen, andere schreiben dazu - geht alles nicht, man verliert übrigends die Allgemeine Betriebserlaubnis - nur Neuteil bringt Erfolg.
Also, was willst Du Dir aussuchen?

Gruß Manfred
Geschrieben von: Dbrick Re: Eine Horror-Story, aber lehrreich - 28/08/2017 15:10
also ich reinige das Teil einfach - dann funktioniert es genau wie ein neues und dadurch verliere ich keinesfalls die Betriebserlaubnis ! Sollte bei IVECO nicht anders sein.

Hab mir auch mal so eine Scheibe zu Absperren zugelegt, aber dann doch nicht verbaut.
Beim meinem 2004er E3 Bremach ist's einfach: der hat kein AGR
Geschrieben von: PeterM Re: Eine Horror-Story, aber lehrreich - 28/08/2017 16:37
Ja, eine echte Horrorstory.. über gnadenlose Inkompetenz der beteiligten Mechaniker. Schön, das irgendwer eine Meinung hat, Daimler-Leute die Feinheiten der FPT-Soft- und Hardware kennen wollen - Kunden, die so Geld durchs Fenster schaufeln hätt ich gerne.

Iveco braucht keinen Serviceeingriff alle x-tausend km, weil es im easy ein hinterlegtes Programm gibt, dass die EGR durchmisst - Schritt für Schritt, mit schönen Meldungen, und wenn nur der Unterdruckschlauch porös sein sollte, muss ich das EGR-Ventil nicht angreifen. Die Anleitung aus Euro-4-Einführungszeiten hat 6 Seiten, lesen bildet. Ebenso gibt es einen Einspritztest, Düse um Düse, schade um jede Minute, in der ich mich am Aus- und Wiedereinbau vergreife.

Heißt: Das Problem stand hinter dem easy, entweder ist ein besonderer D.. nicht in den Diagnoselauf reingekommen (ich ahne bei jüngerer easy-Generation auch die Ursache) oder hat die "alten" Schulungen/Sevice-Bulletins nicht gekannt und es gar nicht versucht.

Grüsse
Peter
Geschrieben von: bremach11 Re: Eine Horror-Story, aber lehrreich - 28/08/2017 20:26
Hallo Peter,
Als Laie was Motoren und deren Nebenaggregate betrifft, wundere ich mich immer mehr über die wiedersprüchlichen Aussagen zum "AGR". Ozy schreibt, daß er sich wundert, daß bei europäischen Fahrzeugen im Gegensatz zu amerikanischen Fahrzeugen das reinigen des AGR nicht zum Standart gehört, ebenso Harry (Wildwux). Peter (Dbrick) reinigt den AGR regelmässig bei seinem Euro3 Motor alle 70 000km. Du erklärst nun, daß ein regelmässiges Reinigen alle X-tausend km nicht notwendig sei, da mit einem "easy" diese Notwendigkeit auszulesen ist. Hat also eine grosse Iveco LKW Werkstatt so etwas nicht? das Bosch Gerät bei Mercedes hat keinen Fehler angezeigt. Was soll ich nun in Zukunft tun? Was soll der Iveco 4x4 Fahrer in Ladakh tun (ähnliches Thema von Pritz)? Ich gehe nicht davon aus, daß jede Werkstatt dort einen easy hat, um einen Euro 4 Motor durchzumessen.

Wie ich schon geschrieben habe, es gibt viele Foren mit jeweils vielen widersprüchlichen Meinungen.

Gruß Manfred
Geschrieben von: Wildwux Re: Eine Horror-Story, aber lehrreich - 29/08/2017 06:50
Das EASY kann Ansteuerung und Reaktion der AGR-Drosselklappe messen, nicht aber wie viel Russ in der Verrohrung dem Wärmetauscher und dem Ansaugkollektor ist. Der LMM ist nicht soooo genau. Ein gelegentlicher Blick in die Innereien kann nicht schaden. Es gibt da ein paar Bilder von berussten AGR-Systemen auf den australischen Dailyseiten. Mag nicht danach suchen.
Geschrieben von: Ozymandias Re: Eine Horror-Story, aber lehrreich - 29/08/2017 07:21
Seh ich auch so, das System AGR ist ja per Definition selbst Verstopfend. Geht gar nicht anders und ist bekannt seit es AGR gibt. Einzig eine innermotorische AGR kennt das nicht.
Geschrieben von: bremach11 Re: Eine Horror-Story, aber lehrreich - 29/08/2017 07:53
Lassen wir die technische Unterhaltung, ich bin ja wohl der Erste und Einzige der dieses Problem hatte.
Gruß Manfred
Geschrieben von: PeterM Re: Eine Horror-Story, aber lehrreich - 29/08/2017 16:10
Aha - also ein bißchen herummosern schon, aber sinnvolle Hinweise für andere, die das in Zukunft treffen kann, sollen wir "lassen"??

Widersprüchlich ist gar nichts, es gibt (a) einige wenige - warum nur immer weniger - Hinweise zum Systemverhalten mit Hintergrundkenntnis und (b) jede Menge unspezifizierter "Erfahrungswerte", Berichte über Berichte Dritter (=Gerüchte) und Extrapolationen einzelner Incidents, ohne die näheren Umstände oder auch das übliche Fahrprofil zu kennen. Gemeinsam ist der Gruppe (b), dass fehlendes Wissen über Zusanmmenhänge mit umso mehr Inbrunst kompensiert wird. Damit bringt das Forum technisch nichts (mehr), liest sich aber "lustig".

Nach dem Fehler GIBT ES einen Langzeiteintrag, lieber Manfred, wenn der Bosch-Tester keinen P0404 ausweist, war er nicht angesteckt oder der Mercedes-Mensch ist irgendwo im System herumgesurft, nur nicht im Fehlerspeicher. Die Testsequenz kann ich mit dem Bosch-Gerät nicht auslösen. Die LMM-Messwerte aus dem testlauf mit dem easy sind hinreichend genau, um das systemkonformes Verhalten der EGR zu verifizieren oder eben zu falsifizieren.

Was tut der besorgte Fahrzeughalter? Sich an seine Sverviceorganisation wenden. Erstens vor einer größeren Tour, damit lassen sich "Ladakh-Szenarien" großteils vermeiden, und zweitens bei Auftritt der Fehlermeldung. Dass die Iveco-Werkstatt ev. nicht gewusst hat, wie sie den FPT-Motor auslesen sollen.. ich ahne, was passiert ist. Erich anrufen, und damit Mr. Komponententauschmeister und Umsatzerzeuger in der prachtvollen Niederlassung den Tipp dann ernst nimmt, am besten kostenpflichtig.

Zu den "Alternativen":
- Regelmäßig ohne Not zerlegen ist nicht meine Lösung erster Wahl, weil dabei irgendwann irgendwas kaputt geht (und ein nicht mehr fest werdendes Gewinde im Alu kann Dich schon Stunden und viel Geld kosten)
- Fehlerraten anhand eines ähnlichen Symptoms z.B. am Kurzstrecken-Smart: nö, außer "Automobil" und "Dieselmotor" ist nichts direkt übertragbar
- Messwerte von irgendeinem selbsternannten Guru zur Religion erheben: s. oben, das ist ein unter Umständen solitäres Systemverhalten

Und damit die Lehre für das Auto in Ladakh: Analysieren, den (hoffentlich vorher organisierten) technischen Support für das Fahrzeug einbinden. Was es ist, können wir (noch?) nicht wissen, aber wenn es - auch - der Dpf ist, soll z.B. Herr Tuck doch 10% der Kosten spenden, fürs Verbreiten der Binsenweisheit "der Iveco-Dpf geht nie zu" (ohne den Disclaimer "das sind meine Erfahrungen an meinem Fahrzeug ohne Gewähr für andere Settings")

Grüsse
Peter
Geschrieben von: Dbrick Re: Eine Horror-Story, aber lehrreich - 29/08/2017 16:37

Ich bin davon ausgegangen, das es ausreicht das Stichwort "Smart" zu erwähnen, um für jeden hier klar zu machen das hier es sich um eine andere Fahrzeugkategorie handelt und habe auch keine Mutmassung über eine Ãœbertragbarkeit der Lösungsmöglichkeiten von dort angestellt.
Lediglich der Effekt des Verrußens des AGR-Ventils ist eben der gleiche, das war mein Hinweis, das dies systembedingt bei Abgasrückführung vorkommen kann, bzw durchaus häufig ist.

Wie vorsichtig muss man denn noch schreiben, damit nichts anderes hineininterpretiert wird ? Oder am besten das Anworten ganz den "Spezialisten" überlassen ?

Guß
Erich
Geschrieben von: Reini aus Vlbg Re: Eine Horror-Story, aber lehrreich - 29/08/2017 17:56
Hallo,
als nicht Motorenspezialist bin auf jeden Fall dankbar, dass solche Angelegenheiten im Forum behandelt werden.
Ich kann was lernen und im Falle eines Problems Fehler besser beschreiben.

Gruß
Reinhard
Geschrieben von: SeppR Re: Eine Horror-Story, aber lehrreich - 29/08/2017 18:46
Hallo Erich und Manfred

Nur nicht provozieren lassen und weitermachen wie bisher.

Trotz der abwertenden Belehrungen von ganz oben herab kommt ja doch etwas dabei heraus, finde ich.

Sepp
Geschrieben von: Sambo Re: Eine Horror-Story, aber lehrreich - 03/09/2017 19:38
Original geschrieben von Wildwux
...
IVECO hat bei den E5er F1C vorgesorgt. Dort wird, nach dem Abstellen des Motors, die AGR-Drosselklappe mehrmals auf- und zu gemacht. (Vollanschlag) Hörbar am deutlichen Klacken. Dies sorgt dafür, dass eventuelle Russablagerungen "abgeklopft" werden.

Hm, also ich fahre einen E5 Daily mit dem F1C. Dieses Klacken nach dem Abstellen habe ich noch nie gehört. Was mir immer wieder auffällt ist das im Leerlauf offensichtlich in regelmäßigen Abständen irgendwas im Abgastrakt umgeschaltet wird, hörbar am sich ändernden Auspuffgeräusch.

Gruß
Chris
Geschrieben von: Ar Gwenn Re: Eine Horror-Story, aber lehrreich - 04/09/2017 06:56
Original geschrieben von SeppR
Hallo Erich und Manfred

Nur nicht provozieren lassen und weitermachen wie bisher.

Trotz der abwertenden Belehrungen von ganz oben herab kommt ja doch etwas dabei heraus, finde ich.

Sepp

Lieber Sepp,

so ist er eben, wie wir ihn seit Jahren kennen, den Peter. Ich habe mit seiner Art kein Problem, weil immer präzise und überprüfbare Informationen herauskommen. Mit vollen Hosen ist halt gut stinken ... Und nach ebensovielen Jahren, in welchen (selbsternannte) Experten sein Wissen für Blödsinn betrachtet haben, nur um dann die Fliege zu machen, wenn es wirklich zu Problemen kam (div. Womo-Communities), hat sich allfällig vorhandene Behutsamkeit in der Informationsvermittlung halt in Luft augelöst.

Marcus
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